Dreißig Grad im Schatten, die Sonne brennt unerbittlich vom Himmel. Jetzt ein schneller erfrischender Sprung ins kühle Nass – das wäre toll! Am liebsten im eigenen Pool im Garten direkt hinterm Haus. Und das ohne mit anderen Badegästen um einen Platz im überfüllten Schwimmbad zu rangeln. 

Wer sich einen Pool im Garten bauen möchte, muss sorgfältig planen. Je nach Ausführung kommt einiges an Kosten auf den künftigen Self-made-Bademeister zu. Unser großer Ratgeber ist der erste Schritt zum Bau eures eigenen Swimmingpools.

Pool im Garten: Welcher soll es sein?

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, einen Pool in den Garten zu integrieren. Denn neben temporären Möglichkeiten für spontanen Badespaß im Sommer wie einem aufblasbaren Quick-Up-Pool oder einem Badezuber unterscheidet man bei den dauerhaften Swimming-Pool-Varianten zwischen

  • in den Boden eingelassenen Pools
  • und Aufstellpools.

Letztere lassen sich einfacher verwirklichen und sind auch preisgünstiger.

Aufstellpools bekommt ihr als relativ preiswerte Bausätze mit Schritt-für-Schritt-Anleitung. Sie können sogar von Laien mit wenig Aufwand zusammengeschraubt werden. Allerdings ist die Auswahl hier, was Größe und Aussehen angeht, eher eingeschränkt. Dabei sind Stahlwandpools sehr beliebt. Wem es vor allem um Entspannung geht, der könnte sich auch für einen Außenwhirlpool entscheiden. Womöglich ist auch eine Fass-Sauna für den Garten oder ein Pool auf der Dachterrasse für euch interessant?

Welche verschiedenen Pool-Varianten es gibt und was sie jeweils kosten, haben wir in unserem Artikel "Pool bauen: Mit diesen Kosten müsst ihr rechnen" zusammengestellt.

Die richtige Größe: XXL-Pool oder Planschbecken?

Die Größe des Schwimmbeckens im Garten hängt von den persönlichen Bedürfnissen ab: Will man darin die eine oder andere Bahn ziehen, empfiehlt sich eine Länge von mindestens acht Metern. Eine Tiefe von 1,50 Metern genügt, sonst erhöht sich der Wasserdruck auf die Außenwände des Pools, und das verkompliziert die Planung.

Für bescheidenere Ansprüche eignet sich hingegen ein Rundpool. Diese kostengünstigere und einfachste Variante reicht mit ihren Maßen für ein erfrischendes Bad oder zum Planschen für die Kinder in der sommerlichen Hitze.

Der richtige Standort für den Pool im Garten

Ist die Wahl entschieden, steht als erster Arbeitsschritt die Planung an. Wo soll das Schwimmbecken überhaupt hin? Eine südlich ausgerichtete, schattenfreie Ecke im Garten bietet sich an. Dort erwärmt sich das Wasser dank reichlicher Sonneneinstrahlung von allein und die Wärmepumpe hat Pause.

Wer keine Lust hat, Blätter aus dem Pool zu fischen, sollte auch darauf achten, nicht gerade unter Laub abwerfenden Bäumen oder Sträuchern zu bauen. Praktisch ist die Nähe bereits vorhandener Strom- und Wasseranschlüsse. Das erspart das aufwendige und teure Verlegen neuer Leitungen.

Galerie: 10 Beispiele für einen Pool im Garten

  • Geschwungener Pool mit Holzterrasse
  • Eingelassener Stahlwand-Pool vor einem kleinen Gästehaus
  • Kleiner Einbaupool auf einer Terrasse
  • Kleiner Pool, umgeben von einem Garten
  • Aufstellpool aus Holz
  • Großzügiger Edelstahlpool mit großer Holzterrasse
  • Kleiner Holzpool zum Aufstellen
  • Pool mit Iso-Steinen vor großem Haus
  • Luxuriöses Fertigschwimmbecken aus glasfaserverstärktem Kunststoff
  • Pool aus Styroporsteinen im Garten

Genehmigung eines Pools im Garten

Je nach Größe oder Bauweise ist für den Swimmingpool im eigenen Garten eine Baugenehmigung erforderlich. Entscheidend ist das jeweilige Landesbaurecht.

Viele Länder folgen in Sachen Swimmingpool der Musterbauordnung. Danach sind zum Beispiel Schwimmbecken bis 100 Kubikmeter im Garten für private Freizeitnutzung genehmigungsfrei, wenn sie im Siedlungsgebiet und nicht in einem Außenbereich liegen. 

