Wenn die Heizung Geräusche macht, ist das meistens kein gutes Zeichen. Denn das nervt nicht nur, es kostet euch meist auch Heizenergie und somit auch Geld. Was ihr tun könnt, wenn eure Heizung gluckert, knackt oder rauscht, lest ihr hier.
Ihr stellt die Heizung an und prompt macht sie komische Geräusche? Gelegentlich blubbert, knackt oder klopft es sogar in den Heizungsrohren? Wenn die Heizung gluckert, arbeitet sie in der Regel auch ineffizient. Sie verbraucht viel mehr Energie als nötig, dadurch steigen natürlich die Heizkosten.
Damit ihr den Energieverbrauch wieder etwas herunterfahren könnt, solltet ihr die Geräusche in der Heizung schleunigst beheben. Welche Ursachen das haben kann, welche Maßnahmen gegen Gluckern und Blubbern, Knacken und Rauschen helfen und was ihr tun müsst, wenn die Heizung pfeift, erfahrt ihr in diesem Ratgeber.
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Was ist, wenn die Heizung gluckert?
Wenn der Heizkörper gluckert, kann das verschiedene Ursachen haben. Nur selten sind es jedoch mechanische Fehler, die für das Gluckern und Blubbern in der Heizung sorgen. In den allermeisten Fällen ist die Ursache dafür ganz einfach: Im (wassergeführten) Heizsystem befindet sich Luft.
Nicht so schlimm, mögen die meisten von uns denken. Dann gluckert es halt. Aber das ist noch lange nicht alles. Luft im Heizsystem hat neben der Geräuschentwicklung weitere Nachteile:
Der Wirkungsgrad der Heizung wird reduziert. Dadurch wird mehr Energie verbraucht, um auf die gleiche Heizleistung zu kommen. Damit erhöhen sich automatisch auch die Heizkosten.
Die Luft in der Heizung führt zu Korrosionsschäden.
Einige Bauteile im teils sensiblen Heizsystem können beschädigt werden.
Wenn der Heizkessel gluckert und Luft im System ist, solltet ihr das also nicht auf die leichte Schulter nehmen. Doch was lässt sich dagegen unternehmen?
Heizung gluckert: Entlüften
Zwar ist eine Heizung ein komplexes System, glücklicherweise gibt es aber eine sehr einfache Maßnahme, um die Luft im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Heizkörper zu lassen: Ihr müsst die Heizung entlüften – und schon sollte sie nicht mehr gluckern.
Das könnt ihr auch als Laien selber machen. Die fünf wesentlichen Schritte beim Heizung entlüften sind:
Umwälzpumpe der Heizung abstellen.
Nach dem Ausschalten eine halbe Stunde warten. Das Heizwasser kühlt ab, überschüssige Luft sammelt sich im Heizkörper.
Thermostate voll aufdrehen.
Auffangbehälter bereitstellen und mit einem Entlüftungsschlüssel das Heizkörperventil aufdrehen, bis es leise zischt.
Ist die Heizung entlüftet, sollte sich das Gluckern erledigt haben. Die Heizung gluckert trotz Entlüften? Auch ein veraltetes Thermostat kann Geräusche verursachen. In den Thermostaten sind mechanische Bauteile vorhanden, die sich nach einigen Jahren abnutzen. Das kann dazu führen, dass Luft ins Heizsystem gelangt.
Ist auch das ausgeschlossen, bleibt oft nur noch die Hilfe des Fachmanns. Der kann entweder einen hydraulischen Abgleich durchführen oder sich die nachfolgenden Fehlerquellen ansehen.
Heizung klopft und knackt: Heizungsrohre untersuchen
Wenn die Heizung anderweitige Geräusche macht, liegt die Ursache nicht zwangsläufig an zu viel Luft im Heizsystem. Klopft und knackt es in den Leitungen oder im Heizkörper, könnte es auch hieran liegen:
Heizungsrohre sind nicht spannungsfrei verlegt
Das warme Heizungswasser führt dazu, dass sich die Heizungsrohre minimal ausdehnen. Sind diese nicht spannungsfrei oder zu eng durch Decke oder Boden verlegt oder die Wand- und Deckenhalterungen zu eng, fehlt den Rohren Platz zum Ausdehnen und dann knackt es in der Heizung. Was ihr dann tun könnt:
Rohre müssen eventuell freigelegt und nachträglich isoliert werden.
