Richtig kompostieren lohnt sich: Aus Garten- und Küchenabfällen könnt ihr nährstoffreichen Dünger für eure Pflanzen gewinnen. Außerdem spart ihr Geld für eine große Biotonne. Hier erfahrt ihr, was es beim Kompost zu beachten gibt.
Ein Garten bewirtschaftet sich nicht von alleine. Um üppig und gesund in die Höhe zu schießen, brauchen Pflanzen ausreichend Nährstoffe. Die geben unsere hiesigen Böden jedoch nur teilweise her. Nachhelfen ist erlaubt: Ein eigener Kompost versorgt Hobbygärtner mit wertvollem Dünger – und das bereits nach wenigen Monaten. Dabei kommt es natürlich auf ein paar Feinheiten an. Ihr wollt richtig kompostieren? Hier sind die wichtigsten Basics.
Kompostbehälter für den Garten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, im Garten einen Kompost anzulegen:
1. Kompostmiete
Die sogenannte Kompostmiete ist ein fertig aufgeschichteter Komposthaufen. Ihr braucht dafür keinen extra Behälter, aber ausreichend Platz im Garten. Einmal angelegt, arbeitet das Kompostmaterial und kann nach einer Weile umgeschichtet und verwendet werden. Wichtig ist die Abdeckung mit Stroh oder Rasenschnitt, damit der Kompost vor Tieren und Witterung gut geschützt ist.
2. Lattenkomposter
Lattenkomposter sind einer der Klassiker unter Hobbygärtnern: Sie bestehen aus naturbelassenen, widerstandsfähigen Holzlatten. Diese werden ganz einfach zu einer nach oben offenen Kiste zusammengesteckt. Die Höhe ist variabel und kann entsprechend eurer Kompostmenge angepasst werden. Vorteil dieser Kompostmethode ist der natürliche Wasser- und Luftaustausch durch die Schlitze. Nachteil: Die Holzlatten werden über die Jahre marode und müssen ausgetauscht werden.
3. Kompostbehälter aus Drahtgitter
Komposter aus Drahtgitter ermöglichen ähnlich wie Lattenkomposter einen natürlichen Austausch von Wasser und Luft. Vorteil der Drahtgestelle im Vergleich zu Holz: Sie sind langlebiger.
3. Schnellkomposter
Ein Schnellkomposter oder Thermokomposter ist die geschlossene Variante des Komposthaufens. Durch kleine Löcher im Boden gelangen Würmer, Asseln und Mikroorganismen in den Komposter. Der Behälter besteht in der Regel aus Kunststoff und verbraucht nur wenig Platz, weshalb er vor allem im städtischen Raum beliebt ist.
Vorteil: Die Abfälle sind sicher vor Vögeln, Mäusen und Co.. Dafür ist das Risiko der Fäulnisbildung recht hoch. Hobbygärtner müssen beim Schnellkompostieren daher auf die richtige Schichtung achten, mit trockenen Gartenabfällen als Zwischenebene.
4. Wurmkompostierung
Bei der Wurmkompostierung kommen gezielt Kompostwürmer zum Einsatz. Wichtig: Kompostwürmer sind nicht zwangsläufig hiesige Regenwürmer. Nicht jede Wurmart fühlt sich im Substrat eures Komposthaufens wohl. "Echte" Kompostwürmer gibt es zum Beispiel über Natursache.de ab 40 Euro. Als Behälter kann eine sogenannte Wurmkiste aus Holz dienen, die sogar auf einen kleinen Balkon passt.
Eine Alternative zu den genannten Kompostbehältern ist der Bokashi-Eimer, mit dem ihr auch innerhalb eurer Wohnung Dünger herstellen könnt. Mehr dazu hier:
Wer später von wertvollem Humus profitieren will, sollte ganz genau auf die Zusammensetzung seines Komposts achten. Grundsätzlich kommt es auf die Vielfalt an: Wichtig ist, dass eine ausgeglichene Mischung von nassem, grünem und trockenem, holzigem Material vorhanden ist. Die Schichten wechseln sich im besten Fall ab.
In der Bildergalerie findet ihr eine Übersicht mit Abfällen, die problemlos kompostierbar sind:
Was nicht auf den Kompost kommt
Einige Abfälle haben auf dem Kompost nichts zu suchen. Welche das sind, seht ihr in der folgenden Bildergalerie:
Richtig kompostieren: 5 Tipps
Ein eigener Kompost kann eine wertvolle Bereicherung für Mensch, Tier und Pflanzenwelt sein – vorausgesetzt, ihr beachtet ein paar wichtige Grundregeln:
1. Den Kompost im Halbschatten platzieren
Der ideale Standort zum Kompostieren ist im Halbschatten, zum Beispiel im Schutz eines Baumes. Hier ist das Material vor Sonneneinstrahlung und starken Niederschlägen geschützt. Den Untergrund sollte eine Schicht Erde bilden, kein Asphalt oder Kies. Nur so kann Flüssigkeit ablaufen und Kleingetier den Weg ins Substrat finden.
2. Das Kompostmaterial zerkleinern
Ihr wollt möglichst schnell an euren hausgemachten Dünger gelangen? Dann lohnt sich ein wenig Vorarbeit: Zerkleinert die Abfälle wie Äste und Laub, aber auch Bananen- und Eierschalen vor dem Entsorgen. Damit erleichtert ihr die Durchlüftung und erhöht die Chance, dass Mikroorganismen ihren wichtigen Beitrag zum Kompostieren leisten können.
3. Richtig kompostieren mit ausreichend Feuchtigkeit
Neben einer optimalen Durchlüftung ist ausreichend Feuchtigkeit das A und O, um richtig kompostieren zu können. Zu gut solltet ihr es aber auch nicht meinen, da die Abfälle sonst leicht verfaulen können. Der Kompost sollte nur so nass wie ein ausgedrückter Schwamm sein. Bei starkem Regen schützt ihr euren Behälter am besten mit Kompostschutzvlies.
4. Kompoststarter und Kompostbeschleuniger maßvoll verwenden
Sogenannte Kompoststarter (erhältlich in jedem Baumarkt ab 10 Euro) sollen den Rotteprozess zügiger in Gang bringen. Wenn ihr auf eine ausgewogene Mischung bei eurem Kompostmaterial achtet, ist der Zusatz in der Regel nicht notwendig. Viele Hobbygärtner schwören auf Brennnessel als natürlichen Antreiber. Außerdem könnt ihr zu Beginn bereits fertigen Kompost oder Gartenerde untermischen.
Mindestens einmal im Jahr, idealerweise im Frühjahr, solltet ihr euren Kompost auflockern und umsetzen. Auch dieser Arbeitsschritt gehört dazu, wenn ihr richtig kompostieren möchtet. Material vom Rand gelangt durch das Durchmischen ins Innere, wo der Rotteprozess am intensivsten ist. Außerdem fördert ihr so die Durchlüftung.