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Verputzte Hausfassade mit Lärchenbrettern verblenden: Was muss ich beachten?

Redaktion


Eine Putzfassade mit Holz verblenden – wie funktioniert das am besten und worauf müsst ihr achten? Unser Wohnglück-Experte gibt wertvolle Tipps.

  1. Eine Hinterlüftung ist wichtig
  2. So bleibt die Holzverkleidung lange haltbar

Ein Leser hat sich mit folgender Frage an uns gewandt: "Ich möchte die verputzte und gestrichene Hausfassade im Erdgeschoss mit vertikalen Lärchenbrettern verblenden. Ist dafür eine Hinterlüftung erforderlich und gibt es eine Konstruktionsmöglichkeit, wenn die Verblendung nicht mehr als vier Zentimeter auftragen darf?"

Die Wohnglück-Experten antworten:

Damit ihr die Putzfassade eines Hauses mit Holz verblenden könnt, müsst ihr eine Lattung montieren, um darauf dann die Bretter zu befestigen. Auf diese Weise entsteht ein Hohlraum zwischen Fassadenoberfläche und Holzschalung.

Bei einem Haus in Holzständerbauweise (Fertighaus) besteht die Fassade in der Regel aus Holzwerkstoff- oder Gipsfaserplatten mit einem Außenputz. Wird jetzt mit Schrauben eine Lattung angebracht, durchbricht und beschädigt das unweigerlich die Gebäudehülle. Da es unmöglich ist, die Holzschalung absolut feuchtigkeitsbeständig und regendicht herzustellen, kann Wasser in den Hohlraum eindringen. Die Gebäudehülle wird an den Befestigungspunkten feucht, die Holzlatten und die Rückseite der Holzschalung faulen.

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Eine Hinterlüftung ist wichtig

Aus diesem Grund muss der Hohlraum zwischen Putzfassade und Holzverkleidung so beschaffen sein, dass eine Luftzirkulation (Belüftung) entsteht und die eventuell eingedrungene Feuchtigkeit abtrocknet. Damit diese "Hinterlüftung" wirksam wird, reicht es nicht aus, nur eine horizontale Lattung anzubringen, auf der die Bretter dann befestigt sind. Zusätzlich ist eine vertikale Lattung erforderlich, auf der die horizontale Lattung liegt. Die vertikale Lattung darf nicht durchgehend sein. In ihr müssen ausreichend große Lücken (30 – 50 Zentimeter) vorhanden sein, damit die Luft wirksam zirkulieren kann.

Ob das bei einer gesamten Aufbauhöhe von nur vier Zentimetern möglich ist, möchten wir bezweifeln. Wenn man davon ausgeht, dass die Lärchenbretter zirka 10 bis 12 Millimeter dick sind, bleiben für die Lattung nur höchstens drei Zentimeter. Das würde bedeuten, dass jede Lattung horizontal wie vertikal nur 1,5 Zentimeter dick sein dürfte. Damit ist keine ausreichende Stabilität zu erreichen.

Wichtig ist auch folgender Hinweis: Bevor ihr die Lattung auf der Fassade anbringt, müsst ihr die gesamte Oberfläche mit einer Folie überspannen. Diese muss wasserabweisend sein, aber den Wasserdampf durchlassen. Die offenen Kanten der Fassaden-Verkleidung müssen an allen Seiten mit einem feinen Drahtgitter sorgfältig verschlossen sein, damit kein Ungeziefer wie etwa Mäuse in den Hohlraum eindringt.

So bleibt die Holzverkleidung lange haltbar

Entscheidend für die Haltbarkeit der Holzverkleidung ist ein sach- und fachgerechter Anstrich. Lasuranstriche erfüllen diese Bedingung nicht. Sie verwittern zu schnell und müssen immer wieder erneuert werden. Eine gute Haltbarkeit erreicht man nur mit einem deckenden Anstrich.

Damit dieser lange haltbar ist, müsst ihr die Farbe sach- und fachgerecht verarbeiten. Das bedeutet:

  1. Vor der Montage alle Bretter von allen Seiten mit einem Bläueschutzgrund grundieren. Gerade bei Nadelholz ist das unbedingt erforderlich.
  2. Die Bretter von allen Seiten mit der Holzfarbe anstreichen – auch auf der Rückseite. Dabei solltet ihr darauf achten, dass besonders das "Hirnholz", das sind die Schnittkanten der Bretter, ausreichend und mehrfach mit Farbe getränkt wird.
  3. Die Holzteile solltet ihr mit rostfreien Nägeln oder Schrauben anbringen.
  4. Am Ende alle Holzteile noch zwei weitere Male streichen.

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