Frau streicht Decke mit Walze

Wohnen | Ratgeber

Wasserflecken überstreichen: So geht's richtig


Wasserflecken an Wand oder Decke lassen sich überstreichen, sofern sie vollständig getrocknet sind. Welche Farben sich dazu eignen und was ihr tun müsst, wenn sich Schimmel an der Wand gebildet hat, erfahrt ihr hier.

  1. Ursache für Wasserflecken an Wand oder Decke finden
  2. Warum kommen Wasserflecken an der Decke wieder durch?
  3. Welche Wandfarbe überdeckt Wasserflecken am besten?
  4. Wasserflecken überstreichen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
  5. Kann man Schimmel überstreichen?

Wasserflecken an Wand und Decke lassen sich nur schwer mit normaler Dispersionsfarbe aus dem Baumarkt abdecken. Nach wenigen Wochen schlägt der Fleck meistens wieder durch. Mit speziellen Isolierfarben lassen sich Wasserflecken aber gut überstreichen. Bevor ihr euch ans Werk macht, solltet ihr die Ursache für die Feuchtigkeit beheben. Breitet sich der Wasserfleck weiter aus oder bleibt er auch nach Wochen noch feucht, kann sich hier auch Schimmel bilden. Was ihr dann tun müsst, lest ihr hier.

Ursache für Wasserflecken an Wand oder Decke finden

Damit ihr Wasserflecken erfolgreich überstreichen könnt und der Fleck an Wand oder Decke auch langfristig nicht mehr auftaucht, müsst ihr die Quelle für die Feuchtigkeit ausfindig machen und diese zunächst beheben.

  • Wasserflecken an Außenwänden deuten meist auf eine schlechte Isolierung der Außenfassade hin. Bei Schlagregen können Wände dann schneller durchfeuchten.
  • Bei Wasserflecken an der Decke dringt Wasser aus der darüberliegenden Etage in den Boden ein. Das kann auf einen Wasserrohrbruch hindeuten aber auch nur eine undichte Duschwanne, durch die Wasser permanent durchtropft und in den Boden sickert.

Erst, wenn ihr die Ursachen für die Feuchtigkeit behoben habt, und der Fleck vollständig getrocknet ist, könnt ihr die Wasserflecken überstreichen, ohne dass sie wieder durschlagen. Bleiben Wand oder Decke dauerhaft feucht, kann das gesundheitsschädliche Schimmelbildung begünstigen, denn Schimmel mag es bekanntlich gerne feucht. Meist mach sich das auch durch einen modrigen Geruch bemerkbar.

Noch ein Tipp vom Profi: Wenn ihr einen Wasserfleck an der Decke oder Wand entdeckt habt, markiert die Außenränder mit Bleistift. So könnt ihr beobachten, ob sich der Fleck weiter ausdehnt. Ist das der Fall, habt ihr die Ursache noch nicht vollständig behoben.

Warum kommen Wasserflecken an der Decke wieder durch?

Der Wasserfleck ist überstrichen, doch er schimmert nach wenigen Tagen schon wieder durch? Dann habt ihr entweder die Ursache für die Feuchtigkeit noch nicht vollständig behoben. Oder bei der Farbauswahl auf gewöhnliche, wasserbasierte Dispersionsfarbe gesetzt.

Kleine Flecken bekommt ihr damit vielleicht noch abgedeckt. Der große Wasseranteil in der Dispersionsfarbe hat aber auch einen entscheidenden Nachteil: Je nach Intensität und Alter der Wasserflecken können starke Verschmutzungen durch den Wasseranteil in der Farbe angelöst werden und beim Trocknen wieder an die Oberfläche "durchschlagen".

Welche Wandfarbe überdeckt Wasserflecken am besten?

Wasserflecken und auch Nikotinflecken lassen sich am besten mit Isolierfarbe abdecken. Ihr könnt dabei zwischen wasserverdünnbaren Isolierfarben (Dispersionsfarben) und lösemittelhaltigen Isolierfarben (Schnellrenovierfarbe) wählen:

