Tiny House im Grünen

Wohnen | Ratgeber

Tiny-House-Trends: Aktuelle Entwicklungen bei den Minihäusern


Tiny Houses haben sich von einer einfachen Wohnalternative zu einer vielseitigen und aufstrebenden Wohnform entwickelt. Wir zeigen euch die Tiny-House-Trends: von Prinzipien der Nachhaltigkeit über Minimalismus als Lebensstil bis hin zu größtmöglicher Flexibilität beim Wohnen.

  1. Tiny-House-Trend: Nachhaltigkeit als Grundprinzip
  2. Tiny-House-Trend: Leben in Eigenregie
  3. Tiny-House-Trend: Minimalismus als Lebensstil 
  4. Tiny-House-Trend: Modulbauweise statt Rolling Tiny House 
  5. Tiny-House-Trend: Leben in der Gemeinschaft
  6. Tiny-House-Trends: Fazit

In den letzten Jahren haben sich Tiny Houses von einer zunächst einfachen Wohnalternative zu einem ernstzunehmenden Wohntrend entwickelt. Die Idee, in kleinen, funktionalen und nachhaltigen Wohnräumen zu leben, hat sich vielerorts bereits etabliert. 

Während sich einige ursprüngliche Tiny-House-Trends im Laufe der Zeit verfestigt haben, sind andere neu hinzugekommen. Das konnte Wohnglück auf dem diesjährigen Tiny-House-Festival "New Housing" in der Messe Karlsruhe beobachten. Wir werfen einen Blick auf bewährte und aufstrebende Tiny-House-Entwicklungen.

Übrigens: Viele der in Karlsruhe vertretenen Hersteller gaben zu Protokoll, dass der Tiny-House-Hype in Deutschland noch lange nicht vorbei ist. Im Gegenteil: Der richtige Boom komme erst noch.

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Tiny-House-Trend: Nachhaltigkeit als Grundprinzip

Von Beginn an spielt Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle in der Tiny-House-Szene. Viele Menschen, die sich für ein Leben in einem Tiny House entscheiden, tun dies bewusst aus einer tiefen Wertschätzung für die Umwelt heraus. 

Charakteristisch für die Tiny-House-Bewegung: 

  • die Verwendung von nachhaltigen Baustoffen, etwa Holz aus regionalem Anbau
  • die Reduzierung des Energieverbrauchs
  • das Bekenntnis zu einem verantwortungsbewussten ökologischen Fußabdruck

Ob durch Recycling alter Materialien oder die Integration grüner Technologien – das Nachhaltigkeitsprinzip bleibt elementar. Apropos nachhaltig: Es gibt mittlerweile sogar Anbieter, die Tiny Houses bis zum Standard KfW 40 Plus bauen.

Tiny-House-Trend: Leben in Eigenregie

Das Leben abseits herkömmlicher Versorgungsnetze war ebenfalls von Anfang an ein zentrales Merkmal der Tiny-House-Bewegung. Dabei geht es nicht nur um die reine Autarkie in Bezug auf Strom und Wasser. Tiny Häuser verkörpern auch den Wunsch vieler Menschen nach einem unabhängigeren und bewussteren Lebensstil, der weniger an externe Ressourcen und die damit einhergehenden Einschränkungen gebunden ist. 

Das soll gelingen, indem sich Tiny-House-Bewohner etwa für Regenwassersammlung, Solarenergie, Windturbinen und Lebensmittel im Eigenanbau entscheiden. Damit reduzieren sie ihren ökologischen Fußabdruck und machen sich so gut es geht unabhängig.

Auch in Sachen Toilette leben viele Tiny-House-Besitzer längst autark: Denn einige Hersteller bieten neben einem Standardanschluss für das WC Möglichkeiten der Kompost- oder Verbrennungstoilette an.

Lest dazu: Tiny House-Bewohner Klemens Jakob und sein autarkes Minihaus

Tiny-House-Trend: Minimalismus als Lebensstil 

Das Leben in einem Tiny House bedeutet für die meisten Anhänger weit mehr als Wohnen auf kleinem Raum. Ein Minihaus ist eine Entscheidung für ein einfaches und bewusstes Leben. Der Minimalismus zeigt sich nicht nur in der Größe des Hauses, sondern auch in dem Commitment, sich von Überfluss und Unnötigem zu befreien.

Reduzierte, funktionale Möbel, bewusste Kaufentscheidungen und der Fokus auf das, was im Leben wirklich zählt, sind Kernprinzipien dieses Lebensstils. Minimalismus in Tiny Houses schafft nicht nur Raum auf physischer Ebene, sondern ebnet auch den Weg für mentale Klarheit und Freiheit.

Hier berichten Caro und Chris von tinyon über ihre bewusste Entscheidung für ihr Tiny House.

Gewissermaßen im Gegensatz dazu stehen Luxus-Ausstattungen, die einige Hersteller für Tiny-House-Modelle anbieten. Dabei geht es um Upgrades wie Whirlpools oder Designerküchen. Im Gegensatz zum Minimalismus können wir hierbei aber noch nicht von einem Tiny-House-Trend sprechen.

Tiny-House-Trend: Modulbauweise statt Rolling Tiny House 

Flexibilität steht mehr denn je im Vordergrund. Tiny-House-Hersteller haben das erkannt und darauf reagiert. Modulare Erweiterungen bieten Tiny-House-Besitzern die Möglichkeit, ihr Heim an verschiedene Lebensphasen und -bedingungen anzupassen. Ohne dass sie dabei den Kern des minimalistischen Lebensstils opfern. 

Moderne Tiny-House-Module sind nicht nur Anbauten, sondern intelligente, austauschbare Module, die über Eck, aber auch mehrstöckig eingesetzt werden können. So nutzen zum Beispiel Paare, die Familienzuwachs planen oder einen Arbeitsraum benötigen, modulare Erweiterungen als temporären oder dauerhaften Anbau – ob als Kinderzimmer oder Homeoffice. 

Das Besondere am Baukastenprinzip ist die Reversibilität. Wird ein Modul nicht mehr genutzt oder ein anderes benötigt, kann es einfach ausgetauscht beziehungsweise entfernt werden. Das bietet den Tiny-House-Bewohnern eine kontinuierliche Anpassungsfähigkeit und größtmögliche Flexibilität. Mehr zum Thema Modulhaus lest ihr hier.

Übrigens: Im Gegensatz dazu erleben Rolling Tiny Houses, also Tiny Houses auf Rädern, aktuell einen tendenziellen Rückgang in der Nachfrage. Eine mögliche Erklärung: Aufgrund von Gewichtsbegrenzungen wegen der Straßenzulassung gibt es Einschränkungen in der Ausstattung und Raumarchitektur.

Doppelstöckiges Tiny House
Dieses Tiny House von mlab.design besteht aus zwei aufeinandergestapelten Modulelementen.

Tiny-House-Trend: Leben in der Gemeinschaft

Immer mehr im Kommen sind Tiny-House-Gemeinschaften. Im bayerischen Mehlmeisel entstand 2017 das "Tiny House Village" als erstes seiner Art. Diese trendigen Wohnkonzepte sind eine Antwort auf die Suche nach sozialer Verbundenheit und nachhaltigem Zusammengehörigkeitsgefühl. In diesen Siedlungen oder kleinen Dörfern leben die Bewohner nicht nur nebeneinander, sondern miteinander, teilen Ressourcen, Ideen und Aktivitäten. 

Solche Tiny-House-Dörfer zeichnen sich durch eine Kombination aus Privatsphäre und sozialem Miteinander aus. Und damit stehen die Siedlungen im Einklang mit dem Wunsch nach Gemeinschaft und zwischenmenschlichen Verbindungen bei gleichzeitiger Unabhängigkeit und Individualität. 

Passend dazu: Tiny-House-Siedlungen in Deutschland: Hier gibt es Tiny-House-Dörfer

Tiny-House-Trends: Fazit

Die Tiny-House-Bewegung hat eine starke und vielschichtige Entwicklung genommen, die immer wieder neue Tiny-House-Trends zutage fördert. Während die Grundwerte Nachhaltigkeit, Autonomie und Minimalismus bleiben, sind Aspekte wie soziale Verbundenheit und größtmögliche Flexibilität die Zukunft der Tiny Houses. Wir sind gespannt, wie sich die Tiny-House-Szene in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird und halten euch auf dem Laufenden.

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