Wer unter die Gärtner geht und ein Gemüsebeet anlegen möchte, sollte klein anfangen. Wir stellen euch die Gemüsepflanzen vor, mit denen der Start am besten gelingt.
Wer einen eigenen Garten hat, steht vor der Qual der Wahl: Was mache ich nun mit diesem schönen Fleckchen Erde? Es gibt schließlich so viele Möglichkeiten: Ihr könnt ein wahres Blütenparadies für Bienen anlegen, euch mit robusten Pflanzen für Trockenperioden wappnen oder sogar einen Pool im Garten bauen. Eine der sinnvollsten Bestimmungen für den Garten ist jedoch, euch und eure Familie mit frischen Lebensmitteln zu versorgen. Wir zeigen, wie ihr ein Gemüsebeet für Anfänger anlegen könnt und welche Sorten fast wie von selber wachsen.
Wo im Garten sollte man das Gemüsebeet anlegen?
Der richtige Standort ist das A und O, damit eure Gemüsesorten prächtig gedeihen können. Die meisten von ihnen lieben es warm und sonnig, euer Gemüsebeet solltet ihr also am besten nicht unter einer großen Tanne, sondern an einem lichten Fleck in eurem Garten anlegen. Bei einer ordentlichen Portion Sonne entfaltet das Gemüse erst so richtig seinen Geschmack. Folgende Gemüsesorten benötigen besonders viel Licht zum Wachsen:
Tomaten
Auberginen
Gurken
Paprika
Zucchini
Chili
Kartoffeln
Es gibt aber auch einige Gemüsesorten, die nicht unbedingt in der prallen Sonne wachsen sollten und denen ein wenig Schatten nichts ausmacht. Zum Beispiel:
verschiedene Kohlarten
Spinat
Karotten
Brokkoli
Feld- und Schnittsalat
Aber auch Kräuter könnt ihr beim Anlegen des Gemüsegartens getrost in den Schatten setzen, so zum Beispiel:
Gemüsebeet anlegen für Anfänger: diese Gemüsesorten eignen sich besonders gut
Welche Gemüsesorten ihr in eurem Beet anpflanzt ist ganz euch überlassen. Ihr solltet euch im Vorfeld aber gut über ihre Vorlieben informieren, damit ihr sie an der richtigen Stelle ins Beet setzt. Wir haben euch Standortvorlieben, Aussaat-Zeiten und Infos zu den zehn beliebtesten Gemüsesorten zusammengefasst:
1. Steckrüben und Rote Beete
Die Steckrübe, mit der die Rote Beete eng verwandt ist, benötigt nicht allzu viele Nährstoffe und kann deshalb gerne an die Stelle von zuvor geerntetem Gemüse gesetzt werden. Erst wollen die Rüben aber ab Ende Mai oder Anfang Juni in kleinen Töpfen vorgezogen werden. Anschließend werden sie etwa ab Mitte Juli an besagte Stelle im Beet gepflanzt.
Wovon sie aber gerade in der Anfangszeit viel brauchen, ist Wasser. Daher empfiehlt es sich auch, Rüben, ob weiß oder rot, nicht allzu tief in die Erde zu setzen. Ab September könnt ihr sie ernten. Wenn ihr sie noch länger im Boden lasst, wachsen sie sogar noch ein wenig und können im Boden überwintern. Voraussetzung ist, dass der Winter relativ mild bleibt.
2. Radieschen
Das Allzweckgemüse des Gemüsegartens ist das Radieschen. Radieschen wachsen schnell und sind schon nach etwa vier Wochen erntereif. Ihr werdet also ziemlich schnell erste Erfolge sehen und schmecken. Darüber hinaus fügen sich Radieschen in beinahe jede Lücke, die im Gemüsebeet noch frei ist. Zwischen den Reihen solltet ihr etwa zehn cm Abstand halten. Für den Anbau von Radieschen habt ihr viel Zeit: Ausgesät wird von März bis September.
3. Erbsen & Bohnen
Die Erbse ist eine robuste Pflanze. Sie verträgt Wind und Wetter und ist damit perfekt für alle Anfängerinnen und Anfänger geeignet – genauso wie Bohnenpflanzen. Ob Erbse oder Bohne, die Rankpflanzen benötigen beide eine Rankhilfe, weshalb sie direkt an einem entsprechenden Gitter gepflanzt werden sollten. Die Erde sollte durchlässig sein, Staunässe mögen sie nämlich gar nicht. Abgesehen davon gibt es nicht viel zu beachten. Einzig, dass Bohnen sich über noch etwas mehr Sonne freuen als Erbsen.
