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Forward-Darlehen: Aktuelle Zinsen und Tipps zur günstigen Anschlussfinanzierung
- Was ist ein Forward-Darlehen?
- Ab wann lohnt sich ein Forward-Darlehen?
- Vorteile und Nachteile eines Forward-Darlehens
- Forward-Darlehen: Kosten
- Forward-Darlehen: Zinsen aktuell
- Forward-Darlehen berechnen
- Forward-Kredit günstig sichern: Tipps
- Alternative Möglichkeiten für die Anschlussfinanzierung
- Fazit: Ist ein Forward-Darlehen aktuell sinnvoll?
- Häufige Fragen zum Forward-Darlehen
Das Wichtigste in Kürze
- Mit einem Forward-Darlehen sicherst du dir heute den Zinssatz für eine zukünftige Anschlussfinanzierung.
- Besonders attraktiv ist das Forward-Darlehen, wenn die Zinsen aktuell günstig sind und in Zukunft ein Anstieg erwartet wird.
- Du kannst den Vertrag in der Regel bereits bis zu 60 Monate vor dem Ende deiner aktuellen Zinsbindung abschließen.
- Der Zinsaufschlag liegt im Durchschnitt bei etwa 0,25 Prozentpunkten pro Jahr Vorlaufzeit – meist ab dem 13. Monat.
- Einmal abgeschlossen, ist das Darlehen verbindlich – auch wenn die Zinsen bis zur Auszahlung noch sinken.
Das kannst du tun
- Prüfe spätestens 36 Monate vor Ablauf deiner Zinsbindung, ob ein Forward-Darlehen für dich sinnvoll sein könnte.
- Vergleiche Angebote verschiedener Anbieter – nutze dafür den Kreditfinder von Wohnglück.de, um aktuelle Konditionen schnell zu checken.
- Achte darauf, ob es sich um ein echtes oder unechtes Forward-Darlehen handelt – der Unterschied beeinflusst die Laufzeit.
- Plane vorausschauend: Wenn du zusätzlich Geld für Umbau oder Modernisierung brauchst, kombiniere das Forward-Darlehen mit einem zweiten Darlehen.
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Was ist ein Forward-Darlehen?
Wenn die Zinsbindung deiner Baufinanzierung in absehbarer Zeit endet, solltest du dich frühzeitig mit der Anschlussfinanzierung beschäftigen. Denn gerade in Zeiten schwankender Zinsen kann es sinnvoll sein, sich günstige Konditionen im Voraus zu sichern. Genau hier kommt das Forward-Darlehen ins Spiel.
Forward-Darlehen: Definition
Ein Forward-Darlehen ist eine spezielle Form der Anschlussfinanzierung. Es richtet sich an alle, die bereits eine Baufinanzierung abgeschlossen haben und deren Zinsbindung in den nächsten Monaten oder Jahren ausläuft. Anstatt bis zum Ende der aktuellen Zinsbindung zu warten, kannst du dir mit einem Forward-Darlehen schon heute einen neuen Zinssatz für die Zukunft sichern.
Das Besondere: Du schließt den neuen Kreditvertrag heute ab, beginnst aber mit der Rückzahlung erst später – nämlich erst dann, wenn dein aktueller Kredit ausläuft. Damit schützt du dich vor möglichen Zinserhöhungen und bekommst Planungssicherheit für deine weiteren Finanzierungsjahre.
Wichtig: Es gibt zwei Varianten – das "echte" und das "unechte" Forward-Darlehen. Beim echten Forward-Darlehen beginnt die neue Zinsbindung erst nach Ablauf der bestehenden Baufinanzierung. Beim unechten Forward-Darlehen hingegen startet die neue Zinsbindung sofort, wodurch du deine bisherige Zinsbindungsfrist verkürzt. Das kann zu Fehlkalkulationen führen, wenn man die Angebote nicht richtig vergleicht.
So funktioniert ein Forward-Kredit
Ein Forward-Darlehen funktioniert im Grunde wie ein klassisches Annuitätendarlehen – mit dem Unterschied, dass es erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgezahlt wird. Der Zeitraum zwischen Vertragsabschluss und Auszahlung wird als Forward-Periode bezeichnet. Diese kann je nach Anbieter bis zu 60 Monate, manchmal sogar länger, betragen.
In dieser Zeit tilgst du noch deine bestehende Finanzierung. Erst wenn diese endet, löst das Forward-Darlehen den alten Kredit ab – zu den im Voraus vereinbarten Konditionen. Dafür verlangen Banken in der Regel einen kleinen Zinsaufschlag. Dieser fällt umso niedriger aus, je kürzer die Forward-Periode ist.
Ab wann lohnt sich ein Forward-Darlehen?
Ein Forward-Darlehen lohnt sich vor allem dann, wenn du mit steigenden Bauzinsen rechnest und dir frühzeitig günstige Konditionen sichern willst. Du kannst es bis zu fünf Jahre vor dem Ende deiner aktuellen Zinsbindung abschließen – die Auszahlung erfolgt aber erst, wenn dein bestehendes Darlehen ausläuft. Der Vorteil: Der Zinssatz bleibt ab Vertragsabschluss fest, egal wie sich der Markt entwickelt.
Die Zeit zwischen Abschluss und Auszahlung nennt sich Forward-Periode. Je länger diese dauert, desto höher fällt meist der Zinsaufschlag aus. Deshalb ist das Timing entscheidend: Wer früh abschließt, zahlt mehr, bekommt dafür aber Planungssicherheit.
Ob sich das lohnt, hängt von der Marktentwicklung ab:
- Bei stark steigenden Zinsen ist ein Forward-Darlehen meist sinnvoll – trotz Aufschlag.
- Bei leicht steigenden Zinsen solltest du durchrechnen, ob sich der Aufpreis rechnet.
- Bei gleichbleibenden oder sinkenden Zinsen kann ein Forward-Darlehen unnötige Mehrkosten verursachen.
Auch die Länge der neuen Zinsbindung spielt eine Rolle: Kürzere Bindungen sind meist günstiger. Grundsätzlich gilt: Je besser du den Zinsmarkt im Blick hast, desto gezielter kannst du entscheiden, ob sich ein Vorababschluss wirklich lohnt. Lies hier alles zur Entwicklung der Bauzinsen.
Vorteile und Nachteile eines Forward-Darlehens
Ein Forward-Darlehen kann dir finanzielle Sicherheit bieten – bringt aber auch gewisse Risiken mit sich. Damit du besser abwägen kannst, ob es zu deiner Situation passt, findest du hier die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Frühzeitige Zinssicherung – bis zu 60 Monate im Voraus | Zinsaufschlag für die Forward-Periode |
Schutz vor steigenden Zinsen | Lohnt sich nur, wenn die Zinsen tatsächlich steigen |
Planungssicherheit für die Anschlussfinanzierung | Kein Rücktritt nach Vertragsabschluss möglich |
Kein finanzieller Druck kurz vor Ablauf der Zinsbindung | Bei fallenden oder stabilen Zinsen entstehen unnötige Mehrkosten |
Flexibler Einsatz bei Umschuldung oder Anschlussfinanzierung | Aufwand für Vergleich und Timing höher als bei Standardkrediten |
Forward-Darlehen: Kosten
Die Kosten eines Forward-Darlehens setzen sich aus mehreren Bausteinen zusammen. Dabei geht es nicht nur um den reinen Zinssatz, sondern auch um Aufschläge und Nebenkosten, die du im Blick behalten solltest.
1. Darlehenszinsen
Wie hoch die monatliche Belastung ausfällt, hängt vom angebotenen Zinssatz und dem jeweiligen Kreditinstitut ab. Jede Bank kalkuliert anders – deshalb lohnt sich der Vergleich, zum Beispiel mit unserem kostenlosen Kreditfinder. Der Zinssatz gilt dabei für die gesamte Laufzeit nach Ablauf deiner aktuellen Zinsbindung.
