Durch zu hohe Luftfeuchtigkeit kommt es zu vielen Schäden wie beispielsweise Schimmel. So könnt ihr in eurem Zuhause die Luftfeuchtigkeit senken und erreicht das optimale Raumklima.
Zuviel Feuchtigkeit in der Luft kann in euren vier Wänden schädliche Folgen haben, beispielsweise Schimmel. Dieser sieht nicht nur hässlich aus, sondern wirkt sich möglicherweise auch schlecht auf eure Gesundheit aus. Wir zeigen euch, wie ihr die Luftfeuchtigkeit senken könnt.
Grundsätzlich gibt es für Feuchtigkeit im Haus zwei verschiedene Ursachen:
Eindringende Feuchtigkeit durch Bauschäden von außen
Was sind die Ursachen für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit?
In modernen Haushalten bildet sich eine erhebliche Luftfeuchtigkeit – oft 70 Prozent und mehr. Diese wird verursacht durch unsere heutige Lebensweise: tägliches oft mehrmaliges Duschen, Waschen und Trocknen der Wäsche in der Wohnung mit entsprechende Geräten sowie die Benutzung einer Geschirrspülmaschine.
Ganz besonders ungünstig wirken sich Wäschetrockner aus, die im Kondensverfahren arbeiten, da deren gesamte Feuchtigkeit in der Wohnung verbleibt und nicht, wie bei Abluftgeräten, nach außen geleitet wird. Zimmerpflanzen und eventuell ein Aquarium sind ebenfalls eine Quelle von Luftfeuchtigkeit.
Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass jeder Mensch im Laufe des Tages zwei Liter Wasser über die Atmung und die Haut abgibt. Bei Haustieren verhält es sich ähnlich.
Allein durch die Nutzung einer Wohnung werden folgende Mengen Wasser in die Raumluft abgegeben:
Mensch, pro Person: 1,5 bis 2 Liter
Duschen, Baden, pro Person: 0,5 bis 1 Liter
Kochen: 0,5 bis 1 Liter
Wäsche trocknen (4,5 Kilogramm): 1 bis 1,5 Liter (geschleudert) 2 bis 3 Liter (tropfnass)
Blumen, Topfpflanzen: 0,5 bis 1 Liter.
Auf diese Weise kommen im Laufe des Tages in einem Vier-Personen-Haushalt 12 bis 15 Liter Wasser zusammen.
Die hohe Luftfeuchtigkeit schlägt sich besonders an kalten Bauteilen (Außenwände, Keller, Fußböden) als Kondenswasser nieder. Alles wird mit einem unsichtbaren Feuchtigkeitsschleier überzogen, zusammen mit der Raumwärme bildet sich beispielsweise ein ideales Biotop für Silberfische und eventuell auch für Schimmel.
Richtig lüften: So senkt ihr die Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit könnt ihr am einfachsten senken, indem ihr ausreichend und wirksam lüftet. Warum? Grundlage ist ein physikalisches Gesetz, welches besagt: "Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte."
Beim Lüften spielt sich folgender Vorgang ab: Kalte Luft mit einem geringen Gehalt an Luftfeuchtigkeit strömt von außen ein und erwärmt sich. Dabei nimmt sie Luftfeuchtigkeit bis zum Sättigungsgrad auf.
Wird nicht ausreichend gelüftet, zum Beispiel wenn nur ein einzelner Fensterflügel geöffnet wird, verbleibt die warme mit Feuchtigkeit gesättigte Luft im Innenraum, und es geschieht nichts weiter. Ein Trocknungsprozess kann nur mit Durchzug in Gang gebracht werden.
Dazu ist es erforderlich, dass erwärmte, mit Feuchtigkeit gesättigte Luft wieder nach außen strömt und kalte, trockene Luft nachfließen kann. Nur dadurch wird ein wirksamer Kreislauf losgetreten.
Dieser Vorgang funktioniert auch bei Nebel oder Regenwetter. Denn selbst bei feuchtem Wetter gilt das oben beschriebene physikalische Gesetz. Kalte Luft hat erheblich weniger Luftfeuchtigkeit (Wasser in Dampfform, kein flüssiges Wasser!) gebunden als warme Luft.
Das ist die einfachste Art der Lüftung. Je nach Erfordernis (hohe Luftfeuchtigkeit oder Schimmelbildung) öffnet ihr zwei bis drei mal täglich ein oder zwei Fenster weit. Die Tür bleibt geschlossen. Die Lüftung garantiert einen kompletten Luftaustausch in dem betreffenden Raum.
Bei Außentemperaturen unter dem Gefrierpunkt solltet ihr vier bis sechs Minuten lang lüften. Im Frühjahr und im Herbst acht bis fünfzehn Minuten und im Sommer 20 bis 30 Minuten. Durch die im Winter kurzen Lüftungszeiten kühlen die Bauteile (Decken, Wände, Fußboden) nicht nennenswert aus, daher ist der Verlust an Heizungsenergie nur gering.
Diese Art zu Lüften ist am wirksamsten, aber nicht in jeder Wohnung möglich. Es werden je nach Erfordernis zwei bis drei mal täglich zwei in einem Raum gegenüberliegende Fenster geöffnet oder es werden in der gesamten Wohnung Fenster und Türen weit aufgemacht (Durchzug). Auf diese Weise wird, besonders im Winter, die gesamte verbrauchte Luft und schädliche Feuchtigkeit abtransportiert.
Auch für diese Methoden gilt: Bei Außentemperaturen unter dem Gefrierpunkt solltet ihr vier bis sechs Minuten lang lüften. Im Frühjahr und Herbst acht bis fünfzehn und im Sommer 20 bis 30 Minuten.
Um euch Gewissheit über die Höhe der Luftfeuchtigkeit im Haus und die Wirkung der Lüftung zu verschaffen, möchten wir euch empfehlen, ein Hygrometer zu kaufen. Diese Luftfeuchtigkeit-Messer erhaltet ihr relativ preiswert beim Optiker oder online.
Beachtet jedoch, dass nur elektronische Geräte zuverlässig arbeiten. Eine Untersuchung der Zeitschrift "test" hat ergeben, dass man sich auf die Angaben von Zeigerinstrumenten nur dann verlassen kann, wenn sie geeicht sind (Gebrauchsanweisung beachten).
Die Luftfeuchtigkeit sollte im Normalfall zwischen 50 und 55 Prozent betragen. Das Hygrometer bringt ihr an zentraler Stelle in der Wohnung an, wo es ins Auge fällt. Oder direkt in Räume, die zu feucht sind. Das Instrument solltet ihr nicht direkt am Fenster, hinter einem Vorhang, in der Sonne oder direkt über der Heizung aufhängen.
Luftentfeuchter als Alternative
Wenn ihr euer Feuchtigkeitsproblem durch Lüften nicht in den Griff bekommt, dann könnte ein Luftentfeuchter Abhilfe schaffen. Welche unterschiedlichen Arten von Raumentfeuchtern es gibt, lest ihr in diesem Beitrag: Luftentfeuchter: Das leisten die unterschiedlichen Geräte
Tipp: Es gibt auch Luftreiniger-Ventilatoren, die nicht nur für saubere, sondern bei großer Hitze auch führ kühle Luft sorgen – eine smarte Lösung für ein gutes Raumklima im Sommer.