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Günstig sanieren: So einfach könnt ihr Kosten sparen
Eine Immobilie umzubauen kann viel Geld kosten. Deswegen liegt es nahe, so viele Sparpotentiale wie möglich zu nutzen, wenn ihr euer Haus oder eure Wohnung günstig sanieren wollt. Die Praxis zeigt: Das kann gelingen – aber auch danebengehen. Wir zeigen euch, wie günstiges Renovieren und Sanieren funktioniert und welche Top-Sparideen sich später als große Kostenfallen entpuppen können.
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Tipp 1: Günstige Sanierung durch Einzelmaßnahmen
Eine energetische Komplettsanierung ist in der Regel teuer. Einzelmaßnahmen kosten deutlich weniger – das lohnt sich häufig und schont den Geldbeutel. Gegenüber der WirtschaftsWoche verrät Jürgen Michael Schick, Immobilienmakler in Berlin und Präsident des Immobilienverbands Deutschland (IVD), gleich fünf günstige und schnell realisierbare Sanierungsmaßnahmen:
- Kellerdeckendämmung: Die Dämmung der Kellerdecke ist üblicherweise eine schnelle Sache, die sogar in Eigenregie klappen kann. Der Energiespareffekt ist oft groß und die Kosten mit 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter überschaubar. Alles, was ihr wissen müsst, findet ihr hier: Material und Kosten für eine gute Kellerdeckendämmung
- Oberste Geschossdecke dämmen: Die Dämmung der obersten Geschossdecke kostet im Schnitt zwischen 80 und 250 Euro je Quadratmeter. Sparen könnt ihr damit rund acht Prozent eurer Heizkosten. Das rechnet sich nach ein paar Jahren. Mehr dazu: Dachboden dämmen – so geht's richtig, so viel kostet es
- Dämmung von Rohrleitungen: Die Rohre in eurem Haus mit einer Wärmedämmung zu ummanteln, ist schnell gemacht. Kostenpunkt einer Rohrisolierung: etwa 40 bis 200 Euro für ein Einfamilienhaus.
- Fenster austauschen: Moderne Fenster mit einer guten Verglasung und hochwertigen Rahmen können viel dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken. Rechnet mit etwa 500 Euro pro Fenster. Lest passend dazu: Alte Fenster sanieren oder ersetzen – was lohnt sich mehr?
- Thermostatventile austauschen: Mit modernen Thermostaten – für 20 bis 40 Euro pro Stück – könnt ihr laut einer Studie der TU Dresden eueren Energieverbrauch um bis zu sieben Prozent senken.
Das könnte euch auch interessieren: Energetische Sanierung: Welche Maßnahmen lohnen sich wirklich?
Tipp 2: Haus günstig sanieren durch smartes Sparen
Ein Haus oder eine Wohnung sollen zuallererst ein Zuhause sein, aber zugleich sind sie auch eine Wertanlage. Das bedeutet, dass eine Investition in die Substanz den Wert steigert, Geld für Liebhaberei dagegen verloren sein kann.
Ob spätere Käufer die noble Einbauküche wertschätzen, kann niemand wissen. Dass sie für einen minderen Energiestandard Preisabzüge machen, ist dagegen sicher. Deswegen spart man besser bei der Ausstattung. Was eure Immobilie aktuell wert ist, könnt ihr übrigens hier herausfinden.
Die simple Regel für den Hausumbau: Was sich später leicht ändern lässt – Türgriffe, Lichtschalter, Armaturen –, darf gern günstig ausfallen, was kostenintensiv ausgetauscht werden muss – Fliesen, Holzdielen, Treppen –, sollte werthaltig sein.
Tipp: Informiert euch hier über Bodenbeläge und was sie kosten.
Tipp 3: Günstig renovieren dank sorgfältiger Kostenplanung
Für ein Bauvorhaben sind etliche Entscheidungen über Maßnahmen und Produkte zu treffen – und jede davon hat Auswirkungen auf die Kosten. Deswegen ist eine akribische Planung der wichtigste Schritt zum Erfolg.
Merke: Bei der Planung eines Umbaus lohnt sich die Unterstützung durch einen Fachmann – zum Beispiel im Rahmen einer Modernisierungsberatung. Denn welche Produkte das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten und welche am kostengünstigsten einzubauen sind, weiß oft nur der Bauprofi.
