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Rhombusleisten: Die besten Tipps zu Holzarten, Anwendung & Kosten


Rhombusleisten sind bei der Fassadenverkleidung schwer in Mode. Wir zeigen euch, wie auch nachträglich eine Verschalung montiert werden kann, welche Holzarten sich dafür am besten eigenen und was diese aktuell kosten.

  1. Was sind Rhombusleisten?
  2. Welches Holz eignet sich für Rhombusleisten?
  3. Was kosten Rhombusleisten?
  4. Wie baue ich eine Fassade mit Rhombusleisten?
  5. Der erste Schritt: Die Unterspannbahn
  6. Grundlage für die Verschalung: Die Konterlattung
  7. Die Montage der Rhombusleisten
  8. Wie behandle und pflege ich Rhombusleisten?

Wenn es darum geht, euer Haus vor der Witterung zu schützen, gibt es viele Methoden der Fassadenverkleidung. Eine besonders elegante Möglichkeit sind Rhombusleisten, auch "Rautenleisten" genannt. Der Vorteil einer Verschalung aus Holzleisten ist, dass man sie auch nachträglich noch verbauen kann.

Mit den rautenförmigen Holzleisten können übrigens nicht nur Fassaden aufgewertet werden. Auch Carports, Gartenhäuschen, ein Sichtschutz, Fahrradgaragen oder sogar Abfallcontainer bekommen so eine neue, moderne Optik. In unserem Artikel über Rhombusleisten zeigen wir euch die besten Tipps zu den einzelnen Holzarten, der konkreten Anwendung sowie den Kosten.

Was sind Rhombusleisten?

Eine Rhombusleiste ist eine Holzleiste mit abgeschrägten Seiten. Sie ist im Querschnitt ein Parallelogramm und ähnelt damit der geometrischen Form des Rhombus. Daher der Name. Der Vorteil dieser Form ist, dass Regenwasser nicht auf der Leiste stehen bleiben kann, sondern schnell abfließt. So wird das Holz vor Feuchtigkeit und Fäulnis geschützt und ist langlebiger.

  • Die Neigung einer Rhombusleiste beträgt zwischen von 5 und 45 Grad.
  • Meist wird ein Winkel zwischen 15 und 20 Grad verwendet.
  • Die Leisten sind üblicherweise zwischen 20 mm und 50 mm stark und zwischen 40 mm und 140 mm breit.
Rhombusleisten im Profil
Sibirische Lärche ist ein vielbenutztes Holz für Rhombusleisten. Das Parallelogramm ist hier gut zu sehen

Welches Holz eignet sich für Rhombusleisten?

Es gibt viele Holzarten, die sich für Rhombusleisten eignen und auch im Fachhandel erhältlich sind. Von Natur aus witterungsbeständige Holzarten wie Sibirische Lärche und Douglasie haben aufgrund ihres hohen Harzanteils eine hohe Witterungsresistenz und benötigen nicht zwingend einen Schutzanstrich. Daher sind sie für den Fassadenbau besonders geeignet und  auch sehr beliebt.

Aber es muss nicht immer Lärche sein. Auch Hölzer wie Fichte, Kiefer oder Tanne und auch Eiche oder Robinie eignen sich dafür. Diese sollten dann allerdings mit einem Schutzanstrich behandelt werden.

Alles was ihr sonst noch über die verschiedenen Holzarten wissen wollt, findet ihr zudem in unserem Artikel "Fassadenholz: Muss es immer Lärche für die Holzfassade sein?".

Was kosten Rhombusleisten?

Die Kosten für Rhombusleisten werden in Euro pro laufendem Meter oder pro Quadratmeter berechnet. Zu den Materialkosten für die Leisten selbst kommen allerdings noch folgende Kostenfaktoren hinzu:

  • Materialkosten für die Unterspannbahn
  • Die Materialkosten für die Konterlattung
  • Materialkosten für Befestigungsmaterial
  • Materialkosten für den Holzschutz
  • Eventuell anfallende Arbeitskosten (falls ihr es nicht selber macht)

Kosten der verschiedenen Holzarten für Rhombusleisten

 
HolzartLärcheKieferTanneDouglasieFichteEicheRobinie
Kosten3,50 - 5,50 €/lfm.2,50 - 5,00 €/lfm.1,20 - 2,50 €/lfm.2,90 - 5,50 €/lfm.1,80 - 3,30 €/lfm.4,00 - 4,80 €/lfm.5,50 - 8,00 €/lfm.

Wie baue ich eine Fassade mit Rhombusleisten?

