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Rattanmöbel pflegen: Tipps zur richtigen Pflege von Rattan und Polyrattan


Damit ihr auch im nächsten Sommer wieder Freude an euren Rattanmöbeln aus Naturfaser oder Polyratten haben könnt, solltet ihr ihnen ab und zu eine Erholungskur gönnen. Wir geben euch Tipps, wie ihr Rattanmöbel pflegt.

  1. Welche Faktoren können die Lebensdauer von Rattanmöbeln verkürzen?
  2. Allgemeine Pflegetipps für Rattanmöbel
  3. Vorsicht beim Einsatz von Wasser
  4. So reinigt und pflegt ihr Rattanmöbel aus natürlichem Rattan
  5. So reinigt und pflegt ihr Rattanmöbel aus Polyrattan
  6. So verlängert ihr das Leben eurer Rattanmöbel

Wer lange Freude an seinen Rattanmöbeln in Haus und Garten haben möchte, sollte sie regelmäßig von Staub befreien und auch mal richtig reinigen. Mit Ölen und Lacken könnt ihr zusätzlich einen Holzschutz aufbringen.

Wir zeigen euch, wie ihr Polyrattan und Rattanmöbel pflegen könnt, wieso ihr beim Reinigen mit Wasser aufpassen müsst und geben Tipps, wie ihr sie vor Feuchtigkeit und dem Austrocknen schützt.

Welche Faktoren können die Lebensdauer von Rattanmöbeln verkürzen?

Rattanmöbel gibt es in zwei Varianten: Als Naturfaser aus dem Stamm der Rattanpalme (auch als Stuhlrohr oder Peddigrohr bekannt). Und als Kunststoff-Geflecht, dann handelt es sich um Polyrattan.

Doch egal ob aus Naturfaser oder Kunststoff, beide Varianten sind sowohl im Haus als auch im Garten täglich einer Menge lebensverkürzender (Umwelt-)Einflüsse ausgesetzt. Zum Beispiel:

  • UV-Strahlung (Sonnenlicht)
  • Feuchtigkeit
  • trockene Heizungsluft
  • Gebrauchsspuren durch Getränkeflecken, Schweiß
  • Staub und Pollen

Die Folge: Eure Rattanmöbel verblassen, es bildet sich möglicherweise Schimmel oder das Holz wird spröde und sieht abgenutzt aus. Zwar könnt ihr den aufgezählten Faktoren selbst etwas entgegenwirken, indem ihr eure Rattanmöbel vor zu viel Sonne und Feuchtigkeit schützt oder ihr sie nicht zu nah an der Heizung aufstellt.

Dennoch empfehlen wir euch, eure Rattanmöbel regelmäßig zu reinigen und zu pflegen, um so ihre Lebensdauer zu verlängern. Wie das geht, erfahrt ihr in den nächsten Abschnitten.

Allgemeine Pflegetipps für Rattanmöbel

Das meist handgewebte Flechtmaterial ist ein echter Staubfänger. Denn in den Ritzen können sich Staubpartikel und auch Krümel besonders gut festsetzen. Drei einfache Möglichkeiten, wie ihr eure Rattanmöbel wieder davon befreit:

  1. Wasser und Lappen: Die Kombi eignet sich, um Rattanmöbel aus Naturfaser und auch Polyratten oberflächlich von Staub zu befreien. Einfach mit einem feuchtem Lappen über das Flechtmaterial wischen und schon glänzen eure Rattanmöbel wieder.
  2. Mit dem Staubsauger: In kleine Ritzen kommt ihr auch mit dem besten Lappen nicht. Mit einem Staubsauger mit extra Aufsatz (Möbelpinsel- oder Möbelbürste) funktioniert das schon besser. So könnt ihr zumindest grobe Schmutzpartikel wie Brötchenkrümel aus den Ritzen entfernen.
  3. (Reinigungs-)Pinsel oder Zahnbürste: Was der Staubsauger nicht schafft, könnt ihr mit einer ausgedienten Zahnbürste oder einem Pinsel versuchen. Mit den Pinselborsten erreicht ihr auch die schwer zugänglicheren Ecken.

Wie häufig ihr eure Rattanmöbel von Staub befreien müsst, ist vom Verschmutzungsgrad abhängig. Entscheidet also selbst, wann das mal wieder nötig ist.

Vorsicht beim Einsatz von Wasser

Generell sind Rattanmöbel leicht zu pflegen, egal ob aus echtem Rattan oder Polyrattan. Wollt ihr sie mit dem Gartenschlauch abspritzen, um gröberen Schmutz und Staub zu entfernen, solltet ihr jedoch etwas vorsichtig sein.

Einige Händler für Rattanmöbel raten vom Wasserbad ab, da das Material stark darunter leiden kann, vor allem wenn es nicht vorbehandelt oder der aufgetragene Holzschutz bereits abgenutzt ist. Können die nassen Möbel dann nicht richtig trocknen, besteht Schimmelgefahr oder das Holz quillt möglicherweise auf.

Wenn kein Weg drum herum führt, trocknet eure Rattanmöbel nach dem Wasserbad wenigstens gründlich mit einem Handtuch ab und stellt sie an einem geschützten Ort zum Trocken auf. So reduziert ihr das Risiko, dass die Feuchtigkeit vollständig ins Holz einziehen und eure Rattanmöbel richtig trocknen können.

So reinigt und pflegt ihr Rattanmöbel aus natürlichem Rattan

Die meisten Händler empfehlen für natürliche Rattanmöbel eine vierteljährliche Reinigung. Darüber hinaus sollet ihr – jedenfalls beim Einsatz auf Balkon und Terrasse – die Rattanmöbel noch zusätzlich pflegen und imprägnieren.

Möbel aus natürlichem Rattan reinigen

Was ihr immer parat haben solltet, ist ein weicher Lappen oder eine weiche Bürste. Was ihr außerdem braucht:

  • Milde Seifenlauge: Etwas warmes Wasser und ein wenig Seife, fertig ist der Reiniger für Rattanmöbel, mit dem ihr Schmutz und Fettrückstände erfolgreich beseitigt. Nachdem ihr sie damit behandelt habt, solltet ihr die Möbel wieder abwischen und trocknen lassen.
  • Heißes Salzwasser: Immer wieder liest man davon, dass man Rattanmöbel mit einer heißen Salzlauge reinigen kann. Tatsächlich könnt ihr so die Lebensdauer eurer Flechtmöbel verlängern, denn es verhindert, dass das Holz brüchig wird. Spült das Salzwasser nach der Behandlung aber nicht ab, sondern lasst es einziehen und trocknen.

Von aggressiveren Haushaltsreinigern und rauen Schwämmen solltet ihr lieber die Finger lassen, denn sie können die Holzstruktur und den Holzschutz eurer natürlichen Rattanmöbel angreifen.

Natürliche Rattanmöbel pflegen mit Ölen und Wachsen

Nachdem ihr eure Rattanmöbel gereinigt habt und sie vollständig getrocknet sind, könnt ihr einen pflegenden Holzschutz aufzutragen. Den benötigen natürliche Rattanmöbel vor allem dann, wenn sie auf Terrasse oder Balkon zum Einsatz kommen. Für unbehandelte Rattanmöbel eigenen sich zum Beispiel:

  • Rattanöl
  • Leinöl oder Zitronenöl
  • Wachs

Öle und Wachse bilden einen natürlichen Film, der in die Oberfläche eurer Rattanmöbel einzieht. Sie schützen vor:

  • Witterung (Feuchtigkeit und Austrocknen, zum Beispiel durch Heizungsluft)
  • UV-Strahlung
  • Vergrauung

Die pflegenden Öle und Wachse werden entweder aufgesprüht oder mit einem Tuch auf das Rattan aufgetragen und können dazu den natürlichen Farbton der Möbelstücke wieder hervorbringen. Auch die Maserung bleibt weiterhin sichtbar. Da der Ölfilm sehr langsam in die Naturfaser einzieht, solltet ihr die Möbel über Nacht trocknen lassen, bevor ihr sie wieder verwendet.

Geeignete Öle und Wachse für Rattanmöbel findet ihr zum Beispiel im Shop von Renuwell oder bei Korbhaus Gesthüsen.

Natürliche Rattanmöbel pflegen und imprägnieren mit Rattanlacken

Für natürliche Rattanmöbel, die hauptsächlich im Freien stehen und stärkeren Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, eignen sich alternativ auch Rattanlacke. Hinter der Bezeichnung verstecken sich meistens:

  • Alkydlacke
  • Acryl-Korblacke
  • Nitro-Korblacke

Die Lacke ziehen nicht richtig ins Holz ein, sondern bilden eine konservierende Schutzschicht. Auch vergraute Möbelstücke könnt ihr so wieder ein bisschen Glanz zurückgeben, zum Beispiel mit einem farblich transparenten Lack im einem leichten Honigton* (Anzeige), der gleichzeitig die Farbe auffrischt.

So reinigt und pflegt ihr Rattanmöbel aus Polyrattan

Viele Gartenmöbel werden aus Polyrattan hergestellt, da es besonders witterungsbeständig und somit sehr pflegeleicht ist.

Die Oberfläche ist nicht nur wasserabweisend, auch Sonnencremes oder -öle dringen nicht in den Kunststoff ein. Und: Schimmel und Pilze haben hier weniger Chancen, sich einzunisten. Dennoch solltet ihr auch eure Möbel aus Polyrattan ab und zu pflegen.

Um oberflächlichen Schmutz zu entfernen, könnt ihr auch hier lauwarmes Wasser oder eine milde Seifenlauge ausprobieren. Alternativ findet ihr im Netz häufig Korbgeflecht-Reiniger* (Anzeige). Mit ihnen könnt ihr zum Beispiel Fettflecken, Vogelkot oder Öl rückstandslos entfernen und gleichzeitig einen UV-Schutz auftragen und eure Gartenmöbel aus Kunststoff so vor erneuter Verschmutzung schützen.

Pflege von Rattanmöbeln mit Mikrofasertuch
Mit einem feuchten Mikrofasertuch könnt ihr leichte Verschmutzung auf Polyrattanmöbeln ganz einfach abwischen.

So verlängert ihr das Leben eurer Rattanmöbel

Witterungseinflüsse wie Feuchtigkeit und Hitze sind der große Gegner von Rattanmöbeln. Besonders solche aus Naturfaser benötigen daher eine Sonderbehandlung. Aber auch beim Polyrattan solltet ihr folgende Tipps beherzigen, damit ihr lange Freude an den Möbeln habt:

Heizungsluft und Sonne trocknen Rattanmöbel aus

Wenn es draußen im Sommer warm wird und dazu auch noch die Sonne scheint, können eure Rattanmöbel schnell austrocknen. Aber auch im Haus kann Heizungswärme oder ein Kaminfeuer eure Möbel aus Rattan gefährlich werden. Die Folge: Die Rattanmöbel fangen an zu knarren, sobald ihr euch drauf setzt und der natürliche Glanz geht verloren.

Pflegetipp: Damit eure Rattanmöbel nicht von innen austrocknen, stellt sie nicht zu nah an die Heizung und schützt sie vor direkter Sonneneinstrahlung. Knarrende Rattanmöbel könnt ihr mit etwas Wasser einsprühen, das vitalisiert das Holz. Was auch helfen kann: Die Geräusche verursachenden Stellen mit etwas Vaseline einfetten oder ein Spritzer Zitronenöl drauf träufeln.

Rattanmöbel richtig überwintern

Lasst eure Rattanmöbel im Winter nicht im Regen stehen. Mit einer Abdeckplane oder Hussen für Gartenmöbel ist es da aber nicht getan. Denn die Feuchtigkeit kann über das Erdreich unter die Plane kriechen und sich darunter festsetzen und euren Möbeln schwer zusetzen. Besser ist es, wenn ihr eure Rattanmöbel gleich im trockeneren Keller überwintert.

Habt ihr keinen, sorgt dafür, dass eure Möbel an einer überdachten Stelle oder im Gartenhaus ein Plätzchen finden und auf trockenem Boden stehen. Achtet unbedingt darauf, dass sie nicht von unten feucht werden können.

Pflegetipp: Damit keine Feuchtigkeit durch die Rattan-Kapillare in die Stuhlbeine einziehen kann, empfiehlt Rattanshop24, auch die Stuhlfüße von unten mit einem Korblack zu imprägnieren und Kunststoffgleiter zu nutzen. Sie verhindern, dass das Rattanmöbel einen direkten Kontakt zum feuchten Erdreich hat.

Ihr habt auch Möbel aus Bambus auf Terrasse oder Balkon stehen? Wie ihr sie wieder in vollem Glanz erstrahlen lassen könnt, erfahrt ihr in unserem Expertentipp:

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