Zur optimalen Küchenbeleuchtung gehört das richtige Arbeitslicht, ein gut ausgeleuchteter Essplatz sowie Stimmungslicht für mehr Gemütlichkeit. Wir geben euch Tipps, worauf ihr im Einzelnen achten müsst.
Die optimale Küchenbeleuchtung setzt sich aus drei Komponenten zusammen. Das richtige Zusammenspiel von Arbeitslicht, Essplatzbeleuchtung und dekorativer Küchenbeleuchtung sorgt für optimales Licht in eurer Küche. Wir geben euch Tipps, worauf ihr bei der Planung eurer Küchenbeleuchtung achten solltet.
Arbeitsfläche in der Küche richtig beleuchten
Damit ihr euch beim Kochen nicht aus Versehen in den Finger schneidet oder euch das Steak in der Pfanne anbrennt, solltet ihr bei der Planung eurer Küchenbeleuchtung einige grundlegende Dinge beachten:
Lichtfarbe (Kelvin-Wert): Im Bereich über der Arbeitsplatte solltet ihr ein Leuchtmittel mit einer Lichtfarbe von 3.300 bis 4.000 Kelvin einsetzen. Das neutralweiße Licht wirkt anregend, steigert eure Konzentration und sorgt so für optimale Arbeitsbedingungen.
Beleuchtungsstärke (Lux-Wert): Damit ihr euch nicht aus Versehen beim Zwiebeln schneiden verletzt, solltet ihr auch auf die Beleuchtungsstärke achten. Sie gibt an, wie viel Licht auf der Arbeitsfläche ankommt. Empfohlen wird für die Küche eine Beleuchtungsstärke von 500 Lux.
Farbwiedergabe (Ra-Wert): Die Profiköche unter euch sollten sich außerdem mit dem Farbwiedergabe-Wert, Ra-Wert oder Colour Rendering Index genannt, auseinandersetzen. Laut EU-Verordnung müssen Leuchtmittel in Innenräumen einen Ra-Wert von mindestens 80 haben. In der Küche sollte der Farbwiedergabe-Wert nicht unter 85 liegen. Die Qualität der Lebensmittel lässt sich so am besten einschätzen.
Deckenbeleuchtung in der Küche: Wo kommen die Spots hin?
Für ausreichend Licht auf eurer Arbeitsplatte solltet ihr bei der Deckenbeleuchtung darauf achten, dass ihr den richtigen Abstand zur Wand wählt. Sind die Deckenspots zu nah an den Wänden installiert, können Oberschränke verhindern, dass die Arbeitsfläche optimal ausgeleuchtet wird. Sind sie zu weit weg, steht ihr selbst im Lichtkegel und werft einen Schatten auf die Arbeitsfläche. Für die Deckenbeleuchtung als Arbeitslicht gilt deshalb:
Arbeitsplatte mit Oberschrank: Deckenspots 100 Zentimeter von der Wand entfernt montieren.
Arbeitsplatte ohne Oberschrank: Deckenspots 60 Zentimeter von der Wand entfernt montieren.
Oberschränke sind in verschiedenen Tiefen erhältlich, weshalb es sich hier nur um Richtwerte handelt. Achtet darauf, dass weder Oberschränke noch euer eigener Körper einen Schatten auf die Arbeitsplatte werfen, wenn ihr Deckenleuchten montieren möchtet.
Ausrichtbare Decken-Einbaustrahler sind optimal, um den Lichtkegel nachträglich anzupassen. Mit der richtigen Beleuchtung eurer Arbeitsfläche macht Kochen gleich mehr Spaß und ist weniger anstrengend für eure Augen.
Wie viele Spots pro Quadratmeter Küche?
Bevor ihr ausrechnet, wie viele Spots ihr für die Küche benötigt, solltet ihr euch überlegen, wie viel Quadratmeter in der Küche stärker beleuchtet (Bereich über der Arbeitsfläche) werden sollen und an welcher Stelle auch weniger Licht ausreicht (Rest der Küche). Denn nicht überall benötigt ihr die gleiche Beleuchtungsstärke.
Als Faustregel gilt:
Allgemeinbeleuchtung: 100 Lumen pro Quadratmeter Grundfläche
Arbeitsfläche und Herd: 500 Lumen pro Quadratmeter Grundfläche
Zeichnet euch am besten den Grundriss eurer Küche inklusive Quadratmeter-Raster auf, um die Verteilung der Deckenspots einzeichnen zu können.
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Unterbaubeleuchtung für optimales Licht in der Küche
Ohne Unterbaubeleuchtung keine optimale Küchenbeleuchtung: Wer häufig und gerne kocht und auf der Arbeitsplatte zubereitet, sollte seine Wandschränke auch von unten beleuchten und bei der Auswahl die oben genannten Werte berücksichtigen.
Die meisten Unterschrankleuchten sind mittlerweile mit LEDs ausgestattet, da sie besonders langlebig sind. Mit 3.000 Kelvin, einem warmweißen Licht, liegen Unterbauleuchten in den meisten Fällen unter dem optimalen Wert für Arbeitsbeleuchtung. Mit der richtigen Deckenbeleuchtung kann das jedoch ausreichend sein.
