Neben der Toilettenspülung sorgt Duschen in privaten Haushalten für den größten Wasserverbrauch. Können Sparduschkopf oder Perlatoren diesen Anteil wirklich senken und beim Wasser sparen helfen?
Der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser lag in Deutschland im Jahr 2021 bei rund 127 Litern Wasser. 40 Liter davon gehen allein beim Duschen drauf.
Die Entwicklung des täglichen Wasserverbrauchs pro Einwohner nimmt in Deutschland zwar tendenziell ab, so das Ergebnis einer Studie von Statista. Noch 30 Jahre zuvor verbrauchte ein deutscher Einwohner durchschnittlich rund 20 Liter Wasser mehr am Tag. Dennoch rufen viele Gemeinden hierzulande zum Wasser sparen auf. Allein schon wegen der Energiekosten lohnt sich das.
Aber kann man ganz unkompliziert den eigenen Wasserverbrauch senken, ohne sich in der Körperpflege einzuschränken? Ja! Mit sogenannten Sparduschköpfen und Perlstrahlern, auch Perlatoren genannt. Diese sind nicht teuer und einfach zu installieren.
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Wie funktioniert ein Sparduschkopf?
Es gibt unterschiedliche Arten und Funktionsweisen von Sparduschköpfen. Zum einen findet ihr dabei Duschköpfe, die schlicht weniger Wasser durchlassen, weil sie im Durchmesser kleiner gebaut sind, sehr feine Wasserdüsen besitzen oder einen Durchlaufbegrenzer eingebaut bekommen haben. Auf diese Weise erhöht sich auch der Wasserdruck, es gibt aber weniger Wasserstrahlen.
Zum anderen gibt es auch Sparduschköpfe und Perlstrahler, die dem Wasserstrahl, der aus der Armatur kommt, Luft beimischen. So wird die Menge des durchlaufenden Wassers gesenkt, ohne den Duschkomfort stark zu beeinträchtigen. Die Wasserstrahlen fühlen sich Erfahrungsberichten zufolge voller und weicher an, was ein angenehmer Nebeneffekt ist. Aber: Solche Luftbeimischer senken auch den Wasserdruck.
Was ist der Unterschied zwischen Sparduschkopf und Perlator?
Sparduschköpfe und Perlatoren erfüllen dieselbe Funktion: Sie sorgen dafür, dass dem durchfließenden Wasser Luft beigemischt und dadurch Wasser gespart wird. Bei Perlstrahlern handelt es sich allerdings lediglich um einen Einsatz, der zwischen Duschkopf und Schlauch gesteckt wird.
Der Perlstrahler, auch Perlator genannt, ist die besonders wassersparende Variante des Strahlreglers, den man von allen haushaltsüblichen Wasserarmaturen in Küche und Bad kennt. Strahlregler sorgen dafür, dass das Wasser nicht plätschert und der Strahl gleichmäßig aus dem Wasserhahn kommt. Sie verlangsamen den Wasserstrahl ohnehin ein wenig, wodurch sie auch in ihrer einfachen Variante Wasser sparen.
Ihr könnt eure von Haus aus eingebauten Strahlregler aber auch durch sparsamere Perlstrahler ersetzen. Diese bekommt ihr bereits für wenige Euro im Baumarkt oder online.
Während ihr im Handel zunehmend Sparduschköpfe findet, die dem Wasserstrahl Luft beimischen, solltet ihr beim Kauf genau überlegen, welche Funktionsweise zu eurem Bad passt. Habt ihr ohnehin schon einen niedrigen Wasserdruck, raten wir von Sparduschköpfen, die Luft beimischen, und großen Regenduschköpfen ab.
Habt ihr aber von Haus aus einen ausreichend hohen Wasserdruck, so ist die Faustregel: Duschköpfe mit einem Durchlauf von mehr als sechs Litern pro Minute sorgen für einen guten Duschkomfort. Mit einem geringeren Durchlauf wird auch der Wasserstrahl zu schwach beziehungsweise ihr bekommt spürbar weniger Wasser ab.
Wie viel Wasser spart man mit einem Sparduschkopf?
Wie viel Wasser ihr dank des Einsatzes eines sparsamen Duschkopfs genau spart, hängt natürlich davon ab, wie häufig und wie lange ihr duscht, wie viele Personen in eurem Haushalt leben und wie hoch der Wasserverbrauch eures aktuellen Duschkopfs ist.
