Junges Paar schaut frustriert auf den Laptop

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Traumwohnung nicht bekommen: Frust bei der Wohnungssuche & neue Strategien


Die Suche nach einer geeigneten Wohnung kann anstrengend und langwierig sein. Umso enttäuschender, wenn es dann mit der absoluten Traumimmobilie nicht klappt. Doch welche Absagegründe sind am häufigsten? Und wie gelingt die Wohnungssuche? Wir klären auf und geben Tipps.

  1. Wohnung nicht bekommen: Das sind die häufigsten Gründe
  2. Diskriminierung bei der Wohnungssuche durch Vermieter: Was tun?
  3. Was können Mieter tun, wenn es mit der Traumwohnung nicht klappt?
  4. Tipps für eine gelungene Wohnungssuche
  5. Fazit: Darum sind Absagen bei der Wohnungssuche kein Weltuntergang
  6. Häufig gestellte Fragen zur Wohnungssuche

Das Wichtigste in Kürze

  • Der deutsche Mietmarkt ist schwierig und hart umkämpft. Einer bundesweiten Analyse zufolge fehlen derzeit 550.000 Wohnungen.
  • Massenbesichtigungen und Ghosting sind gang und gäbe. Das ist weder schön noch anständig, aber gehört mittlerweile leider dazu.
  • Schnelligkeit ist das A und O. Manche Wohnungsanzeigen sind nur wenige Minuten online. 

Das kannst du tun

  • Wer zuerst kommt, mahlt zuerst: Halte alle wichtigen Unterlagen schon beim Besichtigungstermin bereit. Vermieter und Makler schätzen es, Informationen nicht hinterherlaufen zu müssen.
  • Achte auf eine gute Bonität. Deine Zahlungswürdigkeit entscheidet maßgeblich darüber, ob dir ein Vermieter vertraut.
  • Erkundige dich nach Unterstützung. Möglicherweise hast du Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein (WBS). 

Wenn die Absage für die Traumwohnung ins Mail-Postfach flattert, ist die Enttäuschung verständlicherweise erst einmal groß. Schließlich hat man sich vielleicht schon ausgemalt, wie es sein könnte, dort zu wohnen, und gedanklich Möbel in jedem Raum platziert. Leider gehört das für die meisten Menschen zur Realität. Guter Wohnraum ist rar, der Wohnungsmarkt umkämpft. Schöne Wohnungen in guter Lage ziehen daher entsprechend viele Bewerbungen an – und nur eine oder einer kann sich am Ende freuen. 

Laut einer bundesweiten Studie fehlen derzeit 550.000 Wohnungen in Deutschland – besonders in Großstädten wie Berlin, München, Hamburg und Köln. Am härtesten sind davon Singles mit geringem Einkommen und Familien mit fünf und mehr Personen betroffen. Aber auch Besserverdiener haben es in Ballungsgebieten nicht mehr so leicht. 

Doch was sind die häufigsten Gründe für Wohnungsabsagen? Liegt es immer nur am Geld? In diesem Ratgeber gehen wir der Frage auf den Grund und geben Tipps für eine gelungene Wohnungssuche.

Wohnung nicht bekommen: Das sind die häufigsten Gründe

Scheitern gehört bei der Suche nach einer Wohnung in den allermeisten Fällen dazu. Zu Genüge tummeln sich Beiträge auf Social-Media-Plattformen, in denen Menschen über die große Anzahl ihrer Wohnungsabsagen berichten. Das ist vor allem dem Mangel an Immobilien geschuldet. Es gibt aber auch noch andere Gründe. Zu den häufigsten gehören:

Schlechte Bonität des Mieters

Die Bonität wird meist per Schufa-Auskunft nachgewiesen und beschreibt die finanzielle Zuverlässigkeit und Zahlungsfähigkeit einer Person. Ein Vermieter überprüft sie, um das Risiko von Mietausfällen zu reduzieren. Personen mit schlechter Bonität haben auf dem Wohnungsmarkt entsprechend wenig Chancen. Die sogenannte negative Schufa entsteht beispielsweise durch offene Schulden oder häufige Mahngebühren. 

