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Richtig lüften im Winter: Tipps für Bad, Küche und Schlafzimmer


Im Winter auch bei Minusgraden das Fenster öffnen? Tatsächlich keine schlechte Idee, denn wer auch in der kalten Jahreszeit regelmäßig lüftet, kann das Schimmelrisiko in Bad, Schlafzimmer und Co. erheblich senken. Richtig lüften im Winter – wir geben Tipps.

  1. Warum ist Lüften im Winter wichtig? 
  2. Wie lüfte ich meine Wohnung im Winter richtig?
  3. Wie lange lüften im Winter?
  4. Wie oft lüften im Winter?
  5. Kann man im Winter zu viel lüften?
  6. Was bringt ein Luftentfeuchter im Winter?
  7. Richtig lüften im Winter: Schlafzimmer
  8. Küche und Bad lüften im Winter 
  9. Keller im Winter lüften 
  10. Checkliste: Richtig lüften im Winter

Damit es im Winter zu Hause muckelig warm wird, drehen wir natürlich die Heizung auf. Finger weg vom Fenstergriff, heißt es dann oft. Wehe, hier macht einer das Fenster auf. Wer die kalte trockene Winterluft aber nicht ab und zu reinlässt, begeht in den Wintermonaten einen folgenschweren Fehler – Energiekosten sparen hin oder her!

Richtig lüften im Winter: Warum das wichtig ist und wie es geht, erfahrt ihr in diesem Ratgeber. Dazu geben wir euch noch ein paar Tipps speziell für Bad, Küche, Schlafzimmer und Keller und klären, ob sich Luftentfeuchter wirklich lohnen.

Richtig lüften und heizen im Winter: Hier sind fünf einfache Regeln, die viel Geld sparen.

Warum ist Lüften im Winter wichtig? 

Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt in Wohnräumen in der Regel zwischen 40 und 60 Prozent. Im Badezimmer können es auch schon mal bis zu 70 Prozent sein. Ist die Luftfeuchtigkeit jedoch zu hoch, steigt das Schimmelrisiko.

Die ideale Luftfeuchtigkeit in einzelnen Wohnräumen
WohnraumOptimale Luftfeuchtigkeit
Keller50 bis 65 Prozent
Flur40 bis 60 Prozent
Wohn- und Arbeitsräume40  bis 60 Prozent
Küche50  bis 60 Prozent
Badezimmer50  bis 70 Prozent
Schlaf- und Kinderzimmer40  bis 60 Prozent

Alleine durch die Nutzung eures Zuhauses werden täglich große Mengen Wasser an die Raumluft abgegeben. Zum Beispiel:

  • Atmen und Schwitzen: 1,5 bis 2 Liter pro Person
  • Duschen oder Baden: 0,5 bis 1 Liter pro Person
  • Kochen: 0,5 bis 1 Liter
  • Wäsche trocknen (4,5 Kilogramm): 1 bis 1,5 Liter (geschleudert), 2 bis 3 Liter (tropfnass)
  • Blumen und Topfpflanzen: 0,5 bis 1 Liter

Pro Tag können in einem Vier-Personen-Haushalt so 12 bis 15 Liter Wasser zusammenkommen. Unbewusst erhöht sich so ganz automatisch die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung.

Mehr Schimmel im Winter

In der Raumluft befinden sich immer Pilz- oder Schimmelsporen, das ist normal. Ob sie sich vermehren können, hängt allerdings davon ab, ob ihnen ein guter Nährboden geboten wird. Besonders im Winter ist das problematisch: Wird die feuchte Raumluft nicht regelmäßig gegen frische, trockene Luft ausgetauscht, setzt sie sich zum Beispiel an kalten Außenwänden nieder und kondensiert dort, es entsteht eine perfekte Grundlage für Schimmelpilze.

Was ihr alles unternehmen könnt, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren, erklären wir euch in einem weiteren Ratgeber: Luftfeuchtigkeit senken: So klappt's mit dem optimalen Raumklima.

Wie lüfte ich meine Wohnung im Winter richtig?

Natürlich möchte man im Winter nicht stundenlang die Fenster öffnen oder das Fenster den ganzen Tag auf Kipp haben. Wer möchte schon fröstelnd im Homeoffice sitzen oder in der Wohnung mit einer Winterjacke herumlaufen?

Richtig lüften im Winter: Stoß- oder querlüften

Die Zauberformel für richtiges Lüften im Winter in Schlafzimmer, Bad, Küche und Co. heißt: Kurz aber effektiv. Das funktioniert am besten, indem ihr stoß- oder querlüftet.

