Wohnen | Expertentipp
Stimmt es, dass Wäsche im Winter auch bei Minusgraden trocknet?
In unserer Redaktion ist kürzlich eine heiße Diskussion entbrannt. Ein Kollege erzählte uns nämlich, dass er seine nasse Wäsche im Winter am liebsten bei Minusgraden draußen auf dem Balkon aufhängt, weil sie dort angeblich schneller trocknet. Für die meisten von uns klang diese Idee vollkommen absurd. Gefriert die nasse Wäsche nicht sofort und wird bretthart? Wie soll sie so denn trocken werden?
Doch als er uns erklärte, warum das tatsächlich funktionieren kann, staunten wir nicht schlecht.
Was hinter diesem Phänomen steckt, und wieso jeder diesen Trick mal ausprobieren sollte, erfahrt ihr hier.
Wieso nasse Wäsche auch bei Frost trocknen kann
Der logische Menschenverstand sagt uns: Wenn etwas nass ist, braucht es Wärme, um möglichst schnell wieder zu trocknen. Tatsächlich wird nasse Wäsche bei Minusgraden aber noch viel schneller trocken. Grund dafür ist ein Phänomen, dass sich "Sublimation" nennt. Dabei handelt es sich quasi um eine Frosttrocknung, bei der folgendes passiert:
Bei Temperaturen über null Grad Celsius wird Eis grundsätzlich erst flüssig, bevor es dann verdunstet. Unter null Grad wird jedoch ein Aggregatszustand ausgelassen. Die Feuchtigkeit in der Wäsche gefriert zunächst und verdunstet dann direkt, ohne vorher noch einmal flüssig zu werden. Der Trocknungsprozess ist dadurch deutlich verkürzt.
Damit diese "Sublimation" stattfinden kann, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt werden:
- Die Temperatur muss unter null Grad Celsius liegen.
- Die Luft muss trocken sein.
Dass man mit "Sublimation" die nasse Wäsche also schneller trocken bekommt als bei Zimmertemperatur, zeigen auch Wissenschaftler der Technischen Universität Wien in folgendem Video:
Mehr Tipps zum Wäsche trocknen in Herbst und Winter findet ihr in unserem großen Ratgeber:
Wohnglück.de ist ein Service der Impleco GmbH Berlin.