Während die Natur ringsumher schläft, blühen sie erst so richtig auf: Immergrüne Pflanzen zeigen erst in den kalten Monaten ihre volle Pracht. Tipps zu Buchsbaum, Efeu, Rhododendren und mehr.
Der Zauber beginnt, wenn sich im Garten die Blätter der Sträucher und Bäume im Herbst in ihr Feuerkleid werfen. Ochsenblutrot und leuchtendes Orange, Cognacbraun und vornehmes Purpur. Dazwischen tritt es plötzlich hervor, das satte Grün der immergrünen Pflanzen, Sträucher und Hecken – es leuchtet stolz durch den Garten.
In Form geschnittene Hecken aus immergrünen Pflanzen geben dem Garten eine solide Struktur. Sie stellen sich den neugierigen Blicken von draußen entgegen, schirmen Blumenbeete vor Wind und zu starker Sonne ab oder frieden Wege ein. Weitere hilfreiche Tipps und Vorschläge zu immergrünen Bäumen für euren Garten, findet ihr in folgendem Ratgeber:
Im Frühling und Sommer wirkt ihre gleichmäßige Farbigkeit dabei neutral. Ein unauffälliger Hintergrund, vor dem die Farben und Formen der Stauden oder die Kronen der Bäume wirklich richtig zur Geltung kommen.
Gehen die meisten Pflanzen dann im Herbst zur Ruhe, haben Buchsbaum, Kirschlorbeer und die anderen immergrünen Pflanzen ihren großen Auftritt. Jetzt dominieren sie die Szenerie. Das liegt auch an dem warmen Licht, das die schwächer werdende Sonne ausbreitet: Es hat einen hohen Rotanteil – und lässt damit die Blätter noch grüner erscheinen.
Es gilt: Je akkurater sie geschnitten wurden, desto deutlicher treten die immergrünen Pflanzen im Garten hervor. Nach einer frostigen Nacht stehen glitzernde Kugeln und Quader im Garten. Und nach dem ersten Schnee entsteht sogar eine Landschaft aus weißen Riesenbauklötzen.
Für niedrige Hecken an Beeten und Wegen eignet sich der dicht wachsende Buchsbaum besonders gut. Er muss mehrmals im Jahr geschnitten werden und kann im Schatten und – mit ausreichend Wasser – in der Sonne wachsen. Er mag nährstoffreiche, kalkhaltige Böden.
Viele andere immergrüne Sträucher mögen es dagegen eher sauer. Kirschlorbeer und Eibe gehören in diese Gruppe. Zu viel Sonne nehmen sie übel, dafür genügt bei ihnen ein Schnitt im Jahr.
Die ebenfalls immergrünen Nadelbäume kommen oft gut zur Geltung, wenn man sie in der sogenannten Wolkenform schneidet. Bei dieser alten Methode aus Asien werden zum Beispiel die Seitenäste einer Kiefer rundlich eingekürzt, so dass sie an Schäfchenwolken erinnern.
Immergrün ist nicht immer grün
Viele Immergrüne können nicht nur grün, sondern auch bunt. Am prächtigsten sind die Rhododendren. Sie überziehen sich im April und Mai mit einer Decke aus exotischen, rosa- und lilafarbenen Blütenbällen. Doch sie wollen schattig stehen und brauchen saure Moorerde – mit Ausnahme einiger neuer Sorten, die auf einer kalktoleranten Unterlage gezogen wurden.
In die Gruppe der Blütenkünstler gehören auch viele grüne Bodendecker – darunter das eigentliche Immergrün, das im Frühling mit seinen lila Blüten unter Sträuchern punktet. Denn auch ein dauerhaft grüner Teppich bringt im Winterhalbjahr Leben in den Garten.
Immergrüne Pflanzen für schattige Bereiche
Mit vielen Arten lassen sich schattige Bereiche unter Bäumen oder an Mauern, an denen Rasen bloß Moos ansetzen würde, gut gestalten. Der immergrüne Flächenklassiker ist natürlich Efeu: Er begrünt Flächen oder wächst an Zäunen, Fassaden oder alten Bäumen in die Höhe. Leider zerstören seine Haftfüße die Rinde und an Mauerwerk den Putz. Hier ist Vorsicht geboten!
Eine schöne Alternative: das immergrüne Geißblatt. Es wächst ganz ohne Füßchen genauso schnell wie Efeu, allerdings braucht es nahrhaften Boden und wenigstens den halben Tag über Sonne. Wer es glücklich macht, wird mit zart duftenden Blüten von Juni bis August belohnt.
Unser abschließender Tipp: Wenn ihr nicht nur auf immergrüne Pflanzen setzt, ist es in den kalten Monaten an der Zeit, euren Garten winterfest zu machen. Unser Ratgeber "Gartenarbeit im Herbst: Tipps vom Garten-Experten" sollte euch dabei helfen. Zudem schaden auch im Herbst blumige Farbtupfer natürlich niemandem. Die schönsten Herbstpflanzen findet ihr folgend: