Die Baukosten für ein identisches Einfamilienhaus sind nicht überall in Deutschland gleich hoch. Grundsätzlich sind sie in Großstädten oder auf Inseln höher als im ländlichen Raum. Und sie unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. 

Wir verraten euch, mit wie viel Euro Baukosten pro Quadratmeter ihr in welchem Bundesland rechnen müsst und sagen euch, welche Kosten beim Hausbau zusätzlich auf euch zukommen.

Jetzt günstigen Hauskredit sichern!

Wir finden für dich den besten Kredit für dein Hausprojekt.

Wie hoch sind die Baupreise pro Quadratmeter?

Im bundesdeutschen Schnitt lagen die Baukosten für Wohngebäude mit einer Wohneinheit (Einfamilienhäuser) 2022 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei 1.935 Euro pro Quadratmeter. Das sind gut 94 Euro mehr als noch im Vorjahr. Dabei handelt es sich um die reinen Bauwerkskosten pro m2 2022 ohne Grundstück, nicht um die gesamten Kosten eines Bauprojekts.

Beachtet bitte, dass die tatsächlichen Kosten für ein neues Einfamilienhaus deutlich darüber liegen. Siehe Aufstellung unten "Was kostet ein Hausbau". Ein schlüsselfertiges Fertighaus werdet ihr kaum unter 3.200 Euro pro m2 bekommen.

Wie hoch sind die Baukosten pro Quadratmeter nach Bundesland?

Am höchsten sind die Baukosten pro Quadratmeter in Bayern, Hamburg und Baden-Württemberg. Am günstigsten baut ihr in Bremen und Sachsen-Anhalt. Generell ist der Hausbau in Süddeutschland teurer als im Norden, wie diese Grafik zeigt:

Kostenunterschiede im Neubau

Wie hoch sind die Bauwerkskosten pro Quadratmeter 2023?

Laut Statistischem Bundesamt ist der Quadratmeterpreis für den Neubau von Wohngebäuden in Deutschland im Mai 2023 gegenüber Mai 2022 um 8,8 Prozent gestiegen. Das ist im Vergleich zu Februar 2023 ein Anstieg um 0,8 Prozent. 

Die Hausbau-Kosten sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr laut Baupreisindex um 16,9 Prozent gestiegen (Q4/2022). Dabei unterscheiden sich die Baukosten je nach Haustyp: Ein in Massivbauweise errichtetes Haus kostet zwischen 1.700 Euro und 2.250 Euro pro Quadratmeter, bei einem Fertighaus könnt ihr eine Spanne zwischen 1.700 und 2.100 Euro an Baukosten pro Quadratmeter kalkulieren. Die Grundstückspreise, die Art des Hauses, die verwendeten Baumaterialien und der individuelle Innenausbau machen dabei den Preisunterschied.

Mit welchen Bauwerkskosten pro Quadratmeter ihr in eurem Bundesland 2023 ungefähr rechnen müsst, zeigt diese Tabelle:

Bauwerkskosten pro Quadratmeter je nach Bundesland
BundeslandEuro/m2
Bayern2.387
Hamburg2.289
Baden-Württemberg2.185
Saarland2.068
Rheinland-Pfalz2.028
Berlin2.022
Hessen1.943
Schleswig-Holstein1.857
Thüringen1.854
Nordrhein-Westfalen1.808
Brandenburg1.795
Sachsen1.783
Mecklenburg-Vorpommern1.779
Niedersachsen1.647
Sachsen-Anhalt1.618
Bremen1.478

Tipp: Nutzt den kostenlosen Wohnglück-Baukostenrechner, um ein besseres Gefühl für euer Vorhaben zu bekommen.

Wie entwickeln sich die Baukosten?

Bauwerkskosten für neu gebaute Einfamilienhäuser, Quelle: Bundesamt für Statistik (2023), eigene Berechnungen
JahrKosten pro GebäudeWohnfläche pro HausKosten pro m2
2013209.543 Euro147,5 m21.420 Euro
2014217.471 Euro148,4 m21.465 Euro
2015225.840 Euro149,4 m21.511 Euro
2016229.491 Euro148,9 m21.541 Euro
2017240.836 Euro150,4 m21.602 Euro
2018249.227 Euro151,1 m21.650 Euro
2019259.680 Euro152,1 m21.707 Euro
2020271.343 Euro152,6 m21.778 Euro
2021281.465 Euro152,9 m21.841 Euro
2022298.271 Euro154,2 m21.935 Euro

Im Vergleich zu den aktuell hohen Preisen war ein Hausbau vor zehn Jahren noch deutlich günstiger. 2013 lagen die durchschnittlichen Baukosten bei 1.420 Euro pro Quadratmeter. Die Kosten sind also in zehn Jahren um rund 36 Prozent gestiegen.

Der Anstieg der Baukosten übertrifft damit die allgemeine Teuerungsrate deutlich. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich Baumaterialien zuletzt stark verteuert haben. Aber auch die Preise für Handwerkerleistungen sind gestiegen.

