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KfW 55 Effizienzhausstandard: Was du zur Effizienzhausförderung wissen musst


Du möchtest deine Bestandsimmobilie zu einem effizienten Gebäude – genauer: einem Effizienzhaus 55 – sanieren? Dann solltest du einen Blick auf Fördermittel werfen. Hier erfährst du, was es mit der KfW 55 Förderung auf sich hat – und wie du den Antrag für dein Gebäude stellst.

  1. KfW: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau
  2. Was ist der KfW 55 Standard – und wie erreiche ich ihn?
  3. KfW Effizienzhausstandard 55: So sieht ein typisches Haus aus
  4. KfW-Förderarten im Überblick
  5. KfW 55 Förderung beantragen: So geht's
  6. Lohnt sich der Kauf oder die Sanierung eines EH 55?
  7. Alternativen zur KfW 55 Komplettsanierung
  8. Fazit: Ist die KfW 55 Förderung sinnvoll?
  9. Häufig gestellte Fragen zur KfW 55 Förderung

Das Wichtigste in Kürze

  • Die KfW (= Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist eine deutsche Förderbank. Sie konzentriert sich unter anderem auf die Finanzierung und Förderung von energetischen Sanierungen effizienter Wohngebäude sowie von Neubauten und beim Ersterwerb von klimafreundlichen Wohngebäuden. Im Fokus stehen der Klima- und Umweltschutz.
  • EH 55 ist in einer von mehreren energetischen Standards der Förderbank. Die Zahl kategorisiert den Energiebedarf einer Immobilie im Vergleich zu einem Referenzgebäude. Je kleiner die Zahl, desto besser. Wichtige Werte sind außerdem der Primärenergiebedarf und der Transmissionswärmeverlust.
  • Ein Effizienzhaus mit Standard 55 darf nur 55 Prozent der Energie eines herkömmlichen Neubaus benötigen. Das macht das Gebäude besonders klima- und umweltfreundlich. Die Förderung für EH 55 Neubauten ist allerdings 2022 ausgelaufen. Nun gibt es die Förderung nur noch für Sanierungen und Käufe von frisch sanierten Effizienzhäusern.

Das kannst du tun

  • Wenn du energieeffizient sanieren oder ein frisch saniertes Effizienzhaus kaufen möchtest, gibt es den Kredit Nr. 261 mit einem Tilgungszuschuss von bis zu 45 Prozent.
  • Für Neubauten nach EH 55 ist der Kredit Nr. 261 relevant. Fördermittel ganz ohne Rückzahlpflicht gibt es nur noch für Barriere-Reduzierungen (Zuschuss Nr. 455-B) sowie für die Heizungsförderung (Zuschuss Nr. 458).
  • Für den Antrag benötigst du einen Energieberater – das ist Pflicht. Für Förderprogramme des Bundes gibt es eine Energieeffizienz-Expertenliste, an der du dich orientieren kannst.
  • Das ganze Förderthema ist ziemlich komplex und kann ganz schön verwirrend sein. Scheu dich nicht davor, bei der KfW anzurufen und Rücksprache zu halten. Die Ansprechpartner helfen dir in der Regel schnell weiter.

Immobilien sind schlecht fürs Klima und für die Umwelt. Sie verursachen einen hohen CO2-Ausstoß und verbrauchen im Bau Unmengen an Ressourcen. Da die Menschheit aber nicht in der Zeit zurückreisen oder einfach in der Natur wohnen kann, müssen andere Lösungen gefunden werden. Dazu zählen energieeffiziente Häuser. Mit dieser Herausforderung sind Immobilienbesitzer aber nicht allein. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau unterstützt sie finanziell – darunter mit der KfW 55 Förderung.

KfW: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau

Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau handelt es sich um eine deutsche Förderbank. Auf ihrer Website schreibt sie: "Bei der KfW Bankengruppe ist Nachhaltigkeit ein vorrangiges Geschäftsziel. Als Bank aus Verantwortung fördert sie den Umwelt- und Klimaschutz weltweit. Die KfW bekennt sich aber auch zu ihrer sozialen Verantwortung und einem intensiven Dialog mit ihren Stakeholdern". Besonders bekannt ist die KfW für ihre finanzielle Unterstützung von Immobilienbesitzern in den Bereichen Bauen und Sanieren.

