Nicht nur Baumärkte, auch Küchenhersteller verzeichnen coronabedingt eine enorme Nachfrage. Das hat jedenfalls eins stichpunktartige Umfrage von mir ergeben. Und die Hersteller sind sich einig: Auch in diesem Jahr wird die Nachfrage nach neuen Küchen weiter anhalten.
Ein guter Zeitpunkt also, um mal zu schauen: Was ist eigentlich so Trend in Sachen Küchengestaltung?
Küchentrend 1: Hochschränke und geschlossene Fronten
Große Küchenschränke und die Reduzierung von Oberschränken sind immer noch wichtige Merkmale der Küche 2021. Was ich aber immer öfter sehe, ist jetzt auch eine "vertikale" Ausrichtung. Heißt konkret: Hochschränke mit durchgängigen Fronten sind immer mehr im Kommen. Das ergibt eine klare Linienführung in der Senkrechten. Und je höher so ein Schrank, desto schlanker macht er seine Umgebung.
Apropos geschlossene Fronten: Als Türen werden hier statt der normalen Drehtüren vermehrt Schiebetüren oder sogar – ganz luxuriös – Einschubtüren eingesetzt. In dieser Variante verschwinden die Türen in seitlichen Taschen fast komplett, wenn der Schrank geöffnet ist.
Hinter den großen Fronten werden nun auch in großen Fächern – sogenannten Pocketschränken – elektrische Haushaltsgeräte funktionsbereit angeschlossen und untergebracht. Bei geschlossenen Türen bleiben sie vor Blicken versteckt. Eine solche einheitliche Front schafft Ruhe in der Küche und auch im angrenzenden, nun meist offenen Wohnbereich. Und wenn dann noch Geräte wie Backofen oder Kaffeeautomat integriert sind, wirkt alles wie aus einem Guss.
Küchentrend 2: Dunkel trifft auf pastell
Dunkelbraun, schwarzgrau oder sogar schwarz – dunkle Küchen waren und bleiben im Trend. Und auch Trendfarben wie "Classic Blue" finden sich im aktuellen Küchendesign wider.
Doch da baut sich zurzeit ein "Gegenüber" auf. Denn auch Rosé oder Terracotta sind Farben, auf die einige Küchenhersteller in diesem Jahr setzen. Okay, dafür braucht es schon etwas Mut. Aber ein Hingucker ist das allemal und es lässt sich toll und ganz edel mit schwarzen und weißen Elementen kombinieren.
Küchentrend 3: Matte Oberflächen und ein neues Material
Hochglänzende Arbeitsplatten oder Küchenschränke sind out. Matt ist jetzt der absolute Trend, dann auch – wie gesagt – gern in dunklen Farben. Da höre ich schon einige sagen: "Da sieht man doch jeden Fingerabdruck drauf!" Das stimmt auch. Aber ein neues Material verhindert, dass jeder kleine "Tappser" auf der Oberfläche zu sehen ist. FENIX heißt dieser Schichtstoff, der mit seiner Anti-Fingerprint-Beschichtung die unschönen Abdrücke verhindert und gleichzeitig eine samtige und widerstandsfähige Oberfläche verspricht.
Der Trend zu den matten Oberflächen ist auch den Herstellern von Küchengeräten nicht verborgen geblieben. So hat zum Beispiel Samsung eine komplette Produktlinie in matt kreiert.
Küchentrend 4: Intelligente Küchentechnik
Die Hersteller lassen sich in Sachen Technik in der Küche immer mehr einfallen. So ist ein Dunstabzug in der Kochfläche fast schon normal. Bei diesem Beispiel besteht die "Haube" aus einem Glasfeld. Durch seine Sensorfunktion fährt die vorher verborgene Scheibe des Dunstabzugs mit Einschalten des Kochfeldes automatisch nach oben. Zusätzliches Gimmick: Eine Akzentbeleuchtung, die sich per App beliebig einstellen lässt.
Was ich auch – wenn ich das mal so formulieren darf – ziemlich abgefahren finde, ist der so genannte Dialoggarer von Miele. Der kann laut Hersteller "einen Fisch im Eisblock oder ein Kalbsfilet in Bienenwachs garen, ohne das Eis beziehungsweise das Wachs zu schmelzen." Sogar unterschiedliche Lebensmittel mit verschiedenen Garzeiten lassen sich in einem Gang zubereiten. Möglich machen das elektromagnetische Wellen mit wechselnden Frequenzen, die auf die Beschaffenheit von Lebensmitteln intelligent eingehen. Das Gerät gibt es zwar schon seit einiger Zeit, ich finde die Technik aber nach wie vor faszinierend und innovativ.
Intelligente Küchentechnik bezieht sich aber nicht nur auf die Küchengeräte. Auch schlaue Stausysteme gehören meiner Meinung nach dazu. Hier handelt es sich zum Beispiel um ein Schienensystem, in das sich sogar Licht integrieren lässt:
Küchentrend 5: Homeoffice in der Küche
Gerade bei kleinen Küchen (oder kleinen Wohnungen) stehen die Planer vor der Herausforderung, möglichst viel an Funktionalität unterzubringen. In Zeiten von Homeoffice heißt da die Aufgabe, die Küche in Teilen auch als Arbeitszimmer nutzbar zu machen. So kann zum Beispiel die Arbeitsplatte zum Schreibtisch werden. Und in den Schränken finden Laptop und sonstige Utensilien für die Arbeit ihren Platz.
Küchentrend 6: Gold und Messing
Bei den Armaturen und Griffen ist immer noch ganz klar Gold und Messing angesagt. Meistens findet ihr hier die glänzende Ausführung, gern wird aber auch die patinierte Variante genommen.
Küchentrend 7: Fronten in Holzoptik
Türen in Holz oder Holzoptik bestimmen 2021 das Küchendesign. Ein neuer, alter Klassiker ist dabei Eiche. Ob im Original oder nachgebildet, die Maserung und Farbe des Holzes sind gleichzeitig rustikal und geben einen warmen Ton. Und auch ein weiteres, "klassisches" Holz mit (Interieur-)Tradition klettert immer weiter nach oben auf der Beliebtheitsskala: Nussbaum.
Und dann gibt es noch den Trend, die Küche in den Garten zu verlegen. Wenn ihr auch mit diesem Gedanken spielt, dann haben wir hier Inspiration, wie ihr eine Outdoor-Küche selber bauen könnt. Und in diesem Artikel zeigen wir euch die schönsten Modelle für draußen.