Das Bauhaus hat in der Architektur Maßstäbe gesetzt. Heute könnt ihr euch ein Fertighaus im Bauhaus-Stil bauen lassen. Wir zeigen euch zehn aktuelle Modelle und nennen die Vorteile und Nachteile eines Bauhaus-Hauses.
Ihr spielt mit dem Gedanken, euch ein Fertighaus im Bauhausstil zu bauen? Kein Problem, denn diese Bauweise zählt zu den absoluten Fertighaus-Trends, zahlreiche Hersteller von Fertighäusern haben den Architektur-Klassiker in ihrem Programm. Daher stellen wir euch zehn beispielhafte Bauhaus-Häuser unter 250.000 Euro vor und sagen euch, worauf ihr bei Bau und Kauf achten solltet.
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Was ist eigentlich der "Bauhausstil"?
Ein Haus, gebaut im Bauhausstil – was ist damit eigentlich gemeint? Zunächst einmal ist das "Bauhaus" eine 1919 in Weimar gegründete Kunstschule. Ziel des Bauhauses war es, Kunst und Handwerk miteinander zu verschmelzen und so eine neue Formensprache zu entwickeln.
Viele namhafte Künstler unterrichteten am Bauhaus, das 1925 von Weimar nach Dessau umzog: Lyonel Feininger und Paul Klee gehörten ebenso dazu wie so berühmte Architekten wie Ludwig Mies van der Rohe oder Le Corbusier.
Apropos Architekten: Als Architekt und Gründer des Bauhauses war Walter Gropius maßgeblich daran beteiligt, auch in der Architektur neue ästhetische Maßstäbe zu setzen. Nach dem Motto "Form follows function" entwarf er Gebäude im Bauhaus-Stil, die vor allem durch folgende Merkmale geprägt waren:
klare Linien
kubische Form
weiße Putzfassade
große Glasflächen
möglichst kein Dachvorsprung
Auch heute noch wird dieser minimalistische Baustil mit dem Bauhaus gleichgesetzt. Darüber hinaus findet ihr das Prädikat Bauhaus aber oft auch als Oberbegriff für reduziertes Design in verschiedensten Kunst- und Handwerksbereichen.
Fertighaus im Bauhausstil bauen: 5 Vorteile
Die klaren Linien und schnörkellose Bauweise eines Bauhaus-Hauses hat gerade beim Fertigbau diverse Vorteile:
Moderne Ästhetik: Das Bauhaus gehörte zur künstlerischen und architektonischen Avantgarde. Mit einem Haus im Bauhaus-Stil setzt ihr als Bauherr auch ein visuelles Statement.
Offene Grundrisse: Aufgrund der klar aufgeteilten Form lassen sich offene Grundrisse bei Häusern im Bauhaus-Design besonders gut verwirklichen.
Vorgefertigte Module: Auch das Original-Bauhaus benutzte schon industriell vorgefertigte Bauteile. Im modernen Fertigbau wird das konsequent auf die heutige Technik adaptiert.
Konsequente Platznutzung: Durch die Würfelform gibt es keine Dachschrägen. Das erlaubt eine gute Raumaufteilung und dadurch optimale Ausnutzung des vorhandenen Platzes. Durch gut geplante Fensterflächen gibt es auch eine hohe Lichtausbeute für die Innenräume.
Hohe Energieeffizienz: Durch die Bauweise bedingt ist der Wärmetransfer sehr gering. Die Fassade lässt sich vergleichsweise leicht dämmen, die typischen Fensterflächen durch Dreifachverglasungen optimieren.
Fertighaus im Bauhausstil bauen: 5 Nachteile
Trotz der großen Beliebtheit gibt es auch Bauherren, die vom Bauhaus-Stil so gar nicht überzeugt sind. Das hat seine Gründe:
Bebauungsplan beachten: In Regionen mit historischer Bausubstanz werdet ihr schwerlich eine Baugenehmigung für einen Neubau im Bauhaus-Stil bekommen. Und manchmal scheitert es auch in "normalen" Wohngegenden schon an der Dachform. Macht euch beim örtlichen Bauamt schlau, ob ein Bauhaus-Haus überhaupt genehmigt wird.
Reiner Purismus: Im Vergleich zu einem verklinkerten Haus oder gar einem Holzhaus wirkt ein Bauhaus-Haus eher kalt und wenig einladend. Ein "herzliches Willkommen" sieht anders aus.
Wenig Individualität: Trotz zahlreicher Möglichkeiten bei Fenstern, Türen und Fassade ist es bei Häusern im Bauhaus-Stil schwer, seinen eigenen Geschmack zu verwirklichen. Durch die strenge Form hat ein Bauhaus-Haus immer auch etwas Modellhaftes, das ein wenig wie von der Stange aussieht.
Erhöhte Baukosten: Mehrkosten beim Haus im Bauhaus-Stil entstehen zum Beispiel dann, wenn ein (dem Stil entsprechendes) Flachdach geplant ist. Das hat in Sachen Dämmung und Dichtigkeit erhöhte Anforderungen. Auch zusätzliche Design- oder Bauelemente wie zum Beispiel ein Erker oder ein verschachteltes zweites Stockwerk treiben die Baukosten in die Höhe.
Eingeschränkte Intimsphäre: Eines der kennzeichnenden Merkmale von Häusern im Bauhausstil ist viel Glasfläche. Das bedeutet umgekehrt: Ihr werdet von draußen auch sehr gut gesehen. Wenn ihr also kein großzügiges Grundstück habt oder in einer dicht bebauten Gegend bauen wollt, dann überlegt euch das mit diesem Haustyp.
Ein Bauhaus-Haus als Fertighaus
Seit 100 Jahren bestimmt das Bauhaus mit seinem Design einen eigenen Architekturstil. Und der ist in den vergangenen Jahren wieder vermehrt in diversen Stadtbildern zu sehen. Aufgrund der Beliebtheit dieses Baustils haben viele Fertighaushersteller würfelförmige Häuser mit schlichter Putzfassade in verschiedensten Ausführungen in ihrem Programm.
Fertighäuser im Bauhausstil werden dabei sowohl in Holzfertigbau- als auch in Massivbauweise errichtet. Wobei sich die Hersteller in den meisten Fällen nicht nur auf die reine Errichtung des Hauses beschränken. Häufig bieten sie auch gleich Photovoltaik-Module an, mit denen sie die typischen Flachdächer ausrüsten. Somit können die Besitzer ihren eigenen Strom erzeugen.
Und wem die Bauform ein wenig zu sachlich ist, für den gibt es auch die Möglichkeit der Dachbegrünung.
Fertighaus im Bauhausstil: 10 Beispiele unter 250.000 Euro
Wir haben für euch zehn Bauhäuser herausgesucht, die ihr für unter 250.000 Euro bekommt. Geordnet sind sie aufsteigend nach Preis.
1. Innovationshaus 182 von Ytong Bausatzhaus
Bauhaus zum kleinen Preis. Das Innovationshaus 182 von Ytong Bausatzhaus ist ein Massivhaus, das optimal für die Bebauung von schmalen Grundstücken geeignet ist. Bei der Wahl zum Deutschen Traumhauspreis 2017 belegte es den ersten Platz in der Kategorie "Einsteigerhäuser".
2. Vita Nova Modern 99 von Kager Haus GmbH
Ausbauhaus, das mit seiner kubischen Form und dem Flachdach die klassischen Elemente des Bauhauses vereint. Trotzdem legt der Hersteller auch Wert auf eine ländlich-natürliche Note bei diesem Modell.
3. Bauhaus 200 von Fischerhaus
Beim Bauhaus 200 von Fischerhaus war Zweckmäßigkeit nicht nur bei der Fassade Programm. Gleiches gilt auch für die Gestaltung der Wohnfläche. Ein geräumiger Eingangsbereich führt in dezent eingerichtete Räume mit offener Raumgestaltung und großen Fenstern.
4. Artis 301 von Fingerhaus
Wohnen einmal anders gedacht: Im ARTIS 301 von Fingerhaus sind Schlaf- und Kinderzimmer im Erdgeschoss untergebracht, die Wohnräume mit Küche befinden sich im Obergeschoss. Dazu kommt noch eine großzügige, über 20 Quadratmeter große Loggia.
5. Sunshine 143 V7 von Living Fertighaus
Trotz seiner klaren Ausrichtung im Bauhaus-Stil bietet das Modell Sunshine 143 V7 von Living Fertighaus durch seine Dachvarianten und Architektur-Accessoires flexible Gestaltungsmöglichkeiten.
6. Vita Nova Modern 165 von Kager-Haus
Das Vita Nova Modern 165 von Kager-Haus ist ein Fertighaus in Holzfertigbauweise. Nebenher ist es im KfW-40-Standard erbaut und kann auch als Plusenergiehaus errichtet werden.
7. Ambience 77 V4 von Bien Zenker
Bauhaus-Haus oder Bungalow oder beides? Das Ambience 77 V4 von Bien-Zenker fällt vor allem durch die kompakten Außenmaße auf und passt sich mit seinen rund 77 Quadratmetern Wohnfläche auch kleinen Grundstücken perfekt an.
8. LaStructura Roth von Fischerhaus
Ausgerüstet mit Wärmepumpe und Solaranlage sowie einer hocheffizienten Dämmung, entspricht LaStructura Roth von Fischerhaus dem KfW-40-Energiestandard.
9. SUNSHINE 156 FD von Living Fertighaus
Freie Raumaufteilung beim Hausbau und freie Zeiteinteilung dann beim Wohnen ermöglichen maximale Flexibilität beim Modell Sunshine 156 FD von Living Fertighaus. Wohnen und Arbeiten unter einem Dach ist hier die Prämisse.
10. Haus Nolina von Fischerhaus
Pfiffig geplant: Das Pultdach beim Haus Molina von Fischerhaus ist mit fünf Grad Dachneigung geplant. Die überbaute Fläche liegt nur bei 89 Quadratmetern, bietet dafür aber stolze 173 Quadratmeter Wohnfläche und das bei einer Hausbreite von knapp acht Metern.
Bauhaus-Haus bauen: Für wen lohnt sich das?
Ein Bauhaus-Haus ist schon etwas für Individualisten. Daher passt ein Neubau in diesem Stil nicht für jeden Bauherren – und schon gar nicht in jede Wohngegend.
Ein klein wenig Mut gehört also schon dazu, ein Haus im Bauhaus-Stil zu bauen. Dafür hat man dann einen Designklassiker als Haus, der auch in Jahrzehnten noch gut aussieht. Und dank moderner Energietechnik sind Bauhaus-Häuser in den meisten Fällen Energiesparhäuser, die trotzdem durch ihre offenen Grundrisse auch familientauglich sind.
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