Wohnung verkaufen ohne Makler – lohnt sich das? Und wie geht man am besten vor, von der Preisfindung über die Vermarktung bis hin zur Verkaufsabwicklung? Erfahrt hier, was ihr beachten solltet, wenn ihr eine Immobilie in Eigenregie veräußern wollt.
Vor jedem Immobilienverkauf steht die Frage: mit oder ohne Makler? Wen der Aufwand nicht abschreckt und wer sich die Provision sparen will, entscheidet sich in der Regel gegen eine Unterstützung vom Profi. Auch ihr wollt eine Wohnung verkaufen ohne Makler? Hier sind hilfreiche Tipps, wie ihr dabei am besten vorgeht.
Jetzt passenden Makler finden!
Unsere Makler:innen helfen dir beim Verkauf deines Hauses oder Wohnung.
Wohnung verkaufen ohne Makler: Das spricht dagegen
Ein Wohnungsverkauf ohne Makler will wohl überlegt sein. Es gibt viele überzeugende Argumente, die dagegensprechen. Wer sich mit aktuellen Preisentwicklungen auf dem Immobilienmarkt, der Exposéerstellung, Steuern und Co. nicht auskennt, muss sich als privater Verkäufer das nötige Wissen erst aneignen. Das kostet viel Zeit und kann auch zur nervlichen Belastung werden.
Außerdem sind Organisationstalent und Verhandlungsgeschick gefragt, um zügig zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen. Andernfalls ist die Gefahr groß, dass man keine geeigneten Interessenten findet oder seine Wohnung unter Wert verkauft.
Die Veräußerung mit Makler hingegen ist bequem. Schließlich übernimmt der Profi alle organisatorischen Schritte, unterstützt mit Branchenwissen und klärt wichtige rechtliche Fragen. Außerdem ist ein guter Makler im Verhandeln geübt und holt einen guten Preis für euch raus. Ihr hingegen dürft euch bis zur Vertragsunterzeichnung entspannt zurücklehnen.
Der größte Vorteil, wenn ihr eure Wohnung ohne Makler verkauft: Ihr spart euch die Maklerprovision. Das kann, je nach Bundesland, eine hohe Summe sein, die andernfalls von eurem Gewinn abginge. Ihr könnt unterm Strich finanziell also mehr rausholen. Das bestätigt auch eine aktuelle Studie. Lest mehr dazu hier: "Makler oder von privat: Preisvergleich-Studie mit überraschendem Ergebnis"
Hinzu kommt: Ihr macht euch unabhängig von Dritten und habt die alleinige Kontrolle über den gesamten Verkaufsprozess. Von der Preisfindung über die Vermarktung bis hin zur Kaufabwicklung tragt ihr die komplette Verantwortung. Das schenkt euch jede Menge Flexibilität und spart euch unter Umständen langwierige Abstimmungsprozesse. Wer keinen Zeitdruck hat und gewillt ist, sich das nötige Wissen anzueignen, kann also von einer Veräußerung ohne Makler profitieren.
Test: Lohnt sich der Immobilienverkauf ohne Makler für mich?
Wer noch in der Entscheidungsfindung für oder gegen einen Makler steckt, kann folgende Fragen für sich beantworten. Am Ende sollte ein deutliches "Ja" stehen, wenn ihr guten Gewissens einen Verkauf von privat anstrebt.
Verfüge ich über das nötige Fachwissen, etwa mit Blick auf den Immobilienmarkt sowie steuerliche und rechtliche Rahmenbedingungen? Falls nicht, habe ich die Zeit und Energie, mich in die Materie einzuarbeiten?
Bin ich gewillt, die Vermarktung selbst in die Hand zu nehmen – gute Fotos zu schießen, eine professionelle Anzeige zu schalten und mit Interessenten zu korrespondieren?
Bin ich bereit, meine freie Zeit neben Arbeit und Familie in den kommenden Monaten für den Verkauf zu "opfern"?
Kann ich mich gut organisieren, um die Vermarktung, Besichtigungstermine und die Verkaufsabwicklung zu managen?
Verfüge ich über ein gutes Verhandlungsgeschick, um einen guten Preis rauszuholen?
Wohnung ohne Makler verkaufen: 7 Erfolgsstrategien
Ihr habt euch klar für einen privaten Verkauf eurer Eigentumswohnung entschieden und fragt euch jetzt, wie ihr am besten vorgeht? Hier sind sieben Erfolgsstrategien, die euch helfen, zu einem guten Abschluss zu kommen.
1. Ihr eignet euch das nötige Fachwissen an
Der Immobilienverkauf ist ein komplexer Prozess. Für einen reibungslosen und zufriedenstellenden Ablauf muss der Verkäufer sich gut mit der Branche auskennen und über rechtliche Kenntnisse verfügen. Zudem sind Verhandlungsgeschick und ein selbstbewusstes Auftreten gefragt, um das Maximum herauszuholen. Wer sich hingegen unsicher fühlt und Wissenslücken hat, riskiert deutliche finanzielle Einbußen.
Nehmt euch deshalb vorab ausreichend Zeit zum Einarbeiten in die Materie. Folgende Fragen solltet ihr sicher beantworten können: Wie viel ist mein Haus wert? Fällt eine Spekulationssteuer an? Wie finde ich heraus, ob der Käufer zahlungsfähig ist? Ist ein Vorvertrag sinnvoll? Was steht im Kaufvertrag?
