Es ranken sich ja viele Mythen und Legenden rund ums richtige Lüften. Eine davon ist: Lüften bei Regen oder Nebel sollte man vermeiden, da dadurch die Luftfeuchtigkeit im Raum steigt. Doch stimmt das überhaupt?
Regelmäßiges Lüften ist wichtig, um die Raumluft auszutauschen. Das gilt bei zu trockener Luft genauso wie bei zu hoher Luftfeuchtigkeit. Denn gerade feuchte Luft kann zu vielen Problemen wie Schimmelbildung führen.
Was aber, wenn es draußen regnet oder dichter Nebel herrscht? Kommt dann beim Lüften nicht noch mehr Feuchtigkeit herein? Stimmt es, dass ihr Lüften bei Regen oder Nebel vermeiden solltet?
Nein, es stimmt nicht, dass man nicht lüften soll, wenn es draußen regnet oder neblig ist.
Selbst an Tagen, an denen durch starken Regen oder Nebel in der Außenluft zu 100 Prozent Luftfeuchtigkeit herrscht, sollte gelüftet werden. Denn die wärmere Innenluft kann mehr Feuchtigkeit speichern, als die kühlere Außenluft. Das liegt daran, dass in wärmerer Luft mehr Wasserdampf gelöst werden kann. Warme Luft kann also mehr Wasser speichern.
Die Luftfeuchtigkeit sinkt bei steigender Zimmertemperatur
Das bedeutet im Umkehrschluss: Die kühlere Luft des Nebels wird im Raum erwärmt, behält dabei aber ihren absoluten Wassergehalt. Dieser sinkt dadurch prozentual. Die warme Luft kann somit noch weiteren Wasserdampf aufnehmen, den wir durch Atmen, Kochen oder Duschen produzieren. Klingt kompliziert?
Ein Rechenbeispiel: Wenn ihr bei zehn Grad und Nebel mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent euer Schlafzimmer lüftet und die Luft danach auf 20 Grad Zimmertemperatur erwärmt, sinkt die Luftfeuchtigkeit um etwa 50 Prozent.