Es gibt viele Ausreden, um sich vor dem Fensterputzen zu drücken: "Sooo schmutzig sind die Fenster eigentlich noch gar nicht." Oder: "20 Prozent Regenwahrscheinlichkeit morgen? Danach sehen sie eh wieder furchtbar aus." Oder auch: "Jetzt ist es eh zu spät. Gleich wird es ja schon wieder dunkel." 

Dabei wissen wir doch alle, dass es vor allem darum geht, den inneren Schweinehund zu überwinden. Kein Wunder, dass der so groß ist. Schließlich mühen wir uns jedes Mal ab, um nach getaner Arbeit doch wieder zahlreiche Streifen und Schlieren zu entdecken.

Wir stellen euch folgende Tipps und Tricks vor, wie ihr eure Fenster richtig putzen könnt und erklären, worauf ihr achten müsst, wenn ihr Fensterrahmen aus Kunststoff habt.

Wann sollte man am besten Fenster putzen?

Es versteht sich von selbst, dass Regen nicht der größte Freund von sauberen Fenstern ist. Generell ist davon abzuraten, die Fensterscheiben bei Extremwetter zu putzen. Bei Minusgraden kann die dünne Wasserschicht auf dem Glas gefrieren oder die Fenster beschlagen wegen des Temperaturunterschieds zwischen warmer Innen- und kalter Außenluft. Bei praller Sonne und hohen Temperaturen trocknen die Scheiben wiederum schneller und ehe man sich versieht, bleiben die besagten Streifen und Schlieren übrig.

Wenn ihr eure Fenster richtig putzen und langfristig streifenfrei halten wollt, solltet ihr mit dem Fensterputzen also am besten auf mildes Wetter und leichten Sonnenschein warten. Dann friert oder schwitzt ihr selbst auch nicht zu sehr und es entweicht keine kostbare Heizungsluft nach draußen.

Was sind die richtigen Hilfsmittel zum Fenster putzen?

Welche Ausrüstung ihr braucht, richtet sich nach der Vorgehensweise, die ihr einhalten solltet, wenn ihr eure Fenster richtig putzen wollt. Was ihr euch auf jeden Fall in dieser Reihenfolge bereit legen solltet:

  • Zeitungspapier oder alte Lappen zum Auslegen auf der Fensterbank, um das vom Fenster tropfende Wasser und den Schmutz aufzufangen. Aus Nachhaltigkeitsgründen raten wir euch davon ab, Küchenrolle zu verwenden.
  • Einen weichen Handbesen um Staub, Pollen, Erde und Spinnweben zu beseitigen.
  • Einen nassen Schwamm für vertrocknete, hartnäckige Stellen wie Vogel- oder Taubenkot. Achtung: Wenn ihr einen Küchenschwamm benutzt, nehmt nicht die kratzige Seite. Die kann feine, aber unansehnliche Kratzer in der Scheibe hinterlassen.
  • Einwascher oder Abzieher, darauf schwören die Profis. Für große Glasflächen oder hohe Fenster könnt ihr zusätzlich eine handliche Teleskopstange verwenden.
  • Fensterleder, Mikrofasertuch oder ein anderes fusselfreies Tuch, mit dem ihr abschließend noch feuchte Ecken und Ränder auswischen und endgültig abtrocknen könnt.

Alle Hilfsmittel parat? Dann möchten wir euch jetzt eine Auswahl an Haus- und Putzmitteln vorstellen, die ihr verwenden könnt und mit denen euch das Fensterputzen leicht gemacht wird.

Fenster streifenfrei putzen mit Spülmittel

Wie bekommt man Fenster schlierenfrei sauber? Wenn es um die Wahl des Reinigungsmittels geht, greifen viele schlicht zur naheliegenden Lösung: dem Glasreiniger aus der Drogerie. Dabei haben wir alle zahlreiche Hausmittel zu Hause, mit denen sich die Fenster mindestens genauso gut, wenn nicht noch besser putzen lassen.

Das gilt zum Beispiel für Spülmittel. Denn was die eingetrockneten Reste auf der Pfanne wegbekommt, bekommt auch Glasscheiben sauber und ist dazu günstiger.

Gebt einige Tropfen Spüli in fünf Liter warmes Wasser und rührt um. Nicht zu viel des fettlösenden Spülmittels hineingeben, sonst bleiben am Ende doch wieder Schlieren über.

Vater und Sohn putzen Fenster
Ein Tropfen Spülmittel im Wasser macht Fenster putzen kinderleicht.