2. Forward-Aufschlag
Für die Planungssicherheit verlangen Banken einen Zinsaufschlag – den sogenannten Forward-Aufschlag. Je länger der Zeitraum bis zur Auszahlung (also die Forward-Periode), desto höher dieser Aufschlag. Im Schnitt liegt er zwischen 0,01 und 0,03 Prozentpunkten pro Monat.
Beispiel: Bei einer Vorlaufzeit von 24 Monaten bedeutet das einen Aufschlag von etwa 0,24 bis 0,72 Prozentpunkten auf den vereinbarten Zinssatz. Einige Banken verzichten allerdings in den ersten 6 bis 12 Monaten darauf – das kann das Darlehen deutlich günstiger machen.
3. Grundbuch- und Notarkosten
Da auch das Forward-Darlehen meist durch eine Grundschuld abgesichert wird, fallen Notar- und Grundbuchgebühren an – ähnlich wie bei einer Erstfinanzierung. Die genaue Höhe richtet sich nach der Darlehenssumme und den regionalen Gebührenordnungen. Jetzt Notarkostenrechner starten!
Tipp: Rechne die Gesamtkosten inklusive Aufschlag und Nebenkosten durch, bevor du unterschreibst. Nur so kannst du einschätzen, ob sich das Forward-Darlehen für dich wirklich rechnet.
Forward-Darlehen: Zinsen aktuell
Zwar ist die Zeit der extrem niedrigen Bauzinsen vorbei, doch im historischen Vergleich bewegen sich die aktuellen Konditionen noch immer auf einem relativ günstigen Niveau. Wer sich heute um eine Anschlussfinanzierung kümmert, zahlt mehr als noch vor ein paar Jahren – aber deutlich weniger als in den 2000er-Jahren.
Bauzinsen aktuell
Abhängig von Faktoren wie Bonität, Darlehenssumme und Beleihungsauslauf schwanken die Angebote für einen Baukredit mit 10-jähriger Zinsbindung aktuell (Stand April 2025) zwischen 3,2 und 3,98 Prozent effektivem Jahreszins. Mehr erfährst du unter Bauzinsen aktuell: So stehen die Zinsen für Baufinanzierungen 2025.
Ein Rechenbeispiel: Bei einer Immobilie im Wert von 400.000 Euro und einer Finanzierung über 300.000 Euro ergibt sich – bei 10 Jahren Zinsbindung und 2 Prozent Anfangstilgung – eine monatliche Rate von rund 1.355 Euro.
Im Vergleich zu früheren Jahrzehnten sind diese Werte noch moderat. Trotzdem: Wer heute finanziert, zahlt deutlich mehr als in der Niedrigzinsphase rund um 2015. Das macht es umso wichtiger, sich frühzeitig mit der Frage zu beschäftigen, ob ein Forward-Darlehen zur eigenen Finanzstrategie passt.
Zinsaufschlag beim Forward-Darlehen
Möchtest du ein Forward-Darlehen abschließen, kommt zum aktuellen Zinssatz der Zinsaufschlag hinzu. Dessen Höhe richtet sich nach der Länge der sogenannten Forward-Periode – also der Zeit zwischen Vertragsabschluss und tatsächlicher Auszahlung des Darlehens. Die Formel dahinter:
Forward-Zins = aktueller Zinssatz + (Zinsaufschlag × Anzahl der Jahre Vorlaufzeit)
Typischerweise bewegen sich die Aufschläge zwischen 0,01 und 0,03 Prozentpunkten pro Monat. Viele Banken verzichten in den ersten sechs bis zwölf Monaten sogar ganz auf den Aufschlag – was das Angebot attraktiver macht.
Ob sich das lohnt, hängt von der künftigen Zinsentwicklung ab. Schon ein leichter Anstieg der Bauzinsen kann ausreichen, damit sich ein Forward-Darlehen trotz Aufschlag rechnet. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.
