Der Bohrer kommt nicht durch die Wand, der Bohraufsatz glüht, die Löcher sind ausgerissen oder schief gebohrt: Die Liste der Fehler, die man beim Bohren machen kann, ist lang. Wir zeigen euch, wie ihr diese und weitere Anfängerfehler künftig vermeiden könnt.
Der Bohrer glüht? Die Wand lässt sich nicht bohren oder die Löcher sind schief gebohrt? Wer sich am heißen Bohraufsatz schon mal die Finger verbrannt hat und dabei an der undurchdringbaren Wand verzweifelt ist, sollte sich vorher unseren Ratgeber "Bohren für Anfänger" durchlesen, um künftig besser gewappnet zu sein. Wir zeigen euch fünf häufige Fehler beim Löcher bohren – und wie es richtig geht.
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Fehler 1: Bohrer geht nicht in die Wand
Oft nimmt man gerade das zur Hand, was sich im Werkzeugkasten findet oder man sich kurzerhand beim Nachbarn ausgeliehen hat. Egal welcher Aufsatz, Hauptsache am Ende sind Löcher gebohrt. Wer sich vorher jedoch nicht mit seinem Bohrer und der Wandbeschaffenheit auseinander setzt, kann mit ausgerissenen Löchern rechnen oder arbeitet sich am Mauerwerk ab, bis es qualmt und der Bohrer glüht. Damit das künftig nicht mehr passiert, haben wir ein paar grundlegende Tipps für euch:
Tipp 1: Vor dem Löcher bohren den Klopftest machen
Bevor ihr wie wild drauf los bohrt, beschäftigt euch zunächst einmal mit der Wandfläche und macht den Klopftest:
Hohles Geräusch: Hinweis auf eine Gipskartonwand, die sich leicht bohren lässt.
Dumpfes Geräusch: Hinweis auf eine massivere Steinwand oder Beton, die sich schwerer bohren lassen.
Tipp 2: Die richtige Bohrmaschine zum Bohren auswählen
Es gibt viele verschiedene Bohrmaschinen-Arten. Doch welche ist die richtige? Wir stellen euch vier Typen vor, die sich für den häuslichen Gebrauch eignen:
Bohrhammer: Eignet sich zum Beispiel für Betonwände, nicht aber für weichere Materialien.
Akku-Bohrschrauber: Eignet sich besonders für weiches Material wie Gipskartonplatten und kann flexibel eingesetzt werden, da er nicht an den Strom angeschlossen werden muss.
Elektro-Bohrschrauber: Hat mehr Power als ein Akku-Schrauber, ist aber nicht für Beton geeignet.
Eine große und detaillierte Übersicht zu allen Bohrmaschinen Typen bietet zum Beispiel die Seite Bohrmaschine.org. Hier werden alle Arten und ihre Funktionen im Detail erklärt. Dazu findet ihr eine Menge Produkttests sowie Auskünfte zu verschiedenen Modellen.
Tipp 3: Den richtigen Bohraufsatz zum Bohren verwenden
Mit einem Holzbohrer werdet ihr unweigerlich an einer Steinwand scheitern und der Aufsatz wird vermutlich heiß werden. Natürlich könnt ihr ihn zwischendurch mit Wasser abkühlen.
Mit einem Metallbohrer kommt ihr bei der Steinwand vielleicht etwas besser voran, trotzdem solltet ihr lieber gleich einen vernünftigen Steinbohrer verwenden. Doch wie unterscheiden sich die Bohrer nochmal voneinander?
Wenn die Bohraufsätze bei euch lose im Werkzeugkasten herumfliegen sollten, könnt ihr sie so identifizieren (von links nach rechts):
Holzbohrer: kleine pieksige Zentrierspitze
Steinbohrer: auch Stein- oder Widiabohrer, kegelförmige/zylindrische Spitze, ähnlich wie ein Dach mit zwei kleinen seitlichen Hartmetallplättchen
Metallbohrer: kegelförmige Spitze mit zwei scharfen Schneiden
Fehler 2: Wenn das Licht beim Löcher bohren ausgeht
Dann habt ihr vermutlich eine Leitung getroffen. Falls das passiert, fliegt in der Regel der FI-Schutzschalter raus, der Stromkreis wird unterbrochen und das Licht geht aus. Wenn ihr die Leitung sogar durchbohrt habt, muss die Wand im ungünstigsten Fall an der Stelle geöffnet und das Kabel repariert werden. Hier solltet ihr unbedingt einen Fachmann konsultieren, statt selbst tätig zu werden.
Tipp: Vor dem Bohren Stromleitungen finden
In Altbauten überprüft aus Sicherheitsgründen unbedingt, ob es einen solchen FI-Schalter gibt. Falls nicht, solltet ihr ihn nachträglich installieren lassen.
Strom ist immer ein heikles Thema und niemand möchte ein Kabel in der Wand anbohren. Wurden die Leitungen von einem Elektriker verlegt, könnt ihr davon ausgehen, dass er die vorgeschriebenen Installationszonen eingehalten hat.
