Saniertes Haus mit Pflastereinfahrt bei blauem Himmel

Klimafreundlicher Neubau: Alles zu Förderungen, Voraussetzungen & Co. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Die KfW (= Kreditanstalt für Wiederaufbau) fördert den Kauf oder Bau eines klimafreundlichen Wohngebäudes sowie die Sanierung von Bestandsimmobilien.
  • Im Neubau-Bereich gibt es derzeit sechs Neubauförderungen. Sie umfassen den Bau oder Kauf einer selbstgenutzten Immobilie.
  • Ob mehrere Förderungen miteinander kombiniert werden können, hängt von der Art der Förderung ab. Doppelförderungen sind beispielsweise nicht möglich. Auch Zuschüsse gibt es aktuell im Neubau-Bereich nicht.

Das kannst du tun

  • Ein Neubau geht ganz schön ins Geld. Informiere dich daher im Vorfeld ausführlich über die verschiedenen Fördermöglichkeiten.
  • Bei Unklarheiten kannst du dich telefonisch bei der KfW melden. Die Mitarbeiter helfen dir gerne persönlich weiter.
  • Um einen Antrag zu stellen, benötigst du für fast alle Förderungen zuerst die Einschätzung eines Experten für Energie­effizienz. Das ist Pflicht. Erst danach kannst du einen Finanzierungspartner finden und den Kreditantrag stellen. 

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KfW Klimafreundlicher Neubau: Welche Förderungen gibt es? 

Bei der KfW handelt es sich um die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Als eine der "führenden Förderbanken der Welt setzt sich die KfW im Auftrag des Bundes und der Länder dafür ein, die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Lebensbedingungen weltweit zu verbessern." (Quelle: KfW-Website) 

Die Fördermittel können für Sanierungsmaßnahmen an Bestandsimmobilien und Kredite für Neubauten eingesetzt werden. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die Neubau-Förderungen. 

Beim Bau oder Kauf eines schon bestehenden Neubaus gibt es sechs KfW-Förderkredite

  • Kredit Nr. 124: KfW-Wohneigentumsprogramm
  • Kredit Nr. 134: Förderung genossenschaftlichen Wohnens
  • Kredit Nr. 296: Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment
  • Kredit Nr. 297, 298: Klimafreundlicher Neubau für Wohngebäude
  • Kredit Nr. 300: Wohneigentum für Familien
  • Kredit Nr. 270: Erneuerbare Energien 

Da sich der Kredit Nr. 134 ausschließlich auf den Kauf von Genossenschaftsanteilen konzentriert, beachten wir ihn im weiteren Verlauf des Artikels nicht weiter. Gleiches gilt für den Kredit Nr. 270 für energieeffiziente Maßnahmen.

Klimafreundlicher Neubau: Förderfähige Maßnahmen

Zielgruppe und Maßnahmen ähneln sich bei allen Förderungen. Hier findest du die Details im Überblick: 

 

KfW-Neubau: Zielgruppe und förderfähige Maßnahmen  (Quelle: KfW. Stand: November 2025)
KreditZielgruppeMaßnahme
Nr. 124
  • Privatpersonen
  • Kosten für Baugrundstück
  • Baukosten (Material und Arbeit)
  • Baunebenkosten (darunter Notar, Grunderwerbsteuer und Honorar für Berater)
  • Kosten für Außenanlagen
  • Immobilienkauf, Kaufenebenkosten und Umbaumaßnahmen
Nr. 296
  • Privat­personen
  • Unternehmen
  • Investoren
  • Bau und Kauf einschließlich der Nebenkosten
  • Planung und Baubegleitung (durch Experten für Energie­effizienz und Berater für Nach­haltig­keit)
  • Erstellung der Lebenszyklusanalyse durch Berater
Nr. 297, 298
  • Privatpersonen
  • Unternehmen
  • Investoren
  • Neubau und Erstkauf für besonders klimafreundliche Wohngebäude
  • Bau und Kauf
  • Planung und Baubegleitung (durch Experten für Energie­effizienz und Berater für Nach­haltig­keit)
  • Nachhaltigkeitszertifizierungen
Nr. 300
  • Familien mit Kindern
  • Alleinerziehende
  • Bau und Kauf
  • Planung und Baubegleitung (durch Experten für Energie­effizienz und Berater für Nach­haltig­keit)
  • Nachhaltigkeitszertifizierung

Voraussetzungen für die Förderung klimafreundlicher Neubauten

Unter welchen Voraussetzungen gefördert wird, kann je nach Förderkredit variieren. In der nachfolgenden Tabelle findest du die wichtigsten Informationen: 

 

