Wenn ihr eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in eurem Zuhause habt, kann ein Luftentfeuchter Abhilfe schaffen. Wie funktionieren die Raumentfeuchter? Wir erklären die unterschiedlichen Bauweisen und Einsatzgebiete.
Es gibt Wohnungen und Häuser, in denen ist es viel zu trocken ist – gerade im Winter. Hier kommen Luftbefeuchter zum Einsatz. Und dann gibt es Häuser und Wohnungen, deren Luftfeuchtigkeit deutlich über den empfohlenen 40 bis 60 Prozent liegt. In solchen Fällen solltet ihr vor allem richtig lüften.
Manchmal reicht lüften allerdings nicht aus. In solchen Fällen schaffen Luftentfeuchter oder Raumentfeuchter Abhilfe und verbessern das Raumklima.
Verschiedene Arten von Luftentfeuchtern
Grundsätzlich unterscheidet man zunächst einmal Luftentfeuchter mit und ohne Strom-Betrieb. Darüber hinaus gibt es drei Varianten:
Luftentfeuchter mit Kondensationsfunktion
Luftentfeuchter mit Kondensationsfunktion arbeiten so: Mithilfe eines Ventilators wird die feuchte Luft aus dem Raum angezogen und dann gekühlt. Das funktioniert entweder über einen Kompressor oder ein Peltier-Kühlelement. Ihr findet im Handel deshalb auch die Begriffe "Kompressionstrockner" oder "Peltier-Trockner".
Die Funktion ist bei beiden Ausführungen gleich: Da kältere Luft weniger Feuchtigkeit aufnimmt als warme, kondensiert das Wasser. Raumentfeuchter mit Kondensationsprinzip verfügen deshalb über eine Auffangschale, die ihr regelmäßig leeren müsst. Keine Sorge, es gibt eine Abschalt-Mechanik, sodass eurem Wohnraum nichts passiert.
Raumentfeuchter mit wasseraufnehmenden Flüssigkeiten
Diese Variante setzt auf sogenannte hygroskopische Flüssigkeiten. Was genau? Das sind Flüssigkeiten, die Wasser aus der Luft aufnehmen. Auch hier kommt wieder ein Ventilator zum Einsatz. Dieser leitet die Luft über die besagte Flüssigkeit, die den Wasserdampf aus der Luft bindet – in Fachchinesisch "absorbiert". Die entfeuchtete Luft wird dann wieder in den Raum gepustet.
Luftentfeuchter mit wasseraufnehmendem Granulat
Ähnlich wie mit den Flüssigkeiten funktioniert die Wasseraufnahme aus der Luft auch mit festen Stoffen. Silicagel ist der wohl bekannteste. Auch Salze können Wasser aus der Luft binden. Oder Molekularsiebe werden bei den Luftentfeuchtern mit wasseraufnehmenden Feststoffen verbaut. Auch hier pustet im Idealfall ein Ventilator die Raumluft über die Stoffe hinweg. Daraufhin haftet das Wasser am Material fest. Man nennt diese Art der Luftentfeuchter auch "Adsorptionstrockner".
Werden Raumentfeuchter ohne Strom betrieben, nennt man sie auch Granulat-Entfeuchter.
Tipp: Neben Luftbefeuchtern gibt es auch Luftreiniger-Ventilatoren. Sie sorgen nur für saubere, sondern bei großer Hitze auch führ kühle Luft.
Wann ihr Luftentfeuchter einsetzt
Viele Altbau-Häuser und -Wohnungen weisen ein Problem mit zu hoher Luftfeuchtigkeit auf. Dies ist oft der Fall, wenn sie nicht professionell renoviert wurden. Zum Beispiel, wenn neue Fenster eingebaut wurden, um die herum sich nun Kondenswasser sammelt. Aber auch in Neubauten könnt ihr Probleme mit zu hoher Luftfeuchtigkeit und – als Folge – Schimmel bekommen. Neue gebaute Häuser werden nämlich oft sehr gut isoliert. So gut, dass kaum Luftaustausch von innen nach außen stattfindet. Gerade, wer Wäsche in der Wohnung trocknet, kann dann schnell zu viel Feuchtigkeit in der Raumluft bemerken.
Auch nach einem Wasserschaden durch einen Rohrbruch oder eine Löschaktion nach einem Wohnungsbrand kann dazu führen, dass ihr einen Luftentfeuchter einsetzen müsst. Hier arbeiten die Experten meist mit großen Kondensat-Trocknern.
Luftentfeuchter einsetzen: Was beachten?
Bevor ihr Raumentfeuchter einsetzt, solltet ihr euch immer fragen: Benötige ich wirklich ein Gerät zur Luftentfeuchtung? Manchmal reicht es auch, konsequenter zu lüften und zu heizen. Und zum Beispiel eure Wäsche zum Trocknen auf den Balkon oder auf den Dachboden zu stellen.
Wenn ihr euch dazu entschließt, ein Gerät zu nutzen, beachtet ihr folgende Tipps:
Checkt, ob das Gerät zur Luftentfeuchtung für eure Raumgröße(n) geeignet ist.
Kondensat-Trockner sind in der Regel sehr effektiv – allerdings manchmal auch echte Stromfresser. Achtete daher unbedingt auf die Energieeffizienzklasse, egal, bei welchem Gerät.
In unbeheizten Räumen wie Kellern oder Garagen solltet ihr die Kondensat-Trockner besser nicht einsetzen. Der Kühleffekt wäre hier zu gering, sodass das Gerät nicht wirklich effektiv arbeiten könnte.
Im Schlafzimmer solltet ihr auf ein leises Gerät setzen. Kompressionstrockner sind dafür oft zu laut.
Um die Luft in sehr kleinen Räumen, Schränken oder Autos zu verbessern, lohnt es sich, kleine Granulat-Entfeuchter aufzustellen.
Was kosten Raumentfeuchter?
Kleine Granulat-Entfeuchter bekommt ihr bereits ab fünf Euro. Die mit Strom betriebenen Geräte kosten meist weit mehr. Hier zahlt ihr zwischen 50 und 200 Euro – je nachdem, welche Raumgrößen ihr abdecken wollt. Großen Kompressionstrockner, auch Bautrockner genannt, kosten euch über 200 Euro. Die gute Nachricht: Diese Geräte könnt ihr auch bei Experten oder im Baumarkt ausleihen.