Balkon mit Balkongeländer aus Stahl und Glas.

Modernisieren | Ratgeber

Balkonsanierung: Kosten und Möglichkeiten, den Balkon zu sanieren

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Balkonrenovierung oder Balkonsanierung kann von einfachen Oberflächenarbeiten bis zur kompletten Überholung reichen, abhängig von der Schadensart und -tiefe.
  • Vollständige Balkonsanierungen oder Terrassensanierungen sind oft notwendig, um strukturelle Mängel zu beheben, die durch Witterungseinflüsse entstanden sind.
  • Eine jährliche Inspektion hilft, Schäden frühzeitig zu erkennen und größere Sanierungsarbeiten zu vermeiden.
  • Die Kosten variieren je nach Umfang der Maßnahmen und Schadensbild – und reichen von einigen hundert Euro bis in den Bereich von mehreren tausend Euro.

Das kannst du tun

  • Prüfe deinen Balkon oder deine Terrasse jährlich, besonders vor dem Frühling, und suche nach Anzeichen von Verschleiß.
  • Entscheide, ob du nur die Oberfläche deines Balkons renovieren musst oder eine vollständige Sanierung benötigst.
  • Nutze hochwertige und wetterbeständige Materialien, die sowohl langlebig als auch ästhetisch ansprechend sind, um deinen Außenbereich nachhaltig zu verbessern.
  • Überlege, ob du die Sanierung selbst durchführen kannst oder ob du eine Fachfirma beauftragen solltest.
  • Lass dich zu einer geeigneten Abdichtungsmethode beraten, um zukünftige Wasserschäden zu vermeiden. Beliebte Optionen sind Flüssigkunststoff, Bitumenbahnen und EPDM-Folien.
  • Erstelle einen detaillierten Budgetplan und vergleiche Preise, um die besten Angebote zu finden.
  • Wenn du Mieter bist, sind größere Sanierungsprojekte Sache deines Vermieters. Selbst darfst du nur kleinere Verschönerungsmaßnahmen vornehmen.
  • Du möchtest wissen, ob auch andere Teile deines Zuhauses modernisiert werden sollten? Dann mach unseren kostenlosen Modernisierungs-Check. Unsere Experten beraten dich auch gern vor Ort über die besten Maßnahmen.

Ein Balkon ist oft mehr als nur ein Anhängsel des Wohnraums. Für viele ist er ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl einer Miet- oder Kaufimmobilie. Doch was, wenn Risse und bröckelnde Kanten die Freude trüben – oder die Sicherheit gefährden? Bevor der Zahn der Zeit deinen Balkon ernsthaft bedroht, solltest du handeln. Hier findest du alle Infos, um ihn zu erneuern.

Terrasse und Balkon: Zwischen Rückzugsort und Renovierungsbedarf

Ein Balkon oder eine Terrasse sind wertvolle Erweiterungen der eigenen Wohnfläche. Doch hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie sehr dieser Außenbereich den Launen der Natur ausgesetzt ist? Regen, Schnee, sengende Hitze und Frost setzen ihm über die Jahre zu. Wie bei allen anderen Bauteilen gilt auch beim Balkon: Wenn er beschädigt ist, sollte er renoviert oder saniert werden.

Eine umfassende Balkonsanierung kann eine aufwendige Angelegenheit sein: Hat das Wasser erstmal seinen Weg in die Konstruktion gefunden und zum Beispiel Stahlträger angegriffen, geht es schnell an die Substanz. Dann muss ein Fachunternehmen helfen. Geht es hingegen nur um die Oberseite, können Eigentümer die Balkonabdichtung und Belagserneuerung auch selbst übernehmen.

Wann müssen Terrasse oder Balkon saniert werden?

Wie schnell du handeln musst, richtet sich nach der Art und dem Umfang der Mängel. Durch eine regelmäßige Sichtkontrolle kannst du Schäden meist im Frühstadium erkennen und ausbessern, bevor die Bausubstanz angegriffen ist. Einmal im Jahr sollten Eigentümer ihren Balkon daher gründlich von allen Seiten unter die Lupe nehmen:

  • Ein guter Zeitpunkt für den Check ist vor dem Frühjahr. Dann sind Pflanzen und Mobiliar noch im Winterquartier. So ist der Blick in jeden Winkel frei.
  • Zunächst werden alle Oberflächen zumindest grob von Laubnestern, Moos und Schmutz gereinigt. Bereiche, wo du mit der Bürste hängen bleibst, Betonbröckchen oder Placken der Beschichtung löst, sind Risikobereiche. Bereiche, wo sich der Belag beim Drauftreten locker anfühlt oder hohl klingt, ebenfalls. An diesen Stellen solltest du nach dem Saubermachen besonders genau hinschauen.

