Jede Pflanze hat eigene Ansprüche, was das Überwintern angeht. Dennoch gelten einige Faustregeln: Hier sind 5 wichtige Tipps, mit denen ihr im Herbst eure Balkonpflanzen winterfest machen könnt.
Während sich das Laub der Bäume draußen ganz von alleine gold, rot und braun verfärbt, ehe es langsam zu Boden fällt, verlangen die Kübelpflanzen auf dem Balkon und der Terrasse nach eurer Aufmerksamkeit. Mit dem anbrechenden Herbst ist die Zeit gekommen, um die Balkonplanzen auf den Winter vorzubereiten. Schließlich sollen sie nicht nur irgendwie durch die kalte Jahreszeit kommen, sondern unter bestmöglichen Bedingungen überwintern, um im nächsten Jahr wieder voll aufzublühen.
Auch wenn jede Pflanze ihre eigenen Ansprüche hat, gibt es doch einige Dinge, über die sich fast alle Pflanzen freuen und die ihr deshalb beachten solltet. Hier sind fünf Tipps, damit eure Pflanzen den Winter gut überstehen.
1. Tipp: Pflanzen von altem Laub befreien
Weniger Sonne und niedrigere Temperaturen sorgen im Winter dafür, dass den Pflanzen weniger Energie zur Verfügung steht. Sie fallen, ähnlich wie die Tierwelt, in eine Art Winterschlaf. Daher solltet ihr dafür sorgen, dass die wenigen Nährstoffe und die Energie nicht verloren gehen. Allerdings wollen verwelkte und alte Pflanzenteile, denen ohnehin keine rosige Zukunft mehr bevorsteht, auch einen Teil vom ohnehin schon kleinen Kuchen haben. Es empfiehlt sich deshalb, die betreffenden Blüten und Laub zu entfernen, ehe sie den noch recht jungen Trieben Nährstoffe entziehen.
Nicht zu verwechseln ist diese Prozedur mit einem Rückschnitt. Den führen Gärtnerinnen und Gärtner durch, um die Pflanze zu verjüngen und dadurch den Ertrag oder die Blüte zu vergrößern oder um die Form der Pflanze zu erhalten. Das sorgt auch dafür, dass die Pflanze gesund bleibt. So ein Schnitt ins Holz erfolgt bei Spätblühern erst im Frühling, bei Frühblühern direkt nach dem Ende der Blüte.
Unser Zusatz-Tipp: Wenn ihr vielleicht sogar ein Hochbeet auf dem Balkon oder der Terrasse euer Eigen nennt, solltet ihr auch dieses gut auf die kommende Saison vorbereiten. Wie das geht, haben wir in folgendem Ratgeber für euch zusammengefasst:
Sicher seid ihr ohnehin schon stets auf der Hut vor Blattläusen, Schnecken und Milben. Es ist aber nicht immer zu vermeiden, dass sich einige Schädlinge an der Pflanze festsetzen. Es ist auch nicht immer notwendig, die Pflanze komplett von Schädlingen zu befreien. In einem gewissen Maß kommen Pflanzen alleine zurecht und können sich auch wehren.
Im Winter fehlt die Energie für solche Herausforderungen jedoch. Bevor die Temperaturen dauerhaft unter 10 Grad fallen, könnt ihr die Pflanze nach den kleinen Nervtötern absuchen. Das gilt ganz besonders dann, wenn es sich nicht um eine winterfeste Pflanze handelt und ihr sie besser in die Wohnung oder ins Haus stellen solltet. Auch die Insekten finden es drinnen gemütlicher und können sich im schlimmsten Fall auf andere Pflanzen ausbreiten.
Weitergehende Informationen und Tipps, wie ihr Pflanzenschädlinge auf natürliche Weise bekämpft, gibt es in folgendem Artikel:
Im Winter ist es kalt – zu kalt für viele Kübelpflanzen. Dabei unterscheiden Botaniker zwischen winterharten und nicht winterharten Pflanzen. Letztere sind in der Regel empfindlichere Pflanzen, die ursprünglich in wärmeren Gefilden beheimatet sind. Sie müssen unbedingt vor dem ersten Nachtfrost reingestellt werden. Wenn möglich, sucht dafür gerne einen kühlen Platz im Keller, Wintergarten oder Treppenhaus. Zugleich brauchen aber vor allem mediterrane Pflanzen einen hellen, möglichst sonnigen Platz.
Dabei gilt: Die Überwinterungszeit solltet ihr möglichst kurz halten. Stellt den Kübel im Herbst nicht zu früh rein und im Frühling nicht zu spät raus.
Auch winterharte Pflanzen haben eine Schmerzgrenze. In der Regel vertragen sie leichten Frost. Doch fallen die Minusgrade über längere Zeit in den zweistelligen Bereich, geht's auch ihnen an den Winterspeck. Es empfiehlt sich also, sie vorsorglich zu schützen. Stellt die Kübel an einen windgeschützten Platz nahe einer Hauswand, wo das Gebäude etwas Wärme abgibt. Unter den Topf kommen Holzklötze oder eine Styroporplatte, damit die Wurzeln vor Bodenfrost geschützt sind.
Die Erde im Kübel könnt ihr mit einer Mulchschicht aus Zweigen, trockenem Laub oder Rinde bedecken. Auch die Außenwände des Kübels bekommen einen Mantel aus Jute, Vlies oder Bast. Universell einsetzbar, schützen zudem Kokosmatten* (Anzeige) effektiv vor der drohenden Winterkälte, die sich oftmals ja bereits im Herbst ankündigt.
5. Tipp: Planzen weiterhin gießen
Aus den Augen, aus dem Sinn? Nichts da! Ob die Pflanzen den Winter über nun drinnen oder draußen, im Keller oder auf dem Balkon stehen, benötigen sie Wasser zum Überleben. Eure grünen Freunde den Winter über zu vergessen, kann bedeuten, dass sie im Frühling nicht wieder aufwachen.
Dennoch: In der kalten und dunklen Jahreszeit brauchen Pflanzen deutlich weniger Wasser als sonst. In den meisten Fällen reicht es, sie nur alle zwei bis drei Wochen zu gießen. Dann allerdings nur an frostfreien Tagen, da das Wasser sonst gefrieren und die Wurzeln beschädigen könnte.
Weitere wertvolle Expertentipps, die euch bei der richtigen Winter-Vorbereitung von Balkon, Terrasse sowie dem Garten helfen, findet ihr zudem in folgendem Ratgeber:
Wenn euch das alles zu viel Aufwand bedeutet, gibt es da noch eine andere Möglichkeit: Ihr könnt eure Kübelpflanzen für den Winter in die fachkundigen Hände einer örtlichen Gärtnerei geben. Dort lagern die Pflanzen unter idealen Bedingungen und werden unter professioneller Aufsicht umsorgt. Dabei ist die Einlagerung über den gesamten Winter gar nicht so kostspielig, wie von manchen angenommen. Meistens bewegt sich der Preis im mittleren zweistelligen Bereich. Erkundigt euch dafür am besten einfach mal bei der Gärtnerei eures Vertrauens.