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Gartenteich winterfest machen: Mit dieser Anleitung klappt's

Portrait von Dirc Kalweit
Dirc Kalweit


Fische, Pflanzen, Reinigung: Wer seinen Gartenteich winterfest machen möchte, muss an einiges denken. Wie ihr dabei am besten vorgeht, erklärt unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung.

  1. 1. Pflanzen beschneiden und umsiedeln
  2. 2. Laub und Schlamm entfernen
  3. 3. Welche Fische können im Teich überwintern, welche nicht?
  4. 4. Eisschutz für den Gartenteich
  5. 5. Wasserpumpe vor dem Winter entfernen
  6. 6. Teichsicherung nicht vergessen

Wer auch nach dem Herbst und Winter noch Freude an seinem Gartenteich haben möchte, muss ihn pflegen und natürlich auch winterfest machen. Damit ihr dabei nichts Wichtiges vergesst, hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Die ideale Zeit, in der ihr euren Teich für den Winter vorbereiten solltet, beginnt übrigens mit dem Fallen des ersten Laubs.

Weitere Tipps, mit denen ihr anschließend direkt euer Zuhause auf seine Wintertauglichkeit überprüfen könnt, findet ihr zudem in folgendem Ratgeber:

1. Pflanzen beschneiden und umsiedeln

Um den Gartenteich winterfest zu machen, startet ihr am besten mit den Pflanzen. Winterfeste Arten solltet ihr beschneiden, damit abgestorbene Pflanzenreste nicht ins Wasser fallen und sich dort zersetzen. Lasst bei Uferpflanzen wie zum Beispiel Schilf oder Binsen ruhig ein wenig über dem Wasser stehen. Das verzögert das Zufrieren des Teiches und sorgt so für eine bessere Belüftung

Frostempfindliche Exemplare (wie zum Beispiel Wasserhyazinthen oder Lotusblumen) überwintern am besten in einem Eimer mit Wasser im Haus oder Schuppen und kommen im nächsten Frühjahr wieder in den Teich.

2. Laub und Schlamm entfernen

Mit einem Kescher könnt ihr Laube und andere Pflanzenreste von der Wasseroberfläche entfernen. Dann geht es auf den Grund des Teiches, um dort den losen Schlamm zu entfernen.

Das ist deshalb wichtig, weil organisches Material wie Blätter, tote Pflanzenreste und Insekten auf den Teichgrund sinken. Dort werden sie zersetzt. Dieser Prozess bindet Sauerstoff, der bei einer geschlossenen Eisdecke und zu geringer Wasserumwälzung den Fischen und Fröschen fehlt. Eine Schlammentfernung sorgt daher für ein gesundes Ökosystem. Den Schlamm könnt ihr zur Düngung von Pflanzen benutzen oder auf dem Kompost entsorgen.

Verwendet dafür am besten einen Schlammsauger. Vernünftige Modelle erhaltet ihr im Online-Versandhandel bereits ab etwa 100 Euro* (Anzeige). Nachhaltiger ist es allerdings, einen Teichschlammsauger im Baumarkt zu leihen. Dort bekommt ihr ihn mitunter für eine Leihgebühr von 15 Euro.

Mann saugt mit einem Schlammsauger den Grund seines Gartenteichs
Der gröbste Dreck wird mit einem Schlammsauger vom Grund des Gartenteichs abgesaugt.

3. Welche Fische können im Teich überwintern, welche nicht?

Ob die Fische in eurem Teich dort auch überwintern könne, hängt neben der Fischart vor allem von der Tiefe des Teiches ab. Dabei gilt als Daumenwert: Ist der Teich mehr als 80 Zentimeter tief, können entsprechend unempfindliche Fischarten dort auch überwintern. Ab einer Wassertemperatur von 8 bis 10°C verfallen die Fische dann in eine Winterstarre. Ganz wichtig ist, dass der Teich für die überwinternden Fische unbedingt teilweise eisfrei bleibt!

Ist der Teich flacher als die erwähnten 80 Zentimeter, droht er komplett durchzufrieren. In diesem Fall solltet ihr die Fische in ein Winterquartier umsiedeln. Dabei gilt:

  • der Ort für das Winterquartier sollte nicht zu warm sein (maximal 10° Celsius).
  • auch das Winterquartier sollte ausreichend Platz für die Fische bieten.
  • die Wasserqualität muss über Pumpe und Filter gewährleistet sein.
  • das Wasser im Winterquartier sollte aus zwei Teilen Teichwasser und einem Teil Frischwasser bestehen.

4. Eisschutz für den Gartenteich

Eine geschlossene Eisdecke auf dem Teich mag zwar romantisch aussehen, ist aber im wahrsten Sinne des Wortes Gift für eure Fische und sonstige Teichbewohner, die dort überwintern. Denn die im Teich gebildeten Faulgase müssen entweichen können. Je flacher der Teich, desto größer dabei die Gefahr.

Um eine Vergiftung zu verhindern und gleichzeitig für ausreichend Sauerstoff auch bei Frost zu gewährleisten, gibt es mehrere Möglichkeiten:

Eisfreihalter

Der Teich kann zum Beispiel mit langstieligen Pflanzen dekoriert werden. Gleichzeitig empfiehlt sich auch der Einsatz eines "Eisfreihalters". Das sind Styroporringe, die ihr am besten über der tiefsten Stelle des Teiches positioniert. Achtung: Der Eisfreihalter sollte in der einfachen Styropor-Variante mindestens einen Durchmesser von 60 Zentimetern haben. Noch zuverlässiger und auch bei starkem Frost wirksam sind Eisfreihalter (ca. 60 Euro, zum Beispiel bei Amazon*(Anzeige), die über ein Stromkabel Energie aufnehmen und so das umgebende Wasser erwärmen. Die Kosten hierfür liegen zwischen 30 und etwa 60 Euro, je nach Modell.

Eisfreihalter für den Gartenteich
Eisfreihalter verhindern, dass der Teich zufriert. Bei diesem Modell wird das umgebende Wasser erwärmt.

Luftpolsterfolie

Eine günstige Alternative ist eine einfache Luftposterfolie. Sie wird – mit den Noppen nach unten – einfach auf die Wasseroberfläche gelegt. Die Folie wirkt als Isolierschicht, lässt aber gleichzeitig die Faulgase entweichen.

5. Wasserpumpe vor dem Winter entfernen

Die frostige Zeit kann unter Umständen auch der Technik schaden. Wasserpumpen sollten nach Möglichkeit nicht im Teich überwintern. Als Faustregel gilt dabei: Raus mit der Pumpe, wenn sie weniger als 80 Zentimeter unter der Wasseroberfläche liegt. Sonst besteht die Gefahr, dass die Pumpentechnik durch den Frost komplett zerstört wird.

Die Pumpe am besten in der Garage oder einem Schuppen in einem Eimer mit Wasser frostsicher für den nächsten Einsatz in Frühjahr aufbewahren. Gleiches gilt auch für Filter und weitere Teichtechnik.

6. Teichsicherung nicht vergessen

So ein (halb) zugefrorener Teich ist eine verlockender Winterspielplatz für Kinder. Denkt deshalb auch im Winter an eine Teichsicherung, zum Beispiel mit speziellen Teichzäunen* (Anzeige).

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