Muss der Balkon saniert werden? Typische Schadbilder

Hier sind einige Beispiele, an denen du erkennst, dass dein Balkon saniert werden sollte:

  • abplatzende Farbe am Geländer
  • feuchte Flecken
  • Risse im Belag und/oder der Unterseite
  • abspringende Beläge und angehobene Bodenplatten
  • sich ablösende Beschichtungen
  • Abplatzungen oder bröckelnder Beton an den Rändern oder auf der Unterseite
  • Moosbildung und Kalkränder an der Unterseite
  • größere Wasser- oder Rostspuren an der Fassade unter dem Balkon
  • Schimmel am Balkon, den Hauswänden oder in angrenzenden Räumen
Starker Regen und Hagel fallen auf die Fliesen eines Balkons.
Wind und Wetter können die Oberfläche eines Balkons mit der Zeit erheblich schädigen.

Wie gehe ich bei der Balkonsanierung mit dem Geländer um?

Neben der Sichtkontrolle gehört auch ein Stabilitätstest am Balkongeländer zum Check. Fühlt es sich locker an, wenn du daran wackelst, muss die Befestigung am Boden und an der Wand geprüft werden.

Ist das Balkongeländer selbst noch in Schuss, kann es vor der Sanierung ab- und später wieder anmontiert werden. Die Sanierung ist aber auch ein guter Zeitpunkt, das Geländer mit zu erneuern. Dabei gibt es viel Auswahl zwischen Materialien, Formen und Farben.

Geländerarten

MaterialVorteileAnwendungsbereichKosten pro laufendem Meter
Edelstahl oder Aluminiummodern, langlebig, rostfreifür moderne und funktionale Balkone und Terrassen100 bis 250 €
Glastransparent, erweitert optisch den Raumfür eine ungestörte Aussicht und moderne Designs200 bis 400 €
PVCpflegeleicht, kostengünstigfür Gegenden mit hoher Luftfeuchtigkeit50 bis 150 €
Holznatürlich, warm, vielseitigfür rustikale oder naturnahe Balkongestaltungen50 bis 150 €

Bevor du dich für ein Material entscheidest, solltest du dich jedoch erkundigen, welche baurechtlichen Vorschriften und welche Sicherheitsbestimmungen du beachten musst. Waren die Pfosten bislang von oben auf der Betonplatte befestigt, dann ist eine künftige Befestigung von vorn oder von unten eine Überlegung wert. So entstehen keine neuen Schwachpunkte. Für die Verankerung in einer wärmegedämmten Hauswand sind Isolier- oder Dämmstoffdübel oder Abstandsmontagesysteme am besten geeignet.

Installationskosten

MontageartKosten pro Laufmeter
Metallgeländer60 bis 120 €
Glasgeländer80 bis 150 €
Kunststoffgeländer40 bis 90 €
Holzgeländer50 bis 100 €

Was muss ich bei einer Balkonsanierung beachten?

Eine Balkonsanierung ist mehr als eine Verschönerungsmaßnahme. Denn es geht dabei darum, entstandenen Schäden auf den Grund zu gehen. Sonst sind künftige Schäden nach der Sanierung bereits vorprogrammiert. In aller Regel geht es um Feuchtigkeitsschäden:

  • Vielfach sind sie Teil des Alterungsprozesses und unvermeidbar: Der Balkon ist über Jahre ständig Feuchte und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Auf diese Beanspruchung reagieren die einzelnen Komponenten wie etwas Fliesen, Fugenmörtel und Fliesenkleber aufgrund ihrer spezifischen thermischen Eigenschaften unterschiedlich. Bei Temperaturschwankungen dehnen sie sich beispielsweise unterschiedlich stark aus. Früher oder später entstehen zwangsläufig die ersten Risse und damit Einfallstore für die Feuchtigkeit.
  • Feuchtigkeitsschäden können jedoch auch auf nicht ausreichendem Gefälle oder auch auf Problemen im Entwässerungssystem basieren. Solche Ursachen müssen beseitigt werden, bevor es mit der eigentlichen Sanierung losgeht.

