Solarmodule an der Fassade eines Einfamilienhauses

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Photovoltaik-Fassade: Wann sich eine PV-Fassade lohnt


Photovoltaik lohnt sich nur auf dem Dach? Das stimmt so nicht mehr! Denn durch neue Techniken kann sich die Photovoltaik-Fassade lohnen. Wir haben alle wichtigen Infos zur PV-Fassade zusammengestellt.

  1. Was ist eine Photovoltaik-Fassade?
  2. Vorteile und Nachteile der Photovoltaik-Fassade
  3. Was kostet eine Photovoltaik-Fassade?
  4. Welche Anbieter gibt es für Photovoltaik Fassaden?
  5. Fazit: Lohnt sich eine Photovoltaik-Fassade für mich?

Bislang galt beim Eigenheim: Photovoltaik lohnt sich nur auf dem Dach. Doch dank des technischen Fortschritts ist es mittlerweile durchaus möglich, auch mit einer Photovoltaik-Fassade (kurz: PV-Fassade) ausreichend Energie zu erzeugen und damit Energiekosten zu sparen. Wir zeigen euch in diesem Artikel, wann sich eine PV-Fassade für euch lohnt.

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Was ist eine Photovoltaik-Fassade?

PV-Fassaden produzieren – genau wie die Solarmodule auf dem Dach – Strom aus Sonnenlicht. Bisher spielten die Fassadenanlagen aber hauptsächlich an Hochhäusern und Gewerbebauten eine Rolle. Das ändert sich jetzt langsam. 

Denn Photovoltaik-Fassaden sind dank niedrigerer Produktionskosten und höherer Wirtschaftlichkeit mittlerweile auch am eigenen Haus eine gute Alternative. Aber wie funktioniert so eine Photovoltaik-Fassade eigentlich?

Im Prinzip nicht anders als die bewährtem Module auf dem Dach. Die Solarmodule werden dabei allerdings nicht maximal effizient auf den Sonnenstand ausgerichtet, sondern senkrecht an die Fassade angebracht. Das geht entweder mit Montageprofilen bei der Nachrüstung solch einer Anlage. Oder auch baulich integriert beim Neubau oder einer umfassenden Fassadenmodernisierung.

Bei Modulen, die vor der Fassade angebracht werden, spricht man daher von einer "Kaltfassade", bei integrierten Modulen von einer "Warmfassade". Diese "Warmfassade" ist sogar noch etwas kosteneffizienter, da im Tausch gegen andere Materialien die Module verbaut werden. Das bedeutet, dass ihr beispielsweise bei Dämmung und Putz auf der Fläche eine gewisse Menge Geld spart, da an deren Stelle ja die Solarmodule treten.

Vorteile und Nachteile der Photovoltaik-Fassade

Ein Vorteil der PV-Fassade: In der Nachrüstung ist es meist sogar mit weniger Montageaufwand verbunden und dadurch günstiger, eine Photovoltaik-Fassade anstatt eine PV-Dachanlage oder gar PV-Solardachziegel zu montieren.

Allerdings ist dieser Vorteil auch der entscheidende Nachteil im Vergleich zur klassischen Dachanlage. Denn durch die senkrechte Anbringung erzielt eine PV-Fassade weit geringere Wirkungsgrade als Dach-Photovoltaik-Anlagen.

Bis zu 30 Prozent kleiner kann die Ausbeute ausfallen. Deshalb lohnen sich diese Anlagen auch hauptsächlich für Häuser, bei denen eine Dachanlage aufgrund der baulichen Voraussetzungen nicht oder nur schlecht möglich ist, oder als Ergänzung zur bestehenden Dachanlage.

Dem niedrigeren Ertrag steht also die einfachere Handhabung der Module gegenüber. Sie bestehen bauartbedingt lediglich aus einer dünnen Schicht. Dadurch sind sie zwar wirkungsärmer, aber auch leichter. 

Zudem sind sie in unterschiedlichen Farben und Formen erhältlich und kommen ohne Hinterlüftung aus. Dachmodule benötigen diese Lüftungsart, weil Hitzestau die Leistung der Anlage sonst beeinträchtigt.

Lest in unserem Fassaden-Artikel, welche Fassade die optimale ist.

Vom Fraunhofer Institut für solare Energiesysteme entwickeltes farbiges Solarmodul.
Die Morpho-Color®-Beschichtung ermöglicht Solarmodule mit einer winkelstabilen Farbe.

Was kostet eine Photovoltaik-Fassade?

Preislich liegt eine Photovoltaik-Fassaden-Lösung bei etwa 400 bis 600 Euro pro Quadratmeter, je nach eingesetzter Modultechnik. Damit liegen sie noch weit über den herkömmlichen Modul-Preisen. 

Die Preise sollten sich aber zukünftig durch optimierte Herstellungsprozesse und dem Einsatz neuer Materialien weiter senken lassen. Und wer neu baut, den kostet die Photovoltaik Fassade nur rund 20 Prozent mehr als eine normale Hausfassade.

Dazu kommt dann noch die Montage vor Ort. Hier lassen sich die Kosten schwer einschätzen – sie sind von einer Vielzahl an Faktoren abhängig. Ihr könnt die Kosten aber dank verschiedener Fördermöglichkeiten, beispielsweise bei der KfW-Bank, deutlich senken.

Eine andere Möglichkeit ist die Finanzierung über einen Solarkredit.

Alles zur Förderung für Photovoltaik haben wir euch in einem Ratgeber zusammengestellt.

Ein Solarmodul an einer Steinfassade
Die leichten Module lassen sich einfach und schnell als "Kaltfassade" anbringen.

Welche Anbieter gibt es für Photovoltaik Fassaden?

Von der flexiblen Solarfolie über farbige Module bis hin zur komplett hinterlüfteten Photovoltaik Fassade: viele Firmen haben sich auf die Installation von PV-Fassaden in den verschiedensten Ausführungen spezialisiert. Hier eine (nicht repräsentative) Auswahl:

  • Antec Solar: Das bayerische Unternehmen bietet vor allem PV-Lösungen für Großfassaden an
  • Crystalsol hat seinen Sitz in Wien und stellt flexible Solarfolien zur Integration unter anderem in Gebäudefassaden her.
  • Heliatek ist ein Dresdner Unternehmen, dessen Folie sich nach eigener Aussage gut für Fassaden und Dächer mit geringer statischer Belastbarkeit, für runde Dachformen oder geschwungene Oberflächen eignet.
  • Solarcarport stellt auch Photovoltaik Fassaden auf Maß her. Das Unternehmen wurde 2019 mit dem German Design Award ausgezeichnet.
  • Solarwatt hat zwei Module im Programm, die sich für die unkomplizierte Fassaden-Installation eignen. Auf der Seite gibt es darüber hinaus einen Ratgeber zu den Kosten.
  • StoAG ist ansässig in Österreich und kombiniert als Systemanbieter seine hinterlüfteten Fassadenelemente mit PV-Modulen.

Fazit: Lohnt sich eine Photovoltaik-Fassade für mich?

Ob sich eine Photovoltaik-Fassade für euch lohnt, kommt ganz auf eure persönliche Situation an. Baut ihr neu oder wollt ihr ein bestehendes Haus nachrüsten? Habt ihr bereits eine Dach-Anlage in Betrieb und wollt zusätzlich Strom erzeugen? Wie ist die Lage der Fassade zur Sonne, ist die Hauswand durch Bäume oder andere Gebäude stark verschattet? Wollt ihr den Strom für den eigenen Bedarf nutzen oder sogar Überschuss ins Netz einspeisen?

Auch eine eventuelle Sanierung inklusive einer umfangreichen Dämmung könnte eine Rolle spielen. Denn so mancher Hersteller bietet aufeinander abgestimmte Systeme an, bei dem zum Beispiel ein mit Mineralwolle gefülltes hinterlüftetes Fassadensystem den Wärmeverlust minimiert und gleichzeitig die auf der Fassade befestigte Photovoltaik-Anlage den Solarstrom erzeugt.

Ihr seht, es stellen sich viele Fragen, die sich nur vor Ort seriös bewerten und beantworten lassen. Deshalb unser Tipp: Holt euch einen Fachmann ins Haus oder beim Neubau bereits in der Planungsphase zur Seite. Das kann neben dem Elektriker auch der Energieberater sein. Dieser berechnet auch euren möglichen Bedarf, beziehungsweise kann euch Tipps geben, wie ihr die Anlage am effektivsten Nutzen könnt.

Informationen über Kosten, Förderung und Leistung eines Sonnenhauses erhaltet ihr in unserem Artikel:

Sonnenhaus: Funktionsweise, Energieeffizienz, Kosten, Förderung

Was eine klassische PV-Anlage ungefähr kostet, erfahrt ihr in unserem Artikel "Photovoltaik-Kosten: Was ist ein fairer Preis?".

Und zu guter Letzt geben wir euch die Antwort auf die Frage: "Stimmt es, dass Photovoltaik sich nicht lohnt?"

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