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Wasserkosten berechnen: Wie viel zahlt man monatlich für Wasser?


Sauberes Wasser ist für uns selbstverständlich. Dass es in guter Qualität und jederzeit aus dem Hahn fließt, hat aber seinen Preis. Wie ihr eure Wasserkosten berechnen könnt, wie viel der Kubikmeter Wasser kostet und wie ihr clever spart.

  1. Was kostet ein Kubikmeter Wasser?
  2. Wie hoch sind die durchschnittlichen Wasserkosten pro Haushalt?
  3. Wie setzen sich die Wasserkosten zusammen?
  4. Wie kann ich meine Wasserkosten berechnen?
  5. Wie werden die Wasserkosten für eine Mietwohnung berechnet?
  6. Wann kommt die Wasserabrechnung?
  7. Wie kann ich Wasserkosten sparen?
  8. FAQs Wasserkosten 

Am Ende des Jahres flattern viele ungeliebte Rechnungen ins Haus: für Strom, Gas oder Öl und natürlich für Wasser. Wer genau wissen will, was am Ende auf seiner Wasserabrechnung steht, kann das leicht selbst ausrechnen. Wir zeigen euch, was der Kubikmeter Wasser im Schnitt kostet und wie ihr eure Wasserkosten berechnen könnt. Zudem geben wir clevere Spartipps. 

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Was kostet ein Kubikmeter Wasser?

Ein Liter Trinkwasser aus dem Wasserhahn kostet in Deutschland im Durchschnitt 0,2 Cent. Der Kubikmeter Wasserpreis (1000 Liter) liegt demnach, laut Statistischem Bundesamt, bei etwa zwei Euro. Die konkreten Preise unterscheiden sich aber von Bundesland zu Bundesland, wie folgende Tabelle zeigt:

Durchschnittliches Kubikmeter- und Grundentgelt für Trinkwasser pro m3, Quelle: Statistisches Bundesamt 2023
BundeslandDurchschnittlicher Trinkwasserpreis je m3 (in Euro)
Baden-Württemberg2,33
Bayern1,78
Berlin1,81
Brandenburg1,57
Bremen2,44
Hamburg1,93
Hessen2,16
Mecklenburg-Vorpommern1,60
Niedersachsen1,43
Nordrhein-Westfalen1,64
Rheinland-Pfalz1,82
Saarland2,00
Sachsen2,01
Sachsen-Anhalt1,75
Schleswig-Holstein1,57
Thüringen2,08

Grund für die Preisunterschiede: Die Kommunen legen den Wasserpreis beziehungsweise die Wassergebühren fest. In ihm spiegeln sich die unterschiedlichen regionalen Gegebenheiten wider. Je nach Trinkwasserherkunft (Quell- und Oberflächengewässer oder Grundwasser), Aufbau des Leitungsnetzes, Siedlungsstruktur, Gesamtverbrauch, Topografie sowie Ausgaben für Wartung, Wasserqualität und Instandhaltung, variieren die Preise für das wertvolle Gut.

Grundsätzlich arbeiten die Versorger kostendeckend. Das heißt, dass mit Trinkwasser in Deutschland kein Geld verdient werden soll. Ob die Wasserpreise angemessen sind, kontrollieren kommunale Aufsichtsbehörden und die Kartellbehörden der Länder.

Wie hoch sind die durchschnittlichen Wasserkosten pro Haushalt?

In Deutschland liegen die durchschnittlichen Wasserkosten pro Haushalt bei rund 262 Euro im Jahr. Monatlich zahlt man also im Schnitt rund 22 Euro für Trinkwasser. 

Allerdings hängen eure individuellen Kosten für Trinkwasser vom konkreten Verbrauch und von dem Bundesland ab, in dem ihr lebt. Im Schnitt verbraucht eine Person 125 Liter Wasser pro Tag. Der durchschnittliche Jahresverbrauch liegt dementsprechend bei rund 45 Kubikmeter Trinkwasser. 

Wird eine Grundgebühr erhoben, kommen Single-Haushalte am schlechtesten weg, denn der Fixbetrag wird für jede Verbrauchsstelle nur einmal erhoben. Je mehr Personen in einem Haushalt wohnen, desto geringer werden daher die Kosten pro Person.

Für unsere Tabelle (nur Trinkwasser!) gehen wir von einem jährlichen Grundpreis von 84 Euro und von einem Verbrauch von 45 Kubikmeter pro Person aus.