Den könnt ihr selbst messen, indem ihr eine Minute lang das kalte Wasser voll aufdreht und sowohl davor als auch danach den Wasserzähler ablest. Natürlich sollte währenddessen keine andere Armatur benutzt werden, sonst wird das Ergebnis verfälscht.
An folgenden Vergleichswerten könnt ihr euch orientieren:
Wasserverbrauch pro Minute
Wasserverbrauch
mehr als 15 Liter
hoher Wasserverbrauch
circa 12 Liter
durchschnittlicher Wasserdurchlauf
weniger als 11 Liter
wenig Wasserverbrauch
circa 7 bis 10 Liter
wassersparend
Duschköpfe mit mehr als 15 Litern Wasserdurchlauf pro Minute haben einen hohen Wasserverbrauch. Weniger als elf Liter pro Minute gilt als eher verbrauchsarm. Die meisten guten Sparduschköpfe lassen in der Minute etwa sieben bis zehn Liter laufen. Das bedeutet häufig eine Ersparnis von rund 50 Prozent und hat damit auch Auswirkungen auf die Nebenkostenrechnung.
Wie viel Geld ihr mit einem Sparduschkopf spart, lässt sich nicht pauschal beurteilen. Neben den weiter oben genannten Faktoren hängt das auch vom Kalt- sowie Warmwasserpreis pro Liter ab. Und der ist regional teils sehr unterschiedlich. Mit einer vereinfachten Beispielrechnung möchten wir aber versuchen, die erwarteten finanziellen Einsparungen zu beziffern.
Die Duschkosten setzen sich aus den Energiekosten sowie den örtlichen Wasser- und Abwasserkosten zusammen. Der Preis pro Liter kann also variieren, wir gehen grob von 0,2 Cent aus. Dazu nehmen wir an, dass sich euer regulärer Wasserverbrauch beim Duschen auf zwölf Liter pro Minute beläuft und dank eines Sparduschkopfs auf acht Liter gesenkt wird. Das bedeutet, dass ihr in diesem Beispiel ein Drittel der Wassermenge spart.
Wer im Schnitt fünf Minuten am Tag duscht, verbraucht somit jeden Tag beim Duschen statt 60 Litern Wasser nur 40 Liter. Spart ihr diese 20 Liter jeden Tag ein, ergibt sich folgende Rechnung:
20 l x 0,2 Cent x 365 = 14,60 Euro
Die Ersparnis pro Person liegt in diesem Fall also bei 14,60 Euro im Jahr.
Wenn ihr im Detail wissen wollt, wie viel Geld ihr fürs Duschen einplanen müsst, lest hier weiter: Was kostet einmal duschen?
Sechs Sparduschköpfe haben jeweils die Note 1,9 erhalten. Der günstigste von ihnen ist die Handbrause 3jet 110 MinusFlow von Duravit für etwa 23 Euro. Aber auch die Vitalio Start 100 Handbrause mit zwei Strahlarten von Grohe gefällt uns für 35 Euro gut.
Als echter Preistipp geht eine Ikea-Alternative durch: Die verchromte Brogrund Handdusche bietet fünf Funktionen, kostet gerade mal 16 Euro und schneidet im Test mit der Gesamtnote 2,0 nur unwesentlich schlechter ab.
Drei Sparduschköpfe erhalten von Stiftung Warentest das Prädikat "mangelhaft" und sind wohl nicht empfehlenswert: die AquaSu Armi Handbrause von Sanitop-Wingenroth, der Premium Duschkopf Wellness von Prisma und Wellwater Natua von Hagebau.
Fazit: Lohnt sich ein wassersparender Duschkopf?
Knapp 15 Euro Ersparnis im Jahr durch einen wassersparenden Duschkopf, das klingt zunächst nach nicht viel. Wir haben aber vorsichtshalber recht konservativ gerechnet. Vielerorts überstiegt das Wasserentgelt die hier herangezogenen 0,2 Cent pro Liter.
Je mehr Personen in eurem Haushalt leben, desto mehr Geld spart ihr außerdem. Lebt ihr zu viert unter einem Dach, zahlt ihr im Jahr um die 1.053 Euro mit einem durchschnittlichen Duschkopf. Ein Sparduschkopf senkt die Kosten um knapp 60 Euro – konservativ gerechnet. Die Investition lohnt sich also ruckzuck.
Bedenkt auch: Die derzeit stark ansteigenden Stromkosten oder Gaskosten für die Erwärmung des Wassers haben wir ebenfalls außer Acht gelassen. Besonders für Warmduscher – und das meinen wir überhaupt nicht negativ – lohnt sich ein Sparduschkopf also allemal.