Forward-Darlehen berechnen
Ein Forward-Rechner berücksichtigt zuerst die "freigegebene" Zeit ohne Zinsaufschlag – oft bis zu 12 Monate. Für jeden weiteren Monat wird dann meist ein fixer Aufschlag addiert. Wie hoch dieser ausfällt, hängt vom Anbieter ab, aber 0,01 bis 0,03 Prozentpunkte pro Monat sind aktuell ein gängiger Richtwert.
Beispiel: Forward-Zinssatz
Du planst die Anschlussfinanzierung deines laufenden Darlehens. Der aktuelle Zinssatz liegt bei 3,5 Prozent. Je nach verbleibender Zeit bis zum Ablauf deiner Zinsbindung ergeben sich folgende Szenarien:
Vorlaufzeit | Zinsaufschlag | Forward-Zinssatz |
---|---|---|
12 Monate | 0 % | 3,50 % |
24 Monate | 0,01 × 12 = 0,12 % | 3,62 % |
36 Monate | 0,01 × 24 = 0,24 % | 3,74 % |
Was heißt das für dich? Je früher du dich festlegst, desto höher fällt der Aufschlag aus – zumindest für die Zeit, die über die zinsfreie Periode hinausgeht. Dafür bekommst du aber Planungssicherheit und schützt dich vor möglichen Zinserhöhungen. Ein Forward-Rechner hilft dir, schnell abzuschätzen, ab wann sich ein Vorababschluss lohnt – oder ob es besser ist, noch zu warten.
Beispiel: Finanzierung mit und ohne Forward-Darlehen
Wie sehr sich ein Forward-Darlehen auf deine Finanzierung auswirken kann, zeigen die folgenden Szenarien. Sie basieren auf einem Darlehensbetrag von 200.000 Euro, einer Anfangstilgung von 2 Prozent und einer Laufzeit von 10 Jahren mit gleichbleibender monatlicher Rate.
Szenario | Zinssatz | Monatliche Rate | Zinszahlungen gesamt |
---|---|---|---|
Forward-Darlehen (12 Monate Vorlauf) | 3,50 % | 917 € | 62.633 € |
Forward-Darlehen (36 Monate Vorlauf) | 3,74 % | 957 € | 66.856 € |
Anschlussfinanzierung in 36 Monaten, Zinsen steigen | 4,30 % | 1.050 € | 76.670 € |
Anschlussfinanzierung ohne Forward, Zinsen fallen | 3,20 % | 867 € | 57.340 € |
Hinweis: Die dargestellten Werte basieren auf Beispielrechnungen mit dem Tilgungsrechner von Interhyp. Sie dienen zur Veranschaulichung und können von tatsächlichen Angeboten abweichen. Individuelle Konditionen hängen von weiteren Faktoren wie Bonität, Objektwert und Beleihung ab. (Berechnungsgrundlage: Kaufpreis der Immobilie 400.000 €, Eigenkapital 236.280 €, Darlehensbetrag 200.000 €, Laufzeit 10 Jahre, Anfängliche Tilgung 2 %)
Fazit: Ein Forward-Darlehen mit längerer Vorlaufzeit ist teurer als eines mit kurzer. Trotzdem kann es sich lohnen, wenn die Zinsen in den kommenden Jahren deutlich steigen – wie Szenario 3 zeigt: Hier zahlst du ohne Forward-Darlehen am Ende über 10.000 Euro mehr Zinsen. Fallen die Zinsen hingegen, wie in Szenario 4, ist ein Forward-Darlehen teurer und führt zu unnötigen Mehrkosten.
Deshalb gilt: Ob sich ein Forward-Darlehen lohnt, hängt stark von der Zinsentwicklung ab – und davon, wie viel Planungssicherheit dir wichtig ist.
Forward-Kredit günstig sichern: Tipps
Forward-Darlehen gibt es mittlerweile bei fast allen Banken – doch das beste Angebot findest du meist nicht bei deiner Hausbank, sondern über unabhängige Kreditvermittler. Diese haben Zugriff auf hunderte Angebote und sorgen durch den Vergleich für echten Wettbewerb zwischen den Banken.
Ein guter Zeitpunkt für die ersten Angebote ist, wenn deine aktuelle Zinsbindung in weniger als 36 Monaten ausläuft. Nutze zum Beispiel den Kreditfinder von Wohnglück.de, um schnell und unkompliziert verschiedene Konditionen zu vergleichen.
Vergleich lohnt sich – aber mit Bedacht
Hast du ein gutes Angebot gefunden, solltest du im nächsten Schritt deine Hausbank ansprechen. Kann sie mit dem Angebot mithalten – oder liegt ihr Zinssatz nur leicht darüber –, kann es günstiger sein, bei ihr zu bleiben. Denn bei einem Bankwechsel entstehen Notar- und Grundbuchkosten, die bis zu 0,2 Prozent der Darlehenssumme betragen können. Als Faustregel gilt: Ein Wechsel lohnt sich in der Regel erst, wenn der Zinssatz deiner Bank mehr als 0,1 Prozentpunkte über dem des Vermittlers liegt.
Achte auf "echte" Forward-Darlehen
Nicht jedes Angebot, das wie ein Forward-Darlehen aussieht, ist auch eines. Manche Banken beenden die aktuelle Zinsbindung vorzeitig – die neue Zinsbindung läuft dann ab sofort. Das klingt günstig, ist aber kein echtes Forward-Darlehen. Du erkennst das daran, wann die neue Zinsbindung beginnt: Bei einem echten Forward startet sie erst nach Ablauf der alten Zinsbindung. Ein Beispiel:
Deine aktuelle Finanzierung läuft bis 31.12.2025.
- Beim echten Forward beginnt die neue Zinsbindung am 01.01.2026 – also nach der bisherigen Laufzeit.
- Beim unechten Forward beginnt sie sofort – und endet damit früher als gedacht.
Zusatzfinanzierung möglich
Du möchtest nicht nur umschulden, sondern auch modernisieren oder umbauen? Kein Problem: In diesem Fall kannst du zusätzlich zum Forward-Darlehen ein zweites Annuitätendarlehen abschließen, das sofort ausgezahlt wird. Wichtig ist: Achte darauf, dass beide Darlehen die gleiche Zinsbindungsdauer haben – damit du später keine Überraschungen erlebst.
Alternative Möglichkeiten für die Anschlussfinanzierung
Ein Forward-Darlehen ist nicht die einzige Option, wenn deine Zinsbindung ausläuft. Je nach deiner finanziellen Situation und der aktuellen Marktlage können auch andere Varianten der Anschlussfinanzierung sinnvoll sein. Welche Option die richtige ist, hängt von deinen Zielen, deiner finanziellen Situation und der Zinsentwicklung ab. Ein Vergleich lohnt sich in jedem Fall – denn bei der Anschlussfinanzierung geht es oft um viele tausend Euro.
1. Prolongation bei der bisherigen Bank
Die einfachste Lösung ist oft die Verlängerung (Prolongation) des bestehenden Darlehens bei deiner aktuellen Bank. Du brauchst keine neuen Unterlagen, es fallen keine Notar- oder Grundbuchkosten an, und der Ablauf ist unkompliziert. Der Nachteil: Du bekommst meist nur das Angebot deiner Bank – ohne Vergleich. Deshalb solltest du vorher unbedingt andere Konditionen einholen.
2. Umschuldung zu einer anderen Bank
Bei der Umschuldung wechselst du nach Ablauf der Zinsbindung zu einem neuen Kreditinstitut. Das lohnt sich vor allem, wenn ein anderer Anbieter bessere Konditionen bietet. Beachte dabei: Für den Wechsel fallen Kosten für Notar und Grundbuchänderung an. Das rechnet sich aber, wenn der neue Zinssatz deutlich günstiger ist.