Du brauchst einen Nachweis für deine Kreditwürdigkeit? Bei Wohnglück.de helfen wir dir mit unserem Schufa-BonitätsCheck. Innerhalb von drei Minuten stellen wir dir dein persönliches Zertifikat aus. Das kannst du dann 60 Tagen lang beliebig oft nutzen.

Zu niedriges Einkommen

Die Faustregel besagt, dass deine Miete nicht mehr als 30 Prozent deines Nettoeinkommens ausmachen sollte. Daran orientieren sich auch Vermieter. Schließlich möchten die sicher gehen, dass der potenzielle Mieter die Wohnung ohne Probleme bezahlen kann. Wenn die Miete 40 bis 50 Prozent deines Einkommens ausmacht, musst du mit einer Absage rechnen.

Hohe Konkurrenz

Beliebte Mietwohnungen in Großstädten haben teilweise hunderte Bewerbungen. Aus dieser Fülle herauszustechen, ist gar nicht so einfach. Am wichtigsten ist Schnelligkeit. Eigentümer und Makler schauen sich nicht jede Bewerbung an, sondern durchforsten meist die ersten. Keine Rückmeldung kann daher manchmal auch bedeuteten, dass du in der Liste zu weit hinten gelandet bist. 

Gut zu wissen: Eine große Anzahl an Interessenten kann auch Immobilienkäufern zu schaffen machen. Wenn du ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchtest, kannst du beim Eigentümer mit einer Finanzierungsbestätigung (auch Käuferzertifikat genannt) überzeugen. Wir bei Wohnglück.de können dir innerhalb weniger Minuten die Bestätigung ausstellen, dass du dir dein Wunschobjekt leisen kannst.

Unvollständige oder fehlerhafte Bewerbungsunterlagen

Viele Bewerber scheitern schon an unvollständigen oder unsauber zusammengestellten Unterlagen. Fehlen wichtige Dokumente wie Gehaltsnachweise, eine aktuelle Schufa-Auskunft oder die Mieterselbstauskunft, landet die Bewerbung direkt im Papierkorb. Wer sich nicht gut vorbereitet, wirkt auf Vermieter schnell unzuverlässig.

Diskriminierung bei der Wohnungssuche durch Vermieter: Was tun?

Diskriminierung ist in Deutschland nach § 19 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gesetzlich verboten. Eine Ablehnung ist nicht erlaubt aufgrund von:

  • Herkunft
  • Geschlecht
  • Religion
  • Behinderung
  • Alter
  • sexueller Orientierung
  • Schwangerschaft

Trotzdem passiert es leider oft verdeckt – zum Beispiel durch absichtlich hohe Anforderungen oder Vorwände. Wenn du nachweisen kannst, dass du bei der Wohnungssuche diskriminierst wurdest, kannst du rechtlich dagegen vorgehen. Ohne Nachweise wird es allerdings schwierig. Schließlich steht dann ein Wort gegen das andere. 

Was können Mieter tun, wenn es mit der Traumwohnung nicht klappt?

Wenn es mit der Traumwohnung nicht klappt, darfst du enttäuscht oder wütend sein. Das ist ganz normal und gehört zum Verarbeitungsprozess dazu. Schließlich hast du etwas verloren, das du dir sehr gewünscht hast. Aber lass dich davon nicht entmutigen. Nach dem ersten Frustmoment solltest du dich hinsetzen und an deiner Strategie feilen

Scheitern analysieren

Warum hat es nicht geklappt? Analysiere genau, woran es gelegen haben könnte. Waren andere Interessenten einfach schneller? Oder hat dein Einkommen nicht ausgereicht? Vielleicht waren deine Unterlagen nicht überzeugend – oder dein Profil hat nicht zur Zielgruppe gepasst. Die meisten Vermieter suchen nach Mietern, die in die Hausgemeinschaft passen. Wohnen in einem Haus zum Beispiel nur Familien, ist ein Single nicht unbedingt die erste Wahl. 

Sobald du eine Idee davon hast, was der Ablehnungsgrund gewesen sein könnte, kannst du daran arbeiten.

Wichtig: Nicht immer gibt es triftige Gründe. Manchmal ist es leider einfach Pech. 

Strategie anpassen

Unterlagen lassen sich optimieren, Wohnungen schneller anschreiben. Doch wie sieht es mit deinen Vorstellungen aus? Möglicherweise hast du zu hohe Ansprüche oder bist zu wählerisch. Prüfe deine gewünschte Lage, Größe und den Preis realistisch. Eine Option könnte sein, den Suchradius zu erweitern oder morgens statt abends die Inserate zu durchforsten.

Eine andere Möglichkeit ist die Nutzung mehrerer Kanäle. Neben gängigen Immobilienportalen inserieren manche Menschen ihre Wohnungen auch bei Kleinanzeigen online oder in der Zeitung. Social-Media-Plattformen sind ebenfalls eine Möglichkeit. Versuche, möglichst viel Vitamin B zu akquirieren. Das ist besonders in beliebten Wohngegenden von Vorteil.

Überlege dir einen Plan B

Nicht immer hat man lange Zeit, um die perfekte Wohnung zu finden. Hat dein Vermieter beispielsweise rechtens Eigenbedarf angemeldet, musst du nach einer bestimmten Anzahl an Monaten (je nach Mietdauer) raus aus deinem bisherigen Zuhause. Das setzt unter Druck. 

Vielleicht kannst du – bis zur Wunschimmobilie – Alternativen in Erwägung ziehen. Ein Beispiel sind Zwischen- oder Untermiete. Einen regulären Mietvertrag solltest du jedoch nicht unterschreiben. Zumindest nicht in einer Wohnung, in der du auf gar keinen Fall länger bleiben möchtest. Denn die meisten Vermieter setzen in ihren Verträgen eine Mindestmietdauer von einem bis zwei Jahren fest. Ein vorzeitiger Auszug ist dann nicht so einfach.

Realitätscheck von außen

Manchmal hilft ein Blick von außen. Frag jemanden, der sich mit Immobilien oder dem Wohnungsmarkt gut auskennt, ob deine Vorstellungen realistisch sind. Profis können dich und deine Wohnungsbewerbung am besten einschätzen und beurteilen.

Auch wir bei Wohnglück.de können dich unterstützen. Mit unserem Suchauftrag hast du die Möglichkeit, deine Immobiliensuche zu automatisieren. Du erhältst von uns maßgeschneiderte Benachrichtigungen, die du jederzeit anpassen oder kündigen kannst.

Inserate beobachten

Lass dich nicht entmutigen und beobachte in den nächsten Tagen und Wochen weiterhin konsequent die Inserate. In ganz seltenen Fällen passiert es, dass die gewünschte Immobilie doch wieder eingestellt wird. Das kann sein, wenn der ausgewählte Mieter nach der Zusage abspringt oder etwas anderes dazwischenkommt. Wer in solchen Momenten schnell ist und die Wohnung noch einmal anfragt, hat möglicherweise Glück.

Tipps für eine gelungene Wohnungssuche

Die Wohnungssuche hat nicht nur mit Glück zu tun. Vieles kannst du selbst beeinflussen. Hier findest du alle unsere Tipps auf einen Blick.

  • Halte deine Unterlagen bereit.
  • Kümmere dich um eine positive Schufa.
  • Erweitere deinen Suchradius.
  • Suche mehrmals täglich nach Wohnungen.
  • Formuliere dir ein anpassbares Anschreiben vor (so sparst du Zeit).
  • Achte auf ein kurzes und prägnantes Anschreiben ohne Rechtschreibfehler.
  • Sei bei der Wohnungsbesichtigung pünktlich und höflich.
  • Bring gegebenenfalls deine Unterlagen zur Besichtigung schon mit.
  • Sende deine Unterlagen alternativ direkt nach dem Besichtigungstermin per E-Mail.
  • Habe realistische Erwartungen.
  • Nutze dein Netzwerk und frage bei Freunden und Familien nach.
  • Suche auf mehreren Kanälen.
  • Nimm Absagen nicht persönlich.
  • Beauftrage gegebenenfalls einen Makler.
  • Sei flexibel beim Einzugstermin.
  • Prüfe deine WBS-Berechtigung (Wohnberechtigungsschein für eine Sozialwohnung)

Nutze die Immobiliensuche von Wohnglück.de und profitiere von einer großen Auswahl an Immobilien in ganz Deutschland.

