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Wegen großer Nachfrage: 1,5 Jahre Wartezeit auf ein Fertighaus


Die Produktionskapazitäten der Fertighaus-Hersteller sind kleiner als die derzeitige Nachfrage. Das hat zur Folge, dass Bauherren nach Vertragsabschluss im Schnitt 18 Monate lang auf den Baubeginn warten müssen.

  1. Teilweise zwei Jahre Wartezeit
  2. Bauzeit eines Fertighauses ist dann aber kurz

Die Nachfrage nach Fertighäusern ist seit drei Jahren sehr hoch – und sie steigt weiter. Für das Gesamtjahr 2021 rechnet der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) mit rund 24.500 neuen Fertighäusern und einem Fertigbauanteil von etwa 23 Prozent. Was für die Fertighaus-Branche erfreulich ist, ist für Bauherren allerdings mit einer langen Wartezeit verbunden. Wer heute einen Vertrag für ein Fertighaus unterschreibt, muss im Schnitt 18 Monate lang bis zum Baubeginn warten.

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Teilweise zwei Jahre Wartezeit

Das liegt daran, dass die vielen mittelständischen Unternehmen ihre Kapazitäten nicht ausgebaut haben. Deshalb sind sie wegen der hohen Nachfrage sehr gut ausgelastet. Die Hersteller weisen derzeit einen durchschnittlichen Auftragsbestand für 18 Monate auf. Bei einigen dauert es noch etwas länger, ehe das Haus in die Fertigung geht. So liegt beispielsweise die Wartezeit bei der Fertighaus Weiss GmbH derzeit bei 24 Monaten.

Von den erheblichen Wartezeiten zeugen auch Berichte in den sozialen Medien. So berichtet eine Instagram-Nutzerin, die zusammen mit ihrem Freund im Herbst 2020 den Vertrag für ein Fertighaus unterzeichnet hat, von einer geplanten Wartezeit von etwa sechs Monaten. Doch im Frühjahr 2021 wurde nicht das Haus aufgestellt, sondern lediglich der Liefertermin verschoben – auf das Frühjahr 2022.

Vor fünf Jahren lag die Wartezeit auf ein Fertighaus nach Angaben von BDF-Geschäftsführer Achim Hannott noch bei sechs bis neun Monaten. Er weist aber darauf hin, dass die Wartezeit nicht verloren ist: "Ein Hausbau ist ein Großprojekt, das viele Überlegungen und Planungsschritte einschließt. Es macht daher Sinn, sich ruhig etwas mehr Zeit für die Vorbereitungen zu nehmen."

Nicht vergessen sollten Bauherren dabei, dass vor Baubeginn ein baureifes Grundstück samt Baugenehmigung sowie ein Keller oder eine Bodenplatte erforderlich sind. Gerade die Grundstückssuche und die Bewilligung des Bauantrags können je nach Region unterschiedlich lange dauern. Meist muss man zwischen drei und vier Monate auf die Baugenehmigung warten.

Bauzeit eines Fertighauses ist dann aber kurz

Auch wenn die lange Wartezeit ein Ärgernis für Bauherren sein kann, die Bauzeit eines Fertighauses ist dann aber kurz: Der Rohbau steht in der Regel in ein bis zwei Tagen und der Innenausbau bei einem schlüsselfertigem Fertighaus ist nach spätestens zwölf Wochen abgeschlossen.

Auch wer sich für ein Massivhaus entscheidet muss derzeit ebenso mit Verzögerungen rechnen. Pandemiebedingt gibt es Lieferschwierigkeiten bei Baumaterial, sagt der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Felix Pakleppa. Auch vom Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) heißt es, dass Hersteller von Wärmedämm-Verbundsystemen, Putzen und Mörtel seit geraumer Zeit nicht nur über Lieferschwierigkeiten bei wichtigen Rohstoffen, sondern auch über kräftige Preissteigerungen berichten.

Quellen: Hausausstellung.de, Pressemitteilung BDF

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