Durchschnittliches Kubikmeter- und Grundentgelt für Trinkwasser pro Jahr, Quelle: Statistisches Bundesamt 2020
BundeslandWasserkosten für einen Single-Haushalt (in Euro)Wasserkosten für einen 2-Personen-Haushalt (in Euro)Wasserkosten für einen 4-Personen-Haushalt (in Euro)
Baden-Württemberg183,00282,00480,00
Bayern158,25232,50381,00
Berlin165,45246,90409,80
Brandenburg153,75223,50363,00
Bremen179,85275,70467,40
Hamburg169,05254,10424,20
Hessen177,15270,30456,60
Mecklenburg-Vorpommern155,10226,20368,40
Niedersachsen142,95201,90319,80
Nordrhein-Westfalen156,90229,80375,60
Rheinland-Pfalz162,75241,50399,00
Saarland131,00264,00444,00
Sachsen170,40256,80429,60
Sachsen-Anhalt157,35230,70377,40
Schleswig-Holstein151,95219,90355,80
Thüringen174,45264,90445,80

Übrigens: Im Allgemeinen sinkt der Wasserverbrauch in Deutschland in den vergangenen Jahren. Leider wirkt sich das nicht unbedingt auf den Preis aus. Denn der geringere Durchfluss ist für das Rohrnetz eher negativ. Der Mehraufwand für Reinigung und Wartung der Rohre führt zu höheren Betriebskosten. Daher steigt in vielen Tarifgebieten der Wasserpreis, obwohl der Verbrauch sinkt. 

Ebenfalls gut zu wissen: Stromkosten pro Monat: Was ist eigentlich normal?

Wie setzen sich die Wasserkosten zusammen?

Am Ende des Jahres zahlt ihr nicht nur das Wasser, das ihr verbraucht habt, sondern noch weitere Posten. Zum einen stellt der Versorger einen Grundbetrag in Rechnung. Diese Grundgebühr ist für euren Hausanschluss fällig und variiert nach Art des genutzten Wasserzählers oder der Anzahl der Wohneinheiten. Eure Wasserkosten bestehen also in der Regel aus

  • einem Fixbetrag und den
  • Kosten, die aus eurem konkreten Wasserverbrauch entstehen.

Als Drittes kommen die Abwassergebühren (auch Sielbenutzungsgebühren genannt) hinzu. Jeder Nutzer zahlt also nicht nur das verbrauchte Wasser, sondern auch die Entsorgung des Schmutzwassers durch die Kanalisation. Pro Kubikmeter kommen so im Schnitt nochmal zwischen 1,90 und 2,70 Euro hinzu. Das macht pro Kubikmeter unterm Strich zwischen 4,00 und 4,60 Euro Trink- und Abwassergebühren.

Zuletzt taucht noch die sogenannte Regensteuer auf. Damit sind die Kosten für das Niederschlagswasser gemeint, das über das Dach oder andere versiegelte Flächen auf eurem Grundstück in die Kanalisation gelangt. Pro Kubikmeter versiegelte Fläche zahlt ihr zum Beispiel in Hamburg 0,74 Euro (2021/22).

In vielen Kommunen erscheinen alle Posten auf einer gesammelten Wasserrechnung. In anderen bekommt ihr über die Abwassergebühren und die „Regensteuer“ eine gesonderte Rechnung. Wollt ihr eure Wasserkosten mit anderen Bundesländern vergleichen, müsst ihr alle Rechnungen addieren.

So setzen sich eure Wasserkosten zusammen:

  • Grundgebühr = Fixbetrag nach Versorger und Wasseruhr, beziehungsweise Zahl der Wohneinheiten
  • Arbeitspreis/Verbrauch = genutzte Trinkwassermenge
  • Abwassergebühren für verbrauchte Menge
  • Kosten für Niederschlagswasser
  • Mehrwertsteuer (7 Prozent)

Ob ihr auf eure Wasserrechnung den ermäßigten Mehrwertsteuersatz zahlen müsst oder nicht, hängt von eurem Versorger ab. Bezieht ihr euer Wasser von kommunalen Stadtwerken, erheben diese in der Regel Gebühren. Auf sie zahlt ihr keine Steuern. Ist für euch ein privatwirtschaftlicher Versorger zuständig, legt er einen Preis fest. Darauf kann er Steuern erheben.

Übrigens: In einigen Tarifgebieten zahlen Haushalte in Deutschland eine Trinkwasserflatrate. Ihre Rechnung besteht also nur aus einem fixen Grundentgelt. Der Verbrauch spielt für die Abrechnung in diesen Gemeinden keine Rolle. Und auch die umgekehrte Ausnahme gibt es:
In manchen Tarifgebieten wird nur nach dem Verbrauch abgerechnet, der Grundpreis entfällt.

Wie kann ich meine Wasserkosten berechnen?

Eure Wasserkosten könnt ihr leicht selbst ausrechnen. 

Trinkwasserkosten berechnen

Um zu wissen, mit welchen Trinkwasserkosten ihr im nächsten Jahr rechnen müsst, wendet ihr diese Formel an:

Jährliche Trinkwasserkosten = (monatliche Grundgebühr x 12) + (Jahresverbrauch in Kubikmeter x Arbeitspreis)

Abwasserkosten berechnen

Wollt ihr zusätzlich auch die Abwasserkosten in den Blick nehmen, sieht die Formel so aus:

Jährliche Kosten für Trink- und Abwasser = (monatliche Grundgebühr x 12) + (Jahresverbrauch Trinkwasser in Kubikmeter x Arbeitspreis Trinkwasser) + (Jahresverbrauch Abwasser in Kubikmeter x Arbeitspreis für Abwasser)

Kosten für Niederschlagswasser berechnen

Hinzu kommen die Kosten für das Niederschlagswasser (Regensteuer). Die Formel dazu lautet:

Jährliche Kosten für Niederschlagswasser = versiegelte Fläche in Quadratmeter x jährliche Gebühr pro m².

