Bauen | Expertentipp

Stimmt es, dass Fertighäuser schlecht gedämmt sind?


Ein weit verbreitetes Vorurteil gegenüber Fertighäusern: Sie sind schlecht gedämmt. Doch stimmt das wirklich? Wir klären auf, was ihr in punkto Wärmedämmung wissen müsst, wenn ihr ein standardisiertes Holzhaus kauft.

  1. Alte Fertighäuser zusätzlich dämmen
  2. Moderne Fertighäuser haben eine gute Wärmedämmung

Vergleichsweise günstige Preise und sehr kurze Bauzeiten sind die großen Pluspunkte von Fertighäusern. Trotzdem schrecken viele Bauherren davor zurück. Ein hartnäckiges Vorurteil gegenüber Häusern aus standardisierten Holzbauteilen: Die Wärmedämmung ist unzureichend. Doch stimmt es eigentlich, dass Fertighäuser schlecht gedämmt sind?

Die Antwort lautet: Es kommt darauf an. Die Qualität der Dämmung hängt maßgeblich vom Alter des Fertighauses ab. Wer ein Fertighaus der 1960er-Jahre kauft, muss sich auf aufwendige Sanierungsmaßnahmen einstellen. Moderne Holzhäuser hingegen punkten auch als Fertighäuser mit einem großen Energiespar-Potenzial.

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Alte Fertighäuser zusätzlich dämmen

Noch heute stehen einige der ersten Fertighäuser aus den 1960er-Jahren zum Verkauf – damals hochmodern und inzwischen als Schnäppchenhäuser auf dem Markt. Käufer sollten allerdings beachten: Ein altes Fertighaus entspricht nur selten den heutigen Standards, die an Dämmung und Energieeffizienz gestellt werden. In der Regel sind alte Fertighäuser schlecht gedämmt. Meistens ist eine Sanierung zwingend notwendig, um das Haus in punkto Wärmedämmung auf den neuesten Stand zu bringen. Fenster und Türen sind meist veraltet. Frühe Dämmstoffe enthalten zudem häufig Schadstoffe. Auch Schimmel in den Hohlräumen ist keine Seltenheit.

Deshalb solltet ihr vor dem Kauf eines gebrauchten Holzhauses unbedingt einen Bausachverständigen zu Rate ziehen. Dieser kann den Zustand bewerten und genau sagen, ob das Fertighaus schlecht gedämmt ist. Und er kann Auskunft über die Dauer und mögliche Kosten einer Fertighaussanierung geben.

Steht eine Sanierung an, könnt ihr euch entweder an den Fertighaushersteller wenden, sofern dieser noch tätig ist. Daneben gibt es Firmen, die sich auf die Modernisierung von Fertighäusern spezialisiert haben. Lest hier mehr zum Thema "Energetische Sanierung: 5 typische Fehler, die ihr vermeiden solltet". In einem weiteren Ratgeber erfahrt ihr außerdem, welche Sanierungsmaßnahmen sich wirklich lohnen.

Moderne Fertighäuser haben eine gute Wärmedämmung

Moderne Fertighäuser, wie sie seit den 1980er-Jahren entstehen, verfügen in der Regel über sehr gute Dämmeigenschaften, welche den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (früher EnEV) entsprechen. Manche Holzhäuser der jüngsten Generation können die Grenzwerte sogar deutlich unterbieten. Grund dafür ist zum einen die gute wärmedämmende Wirkung des Baustoffs Holz und zweitens die durchdachte Bauweise der Häuser, welche ständig weiterentwickelt wird.

Der Wandaufbau bei Fertighäusern besteht aus mehreren Schichten. Anders als bei gemauerten Wänden sind die Dämmstoffe bereits in das Innere der Wand eingebaut. So hat eine Fertighauswand bei gleicher Stärke eine bessere Wärmedämmung und somit ein höheres Energiesparpotenzial. Hinzu kommt: Immer häufiger kommen auch im Fertighausbau ökologische Dämmstoffe zum Einsatz, die weitere Vorteile für die Energieeffizienz und das Raumklima bringen.

Die Sache mit der Wärmedämmung ist nicht das einzige Vorurteil bei Fertighäusern. Lest hier mehr zum Thema:

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