Mehr zur Entwicklung der Baukosten 2023 pro Quadratmeter mit aktuellen Zahlen, Prognosen und Studien erfahrt ihr in unserem Newsticker: Baupreise: Aktuelle Zahlen und Prognosen zur Baupreisentwicklung

Der EPX-Hauspreisindex wird monatlich aktualisiert und bietet eine gute Übersicht über die Preisentwicklung bei Neubau-, Bestandshäusern und Eigentumswohnungen:

Warum steigen die Baukosten?

Schuld an den steigenden Baukosten sind die hohe Nachfrage und Engpässe bei Kapazitäten. Die Bauunternehmen sind vollständig ausgelastet, außerdem haben sie Probleme, genug Fachpersonal zu bekommen. Preistreiber auf dem Bau sind zudem gesetzliche Anforderungen wie das Gebäudeenergiegesetz und Stellplatzvorgaben. 

Im Frühjahr 2021 kam eine weltweit wachsende Nachfrage auf den Märkten für Rohstoffe und Baumaterial hinzu. Das hat zu extrem gestiegenen Preisen für Baumaterialien geführt. Und auch der Krieg in der Ukraine hat einen großen Einfluss auf die Preisentwicklung.

Tipp: Ihr könnt die Baukosten senken, indem ihr auf serielle oder modulare Bauweisen zurückgreift, also ein Fertighaus baut.

Was ist teurer: Einfamilienhaus oder Doppelhaus?

Die Baukosten für ein Einfamilienhaus, Doppelhaus oder Mehrfamilienhaus fallen unterschiedlich hoch aus. Durch den Bau eines Doppelhauses lassen sich im Vergleich zu einem Einfamilienhaus etwa 25 Prozent sparen.

Spannend: Die Baukosten pro Quadratmeter sind laut Statistischem Bundesamt sehr ähnlich. Betrugen sie beim Einfamilienhaus im Jahr 2022 1.935 Euro, waren es beim Doppelhaus 1.933 Euro.

Der große Preisunterschied ergibt sich vor allem aus der Größe der Wohneinheiten. Im Jahr 2022 wurden neue Einfamilienhäuser mit durchschnittlich 154,2 m2 gebaut, Doppelhaushälften kamen nur auf 112,3 m2

Auch die Grundstückskosten sind geringer, dementsprechend sparen Doppelhausbauer auch bei den Nebenkosten.

Was kostet ein Neubau? Diese Kosten kommen zu den Baukosten dazu

Mit den Baukosten allein ist es nicht getan. Was beinhalten die Baukosten pro Quadratmeter? Dazu zählen beim Hausbau die Kosten für die Schalungen und den Verputz sowie für die Innenwände, die Verkleidungen, Böden und Bodenaufbauten. Ebenso die Kosten für alle technischen Anlagen wie Heizungs- und Wasseranlagen, Kamine und Elektroleitungen.

Neben diesen reinen Baukosten für die Errichtung des Gebäudes kommen noch viele weitere Kosten auf euch zu, wenn ihr ein Haus bauen wollt. Und zwar:

  • Grundstückskosten: Die Kosten für baureife Grundstücke fallen in Deutschland extrem unterschiedlich aus – je nachdem, wo euer Traumhaus stehen soll. Sie liegen laut Statistischem Bundesamt je nach Bundesland und Stadt zwischen 50 und 1.300 Euro pro Quadratmeter. Im Schnitt zahlt ihr rund 230 Euro pro Quadratmeter Bauland. Je nachdem, in welcher Region sich euer Wunsch-Grundstück befindet und ob ihr durch einen Makler fündig geworden seid, müsst ihr noch bis zu 15 Prozent der Kosten für das Grundstück an Erwerbsnebenkosten dazurechnen. Dazu gehören Maklercourtage, Notarkosten und Grunderwerbsteuer.
  • Erschließungs- und Herrichtungskosten: Dazu zählen Straßenbaukosten inklusive Park- und Grünanlagen, die erstmalige Herstellung von Entwässerung und Beleuchtung, Kanalisation, zentrale Versorgung (Strom, Gas, Wärme, Wasser) und mitunter auch der Schmutz- und Regenwasseranschluss. Auch das Herrichten des Geländes und die Beseitigung von alten Gebäuden und Bäumen zählen dazu. Insgesamt können die Erschließungskosten je nach Entfernung zum nächsten Anschlusspunkt zwischen 10.000 und gut 15.000 Euro betragen. Mehr dazu hier: Das kostet die Erschließung eines Grundstücks.
  • Baunebenkosten: Dazu zählen unter anderem alle Planungsleistungen wie ein Architektenhonorar, Kosten für etwaige Bodengutachten und die Vermessung, für den Energieausweis, sowie alle Genehmigungskosten und Versicherungen. In der Regel
    betragen die Kosten für das Bodengutachten rund 0,5 Prozent der Bausumme.
    Zwischen 0,5 und 1 Prozent eurer Bausumme müsst ihr für den Bauantrag einkalkulieren. Die Vermessungskosten für ein durchschnittlich großes Ein- oder Zweifamilienhausgrundstück betragen etwa 1.500 bis 2.000 Euro. Banken kalkulieren für die Baunebenkosten oft pauschal rund 15 Prozent der Baukosten ein.
  • Kosten für die Außenanlagen: Einen Garten, eine Terrasse oder einen Carport anzulegen, kostet ebenfalls Geld. Hier rechnet man in der Regel mit fünf Prozent der Baukosten für das Haus.
  • Einrichtungskosten: Für ein neues Haus wird häufig auch neues Mobiliar angeschafft. Die Kosten dafür sowie für eine Einbauküche dürft ihr bei der Kostenkalkulation nicht vergessen.

Was kostet ein Hausbau? Kostenbeispiel für ein Einfamilienhaus

Angenommen, ihr wollt auf einem 600 Quadratmeter großen Grundstück ein Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Fläche bauen. Dann müsst ihr ganz grob mit folgenden Kosten rechnen:

  • Bauwerkskosten: 345.000 Euro (2.300 Euro x 150 Quadratmeter)
  • Grundstückskosten: 161.000 Euro (230 Euro x 700 Quadratmeter)
  • Herrichten und Erschließen des Grundstücks: 15.000 Euro
  • Baunebenkosten: 51.700 Euro (15 Prozent der Bauwerkskosten)
  • Außenanlagen: 17.250 Euro (5 Prozent der Bauwerkskosten)
  • Ausstattung: 20.000 Euro
  • Gesamtkosten Einfamilienhaus-Bau: 609.950 Euro

Das klingt erst einmal brutal, ist aber die Realität in Deutschland. Lest hier, wie ihr beim Hausbau Geld sparen könnt.

Infografik Zusammensetzung der Kosten beim Hausbau

Unser Tipp: Ihr entscheidet euch dagegen, ein Haus selbst zu bauen und möchtet lieber eins gebraucht kaufen? Mit der Wohnglück Immobilienbewertung könnt ihr euer Traumhaus schon vorab bewerten lassen. Weitere Tipps für die nächsten Schritte findet ihr auch in unserer "Checkliste Hauskauf" und der "Checkliste Hausbesichtigung". Und hier gibt es aktuelle Prognosen, Nachrichten, Studien zur Preisent­wicklung bei Immobilien.

Häufige Fragen zu Baukosten pro Quadratmeter

2022 kostete ein Quadratmeter Neubau in Deutschland im Durchschnitt 1.935 Euro. Dabei handelt es sich um die reinen Bauwerkskosten, nicht um die gesamten Kosten eines Bauprojekts. Es kommen noch etliche Posten hinzu, wie Bauwerkskosten, Grundstückskosten, Herrichten und Erschließen des Grundstücks, Baunebenkosten, Außenanlagen, Ausstattung. 

Endgültige Zahlen für das laufende Jahr liegen noch nicht vor. Fakt ist aber: Die Baupreise steigen weiter an. Laut Statistischem Bundesamt sind die Preise für den Neubau von Wohngebäuden in Deutschland im Mai 2023 gegenüber Mai 2022 um 8,8 Prozent gestiegen. Die Kosten hängen nicht nur von Faktoren wie den Grundstückspreisen, der Hausart, den verwendeten Baumaterialien und dem individuellen Innenausbau ab, sondern auch von den Bundesländern. Im Süden ist der Hausbau im Schnitt deutlich teurer als im Norden. 

Angenommen, ihr wollt auf einem 600 Quadratmeter großen Grundstück ein Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Fläche bauen. Dann müsst ihr ganz grob mit folgenden Kosten rechnen:

  • Bauwerkskosten: 345.000 Euro (2.300 Euro x 150 Quadratmeter)
  • Grundstückskosten: 161.000 Euro (230 Euro x 700 Quadratmeter)
  • Herrichten und Erschließen des Grundstücks: 15.000 Euro
  • Baunebenkosten: 51.700 Euro (15 Prozent der Bauwerkskosten)
  • Außenanlagen: 17.250 Euro (5 Prozent der Bauwerkskosten)
  • Ausstattung: 20.000 Euro
  • Gesamtkosten Einfamilienhaus-Bau: 609.950 Euro

Eine sehr hohe Nachfrage sowie Engpässe und Fachkräftemangel bei den ausgelasteten Bauunternehmen sind entscheidende Gründe für die stetig steigenden Baukosten. Zusätzliche Preistreiber auf dem Bau sind zudem gesetzliche Anforderungen wie das Gebäudeenergiegesetz und Stellplatzvorgaben. Hinzu kam ab Frühjahr 2021 eine weltweit wachsende Nachfrage auf den Märkten für Rohstoffe und Baumaterial hinzu. Das hat zu extrem gestiegenen Preisen für Baumaterialien geführt. Und auch der Krieg in der Ukraine hat einen großen Einfluss auf die Preisentwicklung.

Das wird dich auch interessieren