Wohnen | Ratgeber
Gartenhaus mit Schlafboden: Was ihr vor dem Kauf wissen müsst
Ein Gartenhaus muss nicht nur Abstellfläche und Stauraum sein. Wie die aktuellen Gartenhaus-Trends zeigen, ist der Rückzugsort auf dem eigenen Grundstück längst mehr: Spielhäuschen, Werkstatt, zweites Büro – oder eben Schlafplatz.
Ein Gartenhaus mit integriertem Schlafboden gibt es als Bausatz oder Fertigmodell bei verschiedenen Anbietern zu kaufen. Alternativ könnt ihr eine Hütte mit Extraebene zum Übernachten selbst bauen. So oder so gibt es ein paar Dinge zu beachten:
Gartenhaus mit Schlafboden: Braucht man eine Baugenehmigung?
Mein Grundstück, mein Gartenhaus, meine Entscheidung? Leider nein! Je nachdem, in welchem Bundesland ihr lebt, gibt es Beschränkungen für den Bau von Gartenhäusern. Ob das Errichten nur mit oder auch ohne Baugenehmigung möglich ist, wird in den jeweiligen Landesbauordnungen festgehalten.
Folgende drei Faktoren werden dafür geprüft:
- Größe des Gartenhauses
- Beschaffenheit des Grundstücks
- Gartenhaus-Nutzung
In vielen Bundesländern dürfen Gartenhäuser häufig nur einstöckig gebaut, nicht mit Toilette, Feuerstätte oder Strom ausgestattet oder als Aufenthaltsraum genutzt werden.
Wer unsicher ist, geht vor dem Kauf eines Gartenhauses mit Schlafboden erst einmal zur zuständigen Behörde. Fragt hier nach der Genehmigungsfähigkeit eures Bauvorhabens und leitet entsprechend nächste Schritte ein.
Muss man vor dem Bau die Nachbarn fragen?
Der Bauantrag ist abgesegnet und eurem Projekt Gartenhaus mit Schlafboden steht nichts im Weg? Glückwunsch! Vergesst trotz der offiziellen Genehmigung nicht, mit euren Nachbarn zu sprechen. Schon so manches Mal hat ein kleines Häuschen einen großen Streit entfacht – etwa, weil das Objekt zu nah an der Grundstücksgrenze erbaut wurde.
Haltet also besser den vorgeschriebenen Mindestabstand von drei Metern ein und sucht das Gespräch zum Nachbarn. So gibt es keine Unstimmigkeiten und einer friedlichen Nachtruhe im eigenen Gartenhäuschen steht nichts im Weg.
Fundament und Wandstärke beim Gartenhaus mit Schlafboden
Ein Gartenhaus mit Schlafboden ist deutlich größer und schwerer als ein einfacher Geräteschuppen. Entsprechend robust sollte das Fundament sein, erst recht, wenn der Boden uneben und feucht ist. Auf Nummer sicher geht ihr mit einem Beton- oder Streifenfundament, das mindestens 80 Zentimeter tief in die Erde eingelassen ist.
Ebenso wichtig wie das Fundament ist das Material des Gartenhauses selbst: Zum Übernachten eignen sich Häuser aus Massivholz mit einer Wandstärke von mindestens 70 Millimetern, besser noch sind 92 Millimeter. Zusätzlich sind eine Isolierung des Daches und die Dämmung von Wänden und Fenstern zu empfehlen. So speichert eure Hütte besser die Wärme und ihr beugt gleichzeitig Schimmelbildung vor.
Gartenhaus mit Schlafboden: Modelle zum Kaufen
Ein Gartenhaus mit Schlafboden ist in der Regel höher als eine klassische Laube oder ein herkömmlicher Geräteschuppen. Die zweite Ebene im Hauptraum bietet genügend Platz für Matratzen oder sogar Betten und ist über eine Leiter oder schmale Treppe zu erreichen.
Hier sind drei passende Modelle in verschiedenen Preisklassen, die ihr so direkt vom Anbieter geliefert bekommt:
Schwedenhaus mit Satteldach und Schlafboden
- Maße: 461 x 472 x 430 Zentimeter
- Preis: 3.719 Euro
Blockhaus mit Schlafboden
- Maße: 420 x 575 x 371 Zentimeter
- Preis: 7.799 Euro, gefunden bei Holzhaus Helle
Luxus-Holzhaus mit Schlafboden
- Maße: 690 x 450 x 398 Zentimeter
- Preis: 10.950 Euro, gefunden bei Hansagarten24
Gartenhaus mit Schlafboden im Eigenbau
Wer handwerklich begabt ist, kann sich seinen Traum vom Gartenhaus mit Schlafdeck auch im Eigen(aus)bau erfüllen. Im Prinzip lassen sich in allen Gartenhäusern mit entsprechender Höhe und spitzem Dach zweite Ebenen einziehen. Achtet in jedem Fall auf Isolierung und Wandstärke.
Für die zusätzliche Etage braucht ihr dicke, stabile Holzbretter, die das Gewicht von Personen und Möbeln halten können. Seid ihr euch mit der Statik unsicher, fragt am besten vor dem Ausbau einen Architekten. Gegebenenfalls sind Stützbalken notwendig.
Um den Schlafplatz ausreichend zu belüften, könnt ihr ein kleines Bullauge auf Höhe der zweiten Etage anbringen. Zuletzt braucht ihr eine Leiter oder Treppe. Achtet auch hier auf die Stabilität, erst recht, wenn Kinder den Schlafboden nutzen werden. Sicherheit bietet zudem ein Geländer. Das solltet ihr allerdings erst anbringen, wenn das Bett bereits an Ort und Stelle ist.
Als Unterlage bietet sich auf engem Raum ein Futonbett an – zum Beispiel erhältlich über Otto ab 149 Euro. Noch günstiger und platzsparender ist eine feste Matratze. Bei Ikea gibt es große Modelle ab 120 Euro.
Fehlen nur noch Kleinigkeiten, die eurem Schlafboden mehr Gemütlichkeit verleihen: Weiche Teppiche, Lichterketten und flache Bücherregale verleihen dem Deck extra Wohlfühlatmosphäre.