Eine Fassade aus Rhombusleisten kann auf Ziegel-, Stein- und Holzuntergründen aufgebracht werden. Bei verputzten Wänden ist es schwieriger, die Unterkonstruktion fest mit der Fassade zu verbinden. Beim Bohren in Putz wird die "Schutzhaut" des Putzes, die Farbe, durchbrochen. So kann der Putz Feuchtigkeit aufnehmen. Auf jeden Fall solltet ihr die Tragfähigkeit des Untergrundes prüfen.

Die Rhombusleisten werden – wie alle Holzkonstruktionen an der Fassade – auf eine stabile Unterkonstruktion geschraubt. Diese besteht aus einer Konterlattung und einer Unterspannbahn. Es ist empfehlenswert, die Löcher für die Verschraubungen vorzubohren, um Spannungsrisse oder Splitter im Holz zu vermeiden. Wichtig ist vor allem, dass die schmale, geneigte Seite der Leiste nach oben zeigt. So kann anstehendes Wasser immer abfließen und es bildet sich keine Staunässe.

Wir empfehlen euch grundsätzlich hochwertige V2A- oder V4A-Edelstahlholzschrauben zu benutzen. Einfache, verzinkte Schrauben oder Winkel reagieren mit verschiedenen Holzbestandteilen. Das kann dann zu Verfärbungen und Flecken auf dem Holz führen.

Wie ihr verputzte Hausfassaden mit Holz verblenden könnt, erfahrt ihr in unserem Expertentipp.

Eine Unterspannbahn für Rhombusleisten
Die Unterspannbahn ist für die Konstruktion der Schalung wichtig, da sie die Fassade vor Feuchtigkeit schützt

Der erste Schritt: Die Unterspannbahn

Verlegt die Unterspannbahn von unten nach oben quer zum Gebäude. Achtet darauf, dass die obere Bahn die untere Bahn immer um mindestens zehn Zentimeter überlappt und verklebt sie an der Überlappung miteinander. So fließt das Wasser von oben nach unten ab und gelangt nicht hinter die Bahn.

Für die Unterspannbahn solltet ihr ein diffusionsoffenes Vlies benutzen. Dieses hat im Wesentlichen drei Vorteile:

  1. Es schützt die Fassade vor Verschmutzung wie kleinen Ästen und Blättern, die hinter die Rhombusleisten gelangen können.
  2. Das Vlies bietet einen einheitlichen optischen Hintergrund für die Holzfassade.
  3. Es behindert im Gegensatz zu einer Folie nicht die Diffusionsfähigkeit, also die notwendige Hinterlüftung der Fassade. Bei fehlender Hinterlüftung kann es zu Feuchtigkeit und Schimmelbildung kommen.

Im Normalfall werden Rhombusleisten horizontal an einer Fassade verbaut. An Ecken oder Verbindungsstücken kann es aber dennoch dazu kommen, dass nicht geneigte Flächen der Witterung ausgesetzt sind. Deshalb ist es wichtig, das Holz mit Öl oder einer Lasur zu behandeln, damit es witterungsbeständiger wird.

Haus mit Fassade aus Holzleiste
Auch Teilfassaden können mit Rhombusleisten realisiert werden.

Grundlage für die Verschalung: Die Konterlattung

Für die Konterlattung verwendet ihr am besten Fichtenholz. Das ist günstig und gut zu verarbeiten. Die Lattung sollte mindestens 60 Millimeter breit und 40 Millimeter stark sein. Das ist sowohl für den Halt der Schrauben als auch für die notwendige Auflagefläche für die Rhombusleisten wichtig.

Der Abstand der Konterlattung zueinander sollte maximal 600 Millimeter sein, da sonst die Gefahr besteht, dass die Rhombusleisten nicht verzugsfrei montiert werden können. Auch der Abstand der Schrauben in der Konterlattung sollte nicht größer als 500 Millimeter sein.

Um Unebenheiten des Untergrunds auszugleichen, könnt ihr Holzreste verwenden. Besser ist es allerdings, Unterlegplatten aus Kunststoff zu verwenden, welche zwischen Konterlattung und Unterspannbahn geschoben werden.

Die fertig montierte Konterlattung wird dann mit eigens zugeschnittenen Stücken der Unterspannbahn verkleidet und mit der darunter liegenden Bahn verklebt. Das schützt die Konstruktion und versteckt die Konterlattung.

Infografik H auswand mit Rhombusleisten
Der Aufbau der kompletten Montage einer Rhombusschalung. Gut zu sehen sind die Unterspannbahn, die Konterlattung, die mit zugeschnittenen Stücken der Unterspannbahn noch mal verkleidet wird.