Expertenrat suchen: Wie kann und muss ich meinen Balkon sanieren?

Bei jeder Balkonsanierung geht es darum, beschädigtes Material zu entfernen, Mängel zu reparieren und den Aufbau wieder herzustellen. Wie bereits gezeigt, wird dabei grob unterschieden zwischen einer Sanierung der Oberfläche und einer Komplettsanierung.

  • Um Schäden an der Oberfläche auszubessern, wird der Belag entfernt und der Balkon abgedichtet. Dafür gibt es unterschiedliche Verfahren. Heimwerker mit etwas Erfahrungen können dabei selbst anpacken. Konkrete Tipps dazu bekommst du weiter unten.
  • Eine Komplettsanierung ist dann unumgänglich, sobald die Statik gefährdet ist. Darauf deuten bröckelnder Beton, Risse in der Unterseite, angerostete Armierungen oder Schimmel in angrenzenden Räumen hin. Dann muss der Profi ran.

Die Bewertung der Schäden ist für den Laien allerdings meist schwierig. Entscheidend ist, wie es im Innern des Balkons aussieht. Das kann ein Bausachverständiger am besten beurteilen. Wenn eingedrungene Feuchte das Bewehrungseisen angreift, das die Konstruktion verstärkt, dann beginnt das zu rosten und sich vom Beton der Tragplatte zu lösen. Sind seit der letzten Sichtkontrolle umfangreiche Schäden entstanden oder sind bereits das angrenzende Mauerwerk und Innenräume betroffen, solltest du schnellstens einen Bauexperten hinzuziehen. Er berät dich auch, welche Sanierungsmaßnahmen notwendig sind. Gerne kannst du dich an die Modernisierungsexperten von Wohnglück.de wenden. Sie beraten dich auf Wunsch vor Ort über die besten Maßnahmen.

Welche Balkonsanierung kann ich selbst machen?

Die Sanierung der Oberfläche können Eigentümer selbst in die Hand nehmen. Materialien sind im Baumarkt erhältlich, die gängigen Abdichtungen für Laien mit ein wenig Geschick gut anwendbar. Dazu liefern die Hersteller detaillierte Anleitungen.

Auch bei einer Komplettsanierung kannst du mitanpacken und beispielsweise den Bauschutt entsorgen. Das spart Kosten. Ansonsten ist die Komplettsanierung jedoch eine Sache für den Profi.

Welchen Handwerker beauftrage ich am besten mit der Balkonsanierung?

Je nachdem, ob und wie viel du in Eigenarbeit erledigen willst, brauchst du einen Dachdecker für die Abdichtung, einen Fliesenleger für den Belag und eventuell einen Bauklempner für die Entwässerung. Möglicherweise gibt es bei dir in der Nähe auch einen auf Balkone spezialisierten Maurer. Bei der Sanierung der Balkonunterseite bist du mit einem ausgewiesenen Experten auf der sicheren Seite. Beim Deutschen Holz- und Bautenschutz-Verband findest du Adressen von nachweislich qualifizierten Sachverständigen und Handwerkern.

Abdichtung: Welche Verfahren gibt es?

Zur Balkonabdichtung kommen vier Beschichtungsverfahren infrage. Gemeinsam ist allen: Sie versiegeln die Balkonoberfläche so, dass keine Feuchtigkeit in den Beton eindringen und die Konstruktion schädigen kann Diese Abdichtungen stehen zur Wahl:

MethodeVorteileVerarbeitungNachteile
FlüssigkunststoffEin großer Vorteil der Balkonabdichtung mit Flüssigkunststoff ist die schnelle Verarbeitung. Die Oberfläche ist nicht nur begehbar, sondern auch UV-beständig, kälteelastisch, abriebfest und lange haltbar. Flüssigkunststoff gibt es zudem in vielfältigen Farben. Die Oberfläche lässt sich aber auch nach dem Anstrich unterschiedlich gestalten. Beliebt sind farbige Chips oder Quarze zum Einstreuen in den Kunststoff.Die Balkonplatte wird mit dem hochelastischen Material gleichmäßig dick und fehlerstellenfrei eingestrichen. In der Fläche geht das gut mit einer Malerrolle oder dem Quast, in Ecken und an den Rändern besser mit einem Flachpinsel. Am Wandanschluss sollte die Dichtung etwa 15 Zentimeter hoch aufgetragen und an den Rändern Dichtungsbänder eingearbeitet werden. Viele Hersteller empfehlen, auf den ersten Anstrich ein spezielles Armierungsvlies zu legen, um die Rissbildung zu verhindern. Darauf wird eine zweite Schicht und eine Versiegelung aufgebracht.