Die Kosten für eine 50 Quadratmeter-Fläche betrugen in Hamburg zum Beispiel 37 Euro (50 x 0,74).

Wasserkosten-Rechner

Wenn ihr nicht selbst rechnen mögt, könnt ihr auch einen der zahlreichen Wasserkosten-Rechner im Netz nutzen.

Tipp: Um sicherzugehen, dass eure Wassersparambitionen auch erfolgreich sind, lest ihr die Wasseruhr am besten regelmäßig ab. Anhand mehrerer Monatsverbräuche könnt ihr versuchen, den Jahresverbrauch hochzurechnen.

Wie werden die Wasserkosten für eine Mietwohnung berechnet?

Wasserkosten können Vermieter auf die Mieter umlegen. Ob der Haus- oder Wohnungsbesitzer eine Pauschale für jede im Haushalt lebende Person festsetzt, nach Wohnfläche oder dem tatsächlichen Verbrauch abrechnet, kann er entscheiden. Wichtig ist, dass die Art der Umlage im Mietvertrag festgehalten ist.

Um eine gerechte Abrechnung zu erreichen, schreiben einige Bundesländer bei Neubauten den Einbau eigenständiger Wasserzähler vor.

Wann kommt die Wasserabrechnung?

Die Wasserrechnung verschicken die Versorger einmal im Jahr. Die meisten Stadtwerke und privaten Versorger informieren ihre Kunden zum Ende eines Kalenderjahrs über ihren Jahresverbrauch. Dabei werden die bereits geleisteten Abschläge von der zu zahlenden Summe abgezogen. Wart ihr sparsam, könnt ihr euch über eine Erstattung freuen. Hat es mit dem Wassersparen nicht so gut geklappt, wartet eine Nachzahlung auf euch.

Das Gute: Wasser ist ein öffentliches Gut. Die Versorger stehen nicht im Wettbewerb miteinander, sondern arbeiten kostenneutral. Insofern müsst ihr nicht befürchten, dass neben Strom, Gas und Öl auch Wasser erheblich teurer wird.

Wie kann ich Wasserkosten sparen?

Wasser sparen heißt, Kosten senken und die Umwelt schonen. Klar, weniger Wasser zum Rasensprengen und Gießen, Verzicht auf Pools im Sommer, die Spülmaschine nur voll anstellen, weniger häufig Wäschewaschen und die Spartaste bei der Toilettenspülung zu drücken spart Trinkwasser. In Zeiten einer drohenden Gasmangellage geht es vielen Verbrauchern aber ganz besonders darum, Warmwasser zu sparen. Denn so lassen sich nicht nur Trinkwasser, sondern auch Heizenergie sparen.

Warmwasserkosten senken – so geht's 

  • nicht baden
  • weniger, kürzer und nicht so heiß duschen
  • einen Sparduschkopf einbauen oder ein Wassersparventil zwischen Armatur und Duschschlauch setzen (auch das verringert effektiv den Durchfluss und kostet nur ein paar Euro)
  • Wasser nicht laufen lassen, wenn ihr Zähne putzt oder euch rasiert
  • Geschirr im Geschirrspüler reinigen statt unter laufendem Wasser
  • Hände, wenn sinnvoll, nur mit Seife und kaltem Wasser waschen

Tipp für Gartenbesitzer: Das Wasser, mit dem ihr eure Blumen gießt, gelangt nicht in die Kanalisation, sondern ins Grundwasser. Dennoch zahlt ihr Abwassergebühren. Wenn ihr diese Kosten umgehen wollt, könnt ihr euch eine Gartenwasseruhr (auch Absetzungszähler) installieren lassen. Für die darüber gemessene Wassermenge wird der Versorger dann künftig keine Abwassergebühren mehr berechnen. Erkundigt euch, was Wasseruhr plus Einbau kosten und rechnet nach, ob sich die Investition für euch lohnt.

Hier findet ihr noch mehr Tipps zum Wassersparen. Und: Taugt ein Wasserhahn mit Sensor auch für privat?

FAQs Wasserkosten 

Die jährlichen Wasserkosten (Trinkwasserversorgung) in Deutschland bei einer durchschnittlichen Haushaltsgröße mit durchschnittlichem Wassergebrauch liegen laut Statistischem Bundesamt bei rund 262 Euro. 

Ein durchschnittlicher Haushalt zahlt in Deutschland im Monat rund 22 Euro für Trinkwasser. 

Ein Kubikmeter Trinkwasser kostete 2022 in Deutschland im Schnitt 2,28 Euro. 2020 lag der Wasserpreis noch bei 2,18 Euro und 2021 bei 2,22 Euro. 

Der durchschnittliche Wasserverbrauch für eine Person entspricht circa 45 Kubikmeter pro Jahr.

Der Wasserverbrauch wird mit der jährlichen Nebenkostenabrechnung anteilig auf die Mieter umgelegt.

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