Die Förderbank vergibt Kredite mit Tilgungszuschuss und neben dem KfW-Heizungszuschuss (458) auch diverse Kreditförderprogramme ohne Tilgungszuschuss (KNN 296, KFN 297/298, WEF 300/308). Je nach Förderung wird der Zuschuss höher, je niedriger der Energiebedarf des Gebäudes ausfällt. Zur Berechnung zieht die Förderbank den jährlichen Primärenergiebedarf und den Transmissionswärmeverlust heran.

Primärenergiebedarf

Der Primärenergiebedarf bezeichnet die Menge an Energie, die benötigt wird, um ein Gebäude zu versorgen. Der Bedarf umfasst die gesamte Energie, die zur Verfügung stehen muss – einschließlich der Verluste, die bei der Umwandlung von Primärenergieträgern in nutzbare Energieformen entstehen. Primärenergieträger sind beispielsweise Kohle, Erdöl oder Erneuerbare Energien. Zu Energieformen zählen Strom oder Wärme.

Transmissionswärmeverlust

Der Transmissionswärmeverlust hingegen beschreibt den Wärmeverlust, wenn Wärme durch ein Gebäude nach außen gelangt – zum Beispiel durch Fenster, Türen oder schlecht gedämmte Wände. Der Verlust verändert den Kühl- und Heizbedarf und dadurch auch die Energieeffizienz eines Gebäudes.

Was ist der KfW 55 Standard – und wie erreiche ich ihn?

KfW 55 steht als Abkürzung für den KfW Effizienzhaus Standard 55. Von diesen Standards gibt es noch ein paar weitere – von 40 bis 85 zu Denkmal. Die Zahl steht für den Energieverbrauch des Gebäudes im Vergleich zu einem konventionellen Neubau beziehungsweise Referenzgebäude. Je kleiner die Zahl, desto besser. Ein EH 55 benötigt demnach im Vergleich nur 55 Prozent der Energie.

Voraussetzungen für den EH 55 Standard

Wenn du eine Bestandsimmobilie zu einem EH 55 sanieren möchtest, müssen folgende KfW 55 Anforderungen erfüllt sein:

  • Der Primärenergiebedarf darf maximal 55 Prozent des Primärenergiebedarfs des Referenzgebäudes betragen und 
  • der Transmissionswärmeverlust muss 30 Prozent geringer sein als der Verlust eines Referenzhauses.

Durch welche Maßnahmen genau du das erreichst, bleibt in der Regel dir überlassen. Typische Bestandteile einer Sanierung sind:

Bestandteile der Sanierung

OberbegriffDetail
Dämmen
  • Fassade
  • Dach
  • Keller
Erneuern
  • Fenster
  • Sonnenschutz
  • Heizung
Einbauen
  • Lüftungsanlage
  • Photovoltaik-Anlage

Quelle: KfW (Stand: Oktober 2024)

Dafür benötigst du in jedem Fall professionelle Begleitung. Ohne Begleitung durch einen Experten für Energieeffizienz wird dein Projekt nicht gefördert. 

Unterschied zum KfW 55 EE Standard

Neben dem EH 55 Standard gibt es noch 55 EE. Dabei handelt es sich um eine Erneuerbare-Energien-Klasse mit besseren Förderkonditionen (dazu weiter unten mehr). Du kannst sie in Anspruch nehmen, wenn du während der EH-Sanierung eine "neue Heizungs­anlage auf Basis erneuer­barer Energien" einbaust und dadurch mindestens 65 Prozent des für die Wärme- und Kälteversorgung des Gebäudes erforderlichen Energiebedarfs deckst – so die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Alternativ gibt es die besseren Konditionen auch, "wenn mindestens 65 Prozent des Energie­bedarfs des Hauses zum Teil oder ganz durch unvermeidbare Abwärme erbracht werden".

KfW Effizienzhausstandard 55: So sieht ein typisches Haus aus

Wie du bereits weißt, zeichnet sich ein EH 55 durch zwei Aspekte aus: eine hohe Energieeffizienz und das richtige Maß beim Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverlust. Das ist natürlich alles Fachjargon. Mit den nachfolgenden Beschreibungen bekommst du eine bessere Vorstellung von einem energieeffizienten Haus:

Architektur

Die meisten KfW-Effizienzhäuser sind modern und stechen durch ihre klaren Linien und lichtdurchfluteten Räume hervor. Die Fenster sind in der Regel groß und dreifach verglast. Das reduziert zum einen den Wärmeverlust, sorgt zum anderen aber auch für Schallisolierung. Schließlich möchte niemand frühmorgens vom Rasenmäher des Nachbarn geweckt werden – oder nachts wegen einer Party nicht schlafen können. Die Außenfassade kann aus verschiedenen Materialien bestehen. Beliebt sind beispielsweise Putz, Holz oder Klinker.