2. Plant ausreichend Zeit für den Wohnungsverkauf ein
Eine Immobilie verkauft sich nicht von heute auf morgen. Der Aufwand ist nicht zu unterschätzen: Die Preisfindung, die Erstellung eines Exposés, die Korrespondenz mit Interessenten, das Managen von Besichtigungsterminen und die gesamte Verkaufsabwicklung sind zeitintensiv. Plant das von vornherein mit ein und setzt euch bloß nicht unter Druck.
Es lohnt sich (finanziell), geduldig an die Sache ranzugehen, die Vermarktung sorgfältig vorzubereiten und die potenziellen Käufer genau unter die Lupe zu nehmen. Zur Orientierung: Bei Eigentumswohnungen dauert der Verkauf je nach Region, Lage und Objektzustand im Schnitt zwischen vier und neun Monate.
Der Angebotspreis ist der Dreh- und Angelpunkt eurer Immobilienvermarktung. Er sollte weder zu hoch noch zu niedrig sein. Das kann besonders unter erfahrenen Interessenten nur für Misstrauen sorgen und abschrecken. Der Preis für eure Wohnung sollte deshalb realistisch sein und je nach Verkaufsstrategie fünf bis zehn Prozent über dem Marktwert liegen.
Bei der Preisfindung solltet ihr unter anderem berücksichtigen, wo die Eigentumswohnung liegt, wie sich die Region künftig entwickelt, ob die Wohnung vermietet oder leerstehend und wie der Objektzustand ist.
Holt euch im Idealfall professionelle Unterstützung – zum Beispiel durch unsere kostenlose Immobilienbewertung. Wir ermitteln den aktuellen Wert eurer Wohnung und geben euch wichtige Informationen zur Preisentwicklung an die Hand.
4. Definiert eine Käuferzielgruppe
Immobilienverkäufer, die ihre Zielgruppe klar definieren und adressieren, sind in der Regel erfolgreicher. Fragt euch deshalb vorab: Wer kann sich die Immobilie leisten? Zu wem passen Art, Größe und Lage der Wohnung? Und formuliert beziehungsweise inseriert entsprechend euer Exposé. Auf diese Weise schränkt ihr die Anzahl der Interessenten ein. Das klingt im ersten Moment nachteilig. Letztlich bekommt ihr auf diese Weise aber vermehrt seriöse Anfragen von potenziellen Käufern, die eure Bedingungen auch tatsächlich erfüllen. Das spart Zeit, Aufwand und Nerven.
5. Erstellt ein professionelles Exposé
Eine der wichtigsten Erfolgsstrategien für den Immobilienverkauf ist die Erstellung eines professionellen Exposés, das eure Käuferzielgruppe anspricht und überzeugt. Die Online-Anzeige für eure Eigentumswohnung sollte dafür ein realistisches Bild des Objekts wiedergeben. Fotos und Beschreibungen, die unprofessionell oder fehlerhaft sind, wirken abschreckend. Gleiches gilt für Inserate, die zu schön sind, um wahr zu sein.
Das heißt für euch: Nehmt euch Zeit für gute Bilder beziehungsweise Texte und hebt die positiven Eigenschaften eurer Immobilie deutlich hervor. Geht zugleich aber auch ehrlich mit Mängeln um.
Tipp: Inserieren könnt ihr eure Verkaufsanzeige beispielsweise auf Ohne-makler.net. Das ist ein Immobilienportal nur für provisionsfreie Angebote, also für private Anbieter, die ihre Immobilie selbst verkaufen.
6. Bereitet euch gut auf die Besichtigungen vor
Ihr habt erste Interessenten zur Besichtigung eurer Eigentumswohnung geladen? Dann solltet ihr perfekt vorbereitet sein. Der erste Eindruck zählt schließlich. Dazu gehört nicht nur ein sicheres Auftreten durch den Verkäufer, sondern auch gepflegte Räumlichkeiten. Kleinere Reparaturarbeiten sind im besten Fall abgeschlossen.
Bei vermieteten oder bewohnten Objekten sollten sehr persönliche Gegenstände aus dem Blickfeld geschafft und die Wohnung aufgeräumt und sauber sein. Seid außerdem auf alle Fragen zur Immobilie, zur Eigentümergemeinschaft und zur Kaufabwicklung optimal vorbereitet.
7. Überprüft die Bonität der Käufer
Jede noch so erfolgreiche Verkaufsstrategie bringt nichts, wenn der Käufer am Ende nicht zahlungsfähig ist. Um eine teure Rückabwicklung zu vermeiden, überprüft rechtzeitig die Bonität der Interessenten. Lasst euch eine Finanzierungsbestätigung der Bank vorlegen. Oder verlangt alternativ eine vergleichbare Bescheinigung, dass der Käufer den von euch geforderten Preis zahlen kann. Um sicher zu gehen, sollte der Gesamtbetrag oder die vereinbarte Anzahlung noch vor der Schlüsselübergabe auf eurem Konto beziehungsweise auf dem Notaranderkonto liegen.
Checkliste Wohnungsverkauf ohne Makler
Bei einem Wohnungsverkauf den Überblick und einen kühlen Kopf zu bewahren, ist gar nicht so leicht. Schließlich gibt es eine Menge zu erledigen und zu beachten: Exposé erstellen, steuerliche und rechtliche Fragen klären, Unterlagen zusammentragen, Interessenten einladen, Kaufvertrag vorbereiten. Damit ihr keine wichtigen Schritte versäumt und euch von Anfang bis Ende sicher fühlt, haben wir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für euch erstellt: "Checkliste beim Immobilienverkauf: Diese Punkte solltet ihr beachten"