Energiesparen ist das Gebot der Stunde. Neben den Heizkosten ist die Warmwasserbereitung ein echter Kostenfaktor. Aber wo sind die Sparpotentiale? Reicht es, auf das Baden zu verzichten und kürzer zu duschen? Mit unseren Tipps wird einmal duschen deutlich günstiger.

Wie viel Wasser verbraucht man beim Duschen?

Insgesamt verbraucht eine Person etwa 125 Liter Wasser pro Tag. Im Durchschnitt gehen 
täglich 40 Liter Warmwasser für das Duschen drauf. Rund ein Drittel unseres Wasserverbrauchs läuft also schon bei der morgendlichen Dusche durch den Abfluss. Das Gute: Jetzt wisst ihr, wo ein großes Sparpotential liegt. Um gezielt sparen zu können, müsst ihr euch aber erstmal die Fakten anschauen.

Ihr wollt auch in Sachen Kosmetik etwas Gutes für die Umwelt tun, und künftig auf Seife umsteigen? Wir haben uns die Pros und Contras genauer angesehen.

Wonach richten sich eure Duschkosten?

Wer zu den Warmduschern gehört, der zahlt nicht nur für das Wasser, sondern auch für die Energie, um es zu erwärmen.

Von diesen Faktoren hängen die Kosten für eure warme Dusche ab:

  • Schüttmenge (Wasserdurchlauf in Liter) eures Duschkopfes pro Minute
  • Energiekosten für die Erwärmung des Wassers 
  • Wassertemperatur
  • Wasser- und Abwasserkosten eurer Kommune
  • Dauer der Dusche

Dass zehn Minuten duschen teurer sind als fünf ist allen klar. Aber es ist auch ein Unterschied, ob ihr fünf Minuten mit einem Sparduschkopf duscht oder euch 20 Liter pro Minute von einer Regendusche auf den Kopf rieseln lasst. Auch der Energieträger, der euer Wasser erhitzt, wirkt sich darauf aus, was euch einmal duschen kostet.

Was kostet einmal duschen?

Was bedeutet das nun in Euro und Cent? Wir gehen einmal von den folgenden Werten aus:

  • Duschdauer: 5 Minuten
  • Wassertemperatur: 38 Grad
  • Durchschnittlicher Duschkopf: 12 Liter
  • Wasser- und Abwasserpreis: 3,90 pro m3
  • Gaspreis: 0,15 Cent pro kWh

Die tägliche Dusche kostet euch 72 Cent und verbraucht 60 Liter Wasser. Hört sich nach Peanuts an? Nun, wenn ihr täglich duscht, kommt ihr in der Woche auf 5,04 Euro. Besteht eure Familie aus 4 Personen, zahlt ihr wöchentlich 20,16 Euro für die tägliche Dusche, das macht im Monat 87,66 Euro und im Jahr 1052,95 Euro.

Läuft in der gleichen Zeit weniger Wasser, könnt ihr also richtig sparen. Mit einem Duschsparkopf lässt sich der Wasserverbrauch auf sechs Liter reduzieren. Die Kosten pro Jahr sinken in unserem Beispiel für eine vierköpfige Familie um die Hälfte auf 526,49 Euro. Einmal duschen kostet jetzt nur noch 36 Cent.

Auf der Website der Verbraucherzentrale NRW könnt ihr das für euren Haushalt genau ausrechnen. Der Duschrechner zeigt euch auch, wieviel ihr spart, wenn ihr bei niedrigeren Temperaturen duscht und wie sich die Kosten verändern, wenn ihr nur vier- oder fünfmal mal in der Woche statt jeden Tag unter der Dusche steht.

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Welche Rolle spielt die Energie bei den Duschkosten?

Die Warmwasseraufbereitung funktioniert auf unterschiedlichen Wegen. Derzeit überwiegt noch die zentrale Erwärmung über eine Öl- oder Gas-Heizung. Es gibt aber auch Häuser, die das Wasser nach Bedarf über einen Durchlauferhitzer erwärmen oder bereits mit erneuerbaren Energien oder Hybridlösungen heizen. Auch die Art der genutzten Energie hat einen Effekt darauf, was einmal duschen kostet. Unsere Tabelle bietet euch den Überblick.

Was kostet einmal Duschen bei unterschiedlichen Heizsystemen?
HeizungsartKosten für 5 Minuten
duschen bei 38 Grad
/12 Liter pro Minute
Kosten für 10 Minuten
duschen bei 38 Grad
/12 Liter pro Minute
Strom, hydraulischer Durchlauferhitzer1,012,02
Strom, elektronischer Durchlauferhitzer0,901,80
Erdgas, Niedertemperaturkessel0,961,92
Erdgas, Brennwertkessel0,721,44
Erdgas und Solarthermie0,420,84
Heizöl, Niedertemperaturkessel0,961,92
Heizöl, Brennwertkessel0,721,44
Heizöl und Solarthermie0,420,84
Holzpellets0,511,02
Holzpellets und Solarthermie0,370,74
Fernwärme0,531,06
Wärmepumpe0,490,98

*Die Werte in der Tabelle wurden mit dem Duschkostenrechner der Verbraucherzentrale NRW errechnet. Ihm liegen Energiepreise aus dem Juni 2022 zugrunde.

