Im Gegensatz zu einem Swimmingpool oder Außenwhirlpool ist in einem Badeteich nicht nur für den Menschen gesorgt. Ganz nebenbei ist das angelegte Gewässer auch natürlicher Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Energieverbrauch, Betriebsausgaben und Pflegeaufwand halten sich zudem in Grenzen. Hier lest ihr alles über die Vor- und Nachteile von Badeteichanlagen, welche Kosten auf euch zukommen und was es bei einem Schwimmteich zu beachten gibt.
Schwimmteich: Alle Vorteile und Nachteile
Ein Schwimmteich im Garten bringt viele Vorteile mit sich:
- Geringer Pflegeaufwand: Das Wasser reinigt sich auf natürliche Weise durch Pflanzen, Kies und Mikroorganismen – ganz ohne chemische Zusätze.
- Naturschauspiel: Ein Badeteich ist ein natürlicher Blickfang im Garten, mit großer Pflanzen- und Tiervielfalt.
- Individualität: Hobbygärtner kommen mit einem Schwimmteich auf ihre Kosten und können sich bei der Gestaltung ausleben.
- Laufende Kosten: Betriebskosten und Energieverbrauch sind im Vergleich zu einem gekauften oder selbstgebauten Swimmingpool gering.
Dem gegenüber stehen folgende Nachteile:
- Anschaffungskosten: Wer einen Schwimmteich von einem Profi bauen lässt, muss mit hohen Kosten rechnen. Als Heimwerker braucht man Know-how, große Maschinen und Geduld.
- Größe: Ihr braucht viel Fläche: Die Pflanzenzone nimmt reichlich Platz in Anspruch, so dass der Badeteich mindestens 50 Quadratmeter groß sein sollte.
- Nutzungsdauer: Das Wasser lässt sich schwer beheizen und ist daher meist nur im Sommer nutzbar.
- Sicherheit: Eine Abdeckung zum Schutz vor ungewollter Nutzung durch Kinder ist schwer realisierbar.
Was ist der Unterschied zwischen Naturpool und Badeteich?
Die Begriffe Naturpool und Badeteich oder Schwimmteich werden vielfach synonym verwendet. Es gibt aber einen großen Unterschied:
Beim Naturpool übernimmt ein sogenannter Biofilm auf der Wasseroberfläche die Hauptarbeit bei der Wassereinigung. Dafür ist der Einbau eines Filtersystems notwendig. Die Mikroorganismen in diesem Biofilm zersetzen organische Bestandteile im Naturpool und bereiten das Wasser somit auf. Dafür benötigen sie ständig Sauerstoff, der über eine Pumpe im Pool generiert wird. Der Technikeinsatz und damit auch die laufenden Kosten sind höher als beim Schwimmteich. Dafür ist die reine Badefläche größer. Sie liegt bei rund 95 Prozent.
Beim Badeteich oder Schwimmteich wiederum ist die Wasserreinigung vollkommen naturbelassen. Ein üppiger Bewuchs mit Unterwasserpflanzen ist dafür Grundvoraussetzung. 50 Prozent der Gesamtfläche sind der Pflanzenwelt vorbehalten, der Schwimmbereich ist also deutlich kleiner als beim Naturpool.
Schwimmteich planen, anlegen und pflegen
Ein Schwimmteich legt sich nicht von alleine an. Es gibt einiges zu beachten und vorzubereiten, wenn ihr euch für einen Badeteich entscheidet. Die wichtigsten Punkte im Überblick:
- Genehmigung: In der Regel sind Gewässer bis 100 Kubikmeter Volumen genehmigungsfrei. Zur Sicherheit solltet ihr allerdings im zuständigen Bauamt nachfragen. Einige Bezirke haben besondere Auflagen.
- Zeitpunkt: Im Herbst ist der beste Zeitpunkt, einen Schwimmteich anzulegen. Bis zum nächsten Sommer hat sich das Ökosystem eingependelt.
- Standort: Der Schwimmteich sollte halbschattig liegen. Sonneneinstrahlung fördert die Algenbildung. Der Teichrand sollte frei sein von Bäumen.
- Größe: Ein Badeteich braucht mindestens 50 Quadratmeter Grundfläche.
- Sicherheit: Bedenkt, dass möglicherweise Kinder aus dem eigenen Haushalt oder der Nachbarschaft in Teichnähe spielen könnten. Schutzmaßnahmen wie eine Einzäunung oder ein Tor mit Schloss solltet ihr also mitbedenken.
- Aushub: Die Grube für einen Badeteich sollte mindestens 1,50 Meter tief sein. Es lohnt sich meist der Einsatz eines Minibaggers. Bedenkt in diesem Fall die nötigen Zufahrtswege.
- Regenerationszone: Ein naturbelassener Schwimmteich braucht eine Regenerationszone für Pflanzen, die in etwa 50 Prozent der Gesamtfläche einnimmt und durch eine Leichtbauwand vom Badebereich abgetrennt ist.
- Bepflanzung: Die Pflanzen im Badeteich sind nicht nur schön anzusehen, sondern übernehmen wichtige Aufgaben. Die Auswahl ist deshalb entscheidend. Mögliche Kandidaten sind Sumpfdotterblumen, Schwertlilien, Wasserminze, Gräser und Seerosen.
- Pumpe: Eine Kreiselpumpe unterstützt den permanenten Wasseraustausch. Aus Sicherheitsgründen sind nur 12 Volt-Pumpen erlaubt, die Leistung sollte 30 Watt betragen.
- Pflege: Das Wasser regelmäßig von Laub- und Pflanzenresten befreien, den Rest übernimmt der Teich selbst.
Was kostet ein Badeteich?
Die Kosten für einen Schwimmteich hängen von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören:
- Größe und Tiefe der Wasseranlage
- Grundstückslage
- Zugänglichkeit der Baustelle und Maschineneinsatz
- Beschaffung des Untergrunds
- Ausstattung und Materialien
- Qualität des Füllwassers
Grundsätzlich kann man bei einem 50 Quadratmeter großen Badeteich von mindestens 7.500 Euro ausgehen. Die Kosten sind nach oben offen und können je nach Anspruch und Aufwand bis zu 30.000 Euro betragen.
Ihr könnt in etwa mit 150 bis 600 Euro pro Quadratmeter rechnen. Alles, was in Eigenarbeit geschieht, kann die Kosten natürlich senken.
Schwimmteich selber bauen: Lohnt sich das?
Der Bau eines Schwimmteichs verlangt einiges an Know-how. Einsteiger könnten sich vorerst an einem Bachlauf versuchen. Badeteiche sind da schon ein anderes Kaliber. Grundsätzlich ist das Anlegen in Eigenregie aber kein Ding der Unmöglichkeit.
Vom Ausheben der Grube über das Auslegen der Folie bis hin zur Auswahl der Pflanzen gibt es allerdings viele Dinge zu beachten. Fehler können euch am Ende teuer zu stehen kommen. Die Kostenersparnis eines DIY-Badeteichs lohnt sich in der Regel also nur, wenn ihr selbst vom Fach seid oder aber fachmännische Unterstützung habt. Anbieter für Schwimmteiche und Naturpools sind beispielsweise TeichMeister, Pool for Nature oder NaturaGart.