  • Wasserverdünnbare Isolierfarben (Dispersionsfarben): Diese Farben decken in vielen Fällen leichte Wasser- und Nikotinflecken mit zwei Anstrichen ab. Bei größeren Wasserflecken kann es jedoch vorkommen, dass die Flecken nach einiger Zeit wieder durschlagen. Und auch Schimmelbefall kann man mit diesen Farben nicht zuverlässig abdecken, da der Wasseranteil in den Farben Schimmelsporen wieder aufleben lässt. Wasserverdünnbare Isolierfarben gibt es in Kleingebinden (5 Liter) (Anzeige*).
  • Lösemittelhaltige Isolierfarben (Schnellrenovierfarben): Wenn man starke Verschmutzungen sicher abdecken möchte, empfiehlt sich eine lösemittelhaltige Isolierfarbe. Mit dieser Farbe erzielt ihr schnelle und gute Ergebnisse. Es ist keine spezielle Grundierung oder Vorstreichfarbe erforderlich. Oftmals erreicht man bereits mit einem satten Anstrich ein zufriedenstellendes Ergebnis. Die Farbe trocknet schnell und spannungsfrei auf, ohne später abzuplatzen. Sie ist scheuerbeständig. Sie lässt sich einfach mit einer kurzflorigen Rolle verstreichen und bildet eine gleichmäßige tuchmatte Oberfläche. Lösemittelhaltige Isolier-/Schnellrenovierfarben gibt es zum Beispiel von düfa (12,5 L).

Wasserflecken überstreichen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wie ihr Wasserflecken überstreichen könnt, egal ob an Decke oder Wand, lest ihr in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Ursache für Feuchtigkeit ausfindig machen und beheben: Erst, wenn die Quelle für die Feuchtigkeit behoben ist, könnt ihr den Wasserfleck überstreichen.
  2. Wasserfleck komplett durchtrocknen lassen: Das kann, je nach Intensität, auch mal mehrere Wochen dauern. Dreht, wenn möglich, die Heizung im Raum auf. Das beschleunigt den Trocknungsprozess. Bei großflächigen Wasserflecken empfiehlt sich der Einsatz eines Bautrockners. Hat sich die Tapete gelöst, müsst ihr diese eventuell vorher ausbessern.
  3. Untergrund muss trocken, sauber und tragfähig sein: Stark poröse oder sandige Oberflächen behandelt ihr am besten mit einem Tiefengrund auf Acryl-Basis vor, nicht- oder schwachsaugende Untergründe könnt ihr mit einem staubbindenden Haftgrund streichen.
  4. Erste Schicht Isolierfarbe auftragen: Wasserbasierte Isolierfarbe könnt ihr mit maximal fünf Prozent Wasser verdünnen und anschließend den Wasserfleck überstreichen. Lösemittelhaltige Isolierfarbe ist unverdünnt anzuwenden. Nehmt für den Anstrich am besten eine kurzflorige Rolle.
  5. Zweite Schicht Isolierfarbe auftragen: Diese könnt ihr unverdünnt auf die Stelle mit dem Wasserfleck auftragen.
  6. Isolierfarbe ausreichend trocknen lassen: Sorgt während der Trocknungszeit für ausreichende Belüftung. Denn in der Anfangsphase dünsten Lösemittel ab. Das kann zur Geruchsbelästigung führen. Nach Ausdunsten der Lösemittel verbleibt oftmals noch ein leichter Geruch von Pflanzenölen. Dieser systembedingte Ölgeruch ist in den ersten 14 Tagen wahrnehmbar und klingt mit zunehmender Aushärtung der Pflanzenöle ab. Durch regelmäßiges Lüften verkürzt ihr diesen Zeitraum.

Hebt sich der überstrichene Fleck farblich vom Rest der Wand oder Decke ab, könnt ihr die Wand anschließend noch einmal vollflächig überstreichen. Dazu könnt ihr dann aber auch wieder normale Dispersionsfarbe verwenden.

Kann man Schimmel überstreichen?

Schimmelbildung könnt ihr durch einen vorbeugenden Anstrich kaum verhindern. Warum das nicht hilft, lest ihr auch in "Stimmt es, dass man Schimmel einfach überstreichen kann?".

Die grundlegende Ursache für Schimmelbildung ist eine ständige Feuchtigkeitsbelastung. Ein Anstrich verhindert das nicht. Das ist nur durch wirksame Lüftung und ausreichende Wärmedämmung möglich. Tipps, wie ihr Schimmel entfernen könnt, findet ihr in diesem Ratgeber.

Ideal sind sind Anti-Schimmel-Farben oder Silikatfarben. Letztere könnt ihr allerdings nur auf Kalkanstrichen oder ungestrichenem Putz oder Kalksandstein verwenden. Silikat-Farben gehen mit mineralischen Untergründen eine unlösbare Verbindung ein, sie verkieseln mit ihnen. Die Durchlässigkeit von Wasserdampf funktioniert weiterhin, die Wand kann weiter atmen.

Schimmelgeruch entfernen: Was wirklich hilft

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