Heizung

Modernisieren | Ratgeber

Niedertemperatur-Heizkörper: Vorteile, Nachteile, Kosten


Schlichtes Design und gleichmäßige, angenehme Wärme bei hoher Energieeffizienz. Die Liste der Vorteile eines Niedertemperatur-Heizkörpers ist damit noch lange nicht zu Ende. Lest, welche Pluspunkte es noch gibt und ob die Technik auch Nachteile hat.

  1. Was sind Niedertemperatur-Heizkörper?
  2. Wie funktionieren Niedertemperatur-Heizkörper?
  3. Wie erkenne ich einen Niedertemperatur-Heizkörper?
  4. Wie groß muss ein Niedertemperatur-Heizkörper sein?
  5. Was kosten Niedertemperatur-Heizkörper?
  6. Niedertemperatur-Heizkörpern: Die Vorteile
  7. Niedertemperatur-Heizkörpern: Die Nachteile
  8. Wo ist der beste Platz für einen Niedertemperatur-Heizkörper?

In Neubauten sind Niedertemperatur-Heizkörper schon lange Standard. Zu Recht. Sie lassen sich mit Flächenheizungen (Fußbodenheizungen oder Wandheizungen) koppeln und mit erneuerbaren Energien betreiben. Durch ihr schlichtes Design fügen sie sich in jeden Wohnraum und verbreiten durch Strahlungswärme ein angenehmes Raumklima – ohne Zugluft und aufgewirbelten Hausstaub

Gute Argumente, die alten Rippenheizkörper endlich loszuwerden. Vor dem Kauf solltet ihr aber einen Experten fragen. Er kann am besten einschätzen, ob die geplanten Niedrigtemperatur-Heizkörper mit einer bestehenden Heizung kompatibel sind.

Was sind Niedertemperatur-Heizkörper?

Niedertemperatur-Heizkörper erwärmen eure Wohnräume – wie der Name schon treffend sagt – mit einer niedrigeren Temperatur als herkömmliche Rippenheizkörper. Die flachen Heizkörper werden auch Niedrigtemperaturheizkörper, Tieftemperaturheizkörper oder Wärmepumpenheizkörper genannt. 

Aber wie schaffen sie es, die gleiche Wohlfühltemperatur mit geringeren Vorlauftemperaturen (45 °C) zu erzeugen? Im Prinzip ganz einfach: Durch Leitbleche im Inneren und großdimensionierte Außenmaße, haben Niedrigtemperatur-Heizkörper – trotz ihrer geringen Tiefe – eine größere Gesamtoberfläche als herkömmliche Heizkörper. Diese nutzen sie, um über Strahlung Wärme gleichmäßig in den Raum abzugeben.

Ein weiterer Faktor ist ihr Material. Niedrigtemperaturheizkörper werden aus Metallen wie Aluminium oder profiliertem Stahlblech gefertigt. Aufgrund ihrer hohen Temperaturleitfähigkeit geben sie die einströmende Wärme des Heizungswassers besonders schnell an die Umgebung ab. Dadurch reagieren Niedertemperaturheizkörper nach dem Einschalten auch sehr schnell. So muss im Winter keiner lange darauf warten, dass die vier Wände kuschelig warm werden.

Niedertemperaturheizkörper könnt ihr an eine Reihe verschiedener Heizsysteme (Niedertemperaturkessel für Öl oder Gas, Brennwertheizung, Wärmepumpe oder Solarheizanlage) anschließen, die mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten können. 

Sie gelten als besonders energieeffizient und werden häufig zusammen mit einer Wärmepumpe betrieben. Informiert euch vor dem Kauf, ob eure Heizung mit Niedrigtemperaturheizkörpern kompatibel ist.

Lohnt sich eine Wärmepumpe bei uns? Antworten findet ihr hier.

Wie funktionieren Niedertemperatur-Heizkörper?

Die flachen, aber sehr großflächigen Niedrigtemperatur-Heizkörper aus profiliertem Stahlblech oder Aluminium geben die Wärme des Heizungswassers mittels Strahlung an die Umgebung ab. Da der Vorlauf mit lediglich 35-45 Grad etwa die Hälfte einer herkömmlichen Heizung beträgt, ist die Energieeffizienz hoch. 25 Prozent Primärenergie lassen sich einsparen. In Kombination mit einer Wärmepumpe sogar 35 Prozent.

Durch den hohen Anteil an Strahlungswärme sorgen die Heizkörper dennoch für eine angenehme Raumtemperatur. Dadurch spart ihr nicht nur Energie, sondern langfristig auch Geld.

Letztlich basieren Niedertemperatur-Heizkörper auf dem physikalischen Prinzip, dass sich die gleiche Heizleistung wie bei konventionellen Heizkörpern durch ein Plus an Oberfläche und einem dünneren, wärmeleitfähigeren Material erreichen lässt.

Für Räume, in denen zu wenig Platz für einen ausreichend dimensionierten Niedertemperatur-Heizkörper ist, könnt ihr ein Modell mit einem integrierten Lüfter einbauen. Dieses Extra wird auch Aktivator oder Gebläsekonvektor genannt. 

Er schaltet sich bei Bedarf automatisch zu und sorgt dafür, dass in kürzerer Zeit mehr Luft entlang der Heizfläche strömt. Das Ergebnis ist ein Raum, der sich gleichmäßig warm und gemütlich anfühlt.

Wie erkenne ich einen Niedertemperatur-Heizkörper?

Niedertemperatur-Heizkörper haben baulich betrachtet eine geringe Tiefe und sind großflächig. Von außen sind sie mit dünnen, flachen Platten aus Aluminium oder einem Stahlblech mit Profil verkleidet. 

Innen sorgen Leitbleche dafür, dass der Heizkörper die Wärme über eine große Oberfläche abgegeben kann. Anders als konventionelle Heizkörper haben Niedertemperaturheizkörper keine Rippen.

Heizkörper für Niedertemperatur gibt es in allen erdenklichen Größen. Auch die Tiefe kann variieren. Neben den konventionellen, meist schlicht-weißen Modellen, gibt es heute eine Vielzahl von farbigen Varianten. Im Trend sind auch Design-Heizkörper in Paneel-Form, die ihr vertikal montieren und als Blickfang nutzen könnt.

Im Unterschied zu klassischen Heizkörpern, wie sie sich noch in vielen Altbauten finden, geben Niedrigtemperatur-Heizkörper ihre Wärme überwiegend über Strahlungswärme und weniger über Konvektion ab. 

Das wird von den meisten Menschen als angenehm empfunden, da so eine gleichmäßige, vertikale Wärmeverteilung entsteht und weniger Luft aufgewirbelt wird. Letzteres ist auch ein großes Plus für Allergiker.

Da Heizkörper für Niedertemperatur mit weniger heißem Wasser auskommen, könnt ihr sie jederzeit anfassen, ohne euch zu verbrennen. Ein Vorteil, der besonders Eltern von kleinen Kindern überzeugt.

Wie groß muss ein Niedertemperatur-Heizkörper sein?

Damit ein Niedertemperatur-Heizkörper trotz geringer Vorlauftemperaturen für eine angenehme Wärme sorgen kann, muss er passend dimensioniert sein. Sprich: Die benötigte Fläche, über die der Heizkörper Strahlungswärme abgeben kann, wächst mit der Größe des Raums, den ihr beheizen wollt.

Welche Heizlast ein Raum hat, berechnet am besten ein Fachmann. Schließlich kommt es neben der Größe noch auf den baulichen Zustand des Hauses, die Dämmung, mögliche Kältebrücken und den geplanten Strandort des Niedrigtemperaturheizkörpers an.

Zum Weiterlesen: So berechnet ihr eure Heizlast selbst.

Was kosten Niedertemperatur-Heizkörper?

Ein konventioneller Niedrigtemperatur-Heizkörper kostet zwischen 135 (300 mal 400 mm) und 340 Euro (600 mal 2000 mm). Je größer, desto teurer. Was sich zunächst eher günstig anhört, summiert sich aber in der Regel. Schon für ein kleines Haus (120 Quadratmeter) braucht ihr etwa zwölf Heizkörper. 

Eine Ausstattung mit Niedertemperaturheizkörpern, wie sie zum Beispiel beim Umstieg auf eine Wärmepumpe sinnvoll ist, wird euch somit zwischen 1620 und 4080 Euro kosten. Hinzu kommen die Montagekosten und ein hydraulischer Abgleich nach der Installation.

Wollt ihr in bestimmten Räumen Heizkörper haben, die höheren Ansprüchen genügen, müsst ihr noch tiefer in die Tasche greifen. Für einen Design-Heizkörper sind Preise bis zu 1500 Euro nicht unüblich.

Ihr wollt lieber gleich das komplette Heizsystem erneuern? Hier lest ihr, was auf euch zukommt: Heizung modernisieren: Kosten und Einsparpotenziale

Niedertemperatur-Heizkörpern: Die Vorteile

  • Benötigen geringe Vorlauftemperaturen
  • Sind kompatibel mit erneuerbaren Energien
  • Sind energieeffizient (Ersparnis von 25-35 Prozent)
  • Haben einen geringeren Wasserverbrauch (verglichen mit Rippenheizkörpern)
  • Verbreiten behagliche Strahlungswärme
  • Vertikale Wärmeverteilung (kein Heißer-Kopf-kalte-Füße-Effekt)
  • Reagieren schnell beim Ein- und Ausschalten und werden schnell warm
  • Geringe Verluste bei der Wärmeverteilung
  • In vielen unterschiedlichen Größen und Designs erhältlich
  • Gut für Hausstaub-Allergiker geeignet
  • Die flache Bauweise fügt sich gut in Wohnräume ein
  • Lassen sich sicher anfassen

Niedertemperatur-Heizkörpern: Die Nachteile

  • Hohe Anschaffungskosten
  • Großer Platzbedarf durch große benötigte Oberfläche

Wo ist der beste Platz für einen Niedertemperatur-Heizkörper?

Der beste Platz für einen Niedertemperaturheizkörper ist unter einem Fenster. Auch in relativ gut isolierten Gebäuden ist es dort am kühlsten. Der Heizkörper erwärmt die Luft, sie steigt auf und verteilt sich im Raum. Experten sprechen von einem Ausgleich des Kaltluftabfalls vor kalten Fenstern.

Für den Strahlungseffekt des Niedrigtemperaturheizkörpers, ist es optimal, dass die Wärme aus verschiedenen Richtungen kommt. Lasst zwischen Wand und Heizkörper außerdem drei bis fünf Zentimeter Platz und montiert ihn 10 bis 15 Zentimeter über dem Boden. So kann die Luft besser um den Heizkörper zirkulieren, und die Strahlungswärme kann sich besser im Raum verteilen. 

Damit die Wärme ungehindert in den Raum abstrahlen kann, ist es wichtig, den Niedrigtemperaturheizkörper nicht mit Möbeln oder anderen Objekten zuzustellen. Auch eine Heizkörperverkleidung reduziert Energieeffizienz und Behaglichkeit.
 

Das wird dich auch interessieren