4. Kopfsalat & Mangold
Lichtkeimer sind Pflanzen, die zur Keimung Licht benötigen. Kopfsalat ist einer dieser Lichtkeimer. Wenn ihr ihn sät, dürft ihr die Samen allerhöchstens mit einer sehr dünnen Sandschicht bedecken, sonst wächst er nicht. Die Samen dürfen zugleich nicht austrocknen, weshalb sie bevorzugt im Schatten oder Halbschatten einer anderen Pflanze gesät werden sollten.
Solange ihr darauf achtet, dass die Samen es schön feucht haben, dürfte nichts schief gehen. Und: Ihr müsst nicht den ganzen Kopf ernten. Wenn er so weit ist, könnt ihr den Salat etwa vier Zentimeter über dem Boden abschneiden, danach wächst er wieder nach. Letzteres gilt auch für den Mangold. Als Dunkelkeimer müssen dessen Samen allerdings leicht in die Erde gedrückt werden.
5. Zucchini
Die Zucchini braucht Platz und davon nicht zu wenig. Pro Pflanze solltet ihr im Beet rund einen Quadratmeter kalkulieren. Sie sollte auch reichlich gedüngt werden, frischen Mist vertragen Zucchini besonders gut. Je stärker die Pflanze, desto besser kann sie sich wehren. Dennoch werden Zucchini häufig von Mehltau befallen. Welche nützliche Pflanze in der Nähe der Zucchini den Mehltau fernhält, verraten wir euch in unseren Tipps zum nachhaltigen Gärtnern.
6. Tomaten
Bei der Züchtung von Tomaten gibt es einiges zu beachten. Das heißt aber nicht, dass Tomaten zu den besonders schwierigen Nutzpflanzen zählen. Wenn ihr alles richtig macht, könnt ihr sie fast täglich beim Wachsen beobachten. Gesät wird bereits im Februar oder Anfang März – zunächst auf der Fensterbank, denn draußen ist es den Tomaten zu dieser Jahreszeit noch zu kalt. Mitte April könnt ihr sie nach draußen in die Sonne setzen und ihnen gleich eine Rankhilfe bereitstellen.
Setzt die Tomaten schön tief in die Erde, dann haben sie einen noch besseren Halt. Tomaten brauchen viel Wasser und viel Sonne, das ist das Wichtigste. Wenn ihr dann auch noch regelmäßig die Geiztriebe entfernt, die in der Achse des Haupttriebs und der Nebentriebe wachsen, werden die Früchte schön groß und saftig.
7. Gurken
Wer Gurken im Gemüsebeet anlegen will, hat mit ihnen das gleiche Spiel wie mit den Tomaten. Auch sie stehen gerne in der Sonne und benötigen viel Wasser. Im Zuge ihres Wachstums ranken sie sich an einer Stange oder am Geländer hoch. Einziger Unterschied zu den Tomaten: Ihr solltet sie etwa einen Monat später aussäen und erst im Mai nach draußen stellen.
8. Knoblauch
Mit etwas Knoblauch wird nahezu jede herzhafte Speise besser – das gilt auch fürs Beet. Dafür braucht ihr nur eine Zehe, die ihr mit der spitzen Seite nach oben in die Erde steckt. Macht ihr das statt im Frühling bereits im Herbst, müsst ihr im Winter ein wenig aufpassen, dass es nicht zu kalt wird und der Wind nicht zu stark pfeift, sonst könnte die Pflanze eingehen. Wenn das überstanden ist, ist der erntereife Knoblauch später umso größer und kräftiger.
9. Zwiebeln
Zwiebeln stellen ähnliche Anforderungen an den Anbau wie Knoblauch – und das sind sehr wenige. Am einfachsten geht's, indem ihr ein Netz Steckzwiebeln kauft und die Zwiebeln in die Erde pflanzt. Wenn die Knollen groß genug sind, holt ihr sie wieder aus der Erde. Oder ihr wartet darauf, dass die Pflanze blüht und verwendet anschließend die Samen zum Aussäen, sodass ihr euch ein Jahr später über frische Zwiebeln aus komplett eigener Erzeugung freuen könnt.
Hochbeet als Gemüsebeet im Garten anlegen
Die meisten der genannten Gemüsesorten könnt ihr auch hervorragend in einem Hochbeet anpflanzen. Der Vorteil am Hochbeet: Kein anstrengendes Bücken mehr und auch weniger Schädlinge wie zum Beispiel Schnecken, die sich über den Salatkopf hermachen. Lest hier, wie ihr ein Hochbeet für unter 50 Euro selber bauen könnt und mit welchen Gemüsearten ihr das Hochbeet im Herbst bepflanzen könnt.
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