Fenster richtig putzen mit Spiritus

Spiritus ist in den meisten Glasreinigern enthalten und sorgt für saubere Fenster und streifenfreien Glanz. Auch ihr könnt dem Wasser eine gute Portion Spiritus hinzugeben. Wenn ihr gleich auf beides, Spülmittel und Spiritus setzt und sie mit warmem Wasser mischt, ist euer selbst gemachter Glasreiniger nicht nur wirksam, sondern riecht auch gut.

Fenster richtig putzen mit Essig

Wegen des beißenden Geruchs sehen manche Essig als Hausmittel skeptisch. Dabei ist er neben Natron eine der wenigen echten Allzweckwaffen im Haushalt.

Essig im Putzwasser sorgt für glänzende Fenster und löst etwaige Kalkflecken auf. Verdünnt dazu eine Tasse Essigessenz mit circa einem Liter Wasser und reinigt damit das Fenster. Keine Sorge, der typische stechende Geruch verfliegt innerhalb weniger Minuten.

Fenster putzen mit Schwarzem Tee und Zitronensaft

Mit schwarzem Tee und Zitronensaft bekommt ihr starke Verschmutzungen und Fingerabdrücke auf der Fensterscheibe entfernt. Die Gerbstoffe im Tee sind fettlösend und beseitigen auch die hartnäckigsten Probleme. Alles was ihr dazu benötigt:

  • 5 Liter warmes Wasser
  • 2 Beutel Schwarztee
  • eine halbe Zitrone
  • eine Zitronenpresse und ein kleines Sieb

Wie ihr den Schwarztee-Zitronen-Reiniger zum Fensterputzen herstellt, könnt ihr euch in diesem Video noch einmal genauer anschauen:

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Dampfreiniger, Fensterputzroboter und Fenstersauger

Wer in einem Haus mit großen Panoramafenstern wohnt oder schlichtweg zu faul ist, die Fenster selbst zu putzen, für den kommt vielleicht sogar ein Fensterputzroboter infrage. Diese sind in der Anschaffung jedoch recht teuer.

Eine günstigere Alternative bieten Dampfreiniger. Vielleicht habt ihr so ein Modell sogar schon zuhause, weil ihr damit bereits Balkon und Terrasse sauber gemacht habt. Für viele Modelle gibt es extra Fensterdüsen- und aufsätze, die ihr zum Fenster putzen einfach aufstecken könnt.

Auf Reinigungsmittel könnt ihr dann gänzlich verzichten. Mit der Kraft des Wasserdampfs bekommt ihr die allermeisten Verschmutzungen, nicht nur am Fenster, weg. Die Hitze beseitigt auch die allermeisten Keime, was ein zusätzlicher Vorteil ist. 

Danach müsst ihr die Scheiben einzig trocken wischen. Oder nehmt gleich einen Fenstersauger, der genau auf dieses Einsatzgebiet zugeschnitten ist.

Fensterputzroboter Modell Winbot X von Ecovacs Robotics.
Auch akkubetriebene Geräte hängen an der Schnur – die Sicherungsleine ist Pflicht bei allen Fensterputzrobotern.

Funktioniert der Fensterputz-Trick mit Zeitungspapier?

Selbst bei der besten und sorgfältigsten Vorgehensweise bleiben beim Fensterputzen vereinzelte Streifen und Schlieren übrig. Ein von Generation zu Generation weitergegebener Trick ist, die letzten Streifen auf dem Fenster mit Zeitungspapier wegzupolieren. Doch der Trick funktioniert nicht bei allen Fenstern.

Die meisten Fenster bestehen heutzutage aus Thermoglas. An ihnen soll der Dreck sogar eher noch haften bleiben, wenn man sie mit dem Zeitungspapier abreibt. Dazu kann die Druckerschwärze die gerade erst sorgsam gereinigten Fensterrahmen wieder eindunkeln.

Tipp vom Profi: das nasse Fenster lieber gleich mit einem Fensterabzieher mit Gummilippe sauber abziehen. Ist die Scheibe danach noch an einigen Stellen nass, könnt ihr die letzten Streifen mit einem Mikrofasertuch oder Fensterleder wegpolieren.

Wie lassen sich Fensterrahmen aus Kunststoff am besten reinigen? 