Bestandteile der KfW-Förderkredite für Neubauten (Quelle: KfW. Stand: November 2025)
KreditVoraussetzungAusschlusskriterium
Nr. 124
  • Wohneigentum zur Selbstnutzung
  • Ferienhäuser und -wohnungen
  • Umschuldung oder Nachfinanzierung
  • begonnene oder abgeschlossene Vorhaben
  • Vermietungsflächen oder Gewerbeflächen
  • Wohnraumerweiterungen
Nr. 296
  • Neubau und Erstkauf für besonders klimafreundliche und flächeneffiziente Wohngebäude im Niedrigpreissegment
  • mindestens Effizienzhaus-Stufe 55
  • erfüllt CO₂-Anforderungen
  • Mindestanzahl an Wohnräumen
  • unterschreitet Grenzwert ausgewählter Kosten
  • Umschuldung oder Nachfinanzierung
  • Kauf eines Grundstücks
  • Doppelfördermaßnahmen
  • Heizung aus Biomasse, Gas oder Öl
Nr. 297, 298
  • Effizienzhaus-Stufe 40
  • erfüllt CO₂-Anforderungen
  • Umschuldung oder Nachfinanzierung
  • Kauf eines Grundstücks
  • Heizung aus Biomasse, Gas oder Öl
Nr. 300
  • Wohneigentum zur Selbstnutzung
  • maximales jährliches Haushaltseinkommen von 90.000 Euro bei einem Kind unter 18 Jahren
  • pro Kind 10.000 Euro jährlich mehr möglich
  • Effizienzhaus-Stufe 40
  • erfüllt CO₂-Anforderungen
  • Person bekommt Baukindergeldförderung
  • Person besitzt weitere Wohngebäude
  • Umschuldung oder Nachfinanzierung
  • Kauf eines Grundstücks
  • Ferienhäuser und -wohnungen
  • Heizung aus Biomasse, Gas oder Öl

Klimafreundlicher Neubau: Höhe der KfW-Förderungen

Förderungen sind in unterschiedlicher Höhe und mit unterschiedlichen Zinssätzen möglich:

 

KfW-Förderung: Höhe, Zinssätze und Laufzeit (Quelle: KfW. Stand: November 2025)
KreditHöhe des FörderkreditsEffektiver JahreszinsLaufzeitZinsbindung
Nr. 124bis zu 100.000 Euro je Wohneinheitab 3,46 Prozentvier bis 35 Jahrefünf bis zehn Jahre
Nr. 296bis zu 100.000 Euro je Wohneinheitab 0,01 Prozentvier bis 35 Jahrezehn Jahre
Nr. 297, 298bis zu 150.000 Euro je Wohneinheitab 1,30 Prozentvier bis 35 Jahrezehn Jahre
Nr. 300170.000 bis 270.000 Euroab 0,01 Prozentvier bis 35 Jahrezehn bis zwanzig Jahre

 

Förderung eines Neubauwohngebäudes beantragen: So geht's

Du hast dich über die verschiedenen Fördermittel informiert und möchtest einen Antrag stellen? Das ist im Grunde gar nicht so schwer. Wir erklären es dir Schritt für Schritt. 

Antrag für den KfW-Kredit Nr. 124

Beim Kredit Nr. 124 hast du den geringsten Aufwand. Du kannst den Antrag ganz einfach online vorbereiten. Auf der KfW-Website wirst du durch mehrere Schritte geführt. Du musst dein Vorhaben schildern sowie deinen Kreditwunsch und deine persönlichen Daten angeben.

Danach kannst du dich auf die Suche nach einem geeigneten Finanzierungspartner begeben. Sobald das erledigt ist und du die Zusage der KfW in der Tasche hast, steht dem Start deines Vorhabens nichts mehr im Weg

Antrag für KfW-Kredit Nr. 296, 297, 298 und 300 

Schritt 1: Finde einen Experten für Energieeffizienz

Energieeffizientes Bauen ist ein komplexes Thema. Aus dem Grund ist die Unterstützung durch einen Experten für Energieeffizienz Pflicht. Vom Profi bekommst du eine sogenannte Lebenszyklusanalyse (LCA) und die "Bestätigung zum Antrag" (BzA). Ohne sie geht nichts. 

Schritt 2: Finde einen Finanzierungspartner und beantrage den Kredit

Mit der BzA durch den Experten für Energieeffizienz gehst du im zweiten Schritt zum Finanzierungspartner. Das ist in der Regel eine Bank. Dort stellst du dein Anliegen vor und beantragst den Kredit bei der KfW. Wichtig: Den Vertrag mit der Bank solltest du noch nicht unterzeichnen. Schließlich kann es sein, dass die KfW die Förderung ablehnt – und du dann ohne Geld dastehst. 

Schritt 3: Schließe den Kreditvertrag nach der Zusage ab und starte dein Vorhaben 

Du hast die Zusage von der KfW erhalten? Sehr gut. Jetzt bist du startklar. Schließe den Vertrag mit dem Finanzierungspartner ab und lege mit dem Bauvorhaben los. 

Schritt 4: Reiche die Bestätigung ein 

Sobald du dein Bauvorhaben abgeschlossen hast, reichst du bei deinem Finanzierungspartner die "Bestätigung nach Durchführung" (BnD) ein. Die bekommst du ebenfalls von deinem Energieeffizienz-Experten. Beim Kredit Nr. 300 benötigst du außerdem noch den Eigentumsnachweis anhand eines Grund­buch­auszugs und den Nachweis der Selbstnutzung. Das geht mit der Melde­bestätigung beziehungsweise Melde­bescheinigung.