Tipp 4: Haus günstig renovieren lassen vom Profi
Die Honorare, zu denen Handwerker und Baufirmen ihre Leistungen anbieten, können sich stark unterscheiden. Preisdifferenzen von 20 Prozent und mehr sind keine Ausnahme. Wegen der großen Unterschiede sollten Bauherren ab einer Größenordnung von rund 2.000 Euro zwei Angebote, ab circa 10.000 Euro drei Angebote einholen.
Vergleicht man die Angebote für ein Sanierungs- oder Renovierungsprojekt wird oft auch ein Phänomen deutlich, das gerade in der aktuellen Baukonjunktur nicht selten ist: dass Handwerker sich mit stattlichen Honoraren "überreden" lassen wollen, einen Auftrag anzunehmen.
Was kostet eine Haussanierung beim Profi und in Eigenregie? Lest mehr dazu hier.
Tipp 5: Günstig sanieren – nicht ohne den Preis-Leistungs-Vergleich
Angebote für Fassadensanierung oder die Erneuerung einer Heizungsanlage sind komplex und von Laien kaum zu entschlüsseln. Hier ist erneut der Fachmann gefragt. Das Sparpotential ist groß.
Ihr wollt euch zunächst selbst einen Überblick über die Kosten fürs Sanieren verschaffen? Hier schlüsseln wir auf, was eine Fassadendämmung kostet und in diesem Artikel erfahrt ihr, wie teuer eine neue Heizung ungefähr ist.
Tipp 6: Haus günstig umbauen in Eigenregie
Abbrucharbeiten, Hilfsdienste, das letzte Finish mit Farben und Tapeten, kleine energetische Sanierungen wie der Austausch von Thermostat-Ventilen oder die Dämmung der Kellerdecke – mit Eigenhilfe können Modernisierer ihr Haus oder ihre Wohnung günstig sanieren.
Ihr könnt euch auch von fachkundigen Nachbarn oder Freunden zur Hand gehen lassen. Aber Achtung: Die Grenze zwischen Nachbarschaftshilfe und Schwarzarbeit ist fließend. Mehr dazu verraten wir weiter unten im Artikel.
Fehler 1: Haus komplett in Eigenregie umbauen
Viele Bauherren tun sich schwer damit, Architekten oder Sachverständige in die Planung einzubeziehen. Oft ein großer Fehler – in jeder Phase des Bauvorhabens.
Ob Planung, Produktauswahl oder Auftragsvergabe: Die Mehrkosten aufgrund falscher Entscheidungen können das Honorar des Profis mehrfach übersteigen. Die Scheu, einen Fachmann zu engagieren, kann sogar dazu führen, dass Fördermittel nicht beantragt werden, weil das nur mithilfe eines Energieberaters möglich ist.
Was ein Bausachverständiger genau macht und was seine Arbeit kostet, erklären wir hier. Und wenn ihr mehr zum Thema Energieberater wissen wollt, lest hier weiter.
Fehler 2: Haus oder Wohnung sanieren mit zu viel Eigenhilfe
Viele Selbermacher neigen dazu, sich beim Sanieren oder Renovieren zu überschätzen: ihre handwerklichen Fähigkeiten, ihr Arbeitstempo, die Zeit, die zusätzlich zur normalen Arbeit noch zur Verfügung steht. Die Folgen: erhebliche Verzögerungen des Baufortschritts, unter Umständen sogar Baumängel. Mehr zu typischen Bauschäden lest ihr hier.
Erfahrungsgemäß lässt auch das Engagement von Freunden und Verwandten schnell nach – mit der entsprechenden Mehrbelastung für die Bauherren. Hinzu kommt der emotionale Stress, wenn man dem Schwiegervater leider sagen muss, dass er die Fugen nachzuarbeiten hat.
Fehler 3: Haus günstig renovieren mit Schwarzarbeit
Die Grenzen zwischen Nachbarschaftshilfe und Schwarzarbeit sind fließend. Wer den Unterschied nicht kennt, kann sich strafbar machen, informiert die Gewerkschaft der Polizei.