Zu enge Halterungen müssen gegen größere ausgetauscht werden.
Vor- und Rücklauf wurde bei der Montage vertauscht
Der Vorlauf ist jener Teil des Heizkreislaufes, bei dem das erhitzte Wasser in die Heizkörper strömt. Über den Rücklauf fließt dann das erkaltete Heizwasser wieder zurück zum Heizkessel. Es passiert schon mal, dass die entsprechenden Anschlüsse bei der Montage eines Heizkörpers vertauscht werden. Neben Gluckergeräuschen können dabei auch Knack- und Klopfgeräusche auftreten. Abhilfe schafft hier ein Thermostat- oder Überstromventil mit umgekehrter Fließrichtung.
Heizung rauscht: Umwälzpumpe neu einstellen
Die Umwälzpumpe am Heizkessel sorgt dafür, dass das Heizwasser in der richtigen Geschwindigkeit durch das Heizsystem strömt. Ist die Drehzahl der Pumpe zu hoch eingestellt, fließt zu viel Wasser durch das System und verursacht ein Rauschen in den Heizleitungen und Heizkörpern.
Je niedriger die Drehzahl, desto weniger Wasser fließt durch das System und das Rauschen in der Heizung verschwindet. Habt ihr die Bedienungsanleitung zum Heizkessel parat, könnt ihr versuchen, die Drehzahl der Umwälzpumpe selber richtig einzustellen. Bei neueren Modellen funktioniert das teilweise schon über ein Display. Bei alten Umwälzpumpen findet ihr eine Drehvorrichtung, die ihr per Hand einstellen könnt. Manchmal benötigt ihr auch einen großen Schlitzschraubenzieher.
Übrigens: Um eure Wohnung zu heizen, reicht es in der Regel aus, die Umwälzpumpe auf die kleinste Stufe einzustellen. Je niedriger die Umwälzpumpe eingeschaltet ist, desto niedriger ist folglich auch euer Stromverbrauch.
Der Bund der Energieverbraucher hat ausgerechnet: Der Verbrauchsunterschied von Umwälzpumpen liegt zwischen höchster und niedrigster Stufe bei etwa 20 Watt. In der Heizperiode von Oktober bis Anfang Juni und bei eingeschalteter Nachtabsenkung läuft die Pumpe täglich für einen Zeitraum von 16 Stunden. Bei einem Strompreis von circa 30 Cent pro Kilowattstunde summieren sich die Stromkosten auf 23 Euro pro Jahr, die ihr einsparen könnt, wenn eure Umwälzpumpe auf niedrigster Stufe eingestellt ist.
Auch wenn zu wenig Wasser im Heizsystem ist oder nicht genug Druck aufgebaut wird, macht die Heizung Geräusche. Bemerkbar macht sich das durch ein Pfeifen oder auch durch Gluckern.
Wenn ihr ständig zu wenig Druck habt, kann das eventuell auf ein Leck hindeuten. Prüfen könnt ihr den Druck über eine (analoge oder digitale) Druckanzeige am oder beim Heizkessel. Der Richtwert für ein Einfamilienhaus liegt etwa zwischen ein und zwei Bar, darunter sollte der Druck nicht sinken. Um den Druck zu erhöhen, müsst ihr eventuell Wasser nachfüllen.
Abschließender Hinweis: Seid ihr euch nicht sicher, was ihr wo an eurer Heizung einstellen müsst, vertraut lieber auf die Expertise von einem Heizungsinstallateur. Worum ihr euch aber in jedem Fall selbst kümmern könnt ist die Reinigung eures Heizkörpers – den Effekt unterschätzen viele Haushalte. Lest hier, was ihr beachten müsst: Heizkörper reinigen: Die besten Tricks fürs Heizung putzen