Die Kosten sind höher als bei anderen Abdichtungsmethoden. Der Untergrund muss zudem sehr sorgfältig vorbereitet werden, damit das Material gut haftet.

In unserem Ratgeber Balkon sanieren mit Flüssigkunststoff findest du alles, was du sonst zu dieser Methode wissen musst.

BitumenBitumen ist ein bewährtes Material bei der Abdichtung von Flachdächern und ein Klassiker bei der Balkonabdichtung. Das schwarze Erdpech wird bei der Aufbereitung von Erdöl gewonnen und ist in unterschiedlichen Formen im Handel verfügbar. In der Dachsanierung wird gerne ein zähflüssiger Bitumen-Dichtanstrich mit Bitumen-Schweißbahnen kombiniert. Sie bestehen in der Regel aus einer Trägereinlage mit beidseitiger Bitumen-Deckschicht.Der lückenlose Dichtanstrich bildet die Grundierung auf der gesamten Oberfläche des Balkons und an den Wandanschlüssen. Die Unterseite der zugeschnittenen Bitumen-Schweißbahnen wird mit einem Propangasbrenner erhitzt, dann auf den Boden gepresst und verklebt. Für größtmögliche Dichtigkeit sorgt das überlappende Verlegen der Bahnen. Die Anschlüsse im Wand- und Türbereich erfordern Geschick: Hier werden die Schweißbahnen nach oben gezogen, mit einer Metallleiste fixiert und einem Zierblech überdeckt.

Insgesamt ist dieses Verfahren deutlich anspruchsvoller als die Balkonabdichtung mit Flüssigkunststoff.

Weitere Infos zu dieser Methode findest du in unserem Ratgeber Balkon abdichten mit Bitumen.

EPDM-FolieEPDM-Folie (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer) ist ein Synthesekautschuk, der sich durch eine hohe Flexibilität und Widerstandsfähigkeit sowie lange Gebrauchsdauer auszeichnet. Dieses Material ist vor allem zur Abdichtung von Flachdächern und Carports, aber auch als Teichfolie einsetzbar.Die Folie wird am Stück verlegt. Das spart nicht nur Aufwand, es verringert auch das Risiko von Undichtigkeiten. Zum Verlegen ist keine offene Flamme nötig. Die Folie wird mit einem Spezialkleber vollflächig verklebt.

Für Heimwerker ist EPDM-Folie wesentlich einfacher handhabbar als Bitumen.

In unserem Ratgeber Balkon abdichten mit EPDM-Folie – so geht’s erfährst du mehr.

DichtschlämmeDichtschlämme sind Pulver auf Zementbasis, die mit mineralischen oder anderen Zusätzen versehen sind und mit Wasser angerührt werden. Sie sind einfach anzuwenden und besonders geeignet für einen unebenen Untergrund.Auch die Balkonabdichtung mit Dichtschlämme ist für Heimwerker zu bewerkstelligen. Die zähe Masse wird mit dem Quast, der Kelle oder dem Pinsel aufgetragen. An der Hauswand bildet ein Dichtband eine dauerelastische Fuge. Für die Ecken bieten die Hersteller Formteile an.

Anders als die drei anderen Abdichtungen müssen Dichtschlämme vollständig aushärten. Das kann drei bis vier Tage dauern.

Alle wichtigen Informationen zur Anwendung von Dichtschlämmen haben wir in unserem Text Balkon abdichten mit Dichtschlämme zusammengestellt.

Balkonsanierung mit Flüssigkunststoff: Mann verteilt Flüssigkunststoff mit einer Rolle auf einem Balkon
Ein großer Vorteil des Flüssigkunststoffs bei der Balkonsanierung ist die leichte Verarbeitung.

Die vier Methoden unterscheiden sich nicht nur in der Anwendung, sondern auch in den Kosten. In unserem Ratgeber Balkon abdichten: Alle Möglichkeiten und Kosten für Balkonabdichtung machen wir den Direktvergleich.