Für Schwarzarbeit drohen nicht nur empfindliche Strafen in fünfstelliger Höhe, sondern auch Folgekosten am Bau. Denn natürlich geben Schwarzarbeiter keine Gewährleistung und sind nicht für Fehler haftbar zu machen, deren Behebung teuer wird.
Also lieber den Profi engagieren. Dann könnt ihr nämlich von der sogenannten Gewährleistung profitieren. Erfahrt hier alles zur Mängelbeseitigung und welche Fristen gelten.
Fehler 4: Haus nicht günstig, sondern billig sanieren
Die Unterschiede zwischen günstig und billig sind für Laien nur schwer zu erkennen. Wie haltbar ein Produkt ist, wie gut es sich zum Sanieren oder Renovieren eines Hauses eignet und wie es an der Schnittstelle zu anderen Bauteilen reagiert, ist aber für die Auswahl genauso wichtig wie der Preis.
Das gilt umso mehr für komplexe Angebote und Maßnahmen. Im detaillierten Vergleich wird oft deutlich, dass Handwerker den Leistungsumfang unterschiedlich definieren. Das billigste Angebot enthält manche Arbeiten womöglich gar nicht. Um diesen Fehler zu umgehen, lasst die Angebote am besten von einem Modernisierungsberater gegen checken.
Fehler 5: Haus günstig renovieren ohne Baubegleitung
Studien beweisen: In der Praxis werden die technischen Potentiale von Energiesparmaßnahmen oft nicht erreicht. Der Grund ist die fehlende Qualitätskontrolle. Wird etwa eine Wärmedämmung nicht fachgerecht ausgeführt, sinkt ihre Wirkung. Das erkennen aber nur Sachverständige.
Eine Baubegleitung kostet etwa ein Prozent der Bausumme. Bei energetischen Sanierungen gibt es dafür eine Förderung von bis zu 50 Prozent des Honorars, maximal 4.000 Euro.
Details und noch mehr Sparpotenziale durch attraktive Zuschüsse haben wir in einem weiteren Ratgeber zusammengestellt: Staatliche Förderung für Hauskauf, Hausbau, Sanierung.
Günstig sanieren: Tipps vom Bauberater
Alwin Muschter ist als Bauberater in Hannover tätig. Der Dipl.-Ing. Architekt berät unter anderem für die Verbraucherzentrale Niedersachsen und sagt: "Gute Leute wollen angemessen bezahlt werden." Im Kurzinterview klärt Alwin Muschter zentrale Fragen rund ums Thema "günstig sanieren" und gibt Tipps für alle, die ihr Haus renovieren wollen.
Wohnglück: Herr Muschter, welches ist der häufigste Fehler beim Sanieren?
Alwin Muschter: Die Bedeutung von Planung und Bauleitung wird unterschätzt. Zum Sanieren braucht man kompetente und unabhängige Experten, und die beraten nun mal nicht umsonst.
Vermeintlich kostenlose Beratungen von Unternehmen zielen darauf ab, einen Auftrag zu bekommen. Da werden auch Ängste geschürt. Zum Beispiel beim Thema Kellerfeuchte. Firmen versuchen oft, eine teure Kellersanierung zu verkaufen, die aber gar nicht nötig ist.
Wie finde ich gute, kostengünstige Handwerker?
Achten Sie nicht allein auf das Honorar, sondern genauso auf die Kompetenz. Wer über Ausschreibungsportale im Internet den billigsten Handwerker ergattern will, muss mit Pfusch rechnen. Gute Betriebe haben es aktuell gar nicht nötig, sich zu Dumpingpreisen anzubieten. Und bei Allroundhandwerkern, die alles Mögliche anbieten, fehlt es oft an Kompetenz.
Ihr wichtigster Tipp fürs günstige Sanieren?
Ein Gesamtbudget erstellen, Prioritäten setzen und sich daran halten. Natürlich auch die richtige Reihenfolge einhalten. Wenn ich erst die Fassade dämmen lasse und dann später noch mal Fenster austausche, verursacht das unnötige Kosten. Andersherum ist es richtig.
Mehr praktisches Hintergrundwissen zu dem Thema bekommt ihr hier: Altbau sanieren: Was muss ich vor der Altbausanierung beachten?