Wer an einer viel befahrenen Straße wohnt, hat vielleicht schon beobachtet, dass sich besonders auf Fensterrahmen aus Kunststoff schneller eine graue rußige Schicht aus Schmutzpartikeln absetzt als auf solchen aus Holz. Pollen, Staub und Schmutzpartikel können besonders gut an Kunststoffrahmen haften, da sie sich statisch aufladen können. Wer strahlend weiße Fensterrahmen haben will, muss Kunststoffrahmen demnach auch häufiger putzen.

Doch nicht jedes Putzmittel ist zum Reinigen von Fensterrahmen aus Kunststoff geeignet. Verzichten solltet ihr, wenn möglich, auf:

Zwar bekommt ihr mit Scheuermilch den groben Schmutz gut weg, die Scheuerpartikel beschädigen jedoch auch die weiche Kunststoffoberfläche. Je rauer die Oberfläche wird, desto schneller können dann auch die Fensterrahmen vergilben. 

Auch die Fensterscheibe sollte nicht in Kontakt mit den abrasiven Partikeln der Scheuermilch kommen, da sonst feine Glaskratzer entstehen können und die Scheibe stumpf und dadurch schmutzanfälliger wird.

Finger weg auch von chlorhaltigen Reinigern. Sie vergilben langfristig den Kunststoff, da die Bleichmittel an der Oberfläche oxidieren. Ebenfalls solltet ihr die Fensterrahmen nicht mit einem Hochdruckreiniger abspritzen. Sie können die Dichtungen und den weichen Kunststoff beschädigen.

Zum Reinigen eurer Kunststofffensterrahmen könnt ihr spezielle Kunststoffreiniger aus dem Baumarkt verwendet. Es reicht aber meistens auch schon, wenn ihr euch folgender Hausmitteln bedient:

  • lauwarmes Wasser und etwas Spülmittel oder ein Neutralreiniger
  • weicher Lappen oder Microfasertuch
  • Handbesen für den groben Schmutz

Entfernt den groben Schmutz vorher am besten mit einem Handfeger und wischt alle Flächen einmal nass mit dem Spüli-Wasser-Gemisch ab, um den restlichen Schmutz auf dem Rahmen zu lösen. Nach kurzer Einwirkzeit nochmal nass nachwischen und abschließend mit einem sauberen feuchten Tuch überschüssiges Wasser entfernen.

Was hilft bei starken Verschmutzungen, Kleberesten und vergilbten Kunststofffenstern?

Ein Tipp, der sowohl für leichte als auch starke Verschmutzungen auf dem Fensterrahmen aus Kunststoff gilt: Warmes Wasser löst Schmutz besser als kaltes Wasser. Klebereste, zum Beispiel von einem Fliegen- oder Insektenschutzgitter, könnt ihr mit folgenden Mitteln entfernen:

  • Teppichkleberentferner (vorher unbedingt an einer Stelle testen)
  • Speiseöl
  • Acetonfreier Nagellack (vorher unbedingt an einer Stelle testen)

Gegen hartnäckige Flecken und vergilbte Fensterrahmen aus Kunststoff hilft:

  • Backpulver, das ihr mit ein wenig Wasser anrührt (wendet diese Methode nur bei weißen Fenstern an und lasst die Paste maximal 30 Minuten einwirken)
  • Zitronensäure (ein paar Minuten einwirken lassen, dann feucht abwischen)
  • Spiritus oder Terpentinersatz bei (Lack)flecken (vorher unbedingt an einer Stelle testen)

Lackflecken könnt ihr alternativ auch mit dem Föhn erwärmen und dann versuchen, sie vorsichtig mit einem Kunststoffspachtel anzuheben und abzuziehen.

Egal für welche Methode ihr euch entscheidet: Vergesst nicht, beim Putzen Handschuhe zu tragen, um die Hände vor dem Austrocknen zu schützen. Und denkt daran, nach der Arbeit den Ausblick durch die frisch geputzten Fenster zu genießen. Ihr werdet die Scheiben schneller wieder putzen müssen, als euch lieb ist. Dank unserer Tipps geht das künftig aber hoffentlich wieder leichter von der Hand. 

Wer doch länger etwas von seinen sauberen Fenstern haben will, kann nach dem Putzen etwas Weichspüler auf das Glas geben – dieser lässt das dreckige Regenwasser einfach abperlen.

Falls ihr das Fensterputzen ganz umgehen und euch nicht mehr mit Suchanfragen wie "Fenster richtig putzen" oder "welches Putzmittel für Fenster" auseinandersetzen möchtet,  gibt es für euch jetzt eine noch bessere Lösung: selbstreinigende Fenster – ein Inbegriff des Mottos  "Fensterputzen leicht gemacht".

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