Gesonderte Regeln gelten für Bauten, die in landwirtschaftlich genutzten Gebieten oder solche, die in einem Denkmal- oder Naturschutzgebiet geplant sind.

In manchen Bundesländern ist allerdings schon eine Baugenehmigung notwendig, wenn das Schwimmbecken mehr als 50 Kubikmeter Badewasser fasst. Viele Pools weisen die Standardmaße 4 x 8 x 1,5 Meter auf, was einem Gesamtvolumen von 48 Kubikmetern entspricht.

Soll euer Pool aber fest überdacht und von (Glas)wänden umfasst sein, handelt es sich dagegen um ein Gebäude, das genehmigungspflichtig sein kann. Wenn ihr einen solchen Pool an das bestehende Haus anbauen wollt, löst auch das meist eine Genehmigungspflicht aus.

Pool Planung
Je sorgfältiger die Planung beim Pool bauen, umso weniger geht schief.

Bauordnungs- und Planungsrechtliche Vorschriften beachten

Unabhängig von der Genehmigungspflichtig müsst ihr auch alle bauordnungs- und bauplanungsrechtlichen Vorschriften einhalten. Es kann etwa sein, dass der Bebauungsplan Vorgaben macht. Wenn dort Nebenanlagen unzulässig sind, ist auch ein einfaches Schwimmbecken planungsrechtlich untersagt. Es gibt sogar B-Pläne, die Swimmingpools explizit verbieten.

Beachtet auch die maximal erlaubte bauliche Nutzung des Grundstücks, die vielleicht mit dem existierenden Haus schon fast erschöpft ist. Bei großen Schwimmbädern, die dem Haus im Sinne der Baunutzungsverordnung nicht mehr untergeordnet sind, haben Nachbarn ein Abwehrrecht, das sie klageweise durchsetzen können. 

Wenn das Amt nicht selbst via Internetkarten auf gut sichtbare Pools stößt, dann meldet sich vielleicht ein geräuschempfindlicher Nachbar später und macht das Amt aufmerksam.

Damit es soweit nicht kommt, solltet ihr frühzeitig die rechtlichen Rahmenbedingungen vor Ort ermittelt. Informationen und Anträge gibt es bei dem zuständigen regionalen Bauamt und in der Landesbauordnung..

So viel kostet ein Swimmingpool im Garten

Die Auswahl an Pools für den eigenen Garten ist riesig. Am günstigsten in der Anschaffung sind Stahlwandbecken oder robuste Fertigpools aus Polyester. Im Handel gibt es Pool-Sets zum Selberbauen schon ab rund 5.000 Euro. Wichtig ist, darauf zu achten, ob die Transportkosten bereits im Kaufpreis inbegriffen sind. In der Regel gibt es die Becken eckig, oval und rund.

Wer die Form des Pools lieber frei gestalten möchte, greift zu einer gegossenen Betonschale (sehr arbeitsintensiv!) oder Iso-Steinen. Die müssen jedoch aufwendig verputzt und eingepasst werden. Beide Varianten sind ziemlich teuer, dafür aber beständig gegen Schäden durch Wurzeln oder das Buddeln von Nagern.

Nur für den ganz großen Geldbeutel eignet sich ein Edelstahlbecken. Seine Vorteile liegen in der Langlebigkeit und der bequemen Wartung. Außerdem ist ein Gartenpool dieser Art vergleichsweise leicht zu reinigen. Aber der Preis für ein solches elegantes Design ist hoch. Er beginnt bei etwa 20.000 Euro. Dazu kommt noch einmal etwa die Hälfte des Betrages für die Pooltechnik und das Zubehör.

Günstiger könnt ihr den Traum vom eigenen Swimmingpool verwirklichen, wenn ihr euren Pool oder euer Badefass selber baut. Viele praktische Tipps dazu findet ihr hier: "Pool selber bauen: Ein Erfahrungsbericht mit vielen Tipps"

Weitere Kosten für einen Pool im Garten

Neben dem Material beziehungsweise dem eigentlichen Becken fallen je nach Ausführung und Eigenleistung erhebliche Kosten für Handwerker, das Ausschachten der Baugrube sowie das Entsorgen des Aushubs an.

Dazu kommen die Kosten für eine Wärmepumpe und eine Filteranlage. Außerdem ist eine Poolabdeckung sinnvoll. Sie schützt das Wasser langfristig vor Verschmutzung und Verdunstung.

Zudem solltet ihr die laufenden Betriebskosten für einen Pool im Garten bedenken. Ganz pauschal müsst ihr für Frischwasser, Strom- und Heizkosten und die regelmäßige Reinigung zwischen 1.000 und 2.500 Euro pro Jahr einkalkulieren.

Schwimmteich als Alternative: Natürlich baden gehen

Eine naturnahe Alternative zum Swimmingpool ist ein Schwimmteich. Anstelle großen Materialaufwandes wird hier "nur" ein großes Loch gebuddelt und professionell mit einer entsprechend großen Plane ausgefüttert.

Für sauberes Wasser im Gartenpool sorgen statt teurer technischer Geräte die richtigen Pflanzen, Kies und Mikroorganismen. Hier sind besonders viel Fachwissen und Platz nötig. Allein die Reinigungszone benötigt mindestens ein Drittel der Gesamtfläche des Teichs. Auch sollte eine ungefähre Tiefe von zwei Metern eingehalten werden, damit das Wasser bei hohen Temperaturen nicht umkippt.

Ist alles fachgerecht eingepflanzt, muss nur noch im Frühjahr geschnitten werden. Im Gegensatz zum klassischen Swimmingpool kann das Wasser nicht zusätzlich erwärmt oder abgedeckt werden. Für Fische ist dieser Teich übrigens nicht geeignet.

Naturteich
Im Naturteich reinigt sich das Wasser rein biologisch durch die Pflanzen.

Wasser im Pool sauber halten

Viele Hausbesitzer scheuen den Bau eines Swimmingpools wegen der möglicherweise hohen Nebenkosten. Aber moderne Filter- und Umwälzanlagen arbeiten sparsam und umweltfreundlich. Auch der unangenehm störende Geruch von Chlor zum Desinfizieren des Wassers ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten und muss nicht unbedingt sein.

Um das kühle Nass sauber zu halten, leistet ein Biofilter besonders gute Dienste. Zusätzlich verhindert er bei hohen Außentemperaturen die Algenbildung. Günstiger in der Anschaffung ist eine spezielle UV-Lampe. Ihr Licht tötet Keime und Bakterien ab.

Checkliste: Pool im Garten bauen

Der Bau eines Pools im eigenen Garten will sorgsam und mit guter Planung angegangen werden. Diese Punkte solltet ihr dabei berücksichtigen:

1. Kalkulation

In die Budgetplanung gehören Material, langfristige Kosten wie Wasser, Strom und Pflege sowie der Anteil professioneller Hilfe bei der Planung und beim Bau.

2. Größe und Standort

Der Umfang des Pools richtet sich nach seinem Verwendungszweck und dem Platz im Garten. Das heißt: Wollt ihr ganze Bahnen schwimmen oder nur ein bisschen planschen?

3. Planung und Baugenehmigung

  • Vor dem Bau des Gartenpools unbedingt Daten zu Bodenbeschaffenheit, Grundwasserspiegel und Genehmigungen recherchieren. Eine Bodenuntersuchung hilft beispielsweise, den zum Untergrund passenden Baustoff auszuwählen.
  • Je nach Bauamt muss eine Baumeldung beziehungsweise Baufertigstellungsanzeige eingereicht werden (am besten Rücksprache über etwaige Voraussetzungen mit dem zuständigen Bauamt halten).
  • Unter eine eventuelle Meldepflicht fallen auch Bauten wie Solaranlagen zum Beheizen des Pools oder Überdachungen.
  • Pool-Überdachungen sollten gegen Schäden wie Sturm oder Hagel versichert sein. Welche Klausel in der Police notwendig ist, hängt vom jeweiligen Versicherer ab. Generell sollte ein Schwimmbecken in der entsprechenden Versicherung aufgenommen werden.
  • Das Becken muss gegen den unbefugten Zutritt durch Dritte von außen abgesichert sein. Besonders wichtig bei der Sicherheit ist der Schutz von Kleinkindern vor dem Ertrinken.

Tipp: Fangt rechtzeitig mit der Planung eures Swimmingpools an, denn die Nachfrage nach Pools ist sehr hoch und die Wartezeiten lang.

10 praktische Tipps für den Pool-Bau im Garten

  • Bagger zum Pool ausheben
  • Setzrisse im Pool
  • Polystyrol-Bausteinen werden mit Beton gefüllt
  • Stufen zum Herausklettern
  • Moderne Pooltechnik Sandfilteranlage
  • Schwimmer für den Pool
  • Poolreinigung durch Spezialbecken
  • Rollplane Pool
  • Poolüberdachung
  • Tierretter Froglog

Swimmingpool selber bauen: Mehr Infos

Übrigens: wenn ihr über einen Pool auf der Dachterrasse nachdenkt findet ihr im folgenden Artikel noch einige Informationen: Pool auf der Dachterrasse: Was muss ich beachten?

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