Dämmung

Das zentrale Merkmal des EH 55 Hauses ist eine hochwertige Dämmung. Sie ist ausschlaggebend für die Werte beim Transmissionswärmeverlust. Die Wände, das Dach und der Boden sind in der Regel besser und dicker gedämmt als in herkömmlichen Gebäuden. Dadurch bleibt es im Winter wohlig warm und im Sommer angenehm kühl. Die Dämmstoffe sind außerdem umweltfreundlich.

Energiesystem

Beim Heizen lautet die Devise: möglichst wenig Energie verbrauchen. Häufig kommen Wärmepumpen, Solarthermie oder Pelletheizungen zum Einsatz. Auch Fußbodenheizungen sind weit verbreitet. Für noch mehr Effizienz sind viele EH 55 Häuser mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Der Solarstrom kann Haushaltsgeräte betreiben oder das Heizsystem unterstützen. Dadurch sinkt die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und der CO2-Verbrauch reduziert sich.

Lüftungssystem

Ein integriertes, mechanisches Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung ist typisch für EH 55 Häuser. Durch das System erfolgt ein Austausch zwischen frischer und "abgestandener" Luft im Haus, ohne Wärme zu verlieren. Bist du Allergiker, kann dir ein Lüftungssystem das Leben erleichtern. Denn es filtert Staub und Pollen schon im Vorfeld aus der Luft.

KfW-Förderarten im Überblick

Bei der Förderbank gibt es unterschiedliche Förderstufen für die Effizienzhausklassen. Wir konzentrieren uns nur auf den Effizienzhausstandard 55. Informationen zu den anderen Standards findest du auf der Website der Kreditanstalt für Wiederaufbau. 

EH 55 Förderung für Neubau

Die schlechte Nachricht vorab: Die EH 55 Förderung für Neubauten wurde 2022 eingestellt. Die Gründe dafür waren zum einen der Mangel an finanziellen Ressourcen, aber auch die Entscheidung, sich auf andere Ziele zu konzentrieren. Die Bundesregierung will Projekte mit sehr hohem CO2-Einsparpotenzial fördern – also vor allem Gebäudesanierungen. 

Für den EH-55-Standard gibt es nur noch eine Förderung beziehungsweise einen Kredit – und zwar den Kredit Nr. 296. Er umfasst den klimafreundlichen Neubau im Niedrigpreissegment und beinhaltet folgende Voraussetzungen: 

Kredit Nr. 296 für den Neubau eines Effizienzhauses

BestandteilDetail
FörderungBau oder Erstkauf einer Immobilie (inklusive Nebenkosten)
ZielgruppePrivatpersonen, Unternehmen und andere Investoren
Voraussetzungbesonders klimafreundliche und flächen­effiziente Immobilie (mindestens EH-55-Standard)
maximaler Kreditbetragbis zu 100.000 Euro je Wohneinheit
effektiver Jahreszins *ab 0,95 %
Zinsbindungbis zu zehn Jahre
Laufzeitbis zu 35 Jahre

* Die Zinskonditionen orientieren sich auch bei Förder­krediten am Kapital­markt und werden laufend angepasst. Die Fest­legung erfolgt jeweils am Tag der Zusage bei der KfW. Dieser Zins­satz gilt für die Dauer der gesamten Zins­bindungs­frist.
Quelle: KfW (Stand: Oktober 2024)
 

Förderung für Sanierung und Kauf eines Gebäudes nach EH 55 Standard

Der Kredit Nr. 261 umfasst die energetische Sanierung oder den Kauf eines Effizienzhauses. Nachfolgend haben wir dir die Bestandteile aufgelistet. Detaillierte Informationen findest du auf der KfW-Website. 