Fazit: Darum sind Absagen bei der Wohnungssuche kein Weltuntergang

Für die wenigsten Menschen ist die Wohnungssuche ein Spaziergang. Ein Anschreiben jagt das nächste, Ghosting und Absagen gehören zum Prozess. Das ist enttäuschend und nervig – aber kein Weltuntergang. Wichtig ist, dass du dich davon nicht unterkriegen lässt und es nicht persönlich nimmst. 

Versuche aus möglichen Fehlern zu lernen und deine Strategie anzupassen. Wer konsequent sucht, sich gut vorbereitet und realistisch an die Sache rangeht, hat früher oder später Erfolg. Schließlich gibt es immer wieder neue Chancen auf dem Wohnungsmarkt. Ganz oft ist die Wohnung, die man nicht bekommen hat, außerdem gar nicht so perfekt, wie man anfangs dachte. 

Häufig gestellte Fragen zur Wohnungssuche

Wie lange soll ich auf Rückmeldung bei einer Wohnung warten?

Warte fünf bis zehn Werktage, ehe du dich höflich per Mail oder Telefon erkundigst. Manche Vermieter oder Makler brauchen wegen vieler Bewerbungen oder interner Abstimmung länger. Bleibt die Rückmeldung aus, bedeutet das meist nichts Gutes. Gar keine Antwort ist schließlich auch eine Antwort. 

Wie lange braucht ein Makler, um nach einer Besichtigung zu antworten?

In der Regel melden sich Makler nach einer Wohnungsbesichtigung innerhalb weniger Tage – meist sind es zwischen zwei und sieben. Rückmeldung kommt leider nicht immer, häufig wird geghostet. Wer nach fünf Tagen bis einer Woche noch nichts gehört hat, kann höflich nachfragen. Mit guten Nachrichten solltest du nach der Zeit aber eher nicht mehr rechnen.

Welche Fehler sollte man vermeiden, um die Chancen auf eine Traumwohnung zu erhöhen?

Diese fünf Fehler lassen sich bei der Wohnungssuche leicht vermeiden:

  1. Unfreundliches und fehlerhaftes Anschreiben: Wer schon im Anschreiben unhöflich und unsympathisch klingt, wird schon im Vorhinein aussortiert.
  2. Unvollständige Unterlagen: Fehlende Nachweise wirken unseriös.
  3. Unpünktlichkeit beim Besichtigungstermin: Wer zu spät kommt, wirkt unzuverlässig und hinterlässt einen schlechten Eindruck.
  4. Fehlerhafte Angaben: Lügen kommen nicht nur schlecht an, sondern können auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
  5. Häufige Nachfragen: Wer zu oft nachfragt und anruft, kann schnell aufdringlich oder ungeduldig wirken.
Wie entscheidet der Vermieter, wer die Wohnung bekommt?

Nach welchen Kriterien ein Vermieter konkret entscheidet, lässt sich pauschal nicht beantworten. Grundsätzlich spielen die Bonität und das Einkommen eine ausschlaggebende Rolle. Auch Sympathien können die Entscheidung beeinflussen (wenn der Eigentümer die Besichtigungen selbst durchführt). Letztlich zählt das Gesamtpaket. 

Welche Unterlagen benötige ich für die Wohnungsbesichtigung?

Zur Wohnungsbesichtigung solltest du folgende Unterlagen mitbringen: 

  • Personalausweis
  • Einkommensnachweise der letzten drei Monate
  • Steuerbescheide der letzten zwei Jahre (bei Selbstständigen)
  • Schufa-Auskunft
  • Mietschuldenfreiheitsbescheinigung
  • gegebenenfalls Arbeitsvertrag
  • ausgefüllte Selbstauskunft

Zum Weiterlesen: Das hat es mit der Vorvermieterbescheinigung auf sich

Illustration eines Laptops und Smartphones, die in Form eines pinken Briefumschlags Post erhalten

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