Sie geben euch erste Hinweise darauf, wo Leitungen verlaufen könnten. Einhundertprozentig darauf verlassen solltet ihr euch jedoch nicht, sofern ihr keinen genauen Bauplan vorliegen habt.
So ein Mist – das Loch ist zu groß, der Dübel in der Wand verschwunden oder er hält erst gar nicht. Jeder, der umgezogen ist und neue Löcher bohren musste, hat das mit großer Wahrscheinlichkeit schon einmal erlebt.
Tipp 1: Dübellänge am Bohraufsatz markieren
Haltet vor dem Bohren den Dübel an den Aufsatz und markiert daran das Ende mit einem Klebestreifen. Dann bohrt ihr bis zur Markierung am Aufsatz in die Wand. So hat das Bohrloch exakt die richtige Tiefe.
Tipp 2: Tricksen, wenn es bereits zu spät ist
Wenn es bereist zu spät und das Loch schon gebohrt ist, habt ihr folgende Möglichkeiten:
Setzt einen größeren Dübel ein. Hier solltet ihr jedoch vorher prüfen, ob die Schraube dann noch passt.
Wenn ihr das Loch genau an dieser Stelle braucht, schließt es zunächst wieder vollständig mit Spachtelmasse und lasst es aushärten.
Wenn möglich, bohrt ein neues Loch und spachtelt das alte zu. Dabei solltet ihr es nicht in unmittelbarer Nähe bohren, sonst reißt das alte Loch womöglich wieder auf. Überprüft dann auch, ob ihr den richtigen Aufsatz und die passende Bohrmaschine für eure Wand verwendet, um den gleichen Fehler nicht noch einmal zu begehen.
Ihr habt keinen größeren Dübel zur Hand? Mit Reparaturvlies wie zum Beispiel dem Bohrlochretter von Fischer könnt ihr zu große Bohrlöcher auffüllen und den alten Dübel ohne erneutes Bohren in das Loch einsetzen. Nach nur drei Minuten ist die Masse ausgehärtet und der Dübel kann voll belastet werden.
Ja, wie steht man eigentlich richtig beim Löcher bohren? Über die richtige Haltung machen sich die wenigsten Gedanken. Doch wer falsch steht, bohrt eventuell schief in die Wand oder verliert die Kontrolle über die Bohrmaschine.
Tipp: Beim Bohren einen festen Stand einnehmen
Ein fester Stand ist beim Bohren wichtig. Und so geht's: Die Bohrmaschine haltet ihr am Griff mit der Hand fest und setzt sie frontal im 90-Grad-Winkel zur Wand an der gewünschten Stelle auf. Im Ausfallschritt findet ihr einen guten Halt. Linkshänder setzten dabei das rechte Bein nach vorne, Rechtshänder das linke.
Wenn ihr ein Loch über eurer Sichthöhe bohren wollt, empfehlen wir euch, eine Leiter zu verwenden. Diese sollte außerdem nicht zu nah an der Wand stehen, sonst könnt ihr möglicherweise nicht genügend Kraft aufwenden. Bei Arbeiten auf der Leiter holt euch sicherheitshalber jemanden dazu, der euch sichert.
Fehler 5: Beim Löcher bohren nichts abdecken
Hättet ihr vor dem Bohren gewusst, dass sich unter eurer Tapete roter Sandstein versteckt, der sich später pulverartig überall auf dem Boden und an der Wand verteilt, hättet ihr vielleicht vorher schon vorbeugende Maßnahmen getroffen.
Tipps für staubfreies Bohren
Damit beim Bohren gleich alles sauber bleibt, könnt ihr auf viele Tricks zurückgreifen:
Ein Bohrstaubfänger ist ein nützlicher Kunststoffaufsatz, den ihr einfach über den Bohraufsatz stülpt. Beim Bohren fängt er einen Großteil des entstehenden Staubs auf.
Staubsauger unter das Loch halten (wenn ihr alleine arbeitet, könnt ihr eine Bohrstaubdüse auf das Staubsaugerrohr setzen, um euch die Arbeit zu erleichtern).
Kaffeefilter, Briefumschlag oder ein gefaltetes Post-it darunter kleben oder -pinnen.
Plastikbecher (vorher von innen etwas anfeuchten, das wirbelt weniger Staub auf) mit einem Reißnagel oder Klebeband unter dem Bohrloch befestigen.
Und abschließend noch ein simpler Lifehack fürs staubfreie Bohren in Decken:
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Nicht nur beim Löcher in die Wand bohren können schnell mal Fehler unterlaufen. Auch bei anderen Renovierungsarbeiten wie Streichen, Tapezieren oder Lackieren sind Anfängerfehler häufig, schließlich macht man so etwas auch nicht alle Tage.
Bei einer Tätigkeit sind wir oft besonders fahrlässig, nämlich dann, wenn es ums Lampen anschließen geht. Wie ihr dabei typische Fehler vermeidet, was die Farben der Kabel bedeuten und wie ihr eine Lampe richtig anschließt, lest ihr hier.