Es gibt mittlerweile zahlreiche Heckenpflanzen am Markt, die ihr für eure Hecke verwenden könnt. Bei der Fülle kann man schon mal die Übersicht verlieren. Wir zeigen euch, welche Heckenpflanze sich für wen eignet.
Hecken sind bei Hobbygärtnern beliebt: Sie schützen vor Wind und neugierigen Blicken, sie sind grün und natürlich, viele Heckenarten sind günstiger als ein Sichtschutz aus Holz und sie leben mit etwas Pflege sehr lang.
Doch die Auswahl an Heckenpflanzen ist riesig. Es gibt immergrüne, sommer- oder wintergrüne, es eignen sich Nadel- und Laubgehölze, Blühsträucher und sogar Obstbäumchen. Manche Hecken sind giftig, einige wachsen besonders schnell. Andere wiederum bieten Insekten und Vögeln wertvolle Nahrung.
Heckenpflanzen: So trefft ihr die richtige Auswahl
Wollt ihr in erster Linie zwischen Frühjahr und Herbst vor Nachbars Blicken geschützt sein oder auch im Winter? Je nachdem kommen nur immer- oder halbimmergrüne oder auch sommergrüne Pflanzen in Betracht.
Wollt ihr einen komplett blickdichten Schutz oder reicht es euch, wenn die Sicht nicht komplett frei ist? Manche Pflanzen wachsen besonders dicht, andere lassen mehr Licht hindurch.
Wie ist der Standort und der Boden an der Stelle, an der die Hecke gepflanzt werden soll? Manche Pflanzen bevorzugen Sonne, andere gedeihen im Schatten besser.
Wie viel Zeit für die Pflege wollt ihr aufbringen? Manche Pflanzen benötigen öfter einen Rückschnitt und mehr Dünge- und Wassergaben als andere.
Habt ihr Kinder oder Haustiere? Dann solltet ihr vielleicht eher auf eine ungiftige Heckenpflanze setzen.
Wollt ihr mit der Hecke Insekten und Vögeln etwas Gutes tun? Dann solltet ihr darauf achten, dass die heimische Fauna bei der Pflanze Nahrung findet.
Pflanze
Wachstum pro Jahr
immergrün/sommergrün/wintergrün
Pflegeaufwand
Standort
ökologischer Wert
Giftigkeit
Eibe
15 bis 20 Zentimeter
immergrün
mittel
halbschattig bis schattig
mittel
sehr giftig
Thuja
bis zu 50 Zentimeter
immergrün
gering
sonnig bis halbschattig
gering
giftig
Kirschlorbeer
bis zu 50 Zentimeter
immergrün
mittel
sonnig bis halbschattig
keiner
leicht giftig
Liguster
bis zu 50 Zentimeter
halbimmergrün
gering
sonnig bis schattig
sehr hoch
leicht giftig
Buchsbaum
10 bis 25 Zentimeter
immergrün
hoch
sonnig bis halbschattig
mittel
giftig
Hainbuche
bis zu 40 Zentimeter
sommergrün
gering
sonnig bis schattig
mittel bis hoch
ungiftig
Thunbergs Berberitze
15 bis 20 Zentimeter
sommergrün
sehr gering
sonnig bis absonnig
hoch
ungiftig
Hortensie
15 bis 50 Zentimeter
sommergrün
mittel
halbschattig bis sonnig
mittel
leicht giftig
Rhododendron
20 bis 30 Zentimeter
immergrün
hoch
halbschattig
mittel
giftig
Johannisbeere
bis zu 40 Zentimeter
sommergrün
gering
sonnig bis absonnig
hoch
ungiftig
Es gibt zahlreiche Pflanzen, die sich für eine Hecke eignen. Wir stellen euch sieben der am häufigsten verwendeten vor, die übrigens alle winterhart sind.
Kosten von Heckenpflanzen
Ein paar Sätze vorab zu den Kosten der verschiedenen Heckenarten:
Die angegebenen Kosten beziehen sich auf auf rund einen Meter hohe Einzelpflanzen als Containerware.
Viele Baumschulen haben Angebote speziell für Hecken. Außerdem werden die Pflanzen immer günstiger, wenn ihr eine größere Menge abnehmt.
Containerware ist weit teurer als Ballen- oder gar Wurzelware. Dafür habt ihr auch hier keine Probleme mit dem Anwachsen der Pflanze.
Auch einzelne Sorten können im Preis deutlich abweichen.
1. Eibe
Eine klassische, sehr schnittverträgliche, immergrüne Heckenpflanze ist die europäische Eibe (Taxus baccata). Sie hat im Gegensatz zu anderen Nadelgehölzen weiche dunkelgrüne Nadeln und bildet als Früchte keine klassischen Zapfen sondern leuchtend rote Beeren aus. Eiben sind außerdem sehr langlebig und können leicht 1.000 Jahre alt werden.
Wuchshöhe: zehn bis 18 Meter hoch
Breite: acht bis 15 Meter breit
Wachstum pro Jahr: 15 bis 20 Zentimeter
Standort: halbschattig bis schattig bevorzugt, sonnig geht aber auch
Boden: anspruchslos, frisch bis feucht
Pflege: Eine Kompostgabe im Frühjahr reicht aus. Bei anhaltender Trockenheit im Sommer wie auch im Winter solltet ihr die Heckenpflanze gießen.
Schnitt: ein Formschnitt pro Jahr reicht aus
Ökologischer Wert: Je nach Geschlecht sind Eiben entweder Bienenweiden (männliche Blüten mit Pollen) oder sie ernähren Vögel (weibliche Blüten, aus denen sich Samen mit roten Mänteln entwickeln).
Giftigkeit: Nadeln, Triebe und Samen sind stark giftig sowohl für Tiere wie auch für Menschen. Der rote Samenmantel ist hingegen ungiftig.
Der Abendländische Lebensbaum (Thuja occidentalis), im Deutschen meist mit seinem Gattungsnamen Thuja bezeichet, hat eine lange Tradition als Heckenpflanze. Allerdings ist er aktuell nicht besonders beliebt. Ihm haftet der Ruf der Spießigkeit an.
Außerdem ist der Lebensbaum oft als Friedhofspflanze verschrien. Dabei hat das immergrüne Gehölz durchaus seine Vorteile: Es ist pflegeleicht, günstig, wächst schnell und bietet einen guten Sichtschutz das ganze Jahr über.
Wuchshöhe: 20 bis 30 Meter
Breite: einen bis zwei Meter
Wachstum pro Jahr: je nach Sorte 20 bis 50 Zentimeter pro Jahr
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: sandig bis lehmig, frisch bis feucht
Pflege: Eine Gabe Kompost im Frühjahr braucht die Thuja. Wenn es trocken ist, solltet ihr regelmäßig gießen.
Schnitt: zwei Formschnitte pro Jahr im Juni sowie Ende August
Ökologischer Wert: Einige Vögel nutzen Thujen als Brutplatz. Teilweise nutzen auch einige Vögel die Zweige der Pflanze für das Nest. Es gibt auf jeden Fall bienen- und vogelfreundlichere Heckenpflanzen.
Giftigkeit: Alle Teile der Pflanze sind für Menschen und Tiere giftig. Eine Vergiftung kann zu Übelkeit, Durchfall, Krämpfen und Lähmungen führen – im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Besonders für Pferde ist Thuja giftig.
Eine der derzeit beliebtesten Heckenpflanzen ist die Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus), landläufig als Kirschlorbeer bezeichnet. Das Gehölz ist immergrün, schnellwachsend, robust und pflegeleicht – ihr ökologischer Wert ist allerdings bedenklich (siehe unten), weshalb wir von der Pflanzung abraten wollen. Der Vollständigkeit halber listen wir sie hier aber dennoch auf.
Kirschlorbeer bildet schnell blickdichte Hecken. Außerdem sind seine bis zu 15 Zentimeter langen dunkelgrünen länglichen Blätter sehr hübsch anzusehen. Ursprünglich kommt der Kirschlorbeer aus Kleinasien.
Wuchshöhe: zwei bis vier Meter
Breite: bis zu drei Meter
Wachstum pro Jahr: bis zu 50 Zentimeter pro Jahr bei gutem Standort
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: anspruchslos, lehmig bis sandig, keine Staunässe
Pflege: Der Kirschlorbeer freut sich über eine Kompostgabe im Frühjahr. Gießen müsst ihr ihn nur bei langanhaltender großer Trockenheit im Sommer.
Schnitt: einmal jährlich Ende Juni
Ökologischer Wert: Die Lorbeerkirsche ist vielen Umweltschützern ein Dorn im Auge. Sie gilt als Neophyt, ist also eine nicht heimische Pflanze. In der Schweiz steht sie sogar auf der Schwarzen Liste der invasiven Neophyten, weil sie heimischen Pflanzen verdrängt. Daher ist die Pflanzung dort auch verboten. Auch für Bienen und Vögel tut der Kirschlorbeer nichts. Der Geschäftsführer des Naturschutzbunds Bremen sagte einmal: "Wer Kirschlorbeerhecken pflanzt, begeht ein Verbrechen an der Natur." Selbst Betonmauern seien ökologisch wertvoller.
Giftigkeit: Alle Bestandteile des Kirschlorbeers, besonders aber Blätter und Samen sind giftig. Die dort enthaltenen Glykoside werden im Magen zu Blausäure umgewandelt. Er ist allerdings bei weitem nicht so giftig wie zum Beispiel die Eibe.
Kosten: Einen Kirschlorbeer-Strauch von rund einem Meter im Container gibt es für rund 30 Euro. Aus den genannten Gründen verzichten wir hier auf einen Shoplink. Wem die Fauna am Herzen liegt, sollte bei der nächsten Heckenpflanze genauer hinschauen.
4. Liguster
Eine beliebte, heimische Heckenpflanze ist der Gewöhnliche Liguster (Ligustrum vulgare). Er ist der einzige in Europa heimische Vertreter der Gattung.
Liguster ist nicht immergrün, wirft seine Blätter jedoch erst ab, wenn die neuen zu sehen sind. Und das auch nur in sehr kalten Wintern. Gärtner bezeichnen den Liguster daher als halbimmergrün. Im Juni und Juli blüht der Strauch mit cremeweißen rispenförmigen Blüten, aus denen sich später schwarze Beeren entwickeln.
Wuchshöhe: zwei bis vier Meter
Breite: zwei bis fünf Meter
Wachstum pro Jahr: bis zu 50 Zentimeter
Standort: sonnig bis schattig
Boden: Ton- oder Lehmboden, nicht zu nass
Pflege: Eine Kompostgabe im Frühjahr reicht dem Liguster.
Schnitt: ein Schnitt Ende Juni
Ökologischer Wert: Liguster ist für Bienen und Vögel sehr wertvoll. Seine Blüten dienen Bienen und Schmetterlingen als Nahrung, die Beeren sind wiederum bei den Vögeln sehr beliebt. Aber: Wer seinen Liguster stark schneidet, nimmt damit auch oft Blüten und Beeren weg. Eine recht wildwachsende Ligusterhecke ist hingegen toll für Vögel und Insekten.
Giftigkeit: Beeren und Blätter des Ligusters sind leicht giftig. Sie können auch bei Hautkontakt zu Hautreizungen führen.
Ein absoluter Klassiker unter den Heckenpflanzen ist der Buchsbaum (Buxus). Heimisch in Europa ist nur der Gewöhnliche Buchsbaum (Buxus sempervirens). Seine immergrünen Blätter sind sehr klein und je nach Sorte rundlich bis länglich. Schon Ende März blüht der Buchsbaum in gelbgrünen Blütenbüscheln, die in den Blattachseln auftauchen.
Problematisch für zahlreiche Buchsbaum-Fans ist in den letzten Jahren der Buchsbaumzünsler geworden. Die Raupen des aus Asien stammenden Schmetterlings schädigen die Pflanzen teilweise so stark, dass sie nicht mehr zu retten sind. Insbesondere Spatzen haben die Raupen jedoch mittlerweile als Nahrung für sich entdeckt.
