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Wie soll ich meine Photovoltaikanlage versichern?

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Claudia Lindenberg


Muss man eine Photovoltaikanlage extra versichern oder ist sie in anderen Versicherungen mitversichert? Unser Experte weiß Rat.

Ein Wohnglück-Nutzer hat sich mit folgendem Problem an uns gewandt: "Ich habe vor, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach meines Hauses anbringen zu lassen und habe gehört, dass man diese Anlage versichern muss. Ist das wirklich notwendig und gibt es dafür eine spezielle Versicherung?"

Die Wohnglück-Experten antworten:

Wenn ihr vorhabt, eine Photovoltaikanlage anzuschaffen, solltet ihr euch auch um die Versicherung der Anlage kümmern. So seid ihr auf der sicheren Seite, falls es zu einem Schaden durch Sturm, Blitz, Hagel, Leitungswasser oder Feuer kommt.

Diese Möglichkeiten habt ihr, um eure Photovoltaikanlage zu versichern:

1. Photovoltaikversicherung abschließen

Eine separate Photovoltaikversicherung wird meist erforderlich, wenn es sich um eine größere Anlage handelt. Abgedeckt sind auch Schäden durch Vandalismus oder Konstruktions- und Bedienungsfehler, außerdem erhaltet ihr für einen begrenzten Zeitraum eine Ausgleichszahlung für entgangene Einnahmen aus der Einspeisung ins öffentliche Stromnetz.

Die Versicherungsprämie hängt von verschiedenen Faktoren ab. Für eine Anlage mit einer Leistung von 5 Kilowatt Peak (kWp) müsst ihr um die 80 bis 100 Euro jährlich einkalkulieren.

2. Wohngebäudeversicherung erweitern

Eine Wohngebäudeversicherung ist generell für Hauseigentümer sinnvoll. Wenn ihr bereits eine solche Versicherung abgeschlossen habt, könnt ihr die Photovoltaikanlage in der Regel mitversichern. Dafür ist es erforderlich, dass ihr den Versicherer über die Installation der Anlage informiert. Andernfalls geht ihr im Schadensfall leer aus. Ob die Mitversicherung auch den Ertragsausfälle und Materialfehler umfasst, solltet ihr beim Versicherer erfragen.

Für den erweiterten Versicherungsschutz müsst ihr in der Regel einen höheren Beitrag einkalkulieren. Ein Beispiel: Für ein Haus (Baujahr 2017) in Hamburg mit 130 Quadratmetern Wohnfläche müsst ihr je nach Anbieter mit Mehrkosten von rund 20 bis 80 Euro rechnen (ohne Elementarschadenversicherung).

3. Photovoltaik-Betreiberhaftpflichtversicherung

Eine Photovoltaik-Betreiberhaftpflichtversicherung dient dazu, alle Schäden abzudecken, die von der Anlage ausgehen können – etwa, wenn ein Modul vom Dach fällt und ein auf der Straße parkendes Auto beschädigt wird. Die Kosten für eine solche Versicherung liegen bei rund 50 Euro jährlich.

Wichtig zu wissen: Habt ihr bereits eine Privathaftpflichtversicherung, solltet ihr zunächst prüfen, ob die Photovoltaikanlage mitversichert ist. Viele Versicherer schließen solche Schäden mit ein. Auch hier gilt, dass ihr den Versicherer über die Anlage informieren müsst.

Ist eure Photovoltaikanlage nicht auf dem Dach, sondern beispielsweise an der Fassade oder im Garten installiert, müsst ihr dies bei den Versicherern angeben, da dies Einfluss auf die Versicherungsprämie hat.

Welche Kredite ihr beantragen könnt und wann es sich lohnt, erfahrt ihr in unserem Artikel "Photovoltaik-Finanzierung: Lohnt sich ein Solarkredit?"

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