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Alten Kühlschrank ersetzen, um Energie zu sparen: Rechnet sich das?


Ein Dauerbrenner unter den Energiespartipps: Ersetze alte Haushaltsgeräte durch neue, die weniger Strom verbrauchen. Aber lohnt sich das wirklich für den Geldbeutel und fürs Klima? Wir klären auf.

  1. Kühlschrank-Austausch rechnet sich erst nach vielen Jahren
  2. Profitiert das Klima vom Gerätetausch?
  3. Wann sich der Austausch lohnt

Kühlschränke gibt es heute in fast allen Formen und Farben. Vom Retro Kühlschrank über den Einbaukühlschrank bis hin zum Mini Kühlschrank für Getränke.

Folgende Frage bekommen wir von euch zu diesem Thema immer wieder gestellt: "Lohnt es sich wirklich, unseren zehn Jahre alten Kühlschrank gegen einen neuen auszutauschen, um den Energieverbrauch und damit unsere Stromkosten zu senken?"

Wir antworten:

Ältere, ineffiziente Haushaltsgeräte durch neue, stromsparende Produkte zu ersetzen, ist immer noch ein Standard-Tipp vieler Energiespar-Fibeln. Tatsächlich war das lange Zeit ein guter Tipp, insbesondere bei Kühl- und Gefriergeräten.

Hier gab es in der Vergangenheit enorme Fortschritte bei der Energieeffizienz, sodass sich der Neukauf durch die Einsparung von Stromkosten schon nach wenigen Jahren amortisierte. Inzwischen geht diese Rechnung aber zumeist nicht mehr auf.

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Kühlschrank-Austausch rechnet sich erst nach vielen Jahren

In den vergangenen zehn Jahren war der Effizienzfortschritt bei Haushaltsgeräten nicht mehr so groß wie zuvor. Wenn ihr heute einen zehn Jahre alten Kühlschrank in der Küche stehen habt, ist er vermutlich nicht mehr mit einem extremen Stromfresser von Ende der 1990er Jahre zu vergleichen.

Nehmen wir als Beispiel eine Kühl-Gefrier-Kombination und vergleichen ein durchschnittliches Gerät aus den Jahren 2008 oder 2009 mit einem aktuellen Gerät der höchsten Energieeffizienzklasse A+++.

Stromverbrauch-Vergleich Kühl-Gefrier-Kombination von vor zehn Jahren mit einem aktuellen Gerät
 Stromverbrauch pro Jahr (in Kilowattstunden)Stromkosten pro Jahr (30 Cent/kWh)
Altgerät280 kWh84 Euro
A+++-Gerät160 kWh48 Euro

Mit einem Neugerät lassen sich 120 KWh, beziehungsweise 36 Euro Stromkosten im Jahr einsparen. Damit refinanziert sich nach heutigem Strompreis die Anschaffung einer neuen Kühl-Gefrier-Kombination der Klasse A+++ (bei einem durchschnittlichen Anschaffungspreis) allerdings erst nach etwa 18 Jahren – falls das Gerät dann überhaupt noch in Betrieb ist.

Profitiert das Klima vom Gerätetausch?

Die Einsparung von 120 Kilowattstunden entspricht rund 17 Kilogramm CO2-Ausstoß pro Jahr, die dem Klima durch das Neugerät erspart bleiben. Das dürfte aber in keinem vernünftigen Verhältnis zum Energieaufwand stehen, der für die Herstellung des Neugeräts anfällt. Viel mehr hilft es dem Klima, auf Ökostrom umzusteigen. Dann reduzieren sich die CO2-Emissionen um rund 90 Prozent.

Wann sich der Austausch lohnt

In drei Fällen kann der Austausch eines älteren Kühlschranks oder einer Kühl-Gefrier-Kombi dennoch sinnvoll sein:

  • Bei sehr alten Geräten. Ein Kühlschrank, der bis zum Jahr 2000 gekauft wurde, ist ohne Zweifel ein Stromfresser (Verbräuche bis zu 500 Kilowattstunden pro Jahr), und ein Neugerät amortisiert sich schnell.
  • Das Gerät ist zwar nicht ganz so alt, aber dennoch extrem ineffizient. Tipp: Strommessgerät bei Verbraucherzentrale oder Energieberatung ausleihen und nachmessen.
  • Eventuell, wenn bei einem ineffizienten Altgerät eine teure Reparatur anfällt.

Bei einem Neukauf sollte es ein Kühlgerät der Klasse A+++ sein. Bei der Auswahl hilft euch Ecotopten, die Plattform für effiziente Haushaltsgeräte vom Öko-Institut e.V.

Hier findet ihr weitere Expertentipps für Hobby-Heimwerker: Expertentipps: Infos & Tricks für das eigene Zuhause.

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