Die Luft ist klar und frisch, das Laub fällt zu Boden - höchste Zeit für die Gartenarbeit im Herbst. Wir verraten euch Tipps und Tricks, die Zeit und Mühe sparen.
Ganz ehrlich: Die Gartenarbeit im Herbst macht im Vergleich zum Frühjahr deutlich weniger Spaß. Wenn es draußen kühl und dunkel wird, ziehen sich nicht nur die Stauden ins wärmende Erdreich zurück. Sondern auch wir Menschen bleiben lieber in der warmen Stube.
Wir geben euch drei Tipps, welche Gartenarbeiten im Herbst - neben den Pflanzarbeiten - besonders wichtig sind, weil sie Zeit und Aufwand sparen.
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1. Laub im Herbst liegen lassen
Fallen im Oktober die Blätter von den Bäumen, weiß mancher Gartenbesitzer bei der Gartenarbeit im Herbst nicht wohin mit dem vielen Laub. Alles fein säuberlich zusammenharken und in Säcken zur nächsten Deponie bringen – ein klassischer Fehler. Denn das bedeutet viel Arbeit und zusätzliche Kosten, die eigentlich gar nicht notwendig sind. Für den Garten ist es viel besser, wenn das Laub dort verbleibt.
Laub ist wertvoller Humus, der durch die natürliche Verrottung dem Gartenboden verbrauchte Nährstoffe zurückbringt und für lockeren, krümeligen und fruchtbaren Boden sorgt. Viele nützliche Gartentiere – wie zum Beispiel der Igel als Schneckenfeind Nummer eins – sind im Winter auf einen wärmenden Laubhaufen angewiesen. An einer etwas abgelegenen Stelle am Ende des Grundstücks sollte also unbedingt ein solcher Laubhaufen verbleiben.
Ein einfacher Tipp: ein grobmaschiges Netz über den Laubhaufen spannen. Dieses verhindert, dass der Wind den Haufen verweht. Außerdem schützt das Netz das Igel-Winterquartier. Weitere wertvolle Tipps, mit denen ihr Igeln im Herbst helft, haben wir zudem in folgendem Ratgeber zusammengefasst: Igel füttern: Das solltet ihr unbedingt beachten.
Auch Rosen oder frostempfindliche Stauden können bei der Gartenarbeit im Herbst wirkungsvoll mit Laub vor Frostschäden bewahrt werden. Dazu einfach das Laub locker um die Pflanzen häufen und mit Zweigen oder Kaninchendraht vor dem Verwehen schützen. Frostschutzmatten oder Noppenfolie, die viele Baumärkte zum Umwickeln kälteempfindlicher Pflanzen anbieten, kann man sich als Laubbaumbesitzer getrost sparen.
Im April, wenn die Rosen und Stauden zu neuem Leben erwachen, wird das Laub um die Pflanzen entfernt. Auf einem Haufen am Grundstücksende kann es innerhalb der nächsten zwei Jahre zu wertvollem Kompost werden. Kompost hat eine große bodenfruchtbarkeitsfördernde Wirkung. Unser Tipp: eine drei bis fünf Zentimeter starke Schicht im Frühjahr auf Rasen und Beete aufbringen.
2. Organischer Dünger für den Rasen
Grundsätzlich gilt: Gesunder Rasen wächst nur auf einem gesunden Boden. Wer sich jedes Frühjahr über vermooste Rasenflächen ärgert, sollte bereits bei der Gartenarbeit im Herbst gegensteuern. Rasenflächen sind Monokulturen, welche dem Boden sehr stark Nährstoffe entziehen.
Ein weiterer klassischer Fehler: Durch das ständige Wachsen und Abmähen mit dem anschließenden Abtransport der Gräser werden dem Boden alle Nährstoffreserven geraubt. Doch die Nährstoffe müssen dem Rasen regelmäßig wieder zugeführt werden, wenn eine gesunde, dichte Grasnarbe, die Moos keinen Platz lässt, gewünscht ist.
Dazu noch ein Tipp für die Gartenarbeit im Herbst: Man sollte für die Nachdüngung nur organische Düngemittel verwenden. Anders als die mineralischen Rasendünger wird organischer Dünger in der kalten Jahreszeit nicht ausgewaschen. Positiver Nebeneffekt: Organischer Dünger verunreinigt auch nicht das Grundwasser.
Ist der Boden kalt, wächst weder das Gras, noch ist das Bodenleben aktiv. Gras wächst erst ab einer Bodentemperatur von etwa zehn Grad Celsius, denn nur dann können auch Nährstoffe aufgenommen werden. Bei ausreichender Wärme wandeln Mikroorganismen und Regenwürmer den organischen Dünger in pflanzenverfügbare Nährstoffe um. Sie verhelfen somit dem Rasen zu stetigem, gesunden Wachstum.
Bei mildem Herbstwetter ohne Bodenfröste hält das Graswachstum unter Umständen lange an. Dabei sollte der Rasen vor dem Winter nicht zu lang wachsen. Wird der Rasen vor dem Winter länger als fünf Zentimeter, sollte noch gemäht werden. In dieser Zeit hilft dann die organische Herbstdüngung dem Rasen, gestärkt in den Winter zu gehen.
3. Gräser im Herbst nicht beschneiden
Ihr greift bei der Gartenarbeit im Herbst allzu oft und gerne zur Schere? Ein klassischer Fehler. Als Grundregel gilt: Wer zu viel schneidet, raubt den Pflanzen ihren natürlichen Winterschutz.
Frostempfindliche Pflanzen sollten daher besser erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Rosen werden nur grob ausgeputzt. Dabei werden verblühte Triebe um höchstens ein Drittel eingekürzt. Der eigentliche Rückschnitt erfolgt erst im April mit beginnendem Neuaustrieb.
Ein weiterer Rat für die Gartenarbeit im Herbst betrifft größere Ziergräser wie Chinaschilf oder Pampasgras: Sie dürfen im Herbst auf gar keinen Fall beschnitten werden. In die offenen hohlen Halme würde sonst Wasser eindringen, welches bei Frost das Herz der Pflanze kaputt macht. Genau wie die Rosen werden diese Gräser erst im April um zwei Drittel bis drei Viertel zurückgeschnitten und durch eine Düngung zu kräftigem Neuaustrieb angeregt.
Ziergräser brauchen lange, bis sie im Folgejahr wieder ihre volle Größe erreicht haben. Erst im Spätsommer bilden sie ihre Blütenstände aus. Sehr positiver Nebeneffekt: Diese sehen dann auch im Winter, wenn Raureif, Eis oder Schnee an ihnen haftet, richtig schön aus.