Kann die Balkonabdichtung direkt auf den alten Balkonbelag erfolgen?

Eine Balkonabdichtung einfach auf den alten Bodenbelag auftragen, das geht nicht. Bei allen Abdichtungsverfahren ist eine gute Vorbehandlung der Balkonoberfläche wichtig.

  1. Der bisherige Belag wird möglichst bis auf die tragfähige Unterkonstruktion entfernt.
  2. Dann gilt es, sämtliche Risse und Spalten auszubessern, Fehlstellen mit Sanierbeton zu füllen und die Oberfläche zu egalisieren.
  3. Jetzt ist der richtige Moment, um sicherheitshalber zu prüfen, ob der Balkon von der Hauswand hin zur Brüstung ausreichend Gefälle hat, um das Regenwasser vom Gebäude wegzuleiten. Das Gefälle sollte zwei Prozent betragen. Ist das nicht der Fall, musst du mit Ausgleichsmörtel einen Gefälleestrich erstellen. Bedenke dabei auch, wie die spätere Aufbauhöhe des Balkons ausfallen wird. War der Boden beispielsweise vorher mit Fliesen belegt und soll künftig eine Flüssigkunststoffschicht mit eingestreuten Colorchips die obere Nutzschicht bilden, dann kann durch das niedrigere Bodenniveau ein Absatz im Bereich der Balkontür entstehen. Diesen Niveauunterschied musst du durch den Ausgleichsestrich ausgleichen. Vergiss nicht, an der Hauswand Dämmstreifen einzuarbeiten und eine Grundierung aufzutragen. Hier findest du weitere Informationen über die richtige Balkonentwässerung: Alles über Aufbau und Kosten.
  4. Der letzte Vorbereitungsschritt ist die gründliche Säuberung des alten oder neuen Estrichs.
Baumangel an einem Balkon
Auf diesem Balkon reicht das Gefälle nicht aus. Es müsste mindestens 1,5 Prozent, besser noch 2 Prozent betragen.

Welcher Belag bietet sich für den abgedichteten Balkon an?

Das i-Tüpfelchen der Balkonsanierung ist der neue Bodenbelag. Hier hast du die Chance, neu zu gestalten. Egal, mit welchem Verfahren du den Balkon abgedichtet hast – du kannst ihn anschließend zum Beispiel mit Naturstein-, Keramik-, Betonstein- oder auch Holzplatten belegen. Das sind die gängigen Optionen:

BodenbelagVorteileAnwendungsbereich
Fliesenlanglebig, wasserresistent, pflegeleichtfür Balkone, die häufiger Nässe ausgesetzt sind
Holzdielennatürliche Optik, warme Ausstrahlungfür Balkone mit Wohnzimmercharakter
WPC (Holz-Kunststoff-Verbund)langlebig, minimaler Wartungsaufwand, wetterbeständigfür Balkone mit hoher Nutzungsintensität und ästhetischen Ansprüchen
Betonplattenextrem robust, vielseitige Gestaltungsmöglichkeitenfür funktional gestaltete Balkone
Kunstrasenweich, grün, ganzjährig ansehnlichfür Balkone, die eine grüne Note bekommen sollen

Die Bodenbeläge sollten allerdings nicht direkt auf die Beschichtung kommen, sondern schwimmend verlegt werden. Dazu kommt eine Entkopplungsmatte – auch Drainagematte oder Bauschutzmatte genannt – zwischen den abgedichteten Estrich und die obere Nutzschicht. Je nach Herstellerangaben wird sie vollflächig verklebt oder auch lose verlegt. Die Matte erfüllt mehrere Funktionen: Sie gleicht kleine Unebenheiten aus und schützt die Balkonabdichtung. Vor allem aber sorgt sie dafür, dass sich Bewegungen des Untergrundes nicht oder höchstens deutlich verringert auf die Fliesen übertragen und dort Risse verursachen können.

Übrigens: Wenn du Probleme mit einer undichten Dachterrasse hast, dann lies unseren Artikel Undichte Dachterrasse: Ursache und Tipps zur dauerhaften Sanierung.

Wie viel kostet eine Balkonsanierung?

