Kompostieren braucht Zeit: Die Verwandlung von Bioabfällen in wertvollen Dünger hängt von vielen Faktoren ab. Mit einem Schnellkomposter könnt ihr den Prozess von zwölf auf zwei Monate verkürzen. Wir zeigen euch, wie ihr einen Kompostbeschleuniger selber machen könnt und welche Möglichkeiten es noch gibt.
Einen Kompostbeschleuniger selber machen ist ganz einfach – und spart viel Zeit! Denn Kompostieren dauert: Ihr seid ihr auf die Arbeit von Kleingetier wie Kompostwürmern und Mikroorganismen angewiesen. Ebenso auf Feuchtigkeit, eine optimale Durchlüftung und die richtige Schichtung eurer Abfälle.
Eine gute Vorarbeit ist schon mal der erste Schritt, um schneller an euren Dünger zu kommen. Ihr könnt aber mehr tun: einen Schnellkomposter selber machen und damit nachhelfen. Wir zeigen euch, wie es geht!
Neben DIY-Pflanzenjauche stellen wir euch in diesem Artikel außerdem weitere Möglichkeiten zum schnelleren Kompostieren vor, wie Thermokomposter, Regenwürmer und Pulver aus dem Baumarkt.
Jetzt Maßnahmen checken!
Erhalte jetzt einen Überblick über energetische Maßnahmen für dein Objekt, deren Kosten & Fördermöglichkeiten.
Kompostbeschleuniger selber machen aus Hefe, Milch und Zucker
Aus Hefe, Zucker und Wasser könnt ihr Kompostbeschleuniger selber machen – mehr braucht es nicht. Einmal angesetzt, lässt sich der Schnellkomposter aus Hausmitteln mit einer Gießkanne auf eurem Kompostmaterial verteilen. Ideale Bedingungen dafür sind trockenes Wetter und milde Temperaturen um die 20 Grad.
Wenn ihr euren Kompostbeschleuniger selber machen wollt, braucht ihr:
10 Liter Wasser (chlorfrei)
circa 1 Kilogramm Zucker
1 Würfel frische Hefe
Ihr könnt das Hefe-Zucker-Konzentrat zunächst in einem kleinen Topf mit lauwarmem Wasser ansetzen und später verdünnen. Am besten zwei Stunden stehen lassen, bevor ihr den selbst gemachten Kompostbeschleuniger verwendet.
Es gibt eine weitere Möglichkeit, aus Hausmitteln einen Schnellkomposter selber zu machen. Denn auch Pflanzenjauche steht euch als Kompostbeschleuniger zur Verfügung. Brennnessel, Baldrian und Beinwell sind der ideale pflanzliche Dünger für euren Kompost.
Ihr wollt den Kompostbeschleuniger selber ansetzen? Dafür braucht ihr:
etwa 1 Kilogramm Brennnessel, Baldrian und/oder Beinwell
10 Liter Regenwasser
Für den DIY-Kompostbeschleuniger zunächst das Wasser über die Blätter gießen. Das Gefäß abdecken und zwei bis drei Wochen ruhen lassen. Täglich mit einem Holzstab umrühren und den Gärprozess kontrollieren.
Die Jauche als Schnellkomposter ist fertig, sobald sich keine Bläschen mehr an der Oberfläche sammeln. Die Blätter könnt ihr anschließend mit einem Sieb abschöpfen und die Flüssigkeit als Kompostbeschleuniger verwenden. Dafür verdünnt ihr in einer Gießkanne Pflanzenjauche im Verhältnis 1:9 mit Wasser und verteilt das Gemisch über dem Kompostmaterial.
Kompostbeschleuniger selber machen kann auch so gehen: einfach Regenwürmer sammeln und ab dafür. Zugegeben, ganz so einfach ist es nicht.
Kompostwürmer helfen, eure Garten- und Küchenabfälle schnell in wertvollen Humus zu verwandeln. Es gibt verschiedene Arten, die sich im lockeren, nährstoffreichen Substrat besonders wohl fühlen. Dazu gehören der Kompostwurm, auch Mistwurm oder Stinkwurm genannt (Eisenia fetida), die Regenwurmart Eisenia andrei und der europäische Regenwurm (Eisenia hortensis).
Würmer als Kompostbeschleuniger selbst zu sammeln, ist leichter gesagt als getan. Es gibt viele verschiedene Wurmarten mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Ein Laie kann den Unterschied kaum ausmachen. In speziellen Wurmfarmen werden die Kleinstlebewesen gezüchtet. Ihr bekommt sie bereits ab 30 Euro, sogar online.
Ihr könnt Kompostbeschleuniger selber machen oder, die schnelle Lösung, fertigen kaufen: Klassische Kompostbeschleuniger sind Zusätze für euren Kompost, erhältlich in Pulver- oder Granulatform. Sie gelten als Düngemittel und sollen die Kompostqualität in kürzester Zeit verbessern.
Kompostbeschleuniger enthalten in der Regel Stickstoff, Kalium und Kalk sowie Spurenelemente und Horn- beziehungsweise Knochenmehl. Außerdem sind sie angereichert mit Mikroorganismen und Pilzsubstraten. Diese zersetzen euer Kompostmaterial zuverlässig und zügig.
Der Nachteil dieses Kompostbeschleunigers: Das Pulver kann schwarze Fliegen anlocken und heimische Würmer, Asseln oder andere wertvolle Organismen vertreiben.
Fertigen Kompostbeschleuniger gibt es im Baumarkt ab circa 12 Euro für 5 Kilogramm. Wichtig: Den Kompostbeschleuniger müsst ihr zu Hause kühl und trocken lagern.
Thermokomposter als Schnellkomposter
Ein Schnellkomposter, für uns gleichbedeutend mit Kompostbeschleuniger, ist eigentlich ein Thermokomposter, der euch bereits nach zwei Monaten fertigen Kompost liefern kann. Wenn Kompostbeschleuniger selber machen für euch also keine Option ist, habt ihr damit eine gute Alternative.
Im Vergleich zu einem herkömmlichen Kompostbehälter, zum Beispiel aus Holzlatten oder Drahtgitter, verfügt der Thermokomposter über extra dicke Wände. Sie sorgen für eine gute Wärmeisolierung. Seitliche Lüftungsschlitze dienen der optimalen Luftzirkulation. Temperatur, Feuchtigkeit und Sauerstoffzufuhr sind somit ideal für Kleinst- und Mikroorganismen im Kompostmaterial.
In Winter ist die natürliche Umsetzung aufgrund der Temperaturen allerdings auch im Thermokomposter deutlich verlangsamt. Dann müsst ihr auch trockene Materialien wie zum Beispiel trockenes Laub und Häckselgut dazugeben, damit nasse Küchenabfälle nicht anfangen zu faulen.
Eine Alternative, um auch ohne eigenen Garten schnell wertvollen Dünger aus Küchenabfällen herzustellen, die eigentlich in der Biotonnen landen, ist der sogenannte Bokashi-Eimer. Das System stammt aus Japan und verwandelt Kartoffelschalen, Gemüsereste und Co. mithilfe von Effektiven Mikroorganismen (EM) in Düngemittel.