Ihr habt euch den Traum vom Wintergarten erfüllt? Großartig! Damit ihr lange Freude daran habt, solltet ihr ein paar Dinge beachten. Hier sind fünf typische Fehler beim Wintergarten einrichten und wie es richtig geht.
Ein beheizter Wintergarten verspricht das ganze Jahr über Gemütlichkeit. Geschützt vor Kälte könnt ihr hier bis in den tiefsten Winter den Ausblick auf euren Garten genießen oder nachts die Sterne zählen. Voraussetzung ist, dass ihr bei der Ausstattung alles richtig gemacht habt. Wer seinen Wintergarten einrichten will, sollte unbedingt diese fünf Fehler vermeiden:
1. Ihr vernachlässigt die Wintergartenbeschattung
In einem Wintergarten wird es dank der Rundum-Verglasung wohlig warm, sobald die Sonne scheint. Schnell kann es jedoch zu warm werden, gerade im Sommer. Das schmälert nicht nur den Wohlfühlfaktor für euch selbst, sondern auch für eure Pflanzen. Zudem steigt die Gefahr der Schimmelbildung, wenn hohe Temperaturen mit Luftfeuchtigkeit zusammentreffen.
Eine gute Beschattung ist deshalb wichtig – insbesondere dann, wenn euer Wintergarten nach Süden ausgerichtet ist. Beschattungssysteme helfen euch, das Raumklima zu regulieren. Zudem dienen sie als praktischer Sicht- und Blendschutz. Euch stehen außen- und innenliegende Konstruktionen zur Verfügung, deren Montage ihr bereits in der Planungsphase mitbedenken solltet.
Die Außenbeschattung kann bis zu 95 Prozent der Sonneneinstrahlung abfangen. Ihre Konstruktion ist dafür vergleichsweise aufwändig. Auch ist die Windlast zu bedenken, gerade wenn ihr an der stürmischen Küste lebt.
Innenbeschattungen sind weniger effektiv, dafür günstiger in der Anschaffung. Es gibt inzwischen auch Sonnenschutzglas, das dauerhaft UV-Strahlen abhält. Das kann allerdings nachteilig für eure Gewächse sein.
2. Ihr sorgt nicht für ausreichend Belüftung
Die richtige Belüftung ist zusammen mit dem Sonnenschutz die Basisausstattung für Wintergärten. Ein typischer Fehler ist es, an der falschen Stelle zu sparen. Das bereut ihr spätestens dann, wenn eure Scheiben im Wintergarten ständig nass sind oder ihr erste Schimmelflecken bemerkt. Das Risiko der Fäulnis steigt mit zunehmender Feuchtigkeit. Ein zuverlässiger Luftaustausch zwischen Innen- und Außenbereich ist deshalb essentiell.
Als Faustregeln für die Belüftung im Wintergarten gilt:
Mindestens zehn Prozent der Glasflächen sollten sich öffnen lassen.
Zwei Drittel der Lüftungselemente sollten sich im oberen Bereich und ein Drittel in Bodennähe befinden.
Die Luft sollte zehn Mal pro Stunde gewechselt werden, um Stauluft zu verhindern.
Als Lüftungselemente dienen üblicherweise Fenster, Schiebelüfter und Walzenlüfter. Schiebelüfter sind in Bodennähe angebracht und lassen frische Luft von draußen einströmen. Praktisch für Allergiker: Sie können die Lüfter mit speziellen Pollenfiltern ausstatten. Idealerweise kombiniert ihr Schiebe- mit Walzenlüftern. Sie befördern warme Luft nach draußen.
3. Eure Pflanzen vertragen sich nicht mit dem Raumklima
Wer sich ans Einrichten seines Wintergartens macht, freut sich vor allem auf die Pflanzendeko. In eurem neuen Extrazimmer herrscht schließlich das optimale Klima für Blumen, Sträucher und Bäumchen. Aber Vorsicht: Je nachdem welche Art Wintergarten ihr habt, kommen eure Gewächse nicht unbedingt mit dem Raumklima zurecht.
Der klassische Wohnwintergarten weist idealerweise Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad auf. Hier fühlen sich mediterrane und tropische Pflanzen wohl. Dazu gehören Orchideen und Palmen, aber auch Kakteen. Zudem könnt ihr hier viele Küchenkräuter gedeihen lassen, wie Basilikum oder Rosmarin. Achtet auf ausreichend Beschattung, damit es besonders im Sommer nicht zu heiß wird. Bei über 40 Grad nehmen selbst Vertreter aus den Tropen schnell Schaden.
Der Kaltwintergarten lässt pflanzentechnisch etwas mehr Spielraum. Die Fläche bietet sich ganzjährig zum Züchten eurer Lieblingsgewächse an. Der größte Vorteil ist, dass ihr hier Kübel- und Kletterpflanzen aus dem Garten überwintern könnt.
Folgende Pflanzen können ab Herbst in den Kaltwintergarten einziehen:
Tipp: Im Winter laufen Pflanzen auf Sparflamme und benötigen nicht so viel Wasser. Übergießt sie also nicht.
4. Ihr setzt auf die falschen Möbel
Ein Warmwintergarten ist wie ein zweites Wohnzimmer. Ihr solltet trotzdem Abstand davon nehmen, eure Lieblingscouch dorthin zu verlegen. Im Wintergarten herrschen starke Temperaturschwankungen und trotz guter Belüftung kann es immer mal feucht werden.
Die Wintergarten-Möbel sollten daher robust und widerstandsfähig sein. Rattanmöbel sind die ideale Lösung. Alternativ bieten sich Tische und Stühle aus Fieberglas an. Holzmöbel sorgen für ein angenehmes Wohnklima. Sie sollten aus haltbaren Sorten bestehen wie Teak, Lärche oder Eiche.
Ein Wintergarten ist in der Regel ein Durchgangszimmer zwischen Wohnraum und Terrasse oder Garten. Ihr bewegt euch hier also viel von A nach B. Achtet deshalb darauf, dass die Fläche nicht zu voll gestellt ist. Ein Kaltwintergarten sollte zudem zweckmäßig eingerichtet sein, so dass ihr im Herbst zügig Platz für Pflanzen schaffen könnt.
5. Euer Wintergarten ist nicht vogelsicher
Große Glasflächen wie sie beim Wintergarten üblich sind, ziehen immer wieder Vögel an, die mit voller Geschwindigkeit dagegen fliegen. Sie erfassen die Scheiben nicht als Hindernis oder nehmen nur die Spiegelung von Bäumen wahr.
Denkt also im besten Fall beim Wintergarten einrichten daran, die Außenwände mit Vogelsilhouetten oder Mustern zu bekleben.
Unser abschließender Tipp: Wenn ihr noch keinen Wintergarten euer Eigen nennt, jetzt aber neugierig geworden seid, liefern wir euch gern zusätzliche Informationen und vor allem Inspiration. In unserem großen Ratgeber rund ums Thema "Was muss ich eigentlich wissen, wenn ich einen Wintergarten bauen möchte?" haben wir alle relevanten Aspekte zusammengetragen. Schaut doch einfach mal rein: