In eurem Garten sollen Bienen summen und Schmetterlinge flattern? Dann ist für euch eine blühende Hecke vielleicht genau das Richtige. Blühhecken erfreuen nicht nur das Auge, sie sind auch eine tolle Alternative zu den klassischen immergrünen Heckenpflanzen eurer Nachbarn.
Wem eine klassische immergrüne Hecke zu langweilig ist, der kann auch zu Alternativen greifen. Ihr könnt zum Beispiel mit der Reihenpflanzung von blühenden Laubsträuchern ebenfalls eine Hecke pflanzen. Dabei sind eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt: Ihr könnt verschiedene Sträucher kombinieren oder die Blühsträucher auch mit immergrünen anderen Heckenpflanzen kombinieren.
Blühhecken sind bienen- und vogelfreundlicher als viele klassische Heckenpflanzen. Hier solltet ihr euch aber auf jeden Fall vorher Gedanken machen, wie hoch die Hecke werden soll. Denn viele Blühsträucher erreichen nicht die gleichen Wuchshöhen wie Thuja, Eibe und die anderen klassischen Heckenpflanzen.
Als blühende Hecke eignen sich insbesondere
Hortensien,
Rhododendron,
Schneeball,
Forsyhtie,
Flieder oder
Hartriegel.
Eine weitere Variante einer etwas anderen Hecke ist eine Variante aus heimischen Beerensträuchern oder Spalierobstbäumchen. Die sind nicht nur ungiftig und so bestens für Haushalte mit Kindern geeignet, sie bieten auch leckeres Naschobst. Außerdem sind sie für Bienen, Hummeln und Vögel von hohem Wert.
Blühende Heckenpflanze: Hortensie
Hortensien gehören zu den beliebtesten Blühsträuchern. Und sie eignen sich auch als Hecke. Für niedrige Hecken könnt ihr Schneeballhortensien oder Bauernhortensien verwenden, die rund einen Meter hoch werden. Ihr solltet aber unbedingt eine Hortensie der Schnittgruppe 2 nehmen, da diese für einen stärkeren Rückschnitt geeignet sind.
Wer mehr Sichtschutz und damit eine höhere Hecke will, der kann auf Rispenhortensien setzen. Die werden bis zu zwei Meter hoch und sind gut schnittverträglich.
Besonders schön und auch für sonnige Standorte geeignet, ist die Hydrangea paniculata 'Vanilla Fraise'. Sie wächst üppig und ihre Blüten sind zunächst cremeweiß, bevor sie sich im Laufe der Zeit rosa bis dunkelrot verfärben. Ihr erlebt sie als blühende Hecke von Juli bis November.
Auch Kletterhortensien, die sich an Mauern, Zäunen oder Spalieren in die Höhe ranken, eignen sich für die Heckenbepflanzung. Sie blühen im Juli und August in großen, weißen Blüten.
Wuchshöhe: ein bis sieben Meter – je nach Art und Sorte
Breite: ein bis sieben Meter
Wachstum pro Jahr: 15 bis 50 Zentimeter
Standort: halbschattig bis sonnig, je nach Sorte
Boden: locker, feucht, humusreich
Pflege: Hortensien benötigen viele Nährstoffe. Ihr solltet sie mit speziellem Hortensien-Dünger bis Ende Juli regelmäßig düngen. Außerdem können sie gar nicht genug Wasser bekommen. Im trockenen Sommer ist tägliches Gießen Pflicht. Die Pflanzen sind frostempfindlich, sterben aber auch in kalten Wintern nur äußerst selten komplett.
Schnitt: Besonders Kletterhortensien wachsen rasch sowohl in die Höhe wie auch in die Breite. Ihr solltet die Pflanze daher regelmäßig zurückschneiden. Einen Schnitt der alten Blütenstände im Frühjahr solltet ihr bei jeder Art durchführen.
Ökologischer Wert: Die fruchtbaren Blüten bieten Schmetterlingen, Bienen und Hummeln Nahrung – und das wegen der späten und langen Blühzeit bis in den Herbst hinein. Vögel nutzen Hortensien gerne als Nistplatz.
Giftigkeit: Blätter und Blüten sind schwach giftig. In der Realität kommt es aber so gut wie nie zu Vergiftungen durch Hortensien.
Kosten: Eine rund einen Meter hohe Rispenhortensie gibt es im Container, je nach Sorte, ab circa 35 Euro (gesehen bei pflanzmich.de).
Der Rhododendron ist ein absoluter Hingucker im Garten. Auch als Heckenpflanze wird der Strauch mit seinen auffälligen Blüten immer beliebter. Das liegt auch daran, dass er als einer der wenigen reich blühenden Sträucher immergrün ist. So bietet die Hecke auch im Winter einen guten Sichtschutz.
Je nach Sorte sind die Blühzeiten aber auch die Farben der Blüten unterschiedlich. Für eure blühende Hecke könnt ihr entweder auf eine Farbe setzen oder mehrere miteinander kombinieren.
Die meisten Rhododendren sind winterhart, aber einige Sorten vertragen nur Temperaturen bis minus zehn Grad. Diese sind für eine Hecke ungeeignet. Ein Rhododendron, der seine volle Blütenpracht entfalten soll, stellt hohe Ansprüche an Standort und Boden.
Wuchshöhe: 30 Zentimeter bis vier Meter
Breite: 30 Zentimeter bis vier Meter
Wachstum pro Jahr: 20 bis 30 Zentimeter
Standort: Ideal ist ein leicht schattiger Standort, wo der Strauch keine direkte Mittagssonne abbekommt. Ist der Standort zu schattig, setzt der Rhododendron weniger Blüten an. Die Yakushimanum-Hybriden vertragen jedoch auch einen sonnigen Standort.
Boden: locker, humsreich, auf nicht optimalen Böden muss vor der Pflanzung der Boden ausgetauscht oder angereichert werden
Pflege: Rhododendren sollten mit speziellem Dünger regelmäßig von Mai bis September gedüngt werden. Außerdem brauchen sie viel Wasser – besonders, wenn sie zurückgeschnitten werden.
Schnitt: Junge Pflanzen vertragen einen formgebenden Rückschnitt. Der richtige Zeitpunkt ist nach der Blütezeit.
Ökologischer Wert: Besonders Hummeln scheinen Rhododendren zu lieben, Bienen fliegen die blühende Hecke eher weniger an. Für Vögel bietet ein dichtverzweigter Rhododendron einen idealen Nistplatz.
Giftigkeit: Nicht alle, aber viele Arten sind giftig – besonders Blüten, Blätter und Früchte. Die Vergiftungserscheinungen sind bei Menschen und Tieren die gleichen: Brechreiz, Durchfall, Magenschmerzen und Übelkeit.
Besonders toll für Kinder und Vögel: Die Genusshecke
Wer kleine Kinder im Haushalt hat, geht auf Nummer sicher, wenn er sich für eine ungiftige Heckenbepflanzung entscheidet. Heimische Beerensträucher oder eine Hecke aus Spalierobst bieten eine tolle Alternative. Die ermöglichen nicht nur einen natürlichen Sichtschutz, hübsche Blüten im Frühjahr und leckeres Obst im Herbst – sie sind auch für Bienen, Hummeln und Vögel von hohem Wert. Von Frühling bis Herbst sind solche Hecken ziemlich blickdicht, immergrün sind sie aber nicht.
Hecken aus Spalierobst
Für Spalierobsthecken eignen sich Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen oder Aprikosen. Da die Pflanzen am Spalier wachsen, werden sie nur rund zwei Meter hoch. Achtet darauf, dass ihr nur winterharte Sorten für die Hecke verwendet.
Die Obstbäumchen wachsen entlang von Spalierholzzäunen, die ihr vorher aufstellen müsst. Allerdings bieten die Bäume erst oberhalb von 60 Zentimetern einen Sichtschutz.
Hecken aus heimischen Beerensträuchern
Beerenhecken lassen sich aus vielen Pflanzen – und natürlich auch einem Mix aus ihnen – anlegen. Johannisbeeren eignen sich besonders gut, aber auch Stachelbeeren, Jostabeeren oder Heidelbeeren sind gut geeignet. Sanddorn und Hagebutte sind ebenfalls gute Heckenpflanzen.
Wer sich eine hochwachsende Hecke wünscht, kann mit einer Rankhilfe auch Hecken aus Himbeeren oder Brombeeren anlegen.
Wuchshöhe: rund ein bis zwei Meter
Breite: Sträucher werden bis zu 1,20 Meter breit
Wachstum pro Jahr: bis zu 40 Zentimeter pro Jahr
Standort: je nach Obst, meist sonnig
Boden: Beim Spalierobst und den Beerenhecken könnt ihr die Pflanze je nach euren Bodenverhältnissen wählen.
Pflege: Zwei Mal im Jahr solltet ihr dem Obst eine Düngegabe gönnen.
Schnitt: Rückschnitt einmal im Jahr, je nach Pflanze
Ökologischer Wert: Obstbäume und -sträucher sind für Vögel und Insekten sehr wertvoll. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge ernähren sich von den Blüten, Vögel lieben die Früchte.
Giftigkeit: ungiftig
Kosten: Im Container bekommt ihr einen 100 Zentimeter hohen Johannisbeer-Strauch ab 30 Euro (gesehen bei obi.de). Ein wurzelnackter Apfelbaum am Spalier von 100 bis 150 Zentimeter Höhe kostet rund 110 Euro (gesehen bei pflanzmich.de).