3. Volltilgerdarlehen
Wenn du finanziell gut aufgestellt bist und planst, dein Haus in einem festen Zeitraum vollständig abzubezahlen, kann ein Volltilgerdarlehen interessant sein. Hier bleibt die monatliche Rate über die gesamte Laufzeit konstant, bis das Darlehen komplett getilgt ist – meist zu besonders günstigen Zinsen.
4. Bausparvertrag
Wenn du schon einen Bausparvertrag hast, kann dieser zur Anschlussfinanzierung genutzt werden – vorausgesetzt, er ist zuteilungsreif. In dem Fall bekommst du ein fest vereinbartes Bauspardarlehen mit einem vorher festgelegten Zinssatz. Diese Lösung ist vor allem dann attraktiv, wenn du dir vor Jahren noch sehr niedrige Zinsen gesichert hast.
Fazit: Ist ein Forward-Darlehen aktuell sinnvoll?
Ein Forward-Darlehen kann sich lohnen – vor allem dann, wenn die aktuellen Bauzinsen noch vergleichsweise günstig sind und du davon ausgehst, dass sie künftig steigen. Der große Vorteil: Du sicherst dir heute schon deine Konditionen für die Anschlussfinanzierung von morgen und gewinnst damit finanzielle Planungssicherheit.
Wie sich die Zinsen in den kommenden Monaten entwickeln, lässt sich allerdings nur schwer vorhersagen. Kurzfristige Schwankungen sind wahrscheinlich, langfristige Prognosen bleiben unsicher. Deshalb ist ein Forward-Darlehen vor allem eine strategische Entscheidung: Es bringt dir Sicherheit – kann aber auch teurer werden, wenn die Zinsen später wider Erwarten fallen.
Warten oder abschließen? Wenn du vermutest, dass die Zinsen in naher Zukunft sinken, kann es sinnvoll sein, mit dem Abschluss noch zu warten. Sollte das Zinsniveau jedoch weiter anziehen, ist ein frühzeitiger Abschluss oft die günstigere Lösung. Letztlich geht es um die Frage: Wie viel Sicherheit willst du – und zu welchem Preis?
Tipp: Nutze Vergleichsangebote, zum Beispiel über den Kreditfinder von Wohnglück.de, um den besten Zeitpunkt und die besten Konditionen zu ermitteln. Ein Gespräch mit einem unabhängigen Finanzierungsexperten kann dir zusätzlich helfen, einzuschätzen, ob ein Forward-Darlehen aktuell die richtige Wahl für dich ist.
Häufige Fragen zum Forward-Darlehen
Was bedeutet Forward-Darlehen?
Ein Forward-Darlehen ist eine Anschlussfinanzierung, die du schon heute abschließen kannst, obwohl dein aktuelles Darlehen noch läuft. Der Kredit startet erst zu einem späteren Zeitpunkt – nach Ablauf der bisherigen Zinsbindung. Der große Vorteil: Du sicherst dir den aktuellen Zinssatz für die Zukunft.
Wie funktioniert ein Forward-Darlehen?
Du vereinbarst jetzt die Konditionen für ein neues Darlehen, das erst in 6 bis 60 Monaten startet. In der sogenannten Forward-Periode zahlst du noch dein altes Darlehen ab, danach beginnt die neue Finanzierung – zu einem heute festgelegten Zinssatz. Je länger der Zeitraum bis zum Start, desto höher meist der Zinsaufschlag.
Was ist der Unterschied zwischen einem echten und einem unechten Forward-Darlehen?
Beim echten Forward-Darlehen startet die neue Zinsbindung erst nach Ablauf der alten. Beim unechten Forward-Darlehen beginnt die neue Zinsbindung sofort, auch wenn die bisherige Zinsbindung eigentlich noch läuft. Dadurch verkürzt sich der Zeitraum mit festem Zinssatz – das ist oft teurer als es zunächst aussieht.
Wann ist ein Forward-Darlehen sinnvoll?
Ein Forward-Darlehen ist besonders sinnvoll, wenn du mit steigenden Bauzinsen rechnest und dir jetzt noch günstige Konditionen für deine Anschlussfinanzierung sichern möchtest. Es lohnt sich auch, wenn dir Planungssicherheit wichtig ist – etwa bei knappen Budgets oder festen Zukunftsplänen.
Wie lange im Voraus kann man ein Forward-Darlehen abschließen?
Je nach Anbieter kannst du ein Forward-Darlehen in der Regel 6 bis 60 Monate im Voraus abschließen. Die ersten 6 bis 12 Monate sind bei vielen Banken oft zinsfrei, danach wird ein monatlicher Aufschlag auf den Zinssatz erhoben. Je länger die Vorlaufzeit, desto höher der Aufschlag.
Was kostet ein Forward-Darlehen pro Monat?
Die monatliche Rate hängt vom Darlehensbetrag, Zinssatz und Tilgung ab. Der Zinsaufschlag beträgt im Schnitt 0,01 bis 0,03 Prozentpunkte pro Monat ab dem 13. Monat Vorlaufzeit. Beispiel: Bei 36 Monaten Vorlauf und einem Basiszins von 3,5 Prozent zahlst du effektiv rund 3,74 Prozent – das sind etwa 957 Euro monatlich bei 200.000 Euro Darlehen und 2 Prozent Tilgung.
Welche Vorteile hat ein Forward-Darlehen?
Du sicherst dir den aktuellen Zinssatz für später, gewinnst Planungssicherheit und kannst frühzeitig deine Anschlussfinanzierung regeln. Besonders bei drohenden Zinsanstiegen schützt dich das Forward-Darlehen vor höheren Finanzierungskosten – ohne sofort mit der Rückzahlung beginnen zu müssen.
Welche Nachteile hat ein Forward-Darlehen?
Ein Forward-Darlehen ist meist mit einem Zinsaufschlag verbunden. Wenn die Zinsen in der Zwischenzeit fallen oder stabil bleiben, zahlst du unter Umständen zu viel. Außerdem ist der Vertrag bindend – ein Rücktritt ist meist nicht möglich. Bei Umschuldung kommen zudem Notar- und Grundbuchkosten hinzu.
Wann kann ich ein Forward-Darlehen kündigen?
Ein Forward-Darlehen kannst du in der Regel nicht vorzeitig kündigen, sobald es abgeschlossen ist. Es gilt als verbindlicher Kreditvertrag. Nur bei besonderen Umständen wie Verkauf der Immobilie oder nach Ablauf von zehn Jahren (gemäß § 489 BGB) hast du unter bestimmten Bedingungen ein Sonderkündigungsrecht. Für eine rechtssichere Beratung im Einzelfall solltest du dich an einen Fachanwalt wenden.
Wo liegen die Zinsen für einen Forward-Kredit aktuell?
Stand März 2025 liegt der effektive Zinssatz für ein klassisches Baudarlehen mit 10 Jahren Zinsbindung bei etwa 3,43 Prozent. Je nach Laufzeit und Vorlaufzeit beim Forward-Darlehen können die Zinsen zwischen ca. 3,5 Prozent (kurze Vorlaufzeit) und über 3,7 Prozent (bei langer Vorlaufzeit) liegen. Ein Vergleich lohnt sich.
Wie finde ich günstige Forward-Darlehen?
Vergleiche unbedingt Angebote von verschiedenen Banken. Nutze dafür Tools wie den Kreditfinder von Wohnglück.de. So findest du die besten Zinsen für deine individuelle Situation.
Welche Möglichkeiten für die Anschlussfinanzierung meiner Immobilie gibt es noch?
Neben dem Forward-Darlehen kannst du die Finanzierung bei deiner bisherigen Bank verlängern (Prolongation), zu einer neuen Bank wechseln (Umschuldung), ein Volltilgerdarlehen wählen oder – bei vorhandenem Vertrag – auf ein Bauspardarlehen zurückgreifen. Welche Option passt, hängt von deiner Planung und den Zinsen ab.
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