  • Stoßlüften: Beim Stoßlüften öffnet ihr einmal komplett das Fenster, so kann die verbrauchte warme und feuchte Luft aus dem Raum entweichen und kalte trockene Luft in die Wohnung strömen.
  • Querlüften: Noch effektiver ist Querlüften. Dazu öffnet ihr am besten zwei gegenüberliegende Fenster, zum Beispiel in Schlafzimmer und Küche. Die Zimmertüren sollten dabei möglichst weit geöffnet sein. So kann die verbrauchte Raumluft deutlich schneller gegen frische Luft ausgetauscht werden.

Lüften im Winter ist wichtig, doch was ist mit den Zimmertüren? Die Antwort gibt es in diesem Ratgeber: Stimmt es, dass Zimmertüren im Winter geschlossen bleiben sollten?

Wie lange lüften im Winter?

Je kälter es draußen wird, desto kürzer solltet ihr stoß- oder querlüften. Für Dezember bis März heißt das: Maximal fünf bis zehn Minuten das Fenster aufreißen. Das reicht aus, um die feuchte warme Luft einmal vollständig gegen kalte trockene Luft auszutauschen.

Eure Fenster beschlagen im Winter ständig? Diese Tipps helfen gegen Kondenswasser.

Beschlagenes Fenster im Winter
Ist die Luftfeuchtigkeit im Raum sehr hoch, bildet sich im Winter Kondenswasser an kalten Fensterscheiben. Ein Zeichen dafür, dass ihr dringend lüften müsst.

Wie oft lüften im Winter?

Im Winter solltet ihr mindestens zwei Mal täglich stoß- oder querlüften, am besten morgens und abends. Wenn ihr auch tagsüber zuhause seid, umso besser: Dann lüftet besser drei- bis viermal am Tag – und zwar überall: Auch in wenig genutzten Räumen wie Schlafzimmer, Bad und Keller solltet ihr im Winter richtig lüften.

Grafik Lüften Stoßlüften Jahreszeiten

Kann man im Winter zu viel lüften?

Fenster kippen reicht doch bestimmt auch aus? Das wäre schön, doch habt ihr das Fenster nur gekippt oder halb geöffnet, dauert der vollständige Luftaustausch insgesamt natürlich länger. Das hat besonders in den Wintermonaten einen gehörigen Nachteil: Durch das lange Lüften kühlen die Wände in Raum oder Wohnung stark aus und es braucht eine Menge Zeit und Energie, um sie wieder warm zu bekommen. Das kann die Heizkosten ganz schön in die Höhe treiben.

Während ihr lüftet, achtet generell darauf, dass die Heizung nicht unnötig läuft. Hier könnt ihr Heizkosten einsparen. Lest dazu auch: Stimmt es, dass man beim Lüften die Heizung ausmachen soll?

Was bringt ein Luftentfeuchter im Winter?

Generell raten wir euch dazu, erst einmal mit Lüften die Luftfeuchtigkeit im Raum zu senken. Kontrolliert das am besten mit einem Hygrometer. Bleibt die Luftfeuchtigkeit trotz regelmäßigem Lüften über den empfohlenen 40 bis 60 Prozent, kann sich die Investition in einen Luftentfeuchter lohnen.

Besonders Altbauhäuser und -wohnungen können ein Problem mit zu hoher Luftfeuchtigkeit aufweisen, aber auch Neubauten sind häufig so gut isoliert, dass die Feuchtigkeit im Raum eingesperrt bleibt.

Was ihr über Luftentfeuchter wissen müsst, haben wir euch in unserem Ratgeber "Luftentfeuchter: Das leisten die unterschiedlichen Geräte" zusammengefasst. Dazu haben wir euch schonmal sieben Geräte zusammengestellt: Luftentfeuchter: 7 Geräte, die für gute Raumluft sorgen.

Die meisten Luftentfeuchter werden mit Strom betrieben und der kostet bekanntlich Geld. Es gibt aber auch Modelle, die ohne Strom funktionieren. Alle Vorteile und Nachteile findet ihr in diesem Beitrag: Luftentfeuchter ohne Strom: Günstige & effektive Raumentfeuchter.

Tipp: Es gibt auch Luftreiniger-Ventilatoren. Sie sorgen nicht nur für saubere, sondern bei großer Hitze auch führ kühle Luft.