Die Montage der Rhombusleisten

Für die Montage der Rhombusleisten auf der Unterkonstruktion gibt es verschiedene Möglichkeiten. Mit sogenannten Montageprofilen könnt ihr die Leisten recht einfach auf der Konterlattung befestigen. Dazu werden vorgefertigte Kunststoffprofile auf der Rückseite der Leiste verschraubt und mit der Konterlattung verbunden. Wir beschreiben euch hier jedoch die noch einfachere Methode ohne spezielle Montageprofile.

  • Um einen sauberen Abschluss der Rhombusleisten zu bekommen, solltet ihr zuerst einen sogenannten Anschlag einrichten. Mit so einem Anschlag müsst ihr dann nicht jede Rhombusleiste einzeln ausrichten und ihr erhaltet schöne gleichmäßige Fugen. Als Anschlag nehmt ihr eine Holzlatte, richtet diese mit einer Wasserwaage senkrecht aus und befestigt sie mit Schrauben oder mit Schraubzwingen am linken oder rechten Ende der Fassade.
  • Nun werden die Leisten zugeschnitten. Ihr könnt nun entweder jedes Maß einzeln, oder die längste gemessene Stelle an der Fassade als Hauptmaß nehmen. Dann müsst ihr nach der Montage noch korrekt ablängen, damit die Leisten einheitlich sind.
  • Mit dem Hauptmaß sägt ihr die erste Leiste zurecht. Übertragt nun noch den korrekten Bohrabstand und bohrt die Löcher vor. Danach könnt ihr mit dieser "Musterleiste" die weiteren Leisten kopieren.
  • Sind alle Leisten fertig, setzt ihr noch alle Schrauben an. Ihr fangt am besten unten an zu montieren. Nehmt die erste Leiste und haltet diese an das untere Ende der Konterlattung, schiebt sie bündig an den Anschlag und verschraubt von der Anschlagseite aus nacheinander die Schrauben. Legt dabei eine Wasserwaage auf die Rhombusleiste, um sie korrekt auszurichten.
  • Ist sie fest, setzt ihr einfach die nächste Leiste oberhalb an und legt Abstandsmaße dazwischen. Abstandsmaße könnt ihr euch einfach aus einer Latte mit passender Stärke selbst anfertigen. Schraubt nun auch die zweite Leiste an. Im Laufe der weiteren Montage solltet ihr immer mal wieder nachmessen, ob die Abstände links und rechts noch stimmen.
  • Der Montageabstand der Rhombusleisten zueinander sollte zwischen 8 und 15 Millimetern liegen. Dadurch können keine größeren Fremdkörper zwischen die Leisten gelangen, und auch Umwelteinflüsse wie Hagel und UV-Licht erreichen so nicht die Unterkonstruktion.

Sind alle Rhombusleisten montiert und korrekt abgelängt, könnt ihr noch Eckbleche und andere Abdeckungen anbringen.

Übrigens: Wie viel Quadratmeter Rhombusleisten ihr braucht, hängt natürlich auch von ihrer Höhe ab und dem Abstand zwischen den Hölzern. Rechnet euch vorher genau aus, wieviel Holz euer Projekt verbraucht und bedenkt dabei auch, welche Leistenlänge sinnvoll ist. 

  • Holz mit Pinsel streichen
  • Holz mit Rolle streichen
  • Pinsel auf Holz

Wie behandle und pflege ich Rhombusleisten?

Ob ihr eure Fassade lackiert, lasiert, ölt oder gar nicht behandelt, hängt davon ab, wie stark ihr das Holz vor der Witterung schützen müsst, welches Holz ihr verwendet und wie viel Wert ihr auf eine sichtbare Holzoptik legt.

  • Lackieren könnt ihr entweder in Wunschfarbe oder natürlich auch klar. Lack schützt das Holz optimal vor der Witterung.
  • Beim Lasieren hebt ihr dagegen mehr die Maserung des Holzes hervor – es entsteht eine natürlichere Optik.
  • Wenn ihr die Leisten ölt, könnt ihr ohne schleifen zu müssen jederzeit nachbehandeln.
  • Wer mag, kann die Leisten auch unbehandelt lassen. Dann vergrauen sie zwar mit der Zeit, sind allerdings auch komplett naturbelassen. An Stellen, an denen das Holz gut vor der Witterung geschützt ist, empfiehlt sich das besonders.
  • Eine Fassadenreinigung mit Hochdruckreinigern ist bei einer Holzfassade nicht zu empfehlen.

Unsere abschließenden Tipps: Hier findet ihr einen detaillierten Artikel zu Lasur und Lack. Dazu empfehlen wir euch noch unseren Beitrag rund um das Thema Holzöl.

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