Am teuersten ist einmal duschen, wenn ihr das Wasser mit einem veralteten hydraulischen Durchlauferhitzer erwärmt. Zehn Minuten duschen kosten zwei Euro. Im Mittelfeld liegt ihr, wenn euer Wasser mit einer Gas- oder Ölheizung erwärmt wird. Zehn Minuten duschen kosten dann 1,44 Euro. Am besten schneidet die Kombination aus Solarthermie und einer Pelletheizung ab. Nur 74 Cent müsst ihr hier für eine 10-Minuten-Dusche veranschlagen.

Wie viel Wasser verbraucht ihr wirklich?

Durch einen normalen Duschkopf fließen etwa zwölf Liter, ein Duschsparkopf verspricht, nur sechs Liter zu verbrauchen, und bei einer Regendusche könnt ihr von 20 Litern Wasser pro Minute ausgehen. 

Wenn euch diese Richtwerte zu ungenau sind, könnt ihr euren tatsächlichen Verbrauch aber ganz leicht selbst messen. Auslitern nennt man den Vorgang. Und das geht so: 

Stellt einen 10-Liter-Eimer in die Dusche. Dreht eure Brause voll auf und lasst den Eimer volllaufen. Dabei messt ihr die Zeit.

Es hat 40 Sekunden gebraucht, bis der Eimer voll war? Dann könnt ihr nun mit einem Dreisatz den exakten Wasserdurchlauf (Schüttmenge) eures Duschkopfs pro Minute ausrechnen:

600/40 = 15 Liter pro Minute

Euer Duschkopf hat einen Wasserdurchlauf von 15 Litern. Zum Wassersparen ist das zu viel. Fünf Minuten duschen würden euch (bei einer Gasheizung) nicht 72, sondern 90 Cent kosten. Ein Sparduschkopf kann euch helfen, den Verbrauch zu senken.

Was kostet einmal baden?

Klar, baden verbraucht mehr Wasser als duschen. Aber wie viel mehr eigentlich? 140 Liter passen in eine durchschnittliche Badewanne. Ausgehend von den Werten oben kostet eine volle Wanne 1,68 Euro.

Mit einem 6-Liter-Duschsparkopf könntet ihr dafür vier Mal sechs Minuten duschen.

So spart ihr beim Duschen: Die besten Tipps

Temperatur und Heizenergie haben einen Effekt darauf, was einmal duschen kostet. Noch wichtiger ist es aber, weniger Warmwasser zu verbrauchen. Und das gelingt euch so:

Duschkopf wechseln: 

Einbau eines Sparduschkopfs oder eines Perlators (Strahlreglers). Durch das Beimischen von Luft sorgen sie für eine geringere Durchflussmenge. Statt zwölf Liter fließen dann nur noch rund sechs Liter Wasser pro Minute.

Kürzer duschen: 

Wer jetzt schon mit einer Fünf-Minuten-Dusche auskommt, hat nur noch wenig Sparpotential. Aber alle, die bisher viel Zeit unter der Brause verbracht haben, können richtig sparen. Wer statt zwölf nun sechs Minuten schafft, spart die Hälfte der Kosten. So einfach ist das.

Weniger duschen:

Jeden Tag zu duschen, ist nicht nur teuer, es ist auch schlecht für unsere Haut. Die Kombination aus Duschgel und heißem Wasser greift den natürlichen Säureschutzmantel unserer Haut an. Versucht einfach, mit weniger Duschen pro Woche auszukommen und schont Haut und Geldbeutel.

Wasserpausen einlegen:

Beim Haarewaschen und Einseifen des Körpers muss das Wasser nicht die ganze Zeit laufen. Wer die Dusche zwischendurch abdreht, spart Wasser und kann sich unterm Strich etwas mehr Zeit beim Duschen gönnen.

Noch mehr Spartipps findet ihr hier: Warmwasser sparen: Einfach Kosten senken für Wasser und Energie

Spannende Fakten: So duscht Deutschland

Hansgrohe hat eine Befragung zu den Dusch-Gewohnheiten durchführen lassen. So duscht Deutschland:

  • Zwei bis drei Mal pro Woche
  • Dauer: sechs bis zehn Minuten
  • Eher warm
  • Mit Handbrause
  • Eher abends
  • Mit Haarwäsche (77% der Männer, 44% der Frauen)
  • Wasserstopp beim Einschäumen
  • Alleine

Randnotiz zum Schmunzeln: Die Hälfte aller Befragten mit Glatze benutzt ein Haarshampoo.

Fazit: Das kostet euch eine Dusche

Schon mit kleinen Verhaltensänderungen und der Investition in einen neuen Duschkopf könnt ihr die Kosten für eine Dusche mehr als halbieren. Statt 72 Cent kostet eine fünfminütige Dusche mit 6-Liter-Sparkopf nur noch 36 Cent. 

Wer nun noch das Wasser zwischendurch abdreht und nicht mehr täglich duscht, wird den Erfolg am Ende des Jahres gleich zweimal sehen können: auf der Wasser- und der Energiekostenrechnung.
 

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