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Lebensdauer Photovoltaik: Wie lange hält eine PV-Anlage?


Die Lebensdauer der Photovoltaikanlage spielt eine wichtige Rolle für eure Budgetplanung. Wir sagen euch, wie lange die einzelnen Komponenten der PV-Anlage haltbar sind, welche Garantien Hersteller geben und welche Wartungsarbeiten ihr einplanen müsst.

  1. Wovon hängt die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage ab?
  2. Wie lange halten Photovoltaikanlagen?
  3. Lebensdauer der Photovoltaikanlage: Welche Garantien geben Hersteller?
  4. Wie oft muss eine Photovoltaikanlage gewartet werden?
  5. Woran erkenne ich, dass ich die Photovoltaikanlage warten muss?
  6. Was gehört zur Wartung einer PV-Anlage?
  7. Was kostet die Wartung einer Photovoltaikanlage?

Wenn ihr euch für Solarstrom entscheidet, spielt die Lebensdauer der Photovoltaikanlage eine wichtige Rolle für eure Kalkulation. Erfahrt hier alles, was ihr über die Haltbarkeit wissen solltet.

Lest hier vorab, was eine Photovoltaikanlage kostet.

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Wovon hängt die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage ab?

Die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage hängt vor allem davon ab, wie lange die einzelnen Komponenten der PV-Anlage funktionieren. Voraussetzung für eine lange Haltbarkeit sind generell eine fachgerechte Planung und die regelmäßige Wartung der Anlage. Ebenso die Qualität der einzelnen Komponenten. Die wichtigsten Bestandteile sind dabei die Module der Wechselrichter und der Batteriespeicher. Hier solltet ihr in keinem Fall sparen.

Im Überblick haben folgende Komponenten und Faktoren Einfluss auf die Lebensdauer von Photovoltaikanlagen:

  • Solarzellen
  • Wechselrichter
  • Batteriespeicher
  • Montageteile
  • Fachgerechte Planung der PV-Anlage
  • Regelmäßige Wartung und Pflege der einzelnen Komponenten

Wie lange halten Photovoltaikanlagen?

Die Photovoltaik-Lebensdauer liegt mittlerweile bei rund 20 bis 40 Jahren. Mit folgender Haltbarkeit der einzelnen Bestandteile der Anlage könnt ihr rechnen:

  • Solarzellen: Die Solarmodule halten rund 20 bis 30 Jahre.
  • Wechselrichter: Der Wechselrichter hält nur circa zehn bis 15 Jahre. Ihr solltet also einen Austausch dieses Bauteils bei der Kostenplanung für die Anlage berücksichtigen.
  • Stromspeicher: Die Lebensdauer des Photovoltaik-Speichers wird in Ladezyklen gemessen. Generell gilt, dass Lithium-Ionen-Batterien mehr als zehn Jahre beziehungsweise rund
    7.000 Ladezyklen halten, Blei-Batterien erreichen etwa halb so viele Ladezyklen und kommen auf rund sieben bis zehn Jahre Lebensdauer. Wichtig für die Haltbarkeit des Batteriespeichers ist die Umgebungstemperatur. Für eine optimale Leistung und Lebenszeit der Lithium-Ionen-Akkus sollte sie weder unter 0 Grad Celsius noch weit über 20 Grad Celsius liegen. Die ideale Raumtemperatur für den reibungslosen Betrieb sollte im Datenblatt des Geräts stehen. 
  • Montageteile: Das Montagegestellt sollte etwa 30 Jahre oder länger halten.

Wichtig zu wissen: Einzelne Komponenten halten durchaus sehr lange, allerdings lässt die Leistungsfähigkeit mit den Jahren nach. Daher kann ein Austausch einzelner Bauteile je nach Ausprägung des Leistungsverlusts auch dann sinnvoll sein, wenn sie noch funktionieren und das eigentliche Ende der Lebensdauer der Photovoltaikanlage noch nicht erreicht ist.

Lebensdauer der Photovoltaikanlage: Welche Garantien geben Hersteller?

Für Solarstromanlagen gilt in Sachen Lebensdauer nach Angaben der Verbraucherzentralen eine gesetzliche Gewährleistungsfrist von zwei bis fünf Jahren. Die Verbraucherschützer empfehlen, vor Ablauf der Zwei-Jahres-Frist zu prüfen, ob die Anlage ihre volle Leistungsfähigkeit hat, frei von Mängeln installiert wurde und die versprochene Leistung bringt.

Für die Solarmodule geben Hersteller teils auch zehn bis 20 Jahre Garantie. Für Wechselrichter sind fünf bis zehn Jahre üblich. Gleiches gilt in der Regel für die Montageteile.

Sollte ein Garantiefall eintreten, ist es für euch wesentlich einfacher, eure Ansprüche bei einem Hersteller durchzusetzen, der in Deutschland mit einer Niederlassung vertreten ist. Das solltet ihr bei der Entscheidung für einen bestimmten Anbieter beachten.

PV-Anlage Anmeldung: Mann installiert PV-Solarmodule auf einem Hausdach.
Die regelmäßige Wartung der PV-Anlage verlängert die Lebensdauer.

Wie oft muss eine Photovoltaikanlage gewartet werden?

Für private PV-Anlagenbesitzer gibt es grundsätzlich keine gesetzliche Wartungspflicht. Die regelmäßige Wartung durch einen Fachbetrieb kann aber helfen, die Lebensdauer der PV-Anlage zu verlängern. Viele qualifizierte Unternehmen bieten daher Wartungsverträge für die Inspektion in einem vorher vereinbarten Rhythmus an. 

Die DIN VDE 0105-100 für den Betrieb elektrischer Anlagen empfiehlt eine regelmäßige Wartung von Photovoltaikanlagen in einem Abstand von vier Jahren. Gemäß der Vorgaben des VDE für Elektroinstallationen solltet ihr eure Photovoltaikanlage alle zwei Jahre warten lassen. Der ideale Wartungsintervall hängt von verschiedenen Faktoren ab wie den Anforderungen der Versicherung, den Standortbedingungen und dem Neigungswinkel. 

Generell gilt: Je mehr Schmutz und Staub die Anlage ausgesetzt ist, zum Beispiel durch Bäume, Baustellen oder Bauernhöfe in der Nähe, desto häufiger solltet ihr eine Wartung einplanen. PV-Anlagen mit einem Winkel über 20 Grad haben häufig einen guten Selbstreinigungseffekt, hier könnt ihr üblicherweise längere Wartungsintervalle wählen. 

Woran erkenne ich, dass ich die Photovoltaikanlage warten muss?

Ab März beginnt die PV-Hochsaison. Bis September lassen sich mit der Anlage rund 80 Prozent des Jahresertrags erzielen. Eigentümer sollten ihre PV-Anlage deshalb jedes Frühjahr checken und neu entscheiden, ob eine Reinigung oder Wartung ansteht. 

Größere Mängel wie defekte Solarmodule oder starke Verunreinigungen durch Laub, Vogeldreck und Silvesterraketen sind meist schon auf den ersten Blick zu sehen. 

Um nicht offensichtliche Schäden zu erkennen, haben die meisten modernen PV-Anlagen ein integriertes Überwachungssystem. Stimmen die aktuellen Werte nicht mit den Soll-Werten überein, ist das ein Hinweis auf einen gestörten Betrieb. Lokale Vergleichswerte könnt ihr leicht im Internet recherchieren oder ihr zieht die Werte aus dem Vorjahr heran. Das Monitoring-System zeigt in der Regel auch an, wenn der Batteriespeicher nicht einwandfrei funktioniert. 

Bei Solarthermieanlagen werft einen Blick auf den Wärmemengenzähler und vergleicht die Live-Werte mit den Vorjahreswerten. Weitere Indizien, dass eure Anlage in Schuss ist: Die Leitung, welche aus dem Solarkollektor verläuft, fühlt sich wärmer als die, die wieder hineinführt. Von der Pumpe ist ein leises Surren zu hören. Moderne Pumpen zeigen Auffälligkeiten im Betrieb im Normalfall direkt an. 

In jedem Fall ist ein integriertes Monitoring-System sinnvoll, das Störungen beim Betrieb rechtzeitig anzeigt. So wisst ihr schnell, ob ihr einen Fachmann um Rat fragen solltet, wenn die Anlage einmal nicht rund läuft.

Was gehört zur Wartung einer PV-Anlage?

Bei einer PV-Wartung wird in der Regel die gesamte Anlage untersucht. Die Inspektion umfasst bei Photovoltaikanlagen die Module,  elektrische Anschlüsse, Verkabelungen, Verglasungen und den Wechselrichter. 

Defekte Stellen, auch Hotspots genannt, können über sogenannte Thermografieaufnahmen sichtbar gemacht werden. In manchen Fällen kommen auch Drohnen zum Einsatz, um Fotos von oben zu schießen und Fehler zu erkennen, ohne das Dach besteigen zu müssen. 

Was kostet die Wartung einer Photovoltaikanlage?

Die Kosten für die reine Wartung einer Photovoltaikanlage (ohne Reinigung) liegen bei einem Einfamilienhaus durchschnittlich zwischen 150 und 250 Euro. 

Für Wartung, Reinigung und Photovoltaik-Versicherung solltet ihr jährlich rund 1,5 Prozent der Anschaffungskosten einplanen. Tipp: Legt einen Teil der Einspeisevergütung als Rücklage für die Wartungskosten an.

Gut zu wissen: Für den Bau eurer Photovoltaikanlage gibt es einige Kreditmöglichkeiten. Lest mehr darüber in unserem Artikel zu Solarkrediten. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Fördermittel für die PV-Anlage einzustreichen.

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