Die Kosten einer Balkonsanierung hängen maßgeblich vom Ausmaß der Schäden und der Größe des Balkons ab. Hier sind die wichtigsten Faktoren, die du bei der Kalkulation berücksichtigen solltest:

Kostenfaktoren für die Balkonsanierung

  1. Materialkosten: Je nach Wahl des Bodenbelags, der Abdichtmaterialien und anderer benötigter Materialien
  2. Arbeitskosten: Kosten für Handwerker, falls die Sanierung professionell erfolgen soll
  3. Zusätzliche Kosten: Unvorhergesehene Ausgaben wie zusätzliche Reparaturen an der Bausubstanz oder spezielle Anforderungen an die Dämmung

Muss nur die Oberfläche saniert werden, dann sind die Kosten für Heimwerker mit ein wenig Erfahrung überschaubar. Folgende Posten können dabei anfallen:

  • Entsorgungskosten (Altbelag, Bauschutt und Geländer)
  • Ausgleichs- und Gefällemörtel, Dämmstreifen
  • Abdichtung, Dichtungsband
  • Entkoppelungsmatte
  • neuer Belag (zum Beispiel Fliesen)
  • Drainage

Balkonsanierung: Materialkosten und Arbeitskosten

Für einen durchschnittlichen Balkon mit einer Fläche von 7,5 Quadratmetern belaufen sich die Materialkosten für die Erstellung des Gefälles und die Abdichtung mit Flüssigkunststoff auf 75 bis 225 Euro. Für Bodenfliesen aus Feinsteinzeug musst du 30 bis 80 Euro pro Quadratmeter einkalkulieren, für Holzmaterialien 60 bis 120 Euro.

Ist ein neues Metall-, Holz- oder Betongeländer notwendig, dann wird die Sanierung teurer – konkret ausgedrückt: etwa 100 bis 250 Euro pro laufenden Meter Geländer. Ein Geländer aus Glas ist mit bis zu 400 Euro pro Meter deutlich teurer. Für Handwerker kommt der Arbeitslohn mit einem Quadratmeterpreis von 40 bis 150 Euro hinzu.

Durchschnittliche Kosten im Überblick

KostenpunktePreis pro m²Beispielhafte Gesamtkosten für 7,5 m²
Materialien für Betoninstandsetzung20 bis 50 €150 bis 375 €
Abdichtungsmaterialien10 bis 30 €75 bis 225 €
Kosten für Fliesen inklusive Kleber30 bis 80 €225 bis 600 €
Materialkosten für die Sanierung von Holzbalkonen60 bis 120 €450 bis 900 €
Geländer (Metall, Beton, Holz)100 bis 250 € pro laufendem Metervariabel
Arbeitsentgelte für Fachkräfte40 bis 150 €300 bis 1.125 €
Logistikkosten für Materialtransporteinmalig50 bis 150 €
Entsorgungskosten für alte Materialieneinmalig100 bis 300 €
Gebühren für baurechtliche Genehmigungeneinmalig50 bis 200 €
jährliche Kosten für Pflege und Wartungjährlich50 bis 200 € jährlich
Fahrtkosten der Handwerker0,30 bis 0,50 € pro Kilometervariabel

Bei einer Komplettsanierung durch den Profi liegen die Kosten je nach Umfang der Schäden und gewählten Materialien zwischen 200 und 600 Euro pro Quadratmeter zuzüglich neuem Geländer. Bei dieser Größenordnung solltest du mehrere Firmen um Angebote bitten und diese sorgfältig vergleichen. Je nachdem wie komplex die Sanierung ausfällt, können mehrere Gewerke involviert sein. Hier musst du die Schnittstellen im Blick haben.

Wie kann ich bei der Balkonsanierung Kosten sparen?

Das Wichtigste, um bei der Sanierung des Balkons Kosten zu sparen: Den Balkon regelmäßig prüfen und auch kleine Schäden schnell reparieren, bevor sie sich zu großen Schäden auswachsen.

Wenn eine Balkonsanierung ansteht, hast du mehrere Stellschrauben, um die Kosten zu reduzieren:

  • mehrere Angebote einholen und vergleichen
  • Altbeläge selbst entfernen und entsorgen
  • Abdichtung in Eigenleistung vornehmen
  • Materialien und Geländer mit geringerem Preis auswählen
  • bei einer Flüssigkunststoffabdichtung auf einen zusätzlichen Belag verzichten
  • Pauschalvereinbarungen für alle Arbeiten treffen
  • 20 Prozent des Handwerkerlohns von der Steuer absetzen (§ 35a EStG)

DIY und Eigenleistung mit Bedacht: Risiken beim Selbermachen

Bei der Balkonsanierung kannst du durch Eigenleistung erheblich Kosten sparen, besonders wenn es um Arbeiten geht, die keine spezialisierten Fachkenntnisse erfordern. Es ist jedoch wichtig, dass du deine Fähigkeiten realistisch einschätzt. Fehlerhafte Ausführungen können langfristig zu größeren Schäden führen und letztendlich höhere Kosten verursachen. Stelle sicher, dass du die nötigen Werkzeuge und Materialien hast und dich gründlich über die erforderlichen Techniken informierst, bevor du mit der Arbeit beginnst.

Komplettabriss des Balkons: Wann ein Neubau die bessere Wahl ist

Ob und wie sich dein Balkon sanieren lässt und wie teuer das wird, kann nur der Experte belastbar beurteilen. Manchmal ist es aber klüger, einen Balkon neu zu bauen, statt ihn aufwendig zu sanieren, besonders wenn die Bausubstanz ernsthaft beschädigt ist. Ein nachträglicher Balkonanbau ermöglicht es dir nicht nur, alle Schäden zu beheben, sondern bietet auch die Chance, Design und Konstruktion deines Außenbereichs zu verbessern.

Obwohl diese Option anfangs teurer sein mag, zahlt sich die Investition langfristig aus – beispielsweise durch eine barrierefreie Nutzbarkeit, einen gesteigerten Wohnkomfort und eine höhere Energieeffizienz. Du wirst damit eine unerwünschte Wärmebrücke los. Denn in aller Regel setzt sich die Betondecke des Hauses nahtlos als Balkonkragenplatte fort. Ein neuer selbsttragender Vorstellbalkon kann thermisch völlig getrennt vor der Fassade stehen.

Beachte jedoch, dass du je nach Standort eine Baugenehmigung benötigen könntest. Bei einem Neubau solltest du außerdem einen Architekten oder Fachplaner hinzuziehen, um alle baurechtlichen Anforderungen zu klären.

Balkon sanieren: Wichtige Tipps für Mieter

Wenn du mietest, kannst du meist nicht selbst über strukturelle Änderungen an deinem Balkon entscheiden. Das liegt in der Hand deines Vermieters oder der Hausverwaltung.

Was du selbst tun darfst:

  • Du kannst deinen Balkon mit Pflanzen, Outdoor-Teppichen oder Möbeln verschönern, solange diese den Balkon nicht beschädigen oder dauerhafte Veränderungen bewirken.
  • Melde Schäden oder Mängel sofort der Vermieterseite, um zur Instandhaltung beizutragen und eine Verschlimmerung zu verhindern.

Was du nur mit Zustimmung tun darfst:

  • Strukturelle Eingriffe, die die Bausubstanz betreffen oder baurechtliche Genehmigungen benötigen, darunter Abriss oder Neubau
  • Große Sanierungsprojekte, die das Erscheinungsbild oder die Statik des Gebäudes verändern
  • Farbliche Veränderungen, besonders wenn sie von außen sichtbar sind und das Gesamtbild des Gebäudes beeinflussen

So bringst du deinen Balkon wieder in Topform – Schritt für Schritt:

1. Schaden analysieren – Was genau ist das Problem?

Bevor du einen Hammer schwingst oder eine Bestellung für neue Fliesen aufgibst, solltest du dir einen genauen Überblick verschaffen. Was sind die Schäden? Sind es nur kosmetische Mängel, die sich schnell renovieren lassen, oder gibt es tiefergehende Probleme? Manchmal sieht man nur die Spitze des Eisbergs. Könnte es sein, dass Feuchtigkeit tiefer eingedrungen ist, als es auf den ersten Blick scheint? Ziehe Fachleute hinzu, wenn du unsicher bist!

2. Planen – Was muss getan werden?

Sobald du das Ausmaß der Schäden kennst, kannst du einen Plan erstellen. Welche Materialien und Techniken kommen zum Einsatz, und wie sieht es mit dem Budget aus? Und bei umfangreicheren Mängeln nicht zu vergessen: Muss eine Baugenehmigung eingeholt werden?

