Die meisten Kreditnehmer sind auf eine zweite Finanzierungsrunde angewiesen. Sie tritt immer dann auf den Plan, wenn ihr euren Erstkredit nach Ablauf der Zinsbindungsfrist noch nicht vollständig getilgt habt. In diesem Ratgeber erfahrt ihr, wann der beste Zeitpunkt ist, sich um eine Anschlussfinanzierung zu kümmern.
Die Erstfinanzierung ist in trockenen Tüchern. Über die nächsten Jahre gehen die monatlichen Darlehensraten automatisch von eurem Konto ab. Die meisten Bauherren sind froh, das Thema Baufinanzierung erstmal ad acta legen zu können. Wer auf eine Anschlussfinanzierung angewiesen ist, sollte sich jedoch nicht zu lange ausruhen und rechtzeitig die Zinsentwicklung beobachten. Anschlussfinanzierung – wann ist der richtige Zeitpunkt? Erfahrt hier, ab wann ihr euch wieder mit Finanzierungsplänen beschäftigen solltet und welche Fristen beim Baukredit wichtig sind.
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Anschlussfinanzierung: Wann muss ich mich kümmern?
Schaut zunächst, wann euer Erstkredit ausläuft. Wann ist Zeit zu handeln? Beginnt idealerweise rund fünfeinhalb Jahre vor Laufzeitende, euch mit dem Thema Anschlussfinanzierung zu beschäftigen. So könnt ihr, wenn die Zinsen günstig stehen, ein Forward-Darlehen beantragen. Entscheidet ihr euch dagegen, könnt ihr frühestens zwölf Monate vor Laufzeitende eine Anschlussfinanzierung abschließen. Details zu den Fristen verraten wir im nächsten Abschnitt.
Ganz wichtig: Um ausloten zu können, welche Art der Anschlussfinanzierung für euch in Frage kommt, solltet ihr euch rechtzeitig mit der Zinsentwicklung beschäftigen. Bleibt immer auf dem Laufenden mit unserem Newsticker: Bauzinsen-Prognose: Wie entwickeln sich die Bauzinsen?Verschiedene Szenarien stellen wir euch weiter unten vor.
Anschlussfinanzierung: Wann gelten welche Fristen?
Es gibt grundsätzlich drei Szenarien für die Anschlussfinanzierung:
Prolongation: Ihr führt euren Kredit bei eurer Hausbank fort.
Für jede dieser Möglichkeiten gelten unterschiedliche Fristen. Herkömmliche Folgedarlehen können frühestens ein Jahr vor Ende der Sollzinsbindung abgeschlossen werden, ein Forward-Darlehen bereits fünf Jahre im Voraus.
Die Fristen für eure Anschlussfinanzierung im Detail:
Prolongation: Drei bis zwölf Monate vor Ablauf der Zinsbindungsfrist
Ein Prolongationsangebot bei eurer Hausbank könnt ihr frühestens ein Jahr vor Ablauf der Zinsbindungsfrist anfordern. Der späteste Zeitpunkt, sich um eine Anschlussfinanzierung zu bemühen, ist drei Monate vor Laufzeitende. Jetzt solltet ihr eurer Hausbank dringend mitteilen, wie ihr euren laufenden Kredit fortführen möchtet. Bedenkt: Die Kündigungsfrist beträgt in der Regel sechs Monate. Verschenkt also nicht unnötig Zeit.
Umschuldung: Sechs bis zwölf Monate vor Laufzeitende
Ist die Zehn-Jahres-Frist überschritten oder läuft euer Kredit regulär aus, habt ihr üblicherweise eine Kündigungsfrist von sechs Monaten. Spätestens dann solltet ihr euch für einen Baukredit als Anschlussfinanzierung entschieden haben.
Forward-Darlehen: Zwölf Monate bis fünf Jahre vor Ablauf des Erstkredits
Frühestens 60 Monate und spätestens zwölf Monate, bevor euer Erstkredit ausläuft, könnt ihr ein sogenanntes Forward-Darlehen abschließen. Damit reserviert ihr euch frühzeitig eine günstige Baufinanzierung. Mehr zu dem Thema erfahrt ihr in unserem Ratgeber "Wann lohnt sich ein Forward-Darlehen?"
Welche Anschlussfinanzierung ist die richtige? In den nächsten Abschnitten seht ihr drei mögliche Zinsentwicklungen und was sie für eure Anschlussfinanzierung bedeuten können.
Anschlussfinanzierung, wenn die Zinsen sinken?
Ist das Zinsniveau aktuell sehr niedrig, ist das die beste Ausgangslage für eine Anschlussfinanzierung. Holt euch Prolongationsangebote von eurer Hausbank und Vergleichsangebote von anderen Banken ein, zum Beispiel mit einem Kreditfinder.
Es ist ratsam, nicht sofort Nägel mit Köpfen zu machen. Zumindest dann nicht, wenn die Zinsentwicklung weiter auf Sinkflug steht. In diesem Fall könnte es sich lohnen, noch etwas zu warten. Umso wichtiger ist es, sich rechtzeitig mit dem Markt zu beschäftigen – mindestens ein Jahr vor Laufzeitende eures Erstkredits, besser noch eher.
Zinsen bleiben auf ähnlichem Niveau: Jetzt eine Anschlussfinanzierung?
Verändert sich das Zinsniveau seit längerer Zeit nicht, solltet ihr die Bauzins-Prognosen genau im Blick behalten. Deutet alles darauf hin, dass die Zinsen künftig weiter sinken, wartet mit der Anschlussfinanzierung besser noch ab. Stehen die Zeichen auf einen Anstieg, sichert euch möglichst rasch einen günstigen Kredit.
Wenn sich das Zinslevel auf einem gleichbleibenden Stand eingependelt hat, könnt ihr im Prinzip nichts falsch machen. Holt euch Angebote ein und findet einen Kredit, der zu euch passt.
Anschlussfinanzierung bei steigenden Zinsen?
Steigen die Bauzinsen, ist das für Kreditnehmer ungünstig. Es kann passieren, dass sich die Konditionen weiter verschlechtern und eure Anschlussfinanzierung immer teurer wird. In diesem Fall solltet ihr schnell handeln. Andererseits kann es auch passieren, dass die Zinsen nach einem Anstieg wieder sinken. Bei diesem Szenario würde es sich lohnen, abzuwarten.
Unsere Empfehlung: Holt euch so viele Informationen über die Zinsentwicklung wie möglich ein und lasst euch von einem Baufinanzierungsexperten beraten.
Erster Schritt: Holt euch für die Anschlussfinanzierung eures Baukredits rechtzeitig Angebote ein – sowohl von eurer Hausbank als auch von anderen Banken. Ein Kreditfinder kann euch diese Arbeit erleichtern.
Erstellt dann einen Tilgungsplan. Er zeigt im Detail, wie sich euer Baukredit entwickelt. Im Internet gibt es für die Anschlussfinanzierung verschiedene Rechner. Sie nehmen euch die umständliche Rechenarbeit ab und liefern euch in wenigen Klicks einen exakten Tilgungsplan. Das ist besonders praktisch, um unterschiedliche Szenarien mit verschiedenen Tilgungsraten und Laufzeiten durchzurechnen. Welche Tilgungsrate in welchen Fällen ratsam ist, lest ihr hier.