Richtig lüften im Winter: Schlafzimmer

Nachts verlieren wir im Schlaf für gewöhnlich bis zu einen Liter Flüssigkeit. Der Schweiß landet zum Teil in der Matratze, der andere verdunstet und verteilt sich in der Raumluft. Am nächsten Morgen ist die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer oft merklich höher als am Vorabend. Hinter Kleiderschränken und anderen Möbeln, die zu nah an kalten Außenwänden platziert sind, kann die warme feuchte Luft oft nicht richtig zirkulieren und es entstehen sogenannte Wärmebrücken. Die Luftfeuchte setzt sich an den kalten Wänden ab, so entstehen ideale Bedingungen für Schimmelpilze. Das beste Hilfsmittel: regelmäßiges Stoßlüften!

Rückt auch Möbel, die zu dicht an kühlen Außenwänden stehen, circa zehn Zentimeter nach vorn. Das sieht vielleicht nicht so schön aus, kann das Schimmelrisiko aber erheblich senken, weil die Luft wieder besser zirkulieren kann.

Mehr Tipps gibt es hier: Schimmel im Schlafzimmer – was tun gegen Schimmel an der Wand?

Wie lange sollte man im Winter das Schlafzimmer lüften?

Die feuchte Luft tauscht ihr im Schlafzimmer am besten jeden Morgen sofort mit kurzem Stoßlüften gegen frische Luft aus. Im Winter genügen fünf bis zehn Minuten, im Sommer dürfen es auch zwanzig Minuten sein. Das Umweltbundesamt empfiehlt sogar, das Fenster über Nacht anzukippen, das sorgt für den größtmöglichen Luftaustausch. Im Winter kann das natürlich etwas frisch werden. Für wen das nichts ist, der bleibt beim kurzen Stoßlüften am Morgen.

Das könnte euch auch interessieren: Feuchtigkeit im Schlafzimmer: Mit diesen 5 Tipps werdet ihr sie los.

Küche und Bad lüften im Winter 

Bei Tätigkeiten wie Kochen oder Duschen steigt die Luftfeuchtigkeit im Raum innerhalb kürzester Zeit extrem an, das erkennt ihr meistens an beschlagenen Spiegeln oder Fenstern. Lüftet ihr nicht direkt im Anschluss, kann sich die Feuchtigkeit schnell auch an kälteren Außenwänden absetzen, ein selbst gemachtes Schimmelrisiko. Wir empfehlen euch deshalb, am besten sofort nach dem Kochen oder Duschen kurz ein paar Minuten stoßzulüften, um die feuchte Luft nach draußen ziehen zu lassen.

Keller im Winter lüften 

Tatsächlich ist auch im Winter eine verstärkte Lüftung von Kellerräumen sinnvoll. Besonders in Altbauten fehlt dort häufig eine vernünftige Abdichtung, weshalb die Wände oft vollständig durchfeuchtet sind. Das führt schnell dazu, dass sich auf gelagerten Gegenständen Schimmelpilze bilden können. Die sind dann meistens reif für die Tonne. Zudem hilft regelmäßiges Lüften gegen die Radonbelastung im Haus.

Im Winter könnt ihr den Keller zu jeder Tageszeit lüften, im Sommer gelten andere Regeln: Keller lüften im Sommer: Eine gute Idee?

Checkliste: Richtig lüften im Winter

Wer im Winter richtig lüftet, kann das Schimmelrisiko in Haus und Wohnung deutlich senken. Die wichtigsten Tipps im Überblick:

  1. Kurz und effektiv lüften mit Stoß- oder Querlüften, maximal 5 bis 10 Minuten in den Wintermonaten. Öffnet die Fenster und Türen dabei vollständig.
  2. Lüftet regelmäßig circa drei bis viermal am Tag.
  3. Vor dem Lüften Heizung abdrehen, das schont euren Geldbeutel.
  4. Nach dem Duschen oder Kochen direkt stoß- oder querlüften. So kann sich die Feuchtigkeit nicht an den Wänden absetzen. Im Schlafzimmer lüftet ihr direkt nach dem Aufstehen.
  5. Verwendet ein Hygrometer, um im Raum die Luftfeuchtigkeit messen. Wie sie in den einzelnen Räumen im Optimalfall sein soll, entnehmt ihr der oben genannten Tabelle.

Obwohl ihr richtig lüftet und im Winter anständig heizt, ist es bei euch in der Wohnung ständig kalt und es zieht wie "Hechtsuppe"? Dann haben wir weitere Tipps für euch: Zugluft und undichte Fenster: Was tun, wenn es zieht?

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