Kredit Nr. 261 für die Sanierung und den Kauf eines KfW-Effizienzhauses

BestandteilDetail
FörderungKomplettsanierung oder Kauf eines frisch sanierten Effizienzhauses
ZielgruppePrivatpersonen, Unternehmen und andere Investoren
VoraussetzungSanierung muss zu einer Effizienzhaus-Stufe von 85 oder besser (beziehungsweise Denkmal) führen
maximaler Kreditbetrag für EH 55bis zu 120.000 Euro je Wohneinheit
maximaler Kreditbetrag für EH 55 EE und NHbis zu 150.000 Euro je Wohneinheit
effektiver Jahreszins *ab 1,14 %
Zinsbindungbis zu zehn Jahre
Laufzeitbis zu 30 Jahre
Tilgungszuschuss (für EH 55)maximal 45 %

* Die Zinskonditionen orientieren sich auch bei Förder­krediten am Kapital­markt und werden laufend angepasst. Die Fest­legung erfolgt jeweils am Tag der Zusage bei der KfW. Dieser Zins­satz gilt für die Dauer der gesamten Zins­bindungs­frist.
Quelle: KfW (Stand: Oktober 2024)

Mit dem Tilgungszuschuss musst du weniger Geld zurückzahlen. Einen direkten Investitionszuschuss (also Mittel, die in ihrer Gesamtheit gar nicht zurückgezahlt werden müssen) gibt es nur noch bei der Reduzierung von Barrieren und bei der Heizungsförderung.

Mit der Barrieren-Reduzierung ist der Umbau eines Hauses oder einer Wohneinheit für altersgerechtes Wohnen oder für Menschen mit Behinderung gemeint. Die Förderung umfasst einen Zuschuss von bis zu 2.500 Euro für Einzelmaßnahmen und bis zu 6.250 Euro für den Standard "Altersgerechtes Haus"

Für den Standard 55 EE und NH gibt es etwas bessere Konditionen. Die maximal Kredithöhe beträgt bis zu 150.000 Euro.

Wichtig: KfW-Förderungen gelten einmalig. Käufer können die Förderung nur in Anspruch nehmen, wenn das Haus bisher nicht von der KfW gefördert wurde. 

Lies hier mehr zur KfW Förderung: Jung kauft alt

KfW 55 Förderung beantragen: So geht's

Die Beantragung der KfW 55 Förderung ist mit etwas Aufwand verbunden. Denn der Antrag funktioniert nicht einfach digital. 

Unterstützung durch einen Energieberater für Energieeffizienz

Du benötigst einen Energieberater für Energieeffizienz – das ist verpflichtend. Außerdem muss die Person dafür zugelassen sein. Anlaufstelle dafür ist die vom Bund bereitgestellte Energieeffizienz-Expertenliste. Der Berater entwirft gemeinsam mit dir ein Gesamtkonzept und stellt dir eine Bescheinigung (die sogenannte Bestätigung zum Antrag) aus. Auf dieser Bestätigung muss stehen, dass deine geplanten Sanierungen den EH 55 Anforderungen entsprechen.

Wichtig zu wissen: Bei der KfW selbst kannst du keine Baufinanzierung beziehungsweise Kredite beantragen. Sie zahlt das Geld nicht aus. Das geschieht alles über Finanzpartner – also eine Bank deiner Wahl. Dort musst du die "Bestätigung zum Antrag" einreichen und einen Darlehensvertrag abschließen. Anschließend kümmert sich die Bank um alles Weitere.

Förderzusage in der Tasche: Was kommt jetzt?

Bei der KfW gibt es Zuschüsse und Kredite mit günstigen Konditionen. Sobald du die Zusage hast, kannst du tätig werden und Aufträge an die benötigten Unternehmen vergeben. Je nach Förderprodukt hast du dafür unterschiedlich lange Zeit. Für Kredit Nr. 261 gilt laut KfW beispielsweise: "Der programmgemäße Einsatz der Mittel ist innerhalb von 54 Monaten nach Zusage des Kredits gegenüber der Hausbank zu belegen." Ist der Prozess abgeschlossen, muss der Energieeffizienz-Experte noch einmal einen Blick auf das Haus werfen. Wurde alles fachgerecht erledigt, bekommst du eine Bestätigung ausgestellt. Die reichst du bei deiner Bank ein. Danach schreibt dir die KfW den Tilgungszuschuss gut.

Lohnt sich der Kauf oder die Sanierung eines EH 55?