3. Vorbereiten – Der Grundstein für eine erfolgreiche Sanierung

Bevor die eigentliche Arbeit beginnt, muss der Balkon vorbereitet werden. Du entfernst all deine Outdoor-Möbel und Pflanzen und schlägst gegebenenfalls alte Beläge ab. Der Untergrund muss sauber, trocken und eben sein, um neue Materialien aufnehmen zu können.

4. Die eigentliche Renovierung oder Sanierung beginnt

Jetzt wird es ernst: Je nach Umfang der Schäden erledigst du entweder nur einfache Malerarbeiten oder gehst umfangreiche Maßnahmen an, wie das Gießen einer neuen Betonplatte. Vielleicht wählst du moderne Materialien für den Boden oder entscheidest dich für ein elegantes Glasgeländer, das nicht nur sicher ist, sondern deinem Balkon auch ein frisches, modernes Aussehen verleiht.

5. Der letzte Schliff

Nachdem alle Bauarbeiten abgeschlossen sind, folgt die Feinarbeit. Du überprüfst dabei alle Installationen und reinigst deinen Außenbereich final. Nun kannst du deinen Balkon neugestalten und dekorieren. Wie wäre es mit neuen Möbeln oder stilvollen Pflanzen, die deinem frisch renovierten Balkon das gewisse Extra verleihen?

Fazit: Von Alt zu Neu – So gelingt deine Balkonrenovierung und -sanierung

Deine Terrasse oder deinen Balkon aufzufrischen, kann eine lohnenswerte Investition in deinen Wohnkomfort und die Sicherheit sein. Ob du dich für das DIY-Verfahren entscheidest oder Fachleute für umfangreiche Sanierungsarbeiten engagierst, hängt von deinen handwerklichen Fähigkeiten, dem Zustand des Balkons und deinem Budget ab. Wichtig ist, vor Beginn der Sanierungsarbeiten gründlich zu planen und gegebenenfalls die notwendigen Genehmigungen einzuholen. So kann dein Außenbereich wieder zu einem sicheren und einladenden Ort werden, an dem du viele angenehme Stunden im Freien genießen kannst.

Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Balkonsanierung

Bei einer Balkonsanierung erneuert oder repariert man einen Balkon, um dessen Struktur, Sicherheit und Aussehen zu verbessern. Dies kann das Ausbessern kleinerer Schäden bis hin zu umfangreichen Arbeiten wie der Erneuerung von Belägen, Geländern und der Abdichtung umfassen.

Für kleinere Reparaturen können versierte Heimwerker die Sanierung selbst durchführen. Bei größeren, strukturellen Eingriffen sollten jedoch Fachhandwerker oder spezialisierte Bauunternehmen die Arbeiten übernehmen, um Sicherheit und Qualität zu garantieren.

Überprüfe deinen Balkon regelmäßig auf Risse, lose Fliesen, Korrosion an Geländern und Anzeichen von Wasserschäden wie Ausblühungen oder Moos. Die Stabilität des Geländers sollte ebenfalls kontrolliert werden.

Anhaltende oder wiederkehrende Probleme wie Risse, Wassereintritt, lockere Fliesen und instabile Geländer weisen auf eine schlecht durchgeführte Sanierung hin. Mängel in der Verarbeitung und undichte Stellen sind ebenfalls Warnsignale.

Die Entscheidung, ob du sanieren oder abreißen solltest, hängt von den Kosten und dem Umfang der Schäden ab. Ein Neubau kann bei umfangreichen strukturellen Schäden kosteneffektiver sein als eine komplexe Sanierung.

Beauftrage Fachhandwerker wie Bauunternehmer, spezialisierte Balkonsanierer, Dachdecker für Abdichtungen oder Tischler und Metallbauer für Geländer und Holzarbeiten, die Erfahrung mit ähnlichen Projekten haben.

Feuchteschäden können durch undichte Stellen, ein unzureichendes Gefälle, das das Wasser nicht richtig ableitet, oder durch Risse entstehen, durch die Wasser eindringt und die Struktur beschädigt.

Die Dauer der Balkonsanierung hängt vom Umfang der Arbeiten ab. Kleinere Reparaturen kannst du oft in wenigen Tagen abschließen, während umfangreiche Sanierungen mehrere Wochen dauern können. Berücksichtige auch die Zeit für Planung und Genehmigungen bei größeren Projekten.

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