Bei dem großen Angebot von Unterschrankbeleuchtung ist es schwer, die richtige Auswahl zu treffen. Deshalb gibt es weitere Kriterien, auf die ihr achten könnt:
Die richtige Schutzart: Die meisten Hersteller nennen IP 20 (geschützt gegen Berührung mit den Fingern, aber kein Wasserschutz) als ausreichend für die Unterbaubeleuchtung. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte bei der Küchenbeleuchtung mindestens IP 23 (geschützt gegen Berührung mit den Fingern, Schutz gegen schräg fallende Wassertropfen) wählen.
Unterbauleuchten mit Blenden verwenden: Nichts ist nerviger, als beim Gemüse schneiden geblendet zu werden. Ein Blendschutz sorgt dafür, dass ihr nicht geblendet werdet und sich das Licht gleichmäßig auf der Arbeitsfläche verteilt.
Habt ihr bereits eine Unterbaubeleuchtung in der Küche, solltet ihr prüfen, ob es sich dabei um Halogenlampen handelt. Zwar zeichnen sich diese durch ihren besonders hohen Farbwiedergabe-Wert (bis zu einem Ra-Index von 100) aus, sie sind aber Stromfresser und die meisten Halogenlampen dürfen deshalb seit September 2018 nicht mehr verkauft werden.
Wollt ihr Strom sparen, solltet ihr eure Halogen-Küchenbeleuchtung unter den Küchenschränken unbedingt gegen LEDs austauschen.
Wie tief hängt man Lampen über dem Esstisch auf?
Zur optimalen Küchenbeleuchtung gehört auch eine gute Beleuchtung eures Esstisches. Pendelleuchten sind am besten für die Ausleuchtung eures Tisches geeignet.
Die optimale Höhe für Pendelleuchten über dem Esstisch beträgt 60 bis 70 Zentimeter zwischen Tischplatte und der Unterkante des Lampenschirms. Hängt die Leuchte zu hoch, blendet sie euch. Hängt sie zu tief, versperrt sie die Sicht auf euer Gegenüber.
Wie viele Lampen gehören über den Esstisch?
Je größer euer Esstisch, desto mehr Lampen solltet ihr über ihm einplanen. Ungerade Zahlen wirken harmonischer. Deswegen empfehlen wir euch bei einem größeren Tisch mindestens drei oder fünf Lampen einzusetzen.
Um die genauen Positionen der Lampen zu bestimmen, gilt: Bei drei Lampen teilt ihr den Tisch in vier Teile, bei fünf Lampen in sechs Teile und so weiter.
Bei der Küchenbeleuchtung über dem Essplatz solltet ihr tendenziell immer eher warmweißes Licht (2.700 bis 3.000 Kelvin) einsetzen. Benutzt ihr den Esstisch auch als Arbeitsfläche zum Kochen oder machen eure Kinder dort Hausaufgaben, dann könnt ihr auch Leuchtmittel mit neutralweißem Licht (ab 3.000 Kelvin) verwenden.
Dimmbare Lampen einsetzen
Mit dimmbaren Leuchtmitteln, wie zum Beispiel LEDs, könnt ihr die Lichtfarbe verändern oder das Licht dimmen. Sie eignen sich besonders dann für den Essplatz, wenn ihr den Esstisch nicht nur zum Essen sondern auch zum Arbeiten nutzt.
Wie groß ist die Küche?
Bevor ihr fünf Pendelleuchten über euren Küchentisch hängt, solltet ihr die gesamte Küchenbeleuchtung berücksichtigen. Das Arbeitslicht reicht oft schon als Grundbeleuchtung aus, über dem Essplatz könnt ihr so weniger Arbeitsleuchten einplanen.
Keine Küchenbeleuchtung ohne dekorative Beleuchtung
Die Küche ist oft auch ein Gemeinschaftsraum, in dem man stundenlang sitzt, mit den Kindern am Tisch bastelt oder abends mit Freunden ein Bierchen trinkt. Für mehr Gemütlichkeit solltet ihr neben dem Arbeitslicht deshalb immer auch stimmungsvolles Licht bei eurer Küchenbeleuchtung einplanen.
Indirektes Licht könnt ihr auf den Oberschränken, an der Sockelleiste der Küchenschränke, unter der Küchentheke, an der Decke oder sogar auf dem schlecht ausgeleuchteten Kühlschrank in der Ecke anbringen.
Für gemütliches Licht eignen sich LED-Strips ganz besonders gut. LEDs haben den Vorteil, dass sie dimmbar sind und zudem auch ihre Lichtfarbe ändern können. Warmweißes Licht in einem Bereich um 3.000 Kelvin ist optimal für stimmungsvolles Licht in eurer Küche. Verschiedene Hersteller haben bereits smarte Beleuchtung entwickelt, die sich per App steuern lässt und mit der ihr die Stimmung in eurer Küche je nach Nutzung anpassen könnt.
Vielleicht möchtet ihr jetzt nicht nur euer Beleuchtungs-Konzept in der Küche optimieren, sondern gleich mit einer kompletten Renovierung loslegen? Wie man das ohne viel Geld und Aufwand macht, könnt ihr hier nachlesen: