Äußerlich kleiner werden – innerlich wachsen: So haben Caro und Chris ihr ganz persönliches Tiny Wohnglück mit Blick auf den Frankenwald gefunden.
"Ganz pragmatisch: bewusster Konsum! Reisen mit leichtem Gepäck! Reduzieren! Einfach merken, dass man mit viel weniger viel besser klarkommen kann", so beschreiben Caro und Chris ihre ersten Beweggründe bei der Entscheidung für ein Leben im Tiny House.
Nach erfolgreichem Probewohnen war für das Paar die Sache klar und damit startete 2019 ein Prozess, der im Frühsommer 2023 erfolgreich endete: Die beiden Mittdreißiger bezogen ihr 42 Quadratmeter großes Tiny Loft.
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Langwierig? Steinig? "Es hat sich alles gelohnt!"
Der Weg von der Idee bis zur Realisierung war dabei nicht nur langwierig, sondern auch steinig, da sie viele Hindernisse überwinden mussten, etwa bei der Suche nach dem passenden Grundstück. "Es gab wirklich einige Male Tränen", berichten sie von einigen Herausforderungen. Durch ihre Leidenschaft für das Thema und das eigene große Ziel im Blick, war ihr Weg schlussendlich trotzdem von Erfolg gekrönt.
Und wenn die beiden nun von ihrem neuen mit Blick auf die prächtige Natur des Frankenwalds sprechen, geraten sie regelrecht ins Schwärmen. "Es hat sich alles gelohnt! Man kann schon sagen, dass wir unseren Traum leben", freuen sich die neuen Tiny-House-Bewohnenden.
Flexibilität dank Modulbauweise
Wichtig war ihnen dabei immer, ihr kleines Traumhaus nach individuellen Anforderungen in der Planung mitzugestalten. "Es muss jetzt und zukünftig zu unseren persönlichen Bedürfnissen passen." Deswegen entschied sich das Paar auch für die Modulbauweise, da sie sich im Bedarfsfall verkleinern, vergrößern, einfach verändern können.
Die Flexibilität eines Modulhauses spiegelt sich auch in der Raumplanung und -nutzung wider: "Wir haben uns zusätzlich für einen drei mal drei Meter großen Anbau-Würfel entschieden, der an den Grundkörper des Hauses montiert wird", erklärt Chris.
Dieser liegt genau gegenüber der Haustür. "Wenn wir sie öffnen, schauen wir in diesen erweiterten Raum hinein – das schafft ein einzigartiges Raumgefühl." Apropos Flexibilität: Die zusätzliche Fläche hat derzeit noch keine definierte Funktion. "Sie darf erstmal unverplant bleiben und je nach Bedarf flexibel genutzt werden", ergänzt Chris.
tinyon als Plattform für Tiny-House-Interessierte
Ihre gesammelten Erfahrungen und das Netzwerk an Experten geben die Pädagogin und der Innovation Coach heute weiter: 2022 gründeten sie tinyon – eine Plattform zur Begleitung von Tiny-House-Interessierten und -Bewohnenden. Neben regelmäßigen Meetups und einem zweiwöchentlich erscheinenden Podcast bieten sie auch unterschiedliche Pakete an, um Menschen ganzheitlich bei der Realisierung ihres Haustraums zu unterstützen.
"tinyon steht für uns ganz klar fürs Dranbleiben und nicht aufgeben", sagt Caro. Das Paar hatte sich so oft nach jemandem gesehnt, der weiß, was in welcher Planungs- und Umsetzungsphase zu tun war. Diese "starke Schulter" bieten Caro und Chris nun selbst an und stehen bei der Begleitung der (potenziellen) Bauherren von der ersten Idee bis zum Einzug ins eigene Tiny House zur Seite.
"Wir sind mit unserem gesammelten Know-how und unseren Kontakten ständige Ansprechperson", so Caro über ihre Rolle. "Und wir stellen fest, dass die Menschen mehrheitlich noch ganz am Anfang stehen und sagen 'Ich habe da mal etwas gehört. Könnt ihr mir sagen, wie ihr es gemacht habt?' Da schließt sich der Kreis zum Ansatz von tinyon. Und die Resonanz ist sehr positiv. Das bestärkt uns!"
5 Fragen an die Tiny-House-Bewohner Caro und Chris
1. Warum seid ihr in ein Tiny House gezogen?
Man kann es auf unser Motto "Zeit statt Zeug" reduzieren, das Reisen und Leben mit leichtem Gepäck. Wenn man sich das mal bildlich vorstellt: Die Themen, die einen vorher umtrieben, saßen alle auf unseren Schultern. Nun merken wir einfach extreme Leichtigkeit, eben "leichtes Gepäck".
2. Welche Hürden musstet ihr nehmen, um in das Tiny ziehen zu können?
Zunächst einmal ein Verständnis zu bekommen für das Modell, was zu uns passt. Also die Frage: Möchte ich auf Rädern stehen oder eher feststehend in einem Modulhaus?
Und damit einhergehend ganz klar das Thema Grundstücksuche. Wir hätten uns mit Sicherheit rund 14.000 Kilometer sparen können, um Grundstücke anzuschauen. Irgendwann haben wir gelernt, wie unsere persönliche Checkliste an Parametern aussieht, die man vorher abgleicht. Wenn wir von Anfang an die richtigen Fragen gestellt und Unterlagen zur Hand gehabt hätten, hätten wir uns viel Zeit und Nerven erspart.
3. Was sind die größten Herausforderungen beim Leben in eurem Tiny House?
Diese Disziplin, das Thema Bewusstsein für Konsum hochzuhalten. Und das auch anderen Menschen zu kommunizieren, ohne sie zu verletzen. Wenn wir beispielsweise etwas geschenkt bekommen – eine sehr nette Geste –, können wir es unter Umständen manchmal einfach nicht gebrauchen oder haben keinen Platz dafür.
Dann zu sagen, dass wir es nicht geschenkt haben möchten, ist nicht einfach – das ist kein Verneinen des Geschenks, weil wir die Person nicht mögen, sondern weil es einfach nicht mehr zum Lebensstil passt, alles besitzen zu müssen. Das braucht viel Disziplin.
4. Was gefällt euch am besten daran, in einem Tiny House zu wohnen?
Was wir zunächst einmal sehr schätzen, sind die verhältnismäßig geringen Aufwände für das Reinigen und Instandhalten des Hauses im Alltag.
Aber vor allem lieben wir das Leben in der Natur. Wir haben das positive Gefühl, wir wohnen im Wald. Das heißt, das Haus fügt sich ins Grundstück ein und umgekehrt. Wir spüren, dass das Leben im Einklang mit der Natur im Tiny House noch stärker wirkt, weil man gefühlt noch näher dran ist. Bei uns im Haus sitzt du quasi im Garten, also mittendrin.
Und natürlich daran anknüpfend dieser gewisse Holzhaus-Flair, von der Optik bis hin zum Geruch. Es ist einfach wunderschön.
5. Was würdet ihr heute anders machen, wenn ihr euch nochmal ein Tiny Housekaufen würdet und was hättet ihr gerne vorher gewusst?
Als eine der deutlichsten Erkenntnisse hätten wir uns jemanden gewünscht, der einen unabhängigen Blick auf den gesamten Weg hat und uns bei den relevanten Entscheidungen zur Seite steht. Einen, der auch schon vor dem Beginn des tatsächlichen Hausprojektes auf den gesamten Weg einstimmt, uns in einer Art Sprechstunde ab und zu mal an die Hand nimmt.
Caros und Chris' Tipp für alle, die auch in einem Tiny House leben wollen:
Möglichst schnell Probewohnen. Danach gibt es eigentlich fast nur noch zwei Richtungen: Entweder bleibt es bei einer spannenden Erfahrung. Oder aber – vorbehaltlich der finanziellen Mittel – man kommt wirklich ins Machen. Und sich dann ebenso bewusst zu werden, dass nach dieser Entscheidung viele weitere kommen werden.
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