Feuchte Wäsche trocknet an der frischen Luft in der Sonne am besten. Auch im Herbst und Winter könnt ihr eure Wäsche draußen trocknen, wenn die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist. Die besten Tipps und Tricks gibt's hier.
Im Sommer ist alles ganz einfach: Wer seine frisch gewaschene Wäsche auf die Wäscheleine im Garten oder einen Wäscheständer auf dem Balkon hängt, kann damit rechnen, dass sie innerhalb weniger Stunden trocken ist.
Aber auch im Herbst und Winter könnt ihr eure Wäsche draußen trocknen, wenn die Luftfeuchtigkeit entsprechend niedrig ist. Was ihr dabei beachten solltet und warum Wäsche sogar bei Frost trocknet, erfahrt ihr hier.
Warum sollte man Wäsche draußen trocknen?
Knapp fünf Kilogramm tropfnasse Wäsche gibt beim Trocknen bis zu drei Liter Feuchtigkeit an die Umgebungsluft ab. Ist diese irgendwann gesättigt, kann sich die überschüssige Feuchtigkeit schnell an den Wänden in der Wohnung absetzen und dort kondensieren.
Besonders an kühlen Außenwänden besteht in Herbst und Winter dann eine erhöhte Gefahr, dass sich dort Schimmel bildet, wenn dazu nicht richtig gelüftet und geheizt wird. Das betrifft dann zum Beispiel das Schlafzimmer.
Wo solltet ihr also stattdessen die Wäsche aufhängen? Grundsätzlich solltet ihr besser eure Wäsche draußen trocknen, als den Wäscheständer mit der feuchten Kleidung in der Wohnung zu platzieren.
Klar, manche Haushalte haben weder einen Balkon, noch einen Trocknungskeller oder Dachboden. Vom Garten ganz zu schweigen. In diesem Fall bleibt euch nichts anderes übrig, als die Wäsche drinnen zu trocknen.
Kann man bei hoher Luftfeuchtigkeit die Wäsche draußen trocknen?
Die Antwortet lautet: Jein. Am besten trocknet eure Wäsche draußen, wenn die Luft sehr trocken ist und sie noch Feuchtigkeit aufnehmen kann. Prinzipiell kann auch bei höherer Luftfeuchtigkeit die Wäsche draußen trocknen, doch das dauert dann wesentlich länger.
Regnet, stürmt oder schneit es, ist die Luft aber so mit Feuchtigkeit gesättigt, dass sie die eurer Wäsche gar nicht mehr oder nur teilweise aufnehmen kann. Bei nasskaltem Wetter solltet ihr die Wäsche also lieber reinholen oder gar nicht erst draußen aufhängen.
Auch bei Frost Wäsche draußen trocknen
Selbst bei Minusgraden könnt ihr eure Wäsche im Winter draußen trocknen und zwar nicht trotz, sondern gerade wegen des Frosts!
Warum also die Wäsche im Winter draußen trocknen? Aufgrund eines physikalischen Vorgangs! Dabei gefriert das Wasser in den Textilien zunächst und verpufft dann in die Luft. Dieser Vorgang, bei dem ein Stoff aus einem festen Aggregatzustand direkt in einen gasförmigen wechselt, nennt sich Sublimation.
Diese Frosttrocknung soll dafür sorgen, dass die Wäsche anschließend sogar besonders weich ist. Ihr solltet die Wäsche draußen trocknen, aber nicht reinholen, wenn sie noch gefroren ist – denn dann wird sie wieder nass. Mehr dazu lest ihr auch in "Stimmt es, dass Wäsche im Winter auch bei Minusgraden trocknet?"
7 Tricks, wie eure Wäsche im Herbst draußen schneller trocknet
Auch im Herbst könnt ihr die Wäsche draußen trocknen. Um den Trocknungsprozess dabei zu beschleunigen, könnt ihr euch ein paar simpler Tricks bedienen:
Wäsche gründlich schleudern. So verliert sie schon in der Waschmaschine möglichst viel Wasser.
Nach dem Waschgang feuchte Wäsche ordentlich glattstreichen und in Form ziehen. Das vermeidet Falten und die Feuchtigkeit kann besser entweichen.
Wäsche nicht doppellagig aufhängen, nutzt stattdessen lieber Wäscheklammern.
Hängt Unterwäsche und Socken getrennt von der anderen Wäsche auf, so trocknen sie schneller.
Kleidung wie Blusen, Hemden oder Kleider, die leicht knittert, einzeln auf Bügel aufhängen.
Wenn möglich, Wäsche weit genug auseinanderhängen, so trocknet sie schneller.
Große Wäschestücke wie Bettwäsche oder Vorhänge in Windrichtung hängen, der Wind bläst sie zusätzlich trocken.
Schimmelgefahr: Dürfen Vermieter Trocknen von Wäsche in der Wohnung verbieten?
Weil die feuchte Wäsche Schimmel verursachen kann, hält sich der Mythos hartnäckig, dass Vermieter Mietern das Wäschetrocknen in den Wohnräumen verbieten können.
Das stimmt allerdings nicht. Selbst wenn es einen Trocknungskeller oder einen mit Wäscheleinen ausgestatteten Dachboden gibt, kann der Vermieter nicht anordnen, dass ihr eure Wäsche dort aufhängt. Und doch wird es immer wieder versucht. Klauseln in Mietverträgen, die euch grundsätzlich verbieten, eure feuchte Wäsche drinnen aufzuhängen, sind jedoch ungültig.
Trotzdem solltet ihr vorsichtig sein – vor allem dann, wenn ihr in eurer Wohnung ohnehin oft Probleme mit zu hoher Luftfeuchtigkeit habt und Schimmelbildung auftritt. Denn wenn nachgewiesen werden kann, dass die feuchte Wäsche Schimmel verursacht hat und hierdurch Schäden entstanden sind könnt auch ihr zur Verantwortung gezogen werden und müsst einen Teil der Kosten begleichen. Um das Risiko zu vermeiden, solltet ihr die Wäsche draußen trocknen.
Auch wenn ihr die Wäsche drinnen trocknen wollt, solltet ihr einen möglichst hohen Schleudergang wählen, damit die Wäsche schon in der Wäschemaschine so viel Wasser wie möglich verliert. Selbstverständlich solltet ihr darauf achten, welche Textilien wie viel vertragen. Feine Wäsche sollte mit nur wenigen Drehungen pro Minute geschleudert werden, wenn überhaupt. Sonst könntet ihr den Stoff beschädigen.
Auf großem Raum verteilt sich die Feuchtigkeit besser als auf kleinem Raum. Wählt deshalb am besten das größte Zimmer, um den Wäscheständer aufzustellen.
Trockene Umgebungsluft sorgt dafür, dass auch die Wäsche schneller trocknet, denn sie ist der Lage mehr und schneller Feuchtigkeit aufzunehmen. Ganz konkret heißt das: Ihr solltet die Wäsche eher nicht in Räumen aufhängen, in denen viele Pflanzen stehen.
Diese sorgen nämlich für eine höhere Luftfeuchtigkeit. Das ist für euch und eure Schleimhäute zwar gesund, für eine schnell trocknende Wäsche aber weniger zuträglich.
Wenn ihr nicht die Möglichkeit habt, die Wäsche draußen trocknen zu lassen, lasst möglichst viel frische Luft herein. Am besten ihr sorgt für einen Durchzug und öffnet gleich mehrere Fenster.
Zu eng sollte die feuchte Wäsche nicht hängen, sonst bleibt sie ewig klamm. Im schlimmsten Fall bilden sich sogar Bakterien in den Textilien und die Kleidung oder die Handtücher beginnen zu müffeln. Mindestens zwei Zentimeter Platz sollte zwischen den Wäschestücken schon bleiben.
Übrigens: Von einem Wäschetrockner raten viele generell ab. Die Geräte verbrauchen viel Strom und sind nicht besonders umweltfreundlich. Die Entscheidung über die Anschaffung eines Wäschetrockners ist aber selbstredend euch überlassen.