Wuchshöhe: zwei bis fünf Meter
Breite: 200 bis 350 Zentimeter
Wachstum pro Jahr: je nach Sorte zehn bis 25 Zentimeter
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: kalkhaltig, lehmig, durchlässige und feuchte Erde
Pflege: Je öfter ihr den Buchsbaum schneidet, desto öfter solltet ihr düngen. Je nach verwendetem Dünger solltet ihr einmal bis mehrmals während der Wachstumsperiode zwischen April und September düngen. Bei längeren Trockenperioden ist regelmäßiges Gießen erforderlich.
Schnitt: Der Buchsbaum ist sehr schnittverträglich und wird dichter, je öfter man schneidet. Schnittsaison ist von April bis September.
Ökologischer Wert: Die Blüten des Buchsbaums sind nektarreich und dienen Bienen zur Nahrung. Außerdem fressen mittlerweile auch einige heimische Vögel die Raupen des Buchsbaumszünslers. Ihr solltet die Pflanze aber zum Schutz vor der Raupe nicht mit aggressiven, für Vögel giftigen Mitteln behandeln. Sonst können auch die Vögel durch das Gift sterben, das sie über die Raupen aufnehmen.
Giftigkeit: Besonders in Wurzeln und Blätter des Buchsbaums finden sich Alkaloide. Diese – besonders das Buxin – sind bei oraler Aufnahme schon in geringen Dosen giftig.
Streng genommen handelt es sich bei der Hainbuche (Carpinus betulus) nicht um eine echte Buche. Sie gehört vielmehr zur Familie der Birkengewächse.
Die Pflanze ist eine beliebte, heimische, sommergrüne Heckenpflanze. Die Herbstfärbung ist goldgelb, die Blätter sind im Sommer frischgrün. Als Blüten bildet die Hainbuche gelbe Kätzchen aus, die sich dann zu kleinen Nüsschen entwickeln.
Die Hainbuche ist besonders robust und pflegeleicht. Sie stellt weder an Standort noch an den Boden besondere Ansprüche.
Wuchshöhe: 10 bis 20 Meter
Breite: 10 bis 16 Meter
Wachstum pro Jahr: 30 bis 40 Zentimeter
Standort: sonnig bis schattig
Boden: sandig bis tonig, mäßig trocken bis feucht, keine Staunässe
Pflege: Die Hainbuche braucht keine besondere Pflege. Auch bei großer Trockenheit sind keine zusätzlichen Wassergaben notwendig. Wird die Pflanze stark zurückgeschnitten, empfiehlt sich eine Düngergabe im Frühjahr.
Schnitt: zwei Mal im Jahr Ende Juni und Mitte August oder Mitte Februar
Ökologischer Wert: Für Bienen ist die heimische Pflanze nicht besonders wichtig. Sie bietet jedoch mehr als 50 Schmetterlingsarten und auch für einige Vogelarten Nahrung.
Auch einige Arten der Gehölzgattung der Berbertizen (Berberis) eignen sich hervorragend als Heckenpflanzen. Häufig verwendet für Hecken wird die sommergrüne Thunbergs Berberitze. Auch höhere, immergrüne Arten könnt ihr für eure Hecke verwenden.
Da alle Berberitzen dornige Triebe haben, eigenen sie sich besonders, um zum Beispiel freilaufende Katzen vom Grundstück fernzuhalten. Es gibt rund 500 verschiedene Arten, deren Blätter und Beeren unterschiedliche Farben haben.
Thunbergs Berberitze hat eine rote Herbstfärbung und blassroten Beeren. Der Strauch ist pflegeleicht, anspruchslos und robust und hat besonders für Vögel einen hohen ökologischen Wert. Außerdem bietet die dichtwachsende Pflanze einen guten Sichtschutz.
Pflege: Eingewachsene Pflanzen brauchen keine zusätzlichen Wasser- oder Düngegaben.
Schnitt: einmal im Jahr am besten im Spätwinter
Ökologischer Wert: Hervorzuheben ist der ökologische Wert der Berberitze. Ihre Beeren bieten Vögeln Nahrung. Außerdem verwenden die Tiere sie gerne als – wegen der Dornen – geschützten Nistplatz. Auch Bienen finden hier viel Nahrung.