Ein Energieeffizienzhaus nach 55 Standard hat viele Vorteile. Dennoch gibt es negative Aspekte. Ob sich Kauf, Bau oder Sanierung lohnen, lässt sich pauschal nicht beantworten. Da du deine individuelle Situation am besten kennst, können wir dir nur das Pro und Contra als Rahmenbedingungen an die Hand geben. 

Effizienzhaus 55: Vorteile und Nachteile

VorteileNachteile
Zukünftige Absicherung: Das Gebäudeenergiegesetz ist schon jetzt ziemlich umfangreich. Es kann durchaus sein, dass die Vorgaben in Zukunft noch strenger werden. Mit einem EH 55 sorgst du vor.Höhere Kosten: Modernste Technik lässt sich teuer bezahlen. Die energetische Sanierung bei einem Wohngebäude kann ganz schön ins Geld gehen und höhere Kosten verursachen – so auch ein Neubau.
Automatische Wertsteigerung: Ein Wohngebäude mit Energieeffizienz ist bei potenziellen Käufern beliebter und damit auch wertvoller.Längere Amortisationszeit: Eine moderne Heizung ist immer von Vorteil. Dennoch kann es insgesamt mehrere Jahrzehnte dauern, bis sich die Investitionen vollständig rentieren.
Mehr Wohnkomfort: Eine angenehme Temperatur zu jeder Jahreszeit – ein effizient gebautes Gebäude ermöglicht dir mehr Wohnkomfort.Eingeschränkte Förderungen: Da es derzeit nur wenig und eingeschränkte Fördermittel für Neubauten gibt, wirkt ein solches Vorhaben weniger attraktiv.
Finanzielle Vorteile: Langfristig sparst du mit einer Wärmepumpe und einer guten Dämmung nicht nur Energie, sondern durch sinkende Heizkosten auch Geld. 
Klimaschutz: Wer auf erneuerbare Energien setzt, trägt zum Klima- und Umweltschutz bei. Dabei spielt es keine Rolle, ob du das Haus baust, sanierst oder fertig kaufst. 

Quelle: Helma & Wohnglück.de-Recherche (Stand: Oktober 2024). 

Alternativen zur KfW 55 Komplettsanierung

Eine Komplettsanierung ist ziemlich teuer und (zeit-)aufwendig. Viele Immobilienbesitzer tendieren daher dazu, schrittweise vorzugehen und das Haus nach und nach auf Vordermann zu bringen – oft auch mit viel Eigenleistung.

Wenn du gerade in der Planung steckst, kannst du mit unserem Sanierungsrechner alle sinnvollen Maßnahmen ermitteln. Wir erläutern dir die damit verbundenen Kosten und Förderungen und helfen dir bei der Suche nach den finanziellen Vorteilen für deine Immobilie.

Du brauchst Unterstützung bei der Planung? Dazu musst du nicht erst auf einen Energieberater warten. Du kannst dir mit unserem Sanierungsfahrplan selbst digital einen Überblick verschaffen und dann mit unserem Zuschussguide die richtige Förderung finden.

Gut zu wissen: Als Alternative findest du beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (kurz: BAFA) Fördermöglichkeiten. Mit dem BAFA kannst du statt einer Komplettsanierung auch einzelne Maßnahmen fördern – beispielsweise die Anlagentechnik (ohne Heizung) oder Gebäudehülle. 

Mehr Infos findest du in diesem Artikel: Staatliche Förderungen für Hausbau und Hauskauf 2024

Fazit: Ist die KfW 55 Förderung sinnvoll?

Die KfW 55 Förderung kann für dich sinnvoll sein, wenn dein Haus oder deine Wohneinheit die Voraussetzungen erfüllt und du auf nachhaltiges Bauen oder Sanieren Wert legst. Schließlich bringt dir das durchaus einige Vorteile. Du leistest mit einem energetischen Haus nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz, sondern verbesserst deinen Wohnkomfort und sparst bare Münze. Das gelingt zum Beispiel durch eine Wärmepumpe und ausreichend gedämmte Wände.

Du darfst jedoch nicht vergessen, dass es sich bei den meisten Förderungen nicht um geschenktes Geld, sondern nur um einen zinsgünstigen Kredit handelt. Die KfW schreibt dir nach Abschluss der Sanierungsarbeiten lediglich einen Tilgungszuschuss gut. Möchtest du Einzelmaßnahmen (zum Beispiel an der Gebäudehülle) umsetzen, ist dein Ansprechpartner das BAFA.

Bei Fragen kannst du dich jederzeit telefonisch oder per E-Mail an die KfW wenden. Die Mitarbeiter dort helfen dir gerne weiter – und es gibt keine lange Warteschleife.

Häufig gestellte Fragen zur KfW 55 Förderung

Du bekommst den Tilgungszuschuss normalerweise gutgeschrieben, sobald die Maßnahmen abgeschlossen und die notwendigen Dokumente eingereicht sind. Gefordert werden zum Beispiel Nachweise, Rechnungen und Bestätigungen. Die Gutschrift erfolgt dann innerhalb weniger Wochen nach Prüfung der eingereichten Unterlagen.

Neben dem Effizienzhaus 55 gibt es noch folgende Standards: 40, 55, 70, 85 und Denkmal. "Je kleiner die Kenn­zahl ist, desto geringer ist der Energie­bedarf der Immobilie", so die KfW. Ein Effizienzhaus 40 hat dementsprechend einen besonders niedrigen Energiebedarf – dazu zählen vor allem Neubauten. Außerdem gibt es noch eine gesonderte Förderung für denkmalgeschützte Gebäude.

Die KfW-55-Neubauförderung ist im Jahr 2022 ausgelaufen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen gab es einen Mangel an finanziellen Ressourcen, zum anderen will sich die Bundesregierung auf andere Ziele konzentrieren. Die Fördergelder sollen vermehrt in Projekte gesteckt werden, bei denen das CO2-Einsparpotenzial am höchsten ist. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) gibt vor allem im Bereich der Gebäudesanierung besonders großen Nachholbedarf und Einsparpotenzial. 

Hinter den KfW-Förderungen steckt der Grundgedanke des Klima- und Umweltschutzes. Bauen und Sanieren soll möglichst umweltfreundlich und ressourcenschonend sein. Die Förderungen verfolgen das Ziel, Bauherren sowie Personen mit Bestandsimmobilien zu motivieren, bei ihren Häusern möglichst energieeffizient vorzugehen. Wie genau ein Haus energieeffizient wird, kann dir ein Energieberater sagen. 

Eine gute Wärmedämmung hat nicht nur in einem KfW 55 Haus, sondern in allen Gebäuden eine große Bedeutung. Ein gut gedämmtes Haus trägt zu einem besseren Wohnkomfort bei und reduziert den Wärmeverlust in der kalten Jahreszeit. Du musst die Heizung also nicht immer volle Pulle laufen lassen. Das mindert den Energieverbrauch und spart Heizkosten. Es profitieren also Umwelt und Geldbeutel gleichermaßen. Das gilt übrigens nicht nur für den Winter, sondern auch für den Sommer. Wenn sich das Haus nicht zu sehr aufheizt, benötigst du keine stromfressende Klimaanlage.

Schimmel im Haus ist ein großes Problem – sowohl für das Gebäude als auch für deine Gesundheit. Daher solltest du darauf achten, Schimmel vorzubeugen. Das gelingt durch eine gute Dämmung und richtiges Heiz- beziehungsweise Lüftverhalten. Eine zusätzliche Option ist eine Lüftungsanlage. Die lassen sich viele EH 55 Besitzer einbauen. Ein zentrales oder dezentrales Lüftungssystem kann noch andere Vorteile haben – beispielsweise bei Allergien. Pollen und Staub können im Vorfeld aus der Luft gefiltert werden.

Die KfW schreibt in ihrem Merkblatt zum Energieeffizienten Bauen, dass eine Kombination mit anderen Förderungen grundsätzlich möglich ist – zum Beispiel durch Kredite, Zulagen oder Zuschüsse. "Dabei darf die Summe der öffentlichen Förderzusagen die förderfähigen Kosten (aber) nicht übersteigen". Gleiches gilt für Sanierungsmaßnahmen.

Kostet das gesamte Gebäude beispielsweise 300.000 Euro und die KfW fördert 50.000 Euro, kannst du versuchen, den restlichen Betrag durch andere Zuschüsse zu erhalten. Nur mehr als die 300.000 Euro (förderfähigen Kosten) darfst du nicht erhalten. Bei den aktuellen Immobilienpreisen ist das allerdings sowieso schwierig.

Es gibt allerdings je nach Förderprodukt individuelle Regelungen. Am besten fragst du bei der KfW direkt nach.

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