Kombination mehrerer Fördermittel: Das musst du beachten 

Zuschüsse gibt es nach Angaben der KfW aktuell für die Neubau-Programme nicht. Allerdings besteht die Option, den Kredit Nr. 124 (KfW-Wohneigentumsprogramm) mit anderen Krediten zu kombinieren. Dazu erkundigst du dich am besten bei der KfW persönlich. Du kannst dich zudem in der Fördermitteldatenbank des Bundes umsehen. Möglicherweise gibt es regionale Förderungen, die sich mit den Angeboten der KfW verbinden lassen. Pauschal können wir dir das jedoch nicht beantworten.  

Fazit: Darum lohnen sich Förderungen beim klimafreundlichen Neubau 

Wer auf Energieeffizienz setzt und ein förderfähiges Neubauprojekt hat, sollte auf jeden Fall einen Blick auf die KfW-Förderungen werfen. Sie lohnen sich aus mehreren Gründen. Zum einen reduzieren sich dadurch die anfänglichen Investitionskosten – schließlich gehen Neubauten ganz schön ins Geld. Die Anforderungen an ein Effizienzhaus sind höher und auch die Preise für energieeffiziente Maßnahmen, ökologische Baustoffe und moderne Technik (zum Beispiel eine Wärmepumpe) lassen sich nicht lumpen. 

Zum anderen wirst du als Privatperson mit Fördermitteln auf lange Sicht entlastet. Du kannst bessere Maßnahmen umsetzen und profitierst langfristig von deutlich niedrigeren Betriebskosten. Immerhin sparst du einiges an Energie. Gleichzeitig trägst du mit deinem Effizienzhaus dazu bei, dass sich die CO₂-Emissionen reduzieren. Solltest du das Haus irgendwann verkaufen wollen, hast du mit einem nachhaltigen Gebäude zudem viel bessere Chancen auf dem Immobilienmarkt.  

Häufig gestellte Fragen zum klimafreundlichen Neubau

Was ist ein klimafreundlicher Neubau?

Klimafreundliche Neubauten sind umweltgerecht geplant und gebaut und müssen den Effizienzhausstandard 40 erreichen. Sie bestehen beispielsweise aus nachhaltigen Materialien, sparen Energie mit effizienter Technik und reduzieren CO2-Emissionen. Damit minimieren sie nicht nur der ökologische Fußabdruck, sondern verbessern auch das Wohngefühl. 

Was kostet ein klimafreundlicher Neubau?

Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Der Preis hängt maßgeblich vom eigenen Geldbeutel und den Ansprüchen ab. Je nach Bauweise, Ausstattung und Region variieren die Kosten. Grundsätzlich ist Bauen aber nicht günstig. Wer im Moment ein Bauvorhaben plant, sollte mit mehreren hunderttausend Euro rechnen – und sich nach Fördermitteln umsehen. Nicht vergessen: Zu den eigentlichen Baukosten kommen auch noch Bauzinsen hinzu. 

Neben KfW 297 und 298: Welche anderen Fördermittel gibt es für Neubau Wohngebäude?

Neben dem KfW 297, 298 gibt es noch andere KfW-Förderungen. Dazu gehören die Förderkredite Nr. 296 und Nr. 300.

  • Kredit Nr. 296 zielt auf das Niedrigpreissegment ab und fördert sowohl den Kauf als auch Bau einer Immobilie. Es sind bis zu 100.000 Euro Kreditbetrag pro Wohneinheit möglich. Hier findest du mehr Informationen zum Kredit Nr. 296 und den KfW-Effizienzhaus-Standard 55.
  • Der Kredit Nr. 300 unterstützt Familien mit Kindern beim Neubau oder Kauf eines klimafreundlichen Eigenheims. Zinsgünstige Kredite sind – je nach Einkommen, Anzahl der Kinder und Effizienzhausstandard – bis zu einer Summe von 270.000 Euro möglich. 
Was fördert der KfW 297 und KfW 298 nicht? 

Die Förderung beim Kredit Nr. 297, 298 ist nicht möglich, wenn

  • der Energieeffizienz-Standard des Gebäudes schlechter ist als 40 oder
  • mit Biomasse, Gas oder Öl geheizt wird.
Was ist das "Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude" (QNG)?

Das "Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude" (QNG) wurde vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) entwickelt. Auf der Website beschreibt das BMWSB: "Mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) (...) wird ein einheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit gefördert und gleichzeitig eine rechtssichere Grundlage für die Vergabe von Fördermitteln geschaffen." 

Die Vergabe erfolgt nicht einfach so. Es müssen bestimmte Bedingungen erfüllt und eine unabhängige Prüfung vorgenommen werden. Du benötigst eine Bestätigung, dass dein Gebäude ökologischen, soziokulturellen und ökonomischen Anforderungen entspricht. 

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Illustration eines Laptops und Smartphones